Nr. 134
Martin Luther und Andreas Karlstadt an Kurfürst Friedrich III von Sachsen – Verantwortung
Wittenberg, 1519, 18. August

Text
Bearbeitet von Stefania Salvadori

BuchsymbolA4v
Doctor Martinus Luther und doctor
Carlestata antwort auff doctor Johan Ecken schrey-
ben an mein gnedigisten herren Hertzog Fry-
derichen zů Sachssen Churfürsten etc.


Durchleüchtigisterb Hochgeborner Fürst gnedigister
herr E'uer' Ch'urfurstlichen' G'naden' sein unser undertaͤnige gehorsame
dienste mit unsern gebetten zů got zůvor an berayt〈.〉
Gnedigister fürst und herr wir haben E'uer' Ch'urfurstlichen' Gnad'en'
schrifftc sampt D'octoris'Johannes Ecken brieff entpfangen1 und des-
selben eynhalt verstanden. wie der selb D'octor'Eck uns gegen Euer Churfurstlichen-
Gnaden nicht gedenck zůverunglympffen. und doch mit seinen Sophi-
stischen tücken dahin erbeyttet wie er E'uer' Ch'urfurstliche' G'naden' durch sein ge-
wonlich boͤß gschwetzd beweg uns mit angesichts seines schrey-
bens und schwyndse2 urtayls zům land auß jagen.3 Ist uns nit BuchsymbolB1r
wunder das er E'uer' Ch'urfustlichen' G'naden' für ain sliche person achtet und an solchen
ainen Fürsten solch brief darschreyben. denn wir wyssen und erfaren
das D'ominus'Eck ist. und bleibt D'ominus'Eck. er thuͤ was er will4 aber Euer-
Churfurstliche Gnade wolt züm ersten uns nit verungnaden. das fwir syef nit
zeitlicher der disputation berichtet.5 dan es ein unlustige sache.
die durch lauter haß und neyd getriben von uns geachtet.6 der-
halben wir nit die ersten sein wollten das man nit sagen doͤrfft.
wie sich hie D'octor'Eck. ong not fuͤrchtet.h wir hetteni mit unserm glimpf
nyemands junglimpff gesůcht.j7 die weil wir aber durch. D'octor'Eck
schreiben verursacht Bitten wir. E'uer' Ch'urfurstliche' G'naden' wolt gnediger gdult
den grund hoͤren. wie wol wir ungern fur E'uer' Ch'urfurstliche' G'naden' solch langek
unutzel schwetzen thůn.m aber die sach sol selben reden ab8 D'octor'Eck
lauts seins růmenß unnd erbiettens/ der sey der. E'uer' Ch'urfurstlichen' G'naden' uni-
versitet genaigt sey zů dienen oder zů schenden.9


2Zům ersten clagt D'octor'Eck. das ich Andreas Carlstadius hab etlich
conclusiones wider in lassen außgeen mit stachel und verecht-
lichen wortten.10 so er mich doch nit darfür gnůgsam geschickt
achtet. der die leut schimpfiern solte.11 Sag ich D'octor'Eck. mag mich
achten nach seinem wol gefallen. das het im aber fast wol ge-
zimet das er neben sein clagen auch gesetzt hette wie er zůvor uns
unnd E'uer' Ch'urfurstlichen' G'naden' universiteten zů schmach unnd schanden D'octor'
Martinum also angriffen hatte. das einem boͤsen weib zuvil ge-
wesenBhemisch ketzer gyfftigo frevel ufrůerig12 were/ inen durch seine vergifften obeliscos geschaltenp einen
Boemum Hereticum/ seditiosum/ virulentum/ procacem. no-
vum prophetam13 und nur noch aller seinerq lust zůgericht. der ich
zů redtung ere nit das zwayntzigiste tayl im than. und gegem sol-
lichem unfůg zůvil messig gehandelt dan ich auch D'octor'Ecken
vil weniger geschicktr achte der ein sollichens man solt nit allain
schumpffyern/ Sonder unns allen zůvor E'uer' Ch'urfurstlichen' G'naden' universitet
zů schmach lestern. unnd on allen grundt und ursach so freve-
lich schenden. Und so doctor Ecken der kützel14 so vast růret15 so sein
dieselben obeliscitnochuvorhanden.v woͤllen si wol an tag bringen.16
die wir bißher seiner eer verschonet vorhalten haben. so ye grossen BuchsymbolB1v
Merck d'octor' Eck het in des Churfürstenn brieff ein zedel gelegt. darin er außzogen hette.w alle schmachx hüpischen wort die Lutter und Karlestat im truck zů gemesen/ hetteundanck wir verdienet haben das wir innen nit mit gleichem maß
bezalt haben〈.〉17 Auch so es von nöteny ist. wol〈en〉 wir gleich so wol als
er gethan hat ein zedel vol samlen seiner hessigen spitzen verdryes-
licher wort und geberden damit die disputation ein lauter ver-
hindernus der warhait worden ist. Zum andern last er sich
meinen wagen18 verdryessen und mainet auch wol ainen zů machen
aber nit roß/ sondern villeicht essel darein setzen.19ich hab nyemant
genent noch außgmalt in den bildern des wagens sonder die
gemayne irrtumb der theologen angezaigt. bewegt das man auff
dem land und allenthalben uns vorspräch.20 und doch nyemandt
seinen grundt dargeben oder uns anfechten doͤrfft. ich laß innen wa-
gen machen und essel dreyn setzen wie er wil villeycht find man
einen treyber darzů.21


Das er sich mein martin lutherz erbarmet lon im got moͤcht
aber gerne hoͤren die singularitates der er mich so barmhertzig-
klichaa strafft.22 doch mit im nichts mir zů schaffen. ist in artickel
die den glauben betreffen dan villeicht die bůß. das ander ist opi-
nio23 de indulgentiis. purgatorio. potestate pape.24 darinnen ich be-
kenne3 das ich nach seinem klainen verstand (ab als 〈er〉 selbs war sagt25)
vil irsal und ergerunge gemacht hab nit dem gemaynen volck son-
der denac Pharseys und scribis. denen auch cristus und alle apo-
stel4 ergerunge machten.26 deren ich freylich noch heütigs tags mich1. aigensinnigkait.
nit messigen will.27 Ich erfare dan/ den großen verstand D'octoris'Eck-
es. Wie ers mir weren wil. Er gibt mir schuldt und wirt drob
nit rot ich solt alle hailige vätter AugustinusAmbrosiusHiero'nymus'
GregoriiLeonisCrisost〈om〉i. etc. sampt zů mal leügnen/ und mir al-
lain der schrifftad verstand zů messen〈.〉28 Also sol ein doctor der hail-
igen schrifftae für ain sollichen Fürsten mit gwalt unnd vollem
mund reden. Mag hye E'uer'Ch'ur'F'urstlichen'af G'naden' mercken mit was dienst D'octor'
Eck genaygt sey. dersolchag stuck froͤlich von uns dar schreyben/
het er gesagt das ich etlich vätter het verleügnet. Wer ein schein
da bliben aber alle sampt verleügnet. weyßt sein klar gewissen BuchsymbolB2r
das nit war ist.29


Das aber E'uer' Ch'urfurstlichen' G'naden' wisse den grund〈/〉 ich hab wol etwa einen
doctorem neben dem text der bibel wider ainen andern den D'octor'
Eck bloßnackt on bybel einfieret gehalten.30 Und will mein lebttag
das zoͤthon nit absten. das hayßt D'octor'Eck alle hailigen vaͤter verleüg-
net. Und lauttet ubel in der neüw Eckischen cristenhait.31 Zů mer-
er kund ahWill ichah deren eins anzaygen Der spruch Pauli apostoli
Gal. 2 deus personam hominis non accipit.32 hab ich mit S. Hieroni'mo'
außlegen wider den primat pape gefiert33 also das die person Pe-
tri (das ist die groͤsse/ unnd als was er außerlich sein mocht)ai
nichts geacht sey vor got dan die gschrifftaj spricht das. vor got
gleich gilt herr/ knecht/ groß〈/〉 klain〈/〉 arm〈/〉 reych/ oberist. underst. und
hayßt als person was man außerlich sicht am menschen.34 Wan
aber persona und der primat were ius divinus. so moͤcht got die
selb nit verachten sondern er sy gebotten〈.〉 So wurd Pauluslugenak
da er spricht deus personam hominis non accipit.35 dagegen sagt D'octor'
Eck. mit S. Ambrosii die person Petri sey der arme fischer stand
petri〈.〉36 aber der text pauli concordiert mit S. Hieroni'mo'〈/〉 nit mit sant
Ambro'sio' die weyl S. Paulus wolt den galaternal we〈h〉ren sy solten
sich nit irren37 an S. peters und andern aposteln hoch ansehen. wie
si die falschen aposteln fürtragen.38 An zweyffel nit der geringe fi-
scher stand/ sondern der hoch apostel stand/ und zů vorderst S.6
petersam Tyttel innen vorgeprediget. Was als der text (vor dem D'octor'
Eck grauet) klar mit sich bringt. Item tu es petrus et super hanc
petraman cristum etc.39 hab ich mit S. Aug'ustino' und der gantzen geschrift durch
petram cristum verstanden/ als paulus sagt petra autem erat cri-
stusao40 D'octor'Eck hat petram haben woͤllen mit vil lerern andern. aber
gantz on text der gschrift.41 also hat D'octor'Eck vast die gantze disputa-
tion getriben alzeyt vom text der schrifftap flüchtig worden nur gsůcht
Wie er bloß nackt sprüchlin eins lerers finden moͤcht/ und das
hayst nun alle vaͤter verleügnet: ich moͤcht wol sagen/ das er
die gantze hailige schriftaq verleügnet und geflohen hat. uber das alles BuchsymbolB2v
hat er nit woͤllen achten/ was andere lerer oder wie ein lerer am an-
dern ort wider sich selb geschriben unnd gehalten hat. als solt ich
D'octor'Ecken für einar got achten. was er fürbrecht schlecht blind aufne-
men.42Es hat mich S. Augustinus gelert und wirt anzaygen dis. 9.as
in decretis.43 das man aller lerer gschrifft wie hailg wie glert si seind
sol vor probieren. und nach dem text der schrifftat richten Als denn auch8
Cristus. PaulusJoannes uns gepotten haben〈.〉 D'octor'Eck wayßt et-
waz bessers. und sollichau gebot veracht/ leret uns wir soͤllen die ge-
schrifft nach der lerer maynung richten. und sol gnůg sein. Wan
ein oder zwen lerer etwas sagen die andern mit text und schrifftav las-
sen/ und ist sein aigensaw geschwetz. das er hoch hebt.44 Nyemandt
sol die schrifft nach aigner vernunft außlegen sonder der vaͤtter
lere volgen. So hab ich gesagt. wa45 ich einen klaren text hette. wolt
ich dabey bleiben wan schon der lerer außlegung da wider were.
als sant Augustinus oft than und thon leret〈.〉 dan als auch die jur-
isten sagen46 sol man mer glauben einem menschen der schrifft für sich
hat dan dem Bapst und gantzen Concilio on schrifft.47 Hierauß
schlyessen nun die lieben freünd D'octor'Eck und die leypßiger48 ein rund ur-
tayl. sagen ich hab alle lerer verleügnet. Was solt man mit sol-
lichen falschlystigen hertzen und zungen gůts außrichten.49 der art nach
hat er mir das Concilium Constantiense für worffen. das er mir schuld
9gibt/ ich habs verleügnet. darzů ich im seiner zeyt redlich will
antwurtten.ax und seins falsches hertz an tag außbrayttenay〈.〉50 Yetz sey1.az oberkait des bapst. mit goͤtlichen recht.ba
gnuͤg E'uer' Ch'urfurstliche' G'naden' zů berichten das D'octor'Eck sich understanden hat pri-
matum pape iure divino zů beweren.51 Und hat seinenbb aignen sterck-
isten grund für sich genomen das Concilium Constantiense.52 sich ge-
stelt oder villeycht nit wayst/ das Concilium ist. ius humanum. und
mag nit ius divinum machen ex non jure divino.53 da wider hab ich ge-
setzt die gantz Orientalem ecclesiam 1400. jar lang.54 die bißher
noch niebc under dem Bapst gewessen. wan nun primatus were de
iure divino so weren in den 1400. jaren bdall zůbd vil cristen verdampt/10
auch so vast die hailigisten vaͤtter und g〈r〉oͤsten lerer der christenhait/
als BasiliusNasianzenusAthana'sius'Chrisost'omos'be und die S〈.〉Hiero'nimus'BuchsymbolB3r
erzelt lib. de illustribus viris55 dan si on Römisches stůl bevelchketzer zertrenner
und gewalt regieret haben.56 Auff das hat mein D'octor'Eck offenlich
unverschampt gescholten/ das die greci sein alle rebelles schis-
matici und heretici gentesen.57 das ich frevelicher můt williger lest-
erung nye gehoͤrt habe der hailigen kirchen orientalisbf So doch auch
in den recht buchern berympt ist greca et orientalis ecclesia und
noch nye getadtelt〈/〉 war ist es. Das in orientali ecclesia ketzer ge-
wessen Arrianibg macedonii etc. Aber si sein in occidentali auch ge-
wessen/ als manicher58 pelagiani aber umb judas willen sol man11
cristum und die apostel nit lesteren59 Zum andern hab
ich das aller cristenlichst und groß Concilium Nicenum fürbracht
und auch aphricanum.60 dan so der primat ist iüs divinum so ist dasselb
Concilium Nicenum und alle Baͤpst da zuͤalle sampt ketzere und ver-
dampt12 darumb das sy do selbst statuirt und statuirn haben lassen.61
das der Roͤmisch Bischoff mit der welschen kirchen und Alexan-
drinus der aͤgyptischen kirchen solt acht hab dar zů der bischofe13
nit auß Roma sonderen durch die nechsten zwen oder drey bischof
ordiniert wurdenbh wie dan auchbi S. Ciprianus schreibt und gantz
aphrica unnd Gallia dem selben lange zeyt gelebet und volget.62
welch doch als wider das ius primatus yetzigen brauch ist wie
wol der Roͤmisch stůl das selb Concilium vil mals und auch noch
bestaͤtiget und dem ewangelio gleych helt〈.〉63 Nun ist kein mensch
so blind (bj schweyg ein theologus) der nit wisse das ius divinum nie-
mandt zů wandlen gwalt hat. das doch hie geschehen ist. So al-
le bischoff iure divino von Rom confirmiert werden soͤllen also hat
mir. Eck die ganntz ecclesiam orientalem aphricanam Gallicanam
und das hailigist Concilium Nicenum do die gantz cristenhait mit ge-
halten und noch helt zů ketzere gmacht und verlestert als die da
wider ius divinum gehandelt haben64 auf das er mir sein Constantienseleypßiger
Concilium65 (das er selb nit versteet oder versten wil) auff ruck uns
wittenbergischen ein schlappen zů geben seinen leipßigern zů ge-
fallen.〈1〉466 Unnd das E'uer' Ch'urfurstliche' G'naden' mercken wie D'octor'Eck auß lautterm
můtwil das Constantiensebk Concilium nit versten wil sondern E'uer' Ch'urfurstlichen' G'naden'BuchsymbolB3v
universitet nur zuͤ schmehen und lesteren gesinnet. gib ich E'ueren' Ch'urfurstlichen' G'naden'
zů erkennen.67 Zum ersten das selb Concilium nit alle artickel Jo-
annes huß hereticos tadelt sondern etlich erroneos etlich temerariosbl etlich offensivos und noch unoͤrdteretbm ist woͤllichbn heretici
sein oder nit.68 da solt D'octor'Eck mit seinen leypßigern69 die Bůchstaben
recht ansehen bedacht haben/ wie schwere es ist (als ich im oft in
der disputation gsagt)bo sovil cristen im orienten und aphrica durch.
so lang zeyt umm das primats willen ketzer schelten und verdammen〈.〉70
Das half nit〈.〉 mein lieber D'octor'Eck gleichsam er were allain mer
dan Bapst Concilium und die gantz cristenhait/ und im bevolhen were
der selben determinationes seins gefallens zů maystern. hat er frey all
sampt articulos hereticos gmacht.71 und die leypßigern die solchleypßigern
weren solten habens innen lassen wol gfallen.72 das inenbp ob got will gar
schyer nit wolgefallen sol. dan welche artickel nit heretici sein
noch erronii. die müssenbq cristlich und war sein. si seind temerariibr
offensivi seditiosi wie si mügen73 dan eben auch das hailigbs ewange-
lium alzeyt dem grossen hansen et maliculisbt auribus ofensivum scan-
dalosumbu ja als apostolus sag oder mortis et verbum offensionis.74 unnd
wayßt got wo die verdamnung herkumpt.bv das ein spruchbw darumb
verworffen wirt das er offensivus ist/ und nit hereticus noch erroneus
villeicht wacht der hailig gayst/ wa75 die theologen sobx tyef schlaffen.76


15Zum andern findt man das mer mal verdampt sein articuli
contrarii nemlich die〈/〉 deus facit malum deus non facit malum die
doch al bayd cristianisimi seyen/ ja im text der gschrifft erfunden
der erst Isa 45.77 und Amos. 3.78 der ander Gen.79 wie wol ich wolt
man der schrifft vor geschonet und under andern worten der
ketzer irtumb verdampt. und hat halt nit dar für. das ein Concilium
gewalt und fůg hab. so hin zů verdammen klare spruch der ge-
schrifft. umb der ketzer myßbrauch. dan mit der weiß můß man
zů letst / die gantz Bybel verdammen auß welcher allaine alle
ketzerey kommen sein.by also das etlich narren die bibel der ketzerbůch16
hayßen. Also hat man zů Costnitz contraria gehandelt.80 zům ersten BuchsymbolB4r
verdampt den artickel primatus non est iure divino. und doch deter-
miniert〈/〉 das Concilium uber den Bapst sey das were ketzerisch und
irrig so der Bapst iure divino primatumbz het dan also were das
Concilum das oberest auff erden. und het ein primat uber bapst pri-
mat das der recht chri'sti' Vicarius in plenitudine potestatis omnis.ca81
darnach volget/ das die Roͤmisch kirchen nit uber die andern17
kirchen were sondern alle kirchen gleych/ und das halt ich auch
war sein dan S. petrus act. 8cb. der kirchen zů Hierusalem underworf-
fen mit S. Joannes gesant ward in Samarien daran petrus und si
schwerlichcc alle gesündiget hetten.82 Wan petrus iure divino were der
oͤberest gewessen und het sich als einen underen senden lassen. Also
wan primatus iure divino des Bapst were. so geburt dem Con-
cilioGoͤtlich recht. nit uber sich zů greyffen/ und den bapst als einen underthanen
absetzen regieren und handlen/ wie〈’〉s will〈/〉 dan ius divinum leßt sich
wider regieren noch enderen. und ist der bapst uber alle cristen unnd
die Roͤmisch kirch uber alle kirchen so ist er gewyß auch uber18
das Concilium das nit anders ist dan alle kirchen. Uber das hat
man yetz zuͤ Rhom in Concilio wider das Costnitzer Concilium
determiniert. das der Bapst sey uber das Concilium. darzů
das Baßeler Concilium abthan. unnd gen also die Concilia
wider einander. und machen so wir darauff bawen. das wir
zů letst nit wissen/ wocd Bapst Concilium kirch cristus oder wir
darzů bleiben.83 das muß dann als der haillig gaist than hab-
en. unnd ius divinum sein. das wir ein zeyt ob einem artickel ke-
tzer die ander zeyt cristen sein myessen und wie sy es gůt dunckt.
also gibt man uns ins maul das wir woͤllen oder nit woͤllen/
sagen myessen. das Concilium hat geirret.84 Nun will ich
mein finger nit stecken zwischen die Contrarieteten der determina-
tion.1. wider wertigkaitce und irrigen hendel der Conciliorum. auch nit fürnemen sy zů concor-
diern oder artickel zů verklaͤren oder ortern85. des sich D'octor'Eck under-
standen mir ist gnůg das Concilio nit ius divinum machen und D'octor'Eck
kain bestendigs argument aufbringen mag wider mich/ auß solchem
iure humano.86 darzů wanckelbar parteischen hendel und determi-
BuchsymbolB4vnatio Conciliorum auch nit sagen thar (on gwalt und lugen〈)〉 das
alle artickel ketzerisch und irrig sein/ sondern vil cristenlich und
warhafftig. also hab ich gesagt und wils für D'octor'Ecken wol er-
halten ob got will das etlich artickel sein christianissimi/ als der
primatus Roma'nae' ecclesie non est iure divino. Zum ersten darum/
das vil ein groͤsser vill heyliger vill gewiser Concilium Nicenum
mit der gantzen christenhayt aller welt auch Roͤmisch stůls
entrechtigklicher maynung. anders gesetzt approbiert und biß-
her mer dan tausent jar vor irret und bestetiget/ vor dem Roͤmischen
stůl dem evangelio gleich geacht. dem nach gelebet haben alle
Christen Orientis und Aphrice die D'octor'Eck mir soll ungelestert19
und ungeketzert lassen und nit sagen sie haben wider ius divi-
num gehandelt.87 diß punctlincf hab ich im zu Leiptzigcg vil mal für-
gehaltenmaint. D'octor'Eck sey ein schwab es ist im aber der nüßlin allweg gewesen. und
sein gaͤrsterrige solution nit geholffen/ das er mainet Ro'mani' pont'ifices'
haben solchsch voͤrhaͤngent〈/〉 ius divinum leßt sich wider hengen
nach koͤpffen. Zům andern darumb das nit all artickel ketzerisch
seyen/ auch noch nit voroͤrtert. nit verklaͤret unnd im Concilio20
selbs wider den artickel gehandelt. auß welchem handel der ver-
stand mer auß dem bůchstaben ist zuͤ nemen.88 also ist der artickel
auch cristlich divinitas et humanitas sunt unus cristus und ligt
nichts dran. was die logici dabey erdicht haben. Item der ist
auch war Omnis actus hominis et bonus aut malus und concor-
diert mit cristo aut facit arborem bonam et fructum eius bonum aut21
facit arborem malam et fructum eius malum.89 und der gleichen vil
andere. es hab Johannnes huß oder das Concilium ein verstandt
wie si wellen. die artickel wie si da ligen〈.〉90 das woͤl got nymmer mer. das
ein frumm kristen mensch ein spruch der schrifftci recht verstannd.
und in sich bildet. und solt den selben darnach umbcj etlicher irri-
gen verstands willen verwerffen unangesehen seinen rechten ver-
stand. darüber solt man Bapst und Concilia verleügnet. zurck red-
tung der hailigen gschrifft./ dan wa diser artickel ketzerisch ge-
scholten wirt. so můß ewangelium Paulus et Aug'ustinus' undergen. ee ich das BuchsymbolC1r
thuͤ wil ich meiner cristenlicher freyhait brauchen und sagen al-
so.91 Ein Concilium mag irren (wie alle lerer dercl schrifft und rechten
schreyben) und hat etlich mal geirret. wie die hystorien beweys-
sen und das yetzige letste Roͤmisch anzaygt/ wider das Costnitz-
er und Baßeler.92 also irret in den articklen daz Costnitzer auch. oder
bewere du das nit geirret habe. sonderlich so man mer einem
layen solt glauben der schriftcm hat/ dan dem Bapst und Concilio
ane schrifftcn ut supra.93 Auch so haben D'octor'Carlestatco und D'octor'Eck in
dißer disputation gehalten und concordiert dascp lib'erum' arbitrium ante
gratiam nihil valet nisi ad peccandumcq〈.〉94so das war ist so ist diser ar-
tickel auch war Omnis actus etc.95 dan er spricht das alle werck
außer gnaden boͤße sein so myeßten die in der gnaden guͤt sein so
bleibt kain mittel.96 also můß D'octor'Eck auch mit wider das Concilium.
erloͤset er aber sich etwa mit. das můß er uns auch lassen/ oder můß
auch ein hussit sein/ und alle seine lester wort uber sich selb fellen.

22
Ab nun wol das Concilium nit wider mich ist/ oder ye nit klar ist
ob es wider mich sey hat doch D'octor'Eck das den richter nit lassen
wolt sonder selb richter werden. und mich zů aller schmach gesetzt
ein ketzer und ketzer patron außgeryesst/ und schreyben lassen. also
mich und uns allen zůvor E'uer' Ch'urfurstlichen' G'naden' universitet unser cristliche
eer offenlich beraubt durch sollich unträglich belaydigung das
fürstlich zůgesagt und zůgeschribne gelaydt frevelichcr gebroch-
en.97 und die solchen98 unfuͤg sollten gewert haben/ sassen styl und lies-
senscs innen gefallen als hetten sy darzů geradten und geholffen ja sileypßiger
haben in darzů gesterckt gerechtvertiget und beschützt/ offenlich
vor yederman dan dact ich herr Cesar pflůg99 als fürstlichencu ver-
wesser anruͤfft. hat er mit den doctoribus nach/ endt der disputati-
on23 (das ye D'octor'Eck unser schmach und E'uer' Ch'urfurstlichen' G'naden'universitetcv ge-
naygte dienste wol außrichtet) sich beradtgschlagt und mir das
zuͤ antwortcw geben D'octor'Eck spricht was er gesagt habe/ woͤl er be-
weyßen24 also můst ich die schlappen haben/ als het mich ain hund
gebissen.100 ich wolt auch wol meiner messigkait vergessen101 D'octor'EckenBuchsymbolC1v
einen siben fachen ketzer und lesterer des allerhailigisten Nicenicx
Concilii und der gantzen cristenhait gescholten haben als er dan
auch warhafftig ist und mirs noch halten můß. Wan ich auch
nun zů richten wirdtcy in meinem gelaydtcz aber man tretzt unns
mit dem gelaytdaoffentlichdb das myeßten mir halten D'octor'Eck moͤcht
thon lassen wie er wolt.


Die weyl wir aber darauff kommen und D'octor'Eck uns verursacht
woͤllen wir E'ueren' Ch'urfurstlichen' G'naden' mer sagen wie mir zů leypßig sein gehalt-
en〈.〉E'uer' Ch'urfurstliche' G'nade' wolt nit ungnaden drobtragen.

25
Da ich hetdc drey tag D'octor'Eck respondiert und die viertag mein
war zů opponierndd nam D'octor'Eck den selben tag auch ein/ mir die
zeyt mit unnutzen wortten zů verderben und was uns gepotten den-
selbentag die materii zů enden.102 Also blib mir von D'octor'Eck gnaden
und gunst ein gantze stund des selben tags/ die wolt ich auch
nit haben und were herr hans von plaunitz103E'uer' Ch'urfurstlichen' G'naden' haubtman
grym nit gewessen so were ich hans da hinden gwesen104. wie
der selb E'ueren' Ch'urfurstlichen' G'naden' wol mag berichten.105 Das erst und letst wort můß
er106 haben auff das zuͤ merern schein seine behalten argument am
letsten er fürzogen unverantwort bliben und einem victori gleich
were107. Wan ein tag bestympt und vor recesiit war auf ein materii
moͤcht D'octor'Eck wol enderen. dan so wolten die herren108 auch das er
nit umb der warhait willen disputiert sonderen mir zů ainer schmachleypßigern
schaͤtzet zaygt er darmit an das er alle mein bůcher und was ich27
ye geschriben anzog auff hůb. und hets als gern vor yederman ge-
schend und zů nicht gemacht. ob es wol nit propositum war. so hessig
hat er uns gesůcht〈/〉 kund sich auch so gar nit bergende das er mir den28
armen münich schandt nit mocht unverschimpffiert lassen〈.〉 Ich
thet ein klain sermonlin für unsern rectoremdfg'nedigen'dg herren herrn hertzog29
Bernymo.109 da waren D'octor'Ecken drey hailig tag nit gnůg mich mit
meinem sermon zů reyssen vor dem volck zů schmehen〈.〉 ich. hielt die-
weyl30 silentium dan so solt eine münich halten〈.〉110 auß meinem bůch
Cipriano den er mir falsch het alegiert/ und solt mirs weyssendh und BuchsymbolC2r
in zwayen tagen auch noch nit mag finden thet er mir die eer.
ich het in margine singniert hic fallit sanctus vir das doch gar
nichts zur sachen gelangtdi můßt er für und mit schmach in diedj
federn kommen111〈.〉 Wie wol dise und der gleychen stuck vil zů kündisch
sein mercken doch darauß E'uer' Ch'urfurstliche' G'naden' was hinder D'octor'Eck und denleypßigern
leypßiger ligt die mit solchen pünctlendk so kündisch in der tapfferen
sach umb gen. wir achtens darfür het D'octor'Eck und die leypßiger31
mord und alle schandt von uns gewißt. es het in die disputation
muͤßt noch bleiben und das yderman hoͤren und leßen. dan etlich auch
anhůben zů dichten ich trieg ain teüfeldl bey mir in der büchsen das
alles zaychen sein einer verzagter sach und verzweyffeltes hand-
els. der mit geschray und sollichendm boͤßen sundendn sich stercken můßt〈.〉112
Sollich hetten wir E'ueren' Ch'urfurstlichen' G'naden' nit fürbracht wan D'octor'Eck mit sein-
er hessigen schrifftdo113 nit het begert zů melden und unsdp entschuldigen.
nit das wir D'octor'Eck gegen E'uer' Ch'urfurstliche' G'naden' woͤllen verunglynpfen ist uns
auch rachsal nit not. woͤllens wol auff ein andere weyß byessen
er ist noch nit hin nyber. sonder das uns nit zů leyden steet das sich
E'uer' Ch'urfurstlichen' G'naden' lesterer und schmaher/ aller erst für genaygte dienner
schmacken woͤllen.114 Er gibt auch seiner weyßhait ein mercklich32
partickel dar das er glaubtdq die ketzer froͤwen115 sich meiner opinion.116
sol ich nun aller erst umb D'octor'Ecks arckwon und glauben willen mein
opinion wandlen oder umb der ketzer froͤwendr die warhait faren
lassen. so hab ich für war einen kostlichen mayster an D'octor'Ecken
uberkommen der scherpffe und subtilliteten sein vast all argument D'octoris'leypßigern
Ecks vol gewessen und habe billich den leypßigern wol gefalen.117


Das ich S. petro nit den primat uber die apostel gebe/ und33
er dem und mir stucken traͤwet widerstand zů thon. helf im gott〈.〉118 er
tharffs gar wol sonderlich die weil er sich den aynigen schutz-
herrn der ellenden verlassnends cristennhait achtet wir woͤllen
sehen durch gottes gnaden. Wie wir unns des widerstands
schützen der biß her unns gar gnedig gewessen. Wie wol wir
billich wunder tragen. was doch dem freyen heldt begegnet ist. BuchsymbolC2v
das er das lyecht so grawlich fürchtet. und nit gern schreybt. und34
so vil groß mye gehabt/ das die disputation undergetruckt nit
außkeme/ für die leüt.119 ich gib S. Peter primatum honoris non po-
testatis. dan er die apostel noch zů machen senden regiern noch
ordiniern gewalt het.120 D'octor'Eck juristische und erdichte distinction
de apostolatudt et administratione laß ich mich nicht anfechten.12135
dan sy anzaygt das D'octor'Eck noch nit wayßt was apostolatus hayst
in der schrifft.du der doch iure divino sich vermessen zů fechten. Ich
will seiner disputation nit/ er geb ir dan den rechten namen/ Cri-
mination36 und perditio temporis dasdv ich mich wiß darnach zů
richten. seind yetz ka〈u〉m zwen punct troffen in der gantzen disputa-
tion und dennoch mit lesen durch yebeten argumenten.dw der ich mich
geschemet für gelerten leütten/ schreyen/ berden vil blodern und37
nichts auß zůrichten das seind D'octor'Eck disputation〈.〉122wir123 haben im
nit leypßig fürschlagen.124 dann sein groß hochberyempte memo-
ria hatdxires.dy brieffs vergessen das leypßig von im angeben/ von uns
angenomen ist/ hetten wol lieber Ertfurdt oder ain andere stat
genomen.125 haben nun aller erst verstanden warumb leypßig im ge-
fallen hat.126 was hat im gebrochen an wittenberg under E'uer' Ch'urfurstlichen' G'naden'
gelayt. wir wolten auch nit lieber dan das E'uer' Ch'urfurstlichen' G'naden' der sich D'octor'
Eckunderwirfftdz und weyssen lassn wil127 uber die ding erkennen solten
mit woͤlchem andern fürsten oder adel das geliebt/ die weil er doch
nun dahin kumen ist. das die layen rainer gelert seind dan die theo-
logen38 die lautter sophisten worden. allain den dieea ledigen titel tragen von
der theologia uns ist nit zweyffel es wurd nit nach dem gschrayebleypßig
und berden erkant/ wie die zů leypßig yetzt an allen befelh thůn.


Was sollten si zů leypßig gůts erkennen so sy yetz durch neyd
und haß verblendt D'octor'Ecken gewunnen geben.128 So es doch am
hellen tag ist. und sy nit leügnen můgen d〈as〉ec D'octor'Carlstated position
sein von gotsee gnaden D'octor'Eck unverseret haym kumen.129 wie wol D'octor'
Eck wider si geschriben einen grossen auffgeplassenef tytel. Con-
tra novam doctrinam.130 als wolt eger syeg verschlynden.131 dar zů můß BuchsymbolC3r
er bekennen das er zů gelassen hat lib'erum' arbit'rium' ante gratiam non va-
let41 nisi ad pecandum132 und alle positiones D'octor'Carlstats und ist zů
Carlstat getretten/ ScotumCapreolum damit die Thomisten Sco-
tischen modernisch secten verleügnet. er were sunst ein pelagianus
gen Ingelstat kommen133 und so ist die groß blase des tyttel contra
novam doctrinam134 locheret worden und ryssen und helt es nun mit D'octor'
Carlstat in allen puncten also das ers auch selber bekennet hat. al-
so hat D'octor'Carlstat gewunnen aber D'octor'Eck hat das geschray soleypßig
richten die hochgelerten von leypßig die D'octor'Eck billich beger zů
richten. Das 〈wir〉 wider D'octor'Ecken zů schreyben gesinnet sein.135 Ist war
und thůt not umb der warhait willen. das D'octor'Eck mit seinem bran-
gen42 sich ryemet des gewunnen das er doch selb helt/ und mit Carl-
stat eins ist136 und durch solcheh falsch ryemen ein wan macht er halts
anders dan D'octor'Carlstat. und der zarten warhait mit solcherei seiner
verdampter eer ire eer nympt/ das kainem frummen man wol an-
steet darůmb můß er uns die vaßnacht larven137 geben und sich se-
hen lassen wer er ist ob got will.

43
Es ist nit war das unser conventionej sey styl zůsehen biß der sent-
tentz gangen sey.138 sonder D'octor'Eck sag solchek von im selbs wie er
vast alle andere ding sagt139 auch so das also were het D'octor'Eck sein
schreiben richten ryemen urtailn vil billicher inn gehalten. unnd nit
uns für fürsten mit schriftenel und worten falschlich fürtragenem also
spricht er man sol styl steen. unnd thůt doch als sey es nit war.
dan es gepricht im die schoͤn memoria iuxta proverbium menda-
cem memorem esse oportet.140Dasen ist conveniert das die disputation
durch die notarien vervaßt nit sol vor dem sententz getruckt wer-
den.14144 da hin uns D'octor'Eck sampt den leypßigern mit gewalt ge-
drungen wider sein aigen schriffteo sigel zů sagen und ersten pact.
Wir wollten ein freye disputation in die federn sprechen. und das45
leycht für allen welt geben. nun aber haben si der groben behen-
dighait braucht das sy allain ein geschray machten/ ein bloß
nacket urtayl uberkemen. unnd richter in selbs gefellig erhyeben. BuchsymbolC3v
das die sach ye allenthalben undertruckt wurde. und mit dem46
urtail darnach alle truck nyderlegt.142 noch ist im daran nit gnůg.
will nun allain die theologen zů richtern haben wegert die legisten
artzt artisten so sere fürcht sich die Eckische und leypßische war-
haitleypßiger das si allain in der theologen winckel kreucht die sy wayß
wider uns sein und schmuckt sich das ketzle/ als sein die theolo-
gen der sach allain verstaͤndig. die andern unverstendig.143 War-
umb46 wolt er dan vorhin E'uer' Ch'urfurstliche' G'naden' und den hochloblichen für-
sten E'uer' Ch'urfurstlichen' G'naden' vetter hertzog Georgen zů richter leyden. so er nie-
mandt dan seineep theologos leyden mag. villeicht war es nit sein
erst. Ich will aber die gantz universitet haben nit allain die theo-
logen.144 dan D'octoris'Roͤchlins sach hat mich gewytzget. wie gelert
die theologen sein/ und wie si richten.145 hetten die legisten artzt artisten47
unnd layen fürsten gethon die warhayt were den theologen wie ein
schaf den wolfen zů tayl worden. das sůcht hie D'octor'Eck auch. Auch
sagt er zůvileq er hab zwo universitet meins gefallens angenomen.14648
ich kündt zů dem gefallen nit kommen. ich můß freyburg und Ba-
ßel die mir gefallen von im gewegert faren lassen.147 am endt gibt er
fablen für/ von dem Erbern frommener man D'octor'Peter Burckhart.
als solt ich den selben verdacht haben das er im mein buͤchlin be-
hendiget und das selb ungesehen und ungehoͤrt (esals er selbs schreibt)
gantz vor rechtlich verschympfiert〈.〉148 dan villeicht er noch gedenckt
seine trewme uns für zů regelen setzen〈.〉 D'octor'Peter149 ist ain frumm man.
ich hab in wider diß/ noch das anzayget. hat D'octor'Eck. etwas
getrawmmet er mach etain prophetienet darauß. so es im geliebt49
ich bin nit myessig/ allaineu sein wachnen antwortten. doch gefeldt
mir wol sein beschluß. da er spricht E'ueren' Ch'urfurstlichen' G'nade' Were es ganntz
loblich wan irs auff ein hauffen die selbigen verbrant150 hic Eck-
ius. Ein sollichev brieff soll ein solch sigel haben. das ist ein erber
theologisch stuck ein bůch nit sehen151 und doch zum feür urtay-
len.ew doch ist nit not das sus minervamex152 lere. hie mit bitten wir153
diemütlicheneyE'uer' Ch'urfurstliche' G'nade' wolt uns ir lassen Befolhen sein. und BuchsymbolC4r
nit verungnaden unser vil gschwetz und schreyben und Euer Churfurstlichen -
Gnaden soll glauben das wir die warhait gesagt haben. und woͤllens50
mit lateinischer schrifftezauffsfa schyerst an tag bringen〈.〉154 got spar
E'uer' Ch'urfurstlichen' G'naden' zů hayl seinem volck lange säligklich〈.〉 Amen geben
wittenberg am tag Agapiti martiris. M. D. xix. Jar155.


E'uer' Ch'urfurstlichen' G'naden' Underthaͤniger dienner und Caplan.

aCarlstatB
bDurchlüechtigisterB
cgschrifftB
dgeschwetzB
egschwyndsB
f-fwirsyB
ganA
hfirchtet.A
ihetenA
j-junglympfgesuͤchtB
klangB
lunnutzB
mthon.B
nklageB
ogyffiigB
pgescholtenB
qseinemB
rgeschickteB
ssolchenB
tvom Editor verbessert für obelisti
unachA
vvom Editor verbessert für verhanden.
whatte.B
xschmahB
ynetitiA; neticiB – Im Anschluss an Korrektur in WA.B 1, 466,42
zludderB
aabanmhertzigklichB
abfehlt B
acderB
adgschrifftB
aegschrifftB
afCh'urfurstlichen'B
agder soͤllichB
ah-ahvom Editor verbessert für WillichA; WilB
ai(B
ajgschriftA
akvom Editor verbessert für legenA; liegenB
alvom Editor verbessert für galerternA; gelerternB
ampetrsB
anvom Editor verbessert für petrum
aocrisiusA
apgschriftB
aqgschriftB
arainB
asesB
atgschriftB
ausolchB
avgschriftB
awaygenB
axantwartten.B
ayaußbrayrten.B
az.1A
baecht.A
bbseinB
bcnitB
bd-bdalsoB
beChrisosti'mos'B
bfvom Editor verbessert für oirentalis
bgArriamB
bhwordenB
biauhA
bjfehlt B
bkvom Editor verbessert für Cōstantiēn
blvom Editor verbessert für termerariosA, B
bmunnroͤtertA
bnwellichA
bofehlt B
bpiūenB
bqvom Editor verbessert für miessenA; myessenB
brvom Editor verbessert für termerariiA; terminariiB
bshaillgA
btvom Editor verbessert für molliculis
buvom Editor verbessert für standalosum
bvherkumot.B
bwsprachA
bxsaB
byseind.B
bzvom Editor verbessert für pirmatum
cavom Editor verbessert für on
cbvom Editor verbessert für S
ccswerlichA
cdvom Editor verbessert für wa
cedetermitionB
cfpunctleinB
cgLeypßiB
chsolichsB
cigschrifftB
cjfehlt B
ckzB
cldergB
cmgschrifftB
cngschriftB
coCarstatB
cpdaB
cqvom Editor verbessert für precandum
crfrevenlichB
csliessenB
ctdoA
cufürsilichenB
cvunivrrsitetA
cwantwurtB
cxNiceinA
cywerdA
czglaydtA
daglaydtA
dboffenlichA
dcfehlt B
ddopponiərnA
debergA
dfrector mA
dgfehlt B
dhweysB
dibelangtB
djdreB
dkpünctlinB
dltenffelB
dmsolchenB
dnfundenB
dogschriftB
dpvusA
dqvom Editor verbessert für glasbt
drfrewenA
dsverlaffnenA
dtapostelatuB
dugschrifftB
dvdazA
dwargumenteuB
dxhaeA
dyirsB
dzunderwürfftB
eafehltA
ebschrayB
ecfehlt B
edCarlestatB
eegotA
efaufgeplossenB
eg-egersB
ehsollichB
eisolicherB
ejvom Editor verbessert für contention
eksollichB
elgschriftenB
emfärtragenB
enDazA
eogschriftB
epseinB
eqsovilB
erfrumenB
esfehlt B
et-etein popheceyB
euallenB
evsolchB
ewurraylenB
exvom Editor verbessert für minuervam
eydiemtigklichenB
ezgschrifftB
faauffB

2Schlimm, gefährlich, böse; vgl. DWb, 15 Sp. 2645–2653.
4Vgl. auch Luther an Spalatin, 18. 8. 1519 (WA.B 1, 503,16–29 Nr. 194).
5Vgl. KGK 132 (Textstelle). Luther hatte am 22. Juli einen ausführlichen Bericht an Spalatin gesendet (WA.B 1, 420–428 Nr. 187).
6Vgl. die entsprechende Reaktion Ecks in seinem Schreiben an Friedrich III. vom 8. November: »Ich laß zu dem ersten beleiben, daß sie sagen, die Disputation sei durch Neid und Haß trieben worden. Gott sei mein Zeug, daß meinthalb des nit ist. Allein hab ich ihn’ die Disputation fürgeschlagen von der wahrheit Erklärung wegen, und darmit die Sach endlich entschlossen wurd durch die, die dann uns hörten disputiern, also die Schmachgeschrift vermieden und aufgehebt wurd. Und deshalben, do sie nit gen Paryß oder Köln hand wöllen kommen, hab ich Leypßig auf ihr Erbieten angenommen, und ihnen nachgereist in ihr Provinz, da ich kein Doctorem oder Magister gar nit kennt habe. Haben aber E.Ch.G. Doctores aus Neid und Haß disputiert, das weißt Gott.« (Eck, Briefwechsel, Nr. 97 = WA.B 1, 479,15–24 Nr. 192).
8Aber.
10Gemeint sind hier die Conclusiones, die Karlstadt für die Leipziger Dispuation vorbereitet hatte (KGK 105). Mit diesem Paragraphen geht auch eine rhetorische Wendung einher: Anstelle des »wir« (Luther und Karlstadt) steht nun die erste Person »ich« (Karlstadt) als verantwortliches Subjekt.
12Aufruhr, Aufstand machen.
13Hier fasst Karlstadt die Vorgeschichte der Leipziger Disputation zusammen (siehe dazu KGK 105) und verweist zunächst auf die ObelisciEcks zu Luthers 95 Thesen (vgl. hier vor allem die von Eck verwendeten Ausdrücke in Fabisch/Iserloh, Dokumente 1, 431 und 435), auf die Karlstadt erstmalig im Frühsommer 1518 mit seinen Thesen Contra Eckium (KGK I.2, Nr. 88, hier vor allem S. 886 Z. 14–19) reagiert.
14Begierde, Lust.
15DWb 14, Sp. 1468: »In weiterer Anwendung von den verschiedensten Erregungen. Das Herz, die Seele, das Gewissen rühren«.
16Die Obelisci und die – von Luther als Antwort verfassten – Asterisci wurden erst 1545 von Georg Rörer im ersten Band der Wittenberger Gesamtausgabe der lateinischen Werke Luthers veröffentlicht. Zu dieser Edition und vor allem zur Vorgeschichte sowie zur – erstmals 1518 beabsichtigten – Drucklegung der Asterisci siehe Bubenheimer, Thesenanschläge.
17Siehe die Antwort Ecks im Brief an Kurfürst Friedrich III., 8. 11. 1519 (Eck, Briefwechsel, Nr. 97 = WA.B 1, 479,25–480,38 Nr. 192).
18Gemeint ist hier KarlstadtsCurrus (KGK 110) / Wagen (KGK 120); vgl. KGK 132 (Textstelle).
19Hier paraphrasiert Karlstadt nochmals sarkastisch den Brief Ecks an Friedrich III. vom 22. Juli, siehe KGK 132 (Textstelle).
20Hier im Sinne von lästern, schmähen. jemandem übel nachreden, jemanden verleumden.
21In seinem Brief vom 8. November 1519 an Friedrich III. antwortet Eck auf diese Passage Karlstadts. Der Ingolstädter behauptet sich nicht über das Wagen-Bildblatt beklagt zu haben, sondern dass Karlstadt ihn – wohl in der Auslegung (KGK 124) – namentlich erwähnt hatte: »Zu dem Andern, entschuldigt er sich seines läppischen wagen, des Gemäls halb. Ich hab nit geklagt über das Gemäl, dann ich acht, er sitz selb auf dem untern Wagen; aber daß er mich mit ausgedruckten Worten antast und schmächt: wann ich Esel in wagen satzte, wollt er die Esel treiben; laß ich sein. Kann ers, so fiegt er wohl in das Welschland.« (Eck, Briefwechsel, Nr. 97 = WA.B 1, 480,39–43 Nr. 192).
23Vgl. Ecks Antwort im Brief an Friedrich III., 8. 11. 1516 (Eck, Briefwechsel, Nr. 97 = WA.B 1, 480,44–48 Nr. 192).
24Mit diesem Paragraphen wechselt abermals das verantwortliche Subjekt: Nun spricht Luther in erster Person.
26Vgl. z. B. Mt 9,11; 12; 15,1f.; 12; siehe auch Mt 16; 23,13–15; 23–29.
29In seinem Schreiben an Friedrich III. vom 8. 11. 1519 (Eck, Briefwechsel, Nr. 97 = WA.B 1, 480,48–55 Nr. 192) erläutert Eck seine Behauptung, Luther habe die Kirchenväter verleugnet, mit Verweis auf WA 2, 278,3–5 = WA 59, 465,1004–1009.
30Vgl. KGK 134 (Textstelle); siehe dazu WA 2, 266f. = WA 59, 448–450.
33Vgl. hier auch WA 2, 304,9–25 = WA 59, 501,2110–502,2127.
34Vgl. 1. Kor 12,13 Vg »Etenim in uno Spiritu omnes nos in unum corpus baptizati sumus, sive Judaei, sive gentiles, sive servi, sive liberi: et omnes in uno Spiritu potati sumus« und Gal 3,28 Vg »Non est Judaeus, neque Graecus: non est servus, neque liber: non est masculus, neque femina. Omnes enim vos unum estis in Christo Jesu«.
35Gal 2,6. Zwischen dem 4. und dem 8. Juli 1519 disputierten Eck und Luther immer wieder über diese Bibelstelle.
36Vgl. WA 2, 316,28–37 = WA 59, 517,2625–518,2635.
37Vgl. Gal 2,4.
38Auf Ecks Argumentation (vgl. KGK 134 (Textstelle)) antwortet Luther während der Leipziger Disputation: »Sed nolui haec et similia inducere, cum iandudum concesserim primatum honoris Petro solumque negaverim primatum potestatis super caeteros apostolos. Haec est enim illa persona, immo et primatus honoris, quam deus non respicit [vgl. Gal 2,6], ut superius induxit, non autem illa persona piscatoris vel paupertatis, ut Ambrosius referente doctore exposuit. Hieronymus enim melius de magnifica qualitate Paulum interpretatur, qua pseudoapostoli Galatas tanquam ab auctoritate Petri subvertere voluerunt.« (WA 2, 320,4–10 = WA 59, 522,2768–2774).
39Mt 16,18 Vg »Et ego dico tibi, quia tu es Petrus, et super hanc petram aedificabo Ecclesiam meam, et portae inferi non praevalebunt adversus eam«.
40Siehe WA 2, 277,38–278.23 = WA 59, 464,998–465,1016. Vgl. Aug. retr. 1, 20 (CSEL 36, 97–100).
41Vgl. z. B. WA 2, 292,22–293,32 = WA 59, 4851640–487,1693.
42Siehe die entsprechende Antwort Ecks im Brief an den Kurfürsten vom 8. November: »Ferrer zeucht D. Ludder an, wie er die Wort: ›Tu es Petrus et super hanc petram‹ etc., hab mit Augustino durch den Felsen verstanden Christum. Das hat ihm niemand geleugnet, dann es ist wahr. Aber daß ich hab verstanden durch den Felsen Petrum auch, also daß Christus der Fels ist und der Herr, auf den die Kirchen bauen ist, und doch Petrus auch ein Fels ist, darauf die Kirch gebaut ist als auf ein Vicarium, und bin nit flüchtig worden von dem Text, wie mir D. Martin böslich zumißt; dann ich hab die Wort Christi fürgenommen Matth. 16. [Mt 16,18] Und daß mein Verstand gerecht sei, hab ich bewährt aus dem, daß den Verstand haben gehabt die heiligen Väter und die christich Kirch, als Cyprianus, Origenes, Augustinus, Hilarius, Chrysostomus, Beda, Leo, Ambrosius, Gregorius, Cyrillus, Ignatius, Maximus, Concilium octavum generale, und das groß Concilium Calcedonense. Das seind nit Sprüchlin. Den Heiligen will ich mehr glauben, wa sie so einhälligklich die heilig Geschrift verstand, dann einem jungen Doctor. Ich zeuch nit an die jungen, die in 300 Jahren geschrieben habent, dann ich weiß wohl, daß Luther dieselbigen nach gewohnlicher Hoffahrt veracht und verwürft.« (Eck, Briefwechsel, Nr. 97 = WA.B 1, 481,72–87 Nr. 192).
43Vgl. aus dem Decretum Gratiani, C. 9,3: »Idem in Prologo libri III. de Trinitate. II. Pars. Noli meis litteris quasi canonicis scripturis inseruire. Sed in illis et quod non credebas cum inueneris, incunctanter crede: in istis autem, quod certum habebas, nisi certum intellexeris, noli firme tenere.« (CICan 1, 17f.), wo Aug. trin. Prologus (CCSL 50, 25f.) ausgeführt wird; siehe dazu auch C 25 (CICan 1, 1008).
44Hier antwortet Luther auf Ecks Vorwürfe, vgl. KGK 132 (Textstelle).
45Wo.
46Vgl. WA 2, 289,4–11 = WA 59, 480,1476–1481.
47Folgendermaßen kommentiert Eck diese Passage in seinem Brief an Friedrich III. vom 8. November: »Und so jeder Christ weißt, daß die heilig Gschrift vor andern gepreist wird und geehrtt, hab ich geschrieben: niemand soll die Geschrift nach eigner Vernunft auslegen, sonder der Väter Lehre folgen. Also bringt D. Ludder herfür und heißt mein eigen Geschwätz, und will sich lenden darauf: wann er ein klaren Text hab, so will er darbei bleiben, ob schon der Lehrer Auslegung darwider wär. Merk E.Ch.G., was frechheit steck in der Kutten! Das hat all Ketzer verführt, ihr Eigensinnigkeit, daß sie nit haben wöllen Andern folgen, und gemeint, sie verstandens baß, dann die heiligen Lehrer. Wann der Text klar ist, so will er darbei bleiben. Ist der Text klar, wie? haben denn die göttlich Lehrer ihn nit verrstanden? Wie wär dem, wann Einer meinte, er hätt ein klaren Text, und irrt sich selb, wie der Ketzer Arrius? Ich glaub viel mehr den lieben Heiligen, dann meinem groben Verstand.« (Eck, Briefwechsel, Nr. 97 = WA.B 1, 481,97–482,108 Nr. 192).
48Schon unmittelbar nach der Leipziger Disputation hielten die Wittenberger die dortige Universität für ihnen gegenüber feindselig und wohlwollend gegenüber Eck gesinnt. Vgl. z. B. WA.B 1, 423,106–110 Nr. 187.
49Vgl. Eck an Friedrich III., 8. 11. 1519: »Jetz hat E.Ch.G., wie D. Ludder unbillig und fälschlich mich antast, als haben die Leypßiger und ich auf ihn erdacht, daß er all heilig Doctores zurückgeworfen hab, das kundlich ist aus der Notari geschrift, und ich das wohl mit zweihundert Menschen weisen wollt« (Eck, Briefwechsel, Nr. 97 = WA.B 1, 482,115–119 Nr. 192).
50Luther antwortet auf diesen Punkt ausführlich in seinen Resolutiones super propositionibus suis Lipsiae disputatis, WA 2, 397,24–400,9.
51Vgl. Ecks Formulierung seiner These gleich zu Beginn der Disputation mit Luther: »Monarchia et unus principatus in ecclesia dei est de iure divino et a Christus institutus« (WA 2, 255,25f. = WA 59, 435,72f.).
52Vgl. z. B. WA 2, 283,26–284,10 = WA 59, 472,1232–473,1261 und WA 2, 318,19–37 = WA 59, 520,2701–2718.
53Eine ähnliche Argumentation findet sich in den ResolutionesLuthers: »Iam illud Math. xvi. ›Tu es Petrus‹, item illud Iohannis ›Pasce oves meas‹ et ›sequere me‹, item ›confirmata fratres tuos‹ et nonnulla minus ad rem quam haec facientia cum non urgerent, tandem confugit ad Concilium Constantiense plena fiducia, quod esset illic determinatum contrarium et sententia mea inter articulos Huss et Vuicleff damnata. Hic totus immoratus anhelabat, quo poterat odiosius movere invidiam, quia aliun non habuit, quo suo fermento palparet blandius: ubi enim defecit in iure divino, cucurrit ad ius humanum, probaturus per ipsum ius divinum, neque sic tamen rideri oportuit, quae tantus Theologus tentaret« (WA 2, 397,15–23). Siehe auch die entsprechende Verteidigung Ecks in seinem Brief an den Kurfürsten vom 8. November 1519 (Eck, Briefwechsel, Nr. 97 = WA.B 1, 482,120–130 Nr. 192).
54Vgl. auch KGK 134 (Textstelle). Siehe auch die Argumentation Luthers in der Leipziger Disputation, z. B. WA 2, 258,32–259,29 = WA 59, 439,198–440,237.
55Vgl. hier WA 2. 266,30–32 = WA 59, 449,526–529, mit Verweis auf Hier. vir. ill. 97 (PL 23, 699).
56Vgl. WA 2, 258,31–286,11 = WA 59, 475,1335–476,1356.
57Vgl. WA 2, 69, 27–35 = WA 59, 453,642–651 und WA 2, 290,18–291,3 = WA 59, 482,1554–483,1580.
58Manichäer.
59Vgl. z. B. die ähnliche Argumentation Luthers in der Leipziger Disputation, WA 2, 265,36–266,8 = WA 59, 448,490–502 und WA 2, 297,22–30 = WA 59, 492,1843–493,1852. Siehe auch die Antwort Ecks vom 11. November (Eck, Briefwechsel, Nr. 97 = WA.B 1, 482,130–484,196 Nr. 192).
60Zur zentralen Stellung des Konzils von Nicäa und insgesamt zur Konzilsthematik siehe Spehr, Luther und das Konzil, 138–163. Luther bemüht sich während der Leipziger Disputation immer wieder um eine Bezugnahme auf das Konzil von Nicäa. Er fasst danach seine Argumentation in den Resolutiones nochmals zusammen, WA 2, 397,24–398,22.
61Dieses aut-aut (entweder ist das Primat der römischen Kirche nicht iure divino, oder die gesamte griechische, orientalische Kirche ist als ketzerisch zu verdammen) wiederholt Luther mehrmals in der Leipziger Disputation; siehe hier die am 6. Juli formulierte, knappe Aussage Luthers: »Stat ergo adhuc invicte, quod Romanus Primatus aut non est iure divino formatus aut totius orientalis ecclesie sanctos esse ineternum damnatos« (WA 2, 286,3f. = WA 59, 476,1346–1348).
62Siehe z. B. diesen Verweis auf Cyprian (Antwort auf Ecks Erwähnung von Cypr. epist. 3; 66, CSEL 3.2, 471f. und 730) gleich am Anfang der Disputation: »Quinta beati Cypriani, qui haereticos insectatus, quod debilitato capite moliti sunt errores suos impune hominibus inculcare, prorsus nohil facit ad propositum. Loquitur enim non de Romano capite, sed quolibet capite cuiuslibet episcopatus. Et si egregius dominus doctor [Eck] voluerit stare auctoritati Cypriani, hac hora finiemus disputationem. Ipse enim Cornelium Romanum pontificem nunquam aliter salutavit quam charissimum fratrem. Deinde describens episcoporum electiones et confirmationes per multas epistolas ex divinis literis efficacissime probat ad plebem pertinere et vicinos duos episcopos vel tres, quemadmodum et sancitum est in sacratisssimo concilio Niceno.«WA 2, 258,10–18 = WA 59, 438,174–183.
63Siehe z. B. WA 2, 299,28–230,23 = WA 59, 495,1932–496,19,65; siehe die Reaktion Ecks: Eck, Briefwechsel, Nr. 97 = WA.B 1, 484,197–485,234 Nr. 192.
65Der erste Streit über das Konzil von Konstanz (bzw. Ecks Vorwurf, Luther habe in Bezug auf Jan Hus dem Konzil widersprochen) findet am Nachmittag des 5. Juli statt (WA 2, 283f. = WA 59, 471f.) und wird in den darauffolgenden Tagen immer wieder thematisiert.
66Die Leipziger Universität wird in der Verantwortung als den Wittenbergern feindlich gesinnt beschrieben. Luther beklagt immer wieder, dass die Leipziger Eck während der Disputation unterstützt und bevorzugt hätten, s. u. KGK 134 (Textstelle) und KGK 134 (Textstelle) und KGK 134 (Anmerkung) und KGK 134 (Anmerkung) und KGK 134 (Anmerkung).
67Es sei hier auf die rhetorische Verschiebung der Argumentation vom rein theologischen (die Diskussion über die Lehre Jan Hus’ und des Konzils von Konstanz in der Leipziger Disputation) zum politischen/diplomatischen (die Ehre der Universität Wittenberg, die Eck durch seine Lügen verletze) Bereich hingewiesen.
68Vgl. WA 2, 288,8–29 = WA 59, 479,1438–1461; vgl. dazu die ähnliche Argumentation in den ResolutionesLuthers, WA 2, 398,23–37.
71Die Behauptung Luthers, nicht alle Artikel Hus’ seien als ketzerisch verdammt worden, sondern im Gegenteil für christlich und evangelisch zu halten, widerlegt Eck unmittelbar am 6. Juli mit aller Schärfe, WA 2, 290,11–16 und 294,31–269,15 = WA 59, 482,1547–1553 und 489,1732–491,1799.
73Vgl. die ähnliche Argumentation in den Resolutiones Luthers, WA 2, 399,5–9.
74Vgl. 2. Kor 2,16 Vg »aliis quidem odor mortis in mortem: aliis autem odor vitae in vitam […]« und Röm 9,32f.
76Hier fasst Luther nochmals seine in den Resolutiones geäußerte Meinung zusammen: »Nonne clarus est, haec verba esse eorum, quos haereticae pravitatis inquisitores vocamus, quos in eo Concilio apparet tyrannidem obtinuisse (nam horum pene alia non est vox quam haec ›Ista propositio est haeretica, ista scandalosa, ista seditiosa, ista offensiva‹), vel certe Spiritum sanctum nimio praesentem, illis ludentibus aut dormitantibus, vigilasse, ut coacti sint omnino imprudentes propria voce testari, se quosdam damnasse nec haereticos, nec erroneos ac per hoc catholicos, Christianos et veros?« (WA 2, 398,28–34).
77Jes 45,7 Vg »formans lucem et creans tenebras, faciens pacem et creans malum: ego Dominus faciens omnia haec«.
78Am 3,6 Vg »si clanget tuba in civitate, et populus non expavescet? si erit malum in civitate, quod Dominus non fecerit?«.
79Hier allgemein die Feststellung Gottes während der Schöpfung »Et vidit Deus quod esset bonum« (1. Mose 1,10; 12; 18; 21; 25) und 1. Mose 50,20 Vg »Vos cogitastis de me malum: sed Deus vertit illud in bonum, ut exaltaret me, sicut in praesentiarum cernitis, et salvos faceret multos populos«.
80Vgl. Ecks Widerlegung dieser Stelle in seinem Brief an Friedrich III., 8. 11.1519 (Eck, Briefwechsel, Nr. 97 = WA.B 1, 486,285–487,297 Nr. 192).
81Aus diesem Abschnitt wird in lateinischer Sprache in den Resolutiones nochmals paraphrasiert, WA 2, 404,32–405,18.
82Apg 8,14 Vg »Cum autem audissent Apostoli qui erant Ierosolymis, quod recepisset Samaria verbum Dei, miserunt ad eos Petrum et Joannem.« Vgl. auch diese Stelle in Luthers Argumentation während der Leipziger Disputation (WA 2, 320,1–8 = WA 59, 522,2764–2772) und Ecks Widerlegung (WA 2, 321,20–25 = WA 59, 524,2824–2829).
83Auch diese Passage wird in den ResolutionesLuthers in Latein paraphrasiert, WA 2, 399,37–400,9.
84Dass die Konzilien (und sogar der Papst) irren könnten, hatte Luther nicht nur in den Resolutiones (s. o. KGK 134 (Textstelle)) behauptet, sondern bereits zuvor in der Leipziger Disputation argumentativ stark gemacht; siehe z. B. WA 2, 288,30–289,3 = WA 59, 479,1462–480,1475: »Quod autem ratiocinatur Augustini exemplo Si ullum mendatium in concilio admittatur, vacillabit universa auctoritas concilii, infelix similitudo est. Augustinus de scripturis divinis ratiocinatur, que est verbum dei infallibile, concilium vero creatura istius verbi: ideo iniuria verbo dei fit per hanc comparationem, cum concessum sit, Concilium posse errare, ut notat Panormitanus in capi: significasti. […]. Ad Augustinum, qui excepta scriptura omnium scripta cum iuditio iubet legere, dicit egregius d. d. [Eck] non esse exclusa per eum decreta Romani pontificis et conciliorum. Hoc dicitur, sed non probatur. quin solutionem meam confirmo auctoritate Pauli ad Thessalonices: Omnia probate, quod bonum est tenete. [1. Thess 5,21] Romanus pontifex et concilia sunt homines: ergo probandi sunt et sic tenendi, nec eximendi an hac regula apostolica«.
85Erörtern.
86Während der Disputation wirft LutherEck mehrmals vor, er verwende nur menschliche Argumente (iure humano – aus den Kirchenvätern, der Kirchengeschichte oder dem Kirchenrecht), nicht aber biblische Argumente (iure divino – aus der Heiligen Schrift); vgl. z. B. WA 2, 263,20–34 und 277,29–33 = WA 59, 445,390–407 und 464,989–992.
89Vgl. Mt 7,17f.
90Ähnliche Argumente führt Luther am 6. Juli an, als er die Artikel Hus’ nennt, die für christlich und evangelisch zu halten seien, WA 2, 287,30–288,7 = WA 59, 478,1418–479,1437.
91Diese hermeneutischen Grundprinzipien vertritt Luther auch während der Leipziger Disputation, so z. B. WA 2, 263,37–264,12 und 278,3–8 = WA 59, 445,408–446,422 und 465,1004–1010.
94Eine ähnliche Passage wird lateinisch paraphrasiert in den Resolutiones, WA 2, 401,34–35. Siehe auch den Verweis auf die Disputation zwischen Eck und Karlstadt in Bezug auf Hus’ Lehrartikel in der Leipziger Disputation WA 2, 288,1–7 =WA 59, 478,1430–479,1437.
96D. h. tertium non datur.
97Am 6. Juli, gleich zu Beginn der Disputation am frühen Morgen, behauptete Luther, die Vereinbarung sei darum gebrochen, weil Eck sich zum Richter aufgeschwungen habe, als er den Wittenberger als Ketzer verurteilte: WA 2, 285,6–11 = WA 59, 475,1308–1313. Auch hier aber liegt der von Luther gesetzte Schwerpunkt auf der von Eck angegriffenen Ehre der Universität Wittenberg; s. o. KGK 134 (Textstelle).
98Gemeint sind hier die Leipziger, die Luther als feindselig beschreibt; s. o. KGK 134 (Textstelle).
99Zu Cäsar Pflug (1458–1524) siehe KGK 131 (Anmerkung).
100Vgl. Luthers Sprichwörtersammlung, WA 51, 676 Nr. 94: »ich muß mir’s gefallen lassen, wie wenn mich ein Hund gebissen hätte (den ich nicht wieder beißen, oder gesetzlich (nach alter Rechtsanschauung) verklagen, verfolgen kann).«
102Nachdem Luther sich am 6. Juli darüber beschwert hatte, dass Eck die Vereinbarung gebrochen hätte, indem er sich zum Richter erhob (vgl. KGK 134 (Textstelle)), gab Cäsar Pflug bekannt, dass alle Beleidigungen beiderseits zu vermeiden und die Disputation über den päpstlichen Primat abzuschliessen sei; WA 59, 481,1527–482,1543.
103Hans von Planitz († 1535), kursächsischer Rat, 1516–1533 Hauptmann von Grimma, war während der Leipziger Disputation anwesend, siehe Clemen, Bericht, 48 und Anm. 38. Vgl. auch Seidemann, Leipziger Disputation, 57. Siehe hier auch den Bericht Luthers an Spalatin, 20. 7. 1519, WA.B 1, 424,45f. Nr. 187.
104In WA.B 1, 474 Anm. 2 Nr. 192 wird das Sprichwort folgendermaßen erläutert: »hätte ich das Nachsehen gehabt«. Zur breiten Verwendung des Anthroponyms Hans bei Luther siehe Wolf, Anthroponyme.
105Hier bezieht sich Luther auf die Diskussion mit Eck am 6. Juli sowie am Vormittag des 7. Juli, in der er sich nicht nur über die kurze Zeit, die ihm eingeräumt wurde, beschwerte, sondern auch seine Position allgemein zusammenfasste und darauf hinwies, dass Eck keine Beweise für den Primat des Papstes de iure divino vorgelegt habe (außer Mt 16,18f.). Er kündigt schließlich an, dass er schriftlich auf das antworten werde, was während der Disputation nicht widerlegt werden konnte. Am 7. Juli, sobald die Disputation wieder aufgenommen wurde, hielt Luther außerdem eine kurze Rede in deutscher Sprache. Siehe WA 2, 297,11–299,11 = WA 59, 492,1831–495,1913.
106Gemeint ist hier Eck.
107Diese Passage ist lateinisch paraphrasiert auch in den Resolutiones zu finden, WA 2, 394,6–11.
108Hier wendet sich Luther abermals gegen die Leipziger; vgl. KGK 134 (Textstelle).
109Herzog Barnim von Pommern (1501–1573), als Ehrenrektor der Universität Wittenberg an der Leipziger Universität anwesend, siehe Clemen, Bericht, 46.
110Am 29. Juni, an dem das Fest Peter und Paul gefeiert wurde, predigte Luther auf Bitten des Wittenberger Ehrenrektors in der Schlosskapelle über das Matthäusevangelium; siehe KGK 131 (Textstelle). Zu den Predigten Ecks gegen Luther (u. a. am 2. und 3. Juli) siehe KGK 132 (Textstelle).
111Siehe den Bericht Ecks über diese Episode in seinem Brief an Kfst. Friedrich III. vom 8. November 1519: »Weiter zeucht er an, wie ich ihm zu Schmach hab die Notari in die Feder bringen lassen, was er hätt geschrieben in sein Buch. Darauf sag ich, gnädigister Herr: D. Ludder gibt aber die Unwahrheit für, daß ich Cyprianum hab falsch allegiert oder das nit dienstlich sei gewesen zu meinem Fürnehmen. Dann das sag ich: wa D. Ludder anzeigt, daß ich Cyprianum allegiert hab und nit also im Buch erfunden wurdet, will ich D. Ludder die Expens und Kosten, zu Leypßig in der Disputation erlitten, ausrichten, und daß E.Ch.G. das gelaubhaftig vermerk, so tu ich das in aller Gehorsam zu wissen, daß ich Cyprianum an zweien Enden zemal allegiert hätt, und vermeint, D. Ludder gieng das ersten irr, darumb legt ich ihm ein Zeichen darzu in sein Buch, dann er hätt ihn wahrlich nit wohl belesen. Und in der Disputation wollt er haben das ander Ort, wa Cyprianus sagte, daß die christenlich Kirch zu bauen wär auf Petro, zeigt ich ihm von Stund an im 4. Buch seiner Epistel, da der heilig Martrer Cyprianus mit ausgedruckten Worten sagt: ›Petrus, super quem aedificanda fuerat ecclesia‹; da hätt Ludder hinzugeschrieben: ›Sich, der heilig Vater ist trogen worden, hat auch gmeint, Christus hab sein Kirchen auf Petro bauen!‹ Das ist je ganzlich meiner Sach dienstlich gewesen, und laß E.Ch.G. Cyprianum besichtigen; wo ihm nit also ist, so halt nicht mehr auf mich; befindt sich aber, wie ich anzeigt hab in der Disputation und noch, so halten nicht mehr auf den Münich.« (Eck, Briefwechsel, Nr. 97 = WA.B 1, 493,539–494,558 Nr. 192). Siehe auch Schulherr, Epistola (1519), fol. B3r–v: »Tertio in testimonium aliquot Cypriani epistolas Eckius altero die addixerat, quas D. Martinus causabatur haud posse inveniri. Eckio datur Cyprianus ostenditque librum 1 epistolarum ad Cornelium, quomodo Cyprianus accusarit venientes ex Numidia haereticos ad primam sedem, dein epistolam demonstrat aliam, in qua tenet Cyprianus ecclesiam fundatam super Petrum. Addo, quod D. Martinus ad illum passum syngrapha annotarat, etiam sanctum virum falli, quod ecclesiam crederet super Petrum aedificatam esse. Hoc idem Martinus transiit.«
112Wieder einmal greift LutherEck und die Leipziger an und beschuldigt sie, nicht nach der Wahrheit zu suchen, sondern nur ihn und Karlstadt, d. h. die Universität Wittenberg diffamieren zu wollen. S. o. KGK 134 (Textstelle).
115Freuen.
119Hier wird auf den Artikel der Vereinbarung verwiesen, in dem vorgesehen war, dass Notariatsprotokolle erst veröffentlicht werden sollten, wenn die als Richter gewählten Universitäten ihr Urteil abgegeben hatten; vgl. KGK 130. Diese Klausel – die Eck bereits im Juli 1519 freiwillig auf alle Schriften, die die Leipziger Dispuation betrafen, anwandte (vgl. KGK 131 (Anmerkung)) und die Luther, so behauptet er, von vornherein nur widerwillig akzeptiert hatte (vgl. KGK 131 (Textstelle)) – wird im Sommer und Herbst 1519 ein ständiger Streitpunkt der schriftlichen Auseinandersetzung zwischen Eck und den Wittenbergern.
120Siehe z. B. die Argumentation Luthers während der Leipziger Disputation, WA 2 265,6–12 = WA 59, 447,458–464. Die lateinische Paraphrase dieser Passage findet sich wieder in den Resolutiones, WA 2, 397,2–7.
121Vgl. Ecks Antwort während der Leipziger Disputation, WA 2, 305,9–306,2 = WA 59, 503,2158–504,2193.
122Auch im Widmungsbrief an Spalatin in den Resolutiones, WA 2, 400,10–14.
123In diesem Absatz wechselt erneut das Subjekt: Nun sprechen Luther und Karlstadt.
125Die Wittenberger hatten EckLeipzig oder Erfurt vorgeschlagen, wie aus dem Brief Luthers an Eck vom 15. November 1518 hervorgeht (WA.B 1, 230f. Nr. 109). Der Brief wird am Ende des von Michael von Eck herausgegebenen Sammelbandes Doctor Martin Ludders Underricht an Kurfursten von Sachssen gedruckt (vgl. dazu KGK 132). Zur Entscheidung Ecks, in Leipzig zu disputieren, siehe KGK 105.
128Ein weiteres Mal behauptet Luther, die Leipziger Universität habe sich für die Seite Ecks eingesetzt (s. o. KGK 134 (Textstelle)). Es ist hier allerdings uneindeutig, ob Luther sich auf die allgemeine Einstellung, auf die von der theologischen Fakultät für Eck erstellten epistola pro testimonio disputationis (vgl. KGK 132 (Textstelle)), oder auf andere offizielle Stellungnahmen der Universität Leipzig bezieht.
129Die Behauptung, Karlstadt habe über Eck triumphiert, vertritt Luther auch in seinem Bericht an Spalatin vom 20. Juli (WA.B 1, 422,51–57 Nr. 187) und in den Resolutiones (WA 2, 394,14–22).
130So lautete der Titel der Thesen im ersten Einblattdruck vom Dezember 1518 (vgl. KGK 105), in dem Eck nach dem Widmungsbrief an den Salzburger Koadjutor Matthäus Lang von Wellenburg seine in Leipzig gegen Karlstadt (und Luther) vertretenen und zu disputierenden Punkte auflistete: »Positiones quas Eckius defendet in studio Lipsensi contra novam doctrinam«, in Eck, In studio Lipsensi disputabit (1518).
131Diese Stelle ist auch in den Resolutiones in Latein paraphrasiert, WA 2, 395,22–27.
132Vgl. die 11. These Karlstadts, KGK 117 (Textstelle). Zu den rhetorischen Befriedungsaussagen während der Disputation, der Gegner stimme mit der eigenen These überein, siehe KGK 131 (Textstelle).
133Siehe auch in den Resolutiones, WA 2, 394,16–26 und 401,29–35.
137Dieses Bild verwendet Luther schon in KGK 105 (Textstelle) mit KGK 105 (Textstelle). Zu seiner Bedeutung siehe hier den von Christoph Hegendorff (1500–1540) herausgegebenen Baptista Mantuanus, Carnisprivi (1519). Der Humanist und Reformator, Nachfolger von Mosellanus und Briefpartner MelanchthonsChristoph Hegendorff (zu ihm siehe NDB 8, 227f.) verfasste Hegendorff, Carmen (1519).
139Siehe in der Tat den Text der Vereinbarung, der nur die Publikation der notariellen Protokolle untersagte (hier KGK 130) und hier auch KGK 131 (Textstelle) über Luthers Haltung gegenüber diesem Artikel in den Resolutiones.
140Erasmus, Adag. 1274: »Mendacem memorem esse oportet« (ASD II-3, 292).
142Ähnlich in den lateinischen Resolutiones, WA 2, 392,37–393,24.
143Zur Vorgeschichte dieses Streitpunktes siehe KGK 130. Vgl. auch KGK 132 (Textstelle).
145Hier verweist Luther auf den Prozess, in den Johannes Reuchlin (1455–1522) durch ein Gutachten über das hebräische Schrifttum (siehe vor allem seinen Augenspiegel (1511) in Reuchlin, Werke 4.1) verwickelt worden war und der 1520 mit einem für Reuchlin ungünstigen Urteil endete (»Röchlins Sach« = Reuchlins Sache/Affäre). Zu diesem Prozess siehe Price, Reuchlin und Kühlmann, Reuchlin. Luther – von Melanchthon dazu aufgefordert – hatte erstmals am 14. Dezember 1518 mit dem berühmten Hebraisten Kontakt aufgenommen (WA.B 1, 268f. Nr. 120; RBW 4, 108f. Nr. 352).
147Zur schwierigen Auswahl der Universitäten, die als Richter fungieren sollten, siehe KGK 130.
149Peter Burckhard (1479–1526).
152Erasmus, Adag. 40: »Sus Minervam« (ASD II-1, 154–156).
153In diesem letzten Paragraphen wechselt das Subjekt erneut zur 1. Person Plural; Karlstadt und Luther sprechen gemeinsam.
154Gemeint sind hier LuthersResolutiones Lutherianae super propositionibus suis Lipsiae disputatis (WA 2, 391–435).
15518. August 1519.

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