Nr. 205
Von beiden Gestalten der heiligen Messe
Wittenberg, [[1521, Mitte Dezember]]

Text
Bearbeitet von Alejandro Zorzin
BuchsymbolA1r

Von beitena gestaldten1
der heylige Messze.
Von Czeichenb in gemein was sie
wirkenc und deutend.
Siee seind nit Behemen2 oder ke-
tzer/ die beide gestaldtf nhemen.
sonder Ewangelische
Christen.
Andres Boden.g von Carolstatth
Gedruckt in der Christliche statt
Wittemberg3Andree4
i im xxi. Jari


BuchsymbolA1v Dem Ersamen jJorgen reych burgerj tzu Leip-
tzigk5 meinem in sonderheit gelibten gonderk6
wunsch ich Andres gnantl Carol-
stater/ gots gnad und
barmhertzikeit.

Gunstiger bruder/ nach dem ir ettliche predigtm/ von
der Messe/ alhie7 gehort/ und begert habt/ Das ich mei-
nen glauben/ darauff euchn endecken wolt/ hab ich mich er-
hoben/ euch tzu dienen. Wie wol ich weiß/ das ettliche diß-
se materien flihen/ alß wer sie dunckell/ und nicht tzu er-
gruͤnden. Dannest furcht ich mich nit/ von der Messe tzum
teil/ tzeschreiben/ und acht das ein grosser unstand8/ und
spottlich sey/ das wir nit vorstehent9 das jene/ welches
wir teglich handeln/ sehen/ horen/ ader sunste gebrauchen.
Ich weiß auch fur war. das heylig Ewangeliumo/ in sich.
licht/ klar/ und leicht ist/ und jdermeniglich leichtlich ein-
geht/ der es ym lautern glauben/ und in aignem safft schme-
cket.10 War ists/ das Bepstlich dreum unnd gesicht/ das
leichte Ewangelium schwer. das lichte/ finster. das klare/
dunckell. das gottlich/ menschlich gemacht haben. Und
yre leichtfertige ubung ader gebrauch alßo in die bestendi-
ge warheit eingemengkt und vermuͤscht haben. Das wir lei-
der unser Ewangelium nicht mer kennen. und dahin ku-
men yst/ das Pfaffen nit fragen/ noch achten/ was Ewan-
gelisch/ sonder was ublich und gebraulich ist.

Und wie wol die Romische plindenp furer11/ tzeiten die
warheit verkunden/ wie Balaam12 und Cayphas13 prophe-
titzirt haben/ dannest mogen sie/ in iremq eigen worten nit
bleiben. Sie14 sagen/ das gewonheit. der warheit. weichen soll.
Item. Warheit ist mehr/ dan der gebrauch.15 Item Szo die
warheit offenbar wirt/ soll ir die widerwertig ubung und
brauch on hinderns stat geben. Aber ßo man auf die Papisti-
schenr achtung hat. sunderlich im artickel der Messe.16 wirt me-
niglicher vormercken/ das sie nicht weniger thun. dan das
sie sagen/ Und das sie das widerspiel furwenden. Dan sie
BuchsymbolA2r dorffen/ ire gewonheit/ wider gottlich warheit rucken.
und wissen nicht mher/ dan von irrers gewonheit zu sagen.
und vorstehendt nicht minder dan/ Ewangelisch warheit.
ja sie mogen nit dulden/ und yre oren doben17/ wan eyner
warheit des Ewangelii furlegt/ alt herkumen18 tzebrechen19/
Jtzo ist kein ander geschrey/ kein ander gesanck/ dan. Das
ist ein alter gebrauchu. Das ist ublich und gewonlich.

¶ Von der warheit disputiren sie/ ab sie gut und war sey/
ader nit. ¶ Von der gewonheit lassen sie keinen fragen/ ob
sie dem Ewangelio gemeß/ oder entgegen/ gut oder boß ist.
¶ Enttlichv ists dohin kumen/ das wir nit durffen fragen.
Wie Christus seine Messe gehalten/ eingesetzt/ und seinen
Jungern tzu gebrauchen bevolhen hat. ¶ Wer Messe be-
gert tzu wissen/ der muß Bepstlich/ leer suchen/ wielw ehr
ein Christ genent sein. Des mich gleich gemant20/ alß wan
ich gern einen guldin kelch wolt machen/ und du weißestx
mich tzu einem schuster/ oder winckel feger21. Es solt doch
je sein/ das der die Messe begreuffen wil sie aus dem Ewan-
gelio lernen solt. dar in sie geschrieben ist/ das unser feind
bewilligen muͤssen. Wan ich wolt wissen wu ein flueß her
fleusset/ must ich dem ursprunck nach gehn/ bieß ich tzur
stat kum da er auffquillet.22 Wir wolten gern den bron wissen
daraußy die Messe her kumpt/ drumb solten wir den selben im
Ewangelio suchen/ Aber der Bapst und sein anhangk furen
unß tzeruckz/ das wasser ab23/ und brengen unß von dem an-
fangk der Messe/ tzu dem mießbrauchaa.

Uns ist auch gunstiger bruder/ des gleißnerrische gla-
ntze/ so vil in die Messe gefurt/ das wir unßer Christliche
Meß nicht mehr konden gesehen und erkennen.

Das offenttlich solt gerett24 und gepredigt werden/ das
blaßen die Messirer25 auß gleich wie die genße tzischen26.

Das sie unß in mund geben solten/ das weißen sie uns
uber das heubtab.27

Das sie auß freyhem geist thun solten/ das thun sie in
ansehung irer stifftung/ umb gelt/ und gold, umb tzins28/
umb eere und lob.

BuchsymbolA2v Das sie onn eynige forcht nhemen solten/ das nhemen
sie auß forcht〈.〉

Das sie mit lust und begirden solten genissen/ das mu-
ssen sie tzeiten mit unlust und grauhen essen.

Das sie mit kurtzen worten außrichten solten/ das tzi-
hen und breitenac sie uber die massen auß.

Das sie jeder man leren solten/ das verdecken sie den
Christen/ und wollen selbst nit lernen/ was sie handeln.

Sie haben die Messe tzu einem opffer gemacht/ wort
und weiße verkert/ und sprechen/ sie opffern gott29/ das ihnad
doch gott giebt.

Sie sagen sie konden einem andern ire Messe teylhafftig
machen30/ und uber reden uns des/ das unser keiner begreuffenae
kann. Sie sprechen/ so einer des sacrament begirig ist/ magk
er ein Messe sehen/ und der Messen frucht bekumen/ gleich
alß wan ich hungerig wer/ und ein ander essze fur mich/
ßo mogtaf ich satt werden. mir nit.31

In der summa eß ist alles umbgekertag/ wort/ weiß/
werck/ frucht/ und nutz der Messe. Sie haben den leihen
gebotten. das sie alle Sontag Messe sollen horen oder sehen
und der gleichen vil unordenlicheit eingesetzt.

Derhalben hab ich furgenumen/ nach verlihner got-
tlicher gnad/ soliche boße mißhandelung und gewonheiten
helffen abtzebrengen. Die Ewangelische/ fruchtbare/ und
heylige Messe wider umb an tag tragen. Sonderlich32 wie
die tzeichen oder beyde/ gestalten sollen gebraucht werden.

Inhalt disses buͤchlins. Gestalt des brots.Was brot und wein nutz seind. was die verheyschungah
bedeuten. dadurchai wil ich antzeigen/ was ferligkeit die
haben/ die nur ein Gestaldt/ des brots/ empffahen. Und
beweißen/ das sie das sacrament on urteyl33 und erkentnes
gnissen/ suchen das ym brot/ das sie ym wein solten su-
chen/ und seind strefflicher dan die Corinthier.34 Und sun-
digen greulicher dan die das Sacrament auffs ertrich
lassen fallen. Er ich das anfah/ wil ich von tzeichen in
BuchsymbolA3r gemein reden/ euch35 und gantzer Christenheit tzu gut/ got tzu
glorien und eere. Amen. dem lebentigen got in vleiß bevolhen.
Amen.
aj Datum Wittenberg Martini.36 xxi.ak

Eingangk und Schutzred.al

Gedenck ym nur keiner/ das ehr mich mit einem an-
dern schwert schlahenam werd/ dan das die geschrifft got-
tis wort nent.37 Die pfeilean mustu aus der Biblien schiessen.
die mich wundten und gewinnen sollen/ Du darfstt dich
nit altes gebrauchs behelffen. wan du mich wilt antasten.
Ich bin ein Christ/ nit durch gewonheit/ sunder in got-
lichem wort getaufft. Du darfst dich nit wider mich
auffleynen/ und deinen bauch auffbloßen mit beschlus
der Concilien38/ dan ich hab in39 nicht geschworen40/ nem
sie auch nit weiders an/ dan ßo fern sie gottlichen grund
haben. Und alß dan/ setze ich mich nit auff der Concili-
en wort/ sonder auff die stuͤmao Christi und wort gottis.

Ich bin Christi und ßalap taube und tzugeschloßne
oren haben41 tzu allen reden/ leren/ und buchstaben dießer
welt. Drumb das ich mit Christo tod bin42/ unnd
der welt nar43/ und creutz bin44/ unnd wider umb das miraq
weltlich leer nit allein tod/ sonder auch ein creutz ist.

Ich danck got seiner gnaden/ das ehr mir aus gna-
den weltlich gesetz bitter und herb gemacht.

Weltlich gesetz/ heyß ich alle leer die nit yn der Bibli-
en steht/ und wil doch tzu gotts eere/ lob/ oder willen die-
nen/ die Esaias45 und Christus46 alß eynen Teuffel mei-
denn.

In tzeiten Moysiar alß die Pfaffen/ alle yrrungenn
Deut. xviiinach dem gesetz gotis urteyltenas/ musten die Juden erkentnis
der Briester annhemen/ bey verlust leybs und lebens.47

Aber als die Pfaffen/ das rein/ weiß silber/ in schwar-
tze und rauche schlacken verwandelten. Esaias. i.48
BuchsymbolA3v undat alß/ von propheten Israhel/ befleckung gotis wort
außgangen ist.49 Alß sie dorsten50 sagen. Das hat got gesagt/ das
got nit gesagt hett/ und predigten ires hertzen gedanckenau/
Hiere. xxiii.gesicht und dreumen.51 hat unß got/ von henden und rath
der Pfaffen frey und letig gemacht52/ und seine schefflein
Etzech. xiii. et 14auff die berg Israhel.53 Moisen/ Propheten/ Christum/
und apostelnav geleitt und gespandt. Got spricht/ Der ist
Matth 〈iii.〉mein gelibter son/ den horet.54 Christus spricht mein sche-
fflein Joan.xhoren mein stuͤm.55 Er spricht nit/ sie horen Conci-
lien. oder horen ubung unnd alten gebrauch. Christus
spricht. Ich bin der weg/ warheit/ und das leben.56 Ehr
sagt nit. Ich bin die ubung/ gebrauch oder Concilium.

Wollen wir einen weeg haben tzur seligkeit oder uns an war-
heit halten/ ßo mussen wir uns an Christum heften. Du darfst
mir weder weeg/ noch warheit/ noch leben anders wu
tzeigen
aw/ dan in Christo. in seinen propheten. und aposteln〈.〉
Ich laß mich tzu nichts anders fhuͤrenax/ gottliche schrifft
forcht ich. gottlicher schrifft weich ich/ und eer sie. wiel
auch meniglichenay/ in fleiß gebeten haben/ ehr woll diesse
Ewangelische sach nach dem h'eiligen' Ewangelio urteilen/ und
sie durch h'eilige' geschrifft verdamnen oder verteytigen.

1 Demnach sage ich/ das Ewangelische Messe in tzwe-
ien stucken steht/ Sie hat nicht anders/ dan verheschung/
und
tzeichen.57 die wir wol und ordenlich gebrauchen sol-
len. Von den tzeichen/ wil ich erstlich schreiben. Wie wol
gottis wort mehr ist/ den angeheffte tzeichen. und solt
wol billich/ das wort gotis zu vor/ dar nach das leiplich
ding handeln. Aber ich muß ettlichen Pfaffen wilfaren
die das kleinste fur das groste setzen (wie die gleißner stetz
getan haben) und in58 yren glantz tzuvor finster machen.
Es ist auch nit wideraz gottlich ordenung/ dan tzeiten ste-
hend tzeichen vor/ und gottis tzusag dar nach. tzeiten got-
liche verheschungba vor/ und tzeichen nach. Des ersten/ ha-
stu ein exempel leviti. iiii.59 do musten die sunder ir opffer vor
geben/ das tzeichen waren60 etc. unnd darnach volgten die
promission61/ desbb andern62 haben wir ein exempelbc. gene. ix.
BuchsymbolA4r von dem regenbogenn.63

2 Ich wil auch offenttlich bedingt haben/ wu ich re-
den wurd/ wie der gemein hauff/ ein tzeit langk/ biß an-
her/ gerett hat/ das man mir nit nach volgen sal/ sonder
sich jeder fleissen soll/ schlecht64 tzereden/ wie die schriefft
redet. Der ungelert hauff spricht. gestaldt65 des brots. und
gestaldt des weins. in der meinung/ das kein naturlich
brot/ under gestaldt des brots ist/ wan eß der Briester ge-
benedeihet hat.66Das ist unrecht/ unnd wider das heilig
Ewangelium/ dan gleich das brot/ das der becker gema-
cht und gebacken hat/ bleibet auch nach der gebenedeiung
brot. Dan wan gesegenetbd brot/ nit das brott bliebbe/ das
der Briester vor der consecration67 in sein hende nimbt/ ßo
mogtbf Christus in keinem weeg warhafftig gesagt haben
nembt hin/ das ist in mein leip. Dan Christus nam na-
turlich und gemein brot in seine hende/ danckt got/ brach
eß/ und gabß yhn/ sagende〈/〉 Nembt/ und essend/ das ist
Matth xxvi.mein leip.68 ¶ Sich69 Christus spricht nit/ gestaldt des brots
Lu. xxiiist mein leip. Sonder alßo/ das brot/ das ich in meine hen-
de genumen und gebenedeiht/ gebrochen/ und euch geben
hab/ das ist mein leip. On allen tzweiffell seind disse ding
tzweierley. Gestaldt des brots/ und brot. undbg sein ßo fern von
eynander/ das eins das ander nit ist/ nemlich das wir warh-
afftiglich mogen sagen. Gestaldt des brots ist nit das brot.
Es ist etwas/ das dem brot anhangt/ alß roth farb oder
weiß. Item die groß/ und schmack des brots die dem brot an-
hafft/ Brot ist das weßen/ boden und grund/ dem solche
gestaldt anhangt/ Gleich wie gestaldt eins menschen der
mensch nit ist. sonder hanget dem menschen an. Alßo ist
auch gestaldt des brots/ nit brot sonder klebt am brot.

Offt verwandelt sich gestaldt des menschen/ und der mensch
bleibt doch wesenlich/ das man spricht/ wie ist der so un-
gestaldt?bh alß wan einer rod/ brun und weiß ist/ und wirt
durch kranckheit gelb/ und mager/ spricht man recht/ der
hat sein gestaldt verwandelt oder vorloren/ wie wol ehrbi
der vorig mensch ist. Alßo reden wir von brot/ wan wir
BuchsymbolA4v schon/ weiß/ und suͤß brot in einen kelerbj legten/ dar in
eß sein farb und schmack verloren hett/ sagten wir/ war-
lich/ gestalt des brots ist geendert/ und sprechen. das brot
ist da/ aber gestalt des brots ist nicht verhanden/ daraus
magk jder ab nhemen/ den grossen underscheit tzwusch-
en der gestalt des brots/ und wesen deß brots. Wan wir
sagen/ der .n.bk hat brot/ szo nhennenbl70 wir daß weszenlich
brot. Wu du sagest/ das suͤß und weiß/ groß/ klein/ ader
rond brot. so nennestu brot und sein gestalt samptlichbm.

Nun ists unglaubar71/ daß die ewangelisten sagen. Jesus
nam brot/ gesegnets oder dancket gott/ brach eß/ unnd
Matth xxvi.teylet eß den Jungern sagende. Nembt und essend/ das
ist mein leip. Matthe. xxvi.72 Sihbn die schrifft saget von dem
boden/ grund/ und weßen des brots/ da von Christus
spricht. Das ist mein leip. und redet nit von der gestalt.

Der text sagt nit alßo. Gestalt des brots ist mein leip.
sonder klar/ brot ist mein leib. Es ist auch nie gehort/
das jmand durch gestalt des brots gespeist und satt wird.
Weil dan Christus das brot in seine hende genhumenbo etc.
und den Jungern geben. das sie essen solten/ sie speisen
mogtbp. Wie dorffen dan die Papisten sagen/ gestaldt des
brots ist der leip Christi? Wie seind sie ßo frevelich/ das
sie anders reden/ dan das Ewangelium redt? Das evan-
gelium deutet auffs brot/ und spricht. Das ist der leip
Christi. So deuten die Papisten auff die Gestaldt des
brots/ sagende. Underbq gestaldt des brots ist der leip
Christi. In dießem val darff ich alle die jene freveler
Papisten ketzer.und ketzer schelten/ ßo reden dorffen diße wort. Das brot
ist nit der leip Christi. Dan Christus spricht. Das brot
sein leip ist. Ich kan alle menschen alß richter und urtey-
ler leiden/ die ein lot73 hyrns und verstands haben. Die gleu-
ben/ das Ewangelische wort warhafftig/ gut/ und ge-
recht seind/ unnd gots wort nymands bedrigenbr kan.

Und bitt die leyhen/ das sie dem Ewangelio stracksbs
gleuben/ und den Bapst alß einen ketzer halten/ derobt wi-
der klaren text des Ewangelii schwatzet/ und spricht
BuchsymbolB1r brot ist nit der leip Christi. Sehet ir leyhen auff den text
und last euch den selben ßo vil/ ja mher/ gelten/ alß den
Bapst/ und lassent menschen red faren/ und nembt tzu
euch Christliche und gottliche red/ in dem stuͤck/ dorinn
yr Christen sein weltbu. Dan gott wil/ das wir sein wort
erhoren und reden. Joan.bv x.74 und ii. Eßdre. ultimo.75 Und
abglaubige tzungen flyhen/ als Osee ijbw.76 geschriben statbx.

Der text spricht. Jesus nam das brot77/ alhie frag ich
die Papisten/ ab Christus brot oder gestalt des brots ge-
numen hab? ob er recht brot genumen hab? Sie haben
bereit ja gesagt/ und bekant. Das Christus warhafftig
brot hab genumen/ welches der becker gebacken hat.

Wie konden sie dan tzweyffeln/ das das brot der leip
Christi istby? Die weil Christus spricht. das ist mein leip78?bz
gleich das brot. das ich in meine hende genumen/ gebene-
deyt/ und euch gebenca hab/ ist mein leip/ also redet Chri-
stus die warheit. Welcher Teuffel hat den Papisten
macht geben/ tzu sagen/ das das naturlich brot/ durch
gebenedeyhungcb abgehn oder verschwindcc alßo das nicht
mehr brot bleibt/ und das allein gestalt des brots uberig
ist?79 Sie tzeigen mir das im Evangelio. ßo wil ich in
anhangen. Ist dancksagung und gebenedeyhungcd ßo giff-
tig/ das sie brot tzu nicht macht?ce ob sie gleich sagen.
Non annichilaturcf quia habet terminum succedentem.80
Dannoch sprechen sie/ das weßen/ des brots/ nit bleib. son-
dern allein gestalt des brots und wein bleiben. Was ha-
ben sie aber mit irer subtilikeitcg anders verschafft/ dan das
sie uns vom Ewangelio/ in ire tolhe meinung gefurt ha-
ben? und aus einem unbegreufflichench artickel/ vier artickel
schwerer und unbegreufflicherci gemacht haben. Der erste
ist das wir sollen glauben/ das brot nit under gestaldt
des brots ist. Der ander/ das wir nit erlangen konden/
wie ein grosser leip Christi under soligercj kleiner gestaldt
des brots ist. Der dritt. das uns Christusck mit gestalten
nit mit substantz/ des brots wolt speißen. Der viert/ das
wir dahin gefallen sind tzu glauben/ alß solt der Bapst
BuchsymbolB1v macht haben/ neu wort/ und neue Ewangelien tzu ma
chen. Nun seyn doch diße wort klar. Christus nam brot
dancket got.81 Der Ewangelist spricht nit/ Er nam die ge-
stalt des brots/ er spricht auch nit/ er macht das brot. clun-
der gestalt das
cl brots82 nit bleibt. o nein/ sonder also. Er dan-
cksaget got. Sih in dise wort. Er nam brot und wolsaget
oder dancket got/ brach es/ und gab eß seinen Jungern/
sagende. Nembt und essend das ist mein leib.83 Alhie sol-
stu/ das erste und letzte wort yn fleyß behalten. Nemlich
das wort Accepit panem. Matth. xxvi.84 das ist/ Christus
nam brot etc.cm und das letzte wort/ commedite/ hoc est cor-
pus meum.85 Das ist. Essend das brot ist mein leib. Dan
aus solchen worten wirdestu in rechtem verstand/ und recht
red Christlicher meinung kumen. Wan du dan disse wort
wol ansihest oder horest/ wirdestu merken/ das diße wort
auff ein naturlich brot deuten/ das der becker gebacken
hat. Du wirdest ouch beschlissen/ das alle menschen alßo
solten reden. Brot ist der leib Christi. Meines teils/ wolt
ich alle tzeit gernncn reden wie die schrifft/ und das heylig
Ewangeliumco redet. Sonderlich von dißem sacrament.

Aber die gifftige tzungen der Papisten/ haben mir von
jugent auff frombd unewangelische reed eingeschutt.
Und also in irer sprach und funden lassen auff wachsen/
und mich dahin bracht/ das mir irecp wort und dreum on
fursatz und gedancken aus meinen maul empfallen muͤs-
sen/ und tzeiten sagen/ gestaldt des brots/ do ich schlecht86
brot nennen solt. Czeiten87 trag ich meiner bruͤder in Chri-
sto kranckheit/ die ouch verfurt seind/ und reede wie sie/
do mit ich sie/ von boser reed/ in Ewangelische sprach
mag brengen/ dem nach hab ich disses buchlein. Von bee-
den gestalten der heilige Meß genenentcq/ nicht das sie auch
also reden sollen/ sonder das ire tzungen solicher erdichten
worten ledig und muͤssig werden.

iiicr. Christus spricht/ alß Joannis vi.88 geschriben stett
das got ein worhafftig brot/ vom hiemel geben hab/ und
sagt/ das selbe brot/ welchs vom hiemel gestigen ist/ ein
BuchsymbolB2r warhafftig brot ist/ das der welt das leben gibt/ und er
klert/ das er selber das selbige brot sey/ sagende. Ich bin
brot des lebens.89 Das hat Christus in volgenden worten
auß gelegt auff diße meinung. Ich bin brot des lebens.90

Ich bin das lebendig brot und vom hiemel herab kumen.
Welcher von dißem brot isset/ der wird in ewigkeit leben.91

Daruscs volget/ das Christus lebendig broth ist/ das in
sich lebet/ und gibt den essern das ewig leben. Item Chri-
stus meldet ferner/ das das brot/ welches er geben wird/
sein fleysch seinct.92cuItem das sein fleyschcu warlich ein spey-
ße sey/ und sein blut warlich ein dranck.93 Das hatt Chri-
stus nit von dem brot gesagt/ das der becker gewirckt und
er tzu einem tzeichen geben hat/ sondercv von dem/ das der
heilig geist im jumckpfraulichemcw leib empfangen und ge-
born hat.94 Dan Christus saget/ das er lebendig brot ist/ und
das brot/ sein fleisch ist/ und sein fleisch warhafftige spei-
ße ist/ und das er selber ein warhafftig brot ist/ das ist je
nit von des beckers brot gesagt/ das wir ein hostien nen-
nen/ dascx weiß und rund ist/ oder sunst andere form/ und ge-
stalt hat. Wie aber/ das fleisch Christi ein warhafftige
speißcy sey leret Christus sprechende. Welcher mein fleisch
ysset/ und mein bluet trincket/ der hat das ewig leben.95

Item welcher mich ysset/ der lebet von meinet wegen.96
Die ist warhafftige speiß/ die einen ernert/und bey leben
behelt. Natuͤrlich brot gibt tzeitlich und vergencklich leben.

Hiemelisch und lebendig brot/ gibt ewig und unver-
genklich wollebencz.97 Das gibt Christus. Drumb ist er war-
lich ein speiß. etc.

iiiida. Das brot/ welches der Meßhalter tzu henden ny-
mbt/ ist nit lebendig/ eß ist auch nit brot des lebens/ das
ewig leben geben kan. Eß ist auch nit vom hiemel gesti-
gen/ wie Christus/ sonderdb aus dem offen des beckers kumen.

Es ist auch nicht fleisch/ sonderdc brot. Jdoch wan das
broth der leib Christi geworden ist/ ßo magk ich sagen/
das broth yst lebendyg/ fleyschlich hymelisch/ und gibt
der welt das leben.

BuchsymbolB2v Nicht das ich dem brot/ solche natur und eigenschafft
geb/ in seinem weßen. Das sey mir frombd/ ßonderdd dar-
umb das ein neu wesen geworden ist. und wie ichde sagen
darff. Brot ist der leip Christi/ alßo mag ich sprechen.

Brot ist fleysch Christi/ das leben Christi/ und ist Chri-
stus selber. Eß behelt aber sein alte aigeschafftdf in sich/
und dgverleuset siedg nicht/ das ist. das gebenedeyheitdh/ brott
behelt sein substantz/ eß bleibt weßenlich brot. ist rotund
oder langk/ suͤß/ aberdi sauer/ oder schwartz/ aber98 hat ande-
re farb/ vergeet und verdirbt wie ein ander brot.

vdj. Nimdk das exempel von der menscheit Christi. die
menscheit Christi. war sterblich. mogtdl froßt/ hitz/ hunger
und durst fulen und leyden. Die gotheit Christi kond der
keins leyden/ sie war/ und ist/ ewiglich/ unsterblich. Kan
weder hunger/ nachdm durst/ weder frost nach hitz befynden.

Jdoch ist der selbe mensch got geworden. und hat doch
sein aigen natur behalten. diesser artickel ist gleich szo sch-
weer und dapffer99. Der mensch ist got100/ wie der ander. Brot
ist der leib Christi. aber101dndißer. Wein ist das blut Christidn〈.〉

Generdo ist den leyhen leicht/ das sie von iugend auff do
mit ertzogen und gewiget sein. Aber dißer artickel〈.〉 Brot
ist der leib Christi geworden/ ist ynen neu und fromdp/ und
wie wol er klar ym Ewangelio stet. dannest102 hat nymant
dorffen reden/ wie das Ewangelium redet. Drumb das
die ketzer tzu Rom wort unddq syn Christi verpotten und an-
ders gelert haben. Du gleubest das der mensche/ mensch
bleibt/ derodr got geworden ist. derhalben das dich die sch-
rifft leret. Warumb gleubest du auch nit/ dem klaren
Ewangelio. das unverdeckt spricht. Das brot ist mein
leip/ und der wein ist mein bluth? Ja sagestu der Babst
hat mir diße red verbottenn. O lieber bruder/ du solste
den Babst nit horen. Ehr leugetds. wie Hieremias saget103/
und ist disses falhs halben ein offenbarer ketzer. Laß dir
schrifft tzeigen/ wan er dir wasdt saget/ weiter glaub ym
nicht. Ja sagestu die von Pariß sagen das dißer arti-
ckel. Das brot ist der leip Christi/ ketzerisch sey.104

BuchsymbolB3r Antwurt. Wan einer der halben ein ketzer sein solt/
das yhn die heidenische Parißer eynen ketzer schelten. ßo
musten Mattheus/ Marcus und Lucas ketzer sein/ die mit
lichten105 worten sagen. Brot ist der leip Christi/ und wein
ist das blut Christi. und must Christus auch ein ketzer sein
derodu das brot außteylt/ und spricht. Das ist mein leip.

Die Parißer urteyln dich nit nach der heyligen schriefft〈.〉
Darumb forcht dich nit/ sie urteylen die leer Christi nach
irem Aristotele106und andern heyden/ und nach yren par-
vis
logicalibus.107 Sie verachten heilige schrifft. Drumb
veracht sie got wiederumb/ sagende. Weyßheit der welt
ist bei got eytel torheit.108 Lasdv dich nit kumern das sie the-
ologendw sein wollen/ sie tragen den glantz unnd schein/ der
warheit seind sie fremd. Du sprichst ir ist vil und euer
wenig. Ob wir109 wenig seind/ und unßerer feinde hauffen
groß ist. Kumer dich nit. Got kriget und schafft seinen wil-
len mit wenig. Judi. vii.110 ii para. xiiii.111 Der groß hauff
kan yrren.
dxExodidx xxiii.
112 Eß konden die obersten des
volcks irren. Levi. iiii.113 Nu. xii.114 Eß kan das volck irren Le. 4.115
Nu. xv.116 Wir konden auch irren. wan wir nit ym weeg
und warheit bleiben/ das ist/ in gottlicher schrifft.

Welcher in der schrift steht/ der magk nit irren und felen.
Welcher wanckelt und strauchelt tzu den seiten der irret.

vidy. Sih wie eß der natur muͤglich ist/ das sie ein ding
macht/ aus der roßen und irer farb/ und seind doch tzwu
naturen. Dan farb der roßen/ ist ein sonderlich117 ding/ und
das weßen der roßen auch ein eigen ding. Also ists got
nicht minder muͤglich/ das er mit einem wortlein/ tzwu
substantz/ ein ding macht118/ und lessetdz jedem seine eygen
weßen bleiben. Nemlich das brot macht got/ durchs
wort/ den leip Christi/ und den wein das blut Christi.
Alßo das aus dem brot und fleisch Christi ein ding wirt.

Die von Pariß mussen dannoch bekennen/ das die farb
und substantz tzwu naturen seind/ unnd sagen/ die roßen
ist rot und alßo ein ding geworden. Demnach sag ich
auch〈/〉ea Brot und fleysch seind tzwu naturen. Jdoch ist ge-
BuchsymbolB3vsegnet brot/ der leib Christi. Daneb natuͤrlich brot/ ist hi-
melisch brot/ Das unlebendig brot ist lebendig brot/ und
des beckers brot ist/ gotis brot. Darumb thut man auch
dem sacrament eere/ das die tzeichen/ mit Christi leib und
blut ein ding geworden sein/ alß ich im buchlein von an-
bettung der tzeichen des nauen testaments geschriben hab.119

viiec. Von dißer matterien het ich eigendlich tzevil ge-
schwatzt/ wan die Christen Christliche wort brauchten/
und redten wie das Ewangelium. Die weil aber des Teu-
ffels vorlauffer120 nicht allein verkerte leer/ sonder auch ver-
kerte wort mit treuhened121 uns ein gepleut hat/ hab ich ettli-
chen krancken wollen wilfaren/ und mein nit verschont〈/〉
das ich horen muß. Ich hab tzevil wort
vergossen.122

Volgende soll ich schreiben/ was die tzwu creaturen.
Brot und Wein in der Messe thuend. Was tzeichen in
gemein und in sonderheit bedeuten. Wie man wein und
brot gebrauchen und nyessen sal/ ouch ab von noten sey/
das ein Christ/ soliche tzeichen essen oder drincken muß/ ßo
ehr wolt selig werden.

viiiee. Von naturlichen tzeichen magk ich nit vil reden/ als
das der rauch ein tzeichen ist des feuers/ wie mann sagt/
Wu der rauch auffgeetef/ das feuer gern nachvolget123/ wil
mich auch enthalten von kunstlichen tzeichen tzu schreiben.
welche die vernunfft erfunden und auffgericht hat/ als
das ein gruner busch bir/ ein krantz wein bedeut/ und der
gleichen das oder geneseg bedeuten/ sonder allein von tzei-
chen der schriffte sagen/ ßo gottlichen tzusagung oder ver-
heischung angehefft seind.

ixeh. Eß ist nit boß/ das die vetter tzeitenei tzeichen gebeten
haben/ das die historien von Abraham. Gene.xv.124 Ge-
deon〈/〉 Manue125. Judi'cum'. vi. et xiii.126 und der gleichen beweißen.

So auch jmand wehr/ der sich nit wolt lassen leren/ aus
geschichten oder gescheen dingen/ der leeß Esayam und
merck das got tzu Achaz spricht.127 Bitt dir von deinem
hern und got ein tzeichen/ in der tiff oder in der hoh/ und
do Achaz antwurt. Ich werde nit bitten/ und gott nit
BuchsymbolB4r versuchen. saget die schrifft. Ists tzewenig gewest/ das
ir die leuth beletigtej. wan ir got nit ouch beletigenek mogt?
Esai. vii.128 Achaz was nit demutig oder gotforchtig do
er kein tzeichen von got wolt bitten/ sonder er war hart-
nackig/ stoltz und ungehorsam/ teth got keinen gefallen/
und ertzornet yenel. Drumb spricht die schrifft. Wer eß
nit genug gewest/ das yhrem den Propheten nit geglaubet?
wolt ir uber das got auch nit glauben?en yme arbeit und
muͤh machen?eo das yhr auff sein geheyß keine tzeichen fo-
dern wolt?129 Achaz war hoffartig und sprach. Ich werd
kein tzeichen bitten.130 Er fuest auch nit131. sonder er ging furt.
und wolt solichs bitten der tzeichen/ fur gottis versuch-
ung regnenep. Nun weil die schrifft klerlich saget/ das Ach-
az durch solich abschlagk132/ got tzu werdrißeq bewegt hat/
ist nit tzu glauben oder achten das anmuttung133 und bit-
tung der tzeichen verboten und tzu meiden sey.

Eß hat auch gott seinen glaubigener bevolhen/ das sie
warhafftige und unwarhafftige Propheten bey tzeichen
sollen erkennen. Deutro. xviii.134 Ich kan auch nitt mer-
cken das Zacharie seyn stuͤmes und sprach der halben genu-
men sey. Das er eyn tzeichen der engelische botschafft und
gottlicher tzusag begert hatt. Luce .i.135 dan der text saget/
Drumb dastu nit geglaubt hast wirdestu stilschweigend
werden/ biß ann den tag do gottliche verheyschung vol-
bracht wird. Daraus volget das tzeichen seint/ der Bi-
blien.136 Item das sie billich gebetten und begert sein/ und
ist offenbarlich/ das gott seine wort und Propheten mit
nachvolgendeet und vorgeende tzeichen erklert und gewa-
pent hat. Ich mogt dießes artickels woll geschwi-
gen haben/ ßo suchen unßere neyder alle locher unnd gru-
ben dar aus sie klappern137 mogen. Derhalben hab ich yneneu
das loch auchev verstofftew/ und wirt volgende licht138 wer-
den/ das tzeichen der schrifft nicht tzu verachten seind/
die auch gott offtmals unangelangt139 geben hatt.

BuchsymbolB4v xex. Was aber tzeichen in gemein bedeuten ist gut tzu
lernen aus dißer schrifft/ ßo wir Gene. ix. lesen/ do ge-
schriben steht. Got spricht. Ich werde ein verbuͤnd-
nis oder geding140 mit dir setzen. Das hinfuroey nit alle men-
schen sollen mit der sindflus verderben.141 Das ist ein euan-
gelische satzung/ das ist/ die gute und trostliche botschafft
welche got verkundiget hat. ¶ Dißer vorheischung hat
got ouch ein tzeichen geben. Im text volget alßo. Und
got saget. Das ist das tzeichen/ disser satzung und tzusag
das ich geb tzwuschen dir und mir. Meinen bogen wil
ich in die gewolken stellen/ und soll ein tzeichen sein tzwu-
schen mir unnd dem erdtrich. So offt ich den lufft mit
gewolcken ubertzihe. wirt mein bogen erscheinen yn ge-
wolcken. und ich werd meiner tzusag gedencken/ und wer-
den nicht mer waßer sein der sindflus/ tzu erwurgen alles
fleisch das lebet. Sih mein regen bog wird in gewol-
cken scheinen und ich werd yhn anßehen/ unnd werd der
ewige verheischung gedencken.142

Sih alda haben wir erstlich/ das Ewangelium ist das die
frolige tzusag. Nemlich dießer meinung. Ich verheisch
euch/ das ich die gantz erden nitez wil mit wassern vertyl-
gen/ hinfurofa wil ich nymer mehr/ alles lebendig mit was-
ser erwurgen. Das ist die satzung und tzusag/ nach der
selben gab got/ aus gnaden/ ein tzeichen. das tzwuschen
got und den menschen solt mitteln. alßo/ das der regen bog
das selbe tzeichen sein solt.
welches er in die gewulcken se-
tzen wolt. und solt ein tzeichen gottlicher tzusag oder ver-
buntnis sein. Nicht der meynung das seine tzusag ßo
schwach und gering ist. wie menschlich briffelin/ den man
vil tzeichen143 tzu merer sicherheit unnd umb großer urkund
andruckt144. nein nicht alßo/ dan gottis tzusag ist ja ja145 und
wirt volfurt ap sie gleich nimerfb tzeichen hett. Aber weil
wir gebrechlich sind/ und steht alle geferlickeit in unßerer
argwenickeit und unglaublickeit/ drumb hat got/ seine
satzung unnd tzusag frey außgesagt/ und tzeichen geben/
die uns druͤcken und versichern solten.

BuchsymbolC1r Der wegen spricht got/ ßo offt ich gewulcken in der lufft
mach/ ßo offt ich euch mit etwas erschreck/ ßo offt euch
eure sunde auffrauchenfc und ubersichsteigenfd. Oder ßo offt
ir mit leiden uberdrengt werd/ daraus ir in tzweiffel fal-
len mogt/ ßo wird mein tzeichen/ in der selben uberdreng-
hung erscheinen/ und werd ich meiner tzusag gedencken.

Ich hoff/ durch gewulcken (in berurtem c'apitel' Gen. ix.) bil-
lich ungluck/ betruͤbnis/ sund/ und allerlei bedregnusfe mo-
gen verstanden verdenff. Dan ich hoff jedermeniglich muß
bekennen/ das got erstlich gelobt hab/ er wol die welt nit
mer mit sindfluß vertielgen/ und das gewulcken/ tzukunfftig
wasser bedeuten. Und ubertzogen lufft oder voller
gewulcken/ ein tzeichen sey tzukunfftiger sindflus/ dar aus
sonder146 tzweiffel angst und sorg auffstehet. Das gott sei-
ner verheischung vergessen hab. Das merck alßo wan
ich dir frid tzusagt/ und magtfg ein groß gereusch unnd ge-
rumpel mit messern und buͤchssen/ ßo mogstu balt achten
das ich meiner red vergessen hett/ und wolte dich gefernfh147.

So istßfi auch mit uns armen menschen/ dan ob wir gleich
halten/ das gott gerecht/ warhafftig/ und mechtig148 ist/ sei-
ne reed und vertrostung tzu volbrengen. Dannest wan
er ein wetter lesset auffgeen/ das uns ein forcht und scheu
fj ein tregtfj/ gedencken wir/ ja got magk seine wort wol hal-
ten. aber er wil uns ader mir nit halten. Drumb das ich
seines trost unwirdig bin. Sih gedenck auff erden wie
du wilt/ spricht got/ laß mich plitzen/ donnern/ stein reg-
nen/ und berg umb sturtzen.149 Dannest wil ich dich nicht
verlassen wan du meiner tzusag menlich150 glaubest.

Drumb hab ich mein tzeichen geben/ das dir gleich
einscheinen soll in den gewulcken/ das ist/ in forcht und
angst/ in widerwertigen dingen. Alßo teilt sich das meer
und gab den Juden weeg und statt/ den einfallenden fein-
den tzu endgeen.151 Alßo spricht gott. Wan ich den lufft
mit gewulcken ubertzogen152/ und den hymel schwartz ge-
macht/ und versamel alle Planeten die sindflus geben.153
Und stelle mich gleich als wolt ich ubermalsfk das gantz
BuchsymbolC1v erdtrich mit wasser uberfallen und verwusten/ ßolt ir nit
im glauben wanckeln/ dan mein tzeichen/ soll in den sel-
ben troulichen und erschrecklichen dingen erscheinen.

Da bey solt ir mercken/ das ich meiner tzusag nit verge-
ssen hab. das ist. Ich wil das mit der tattfl war machen/
das ich mit worten geredt hab.

Also ist der regenbog ein tzeichen der tzusag und verbunt-
nis/ nicht das die tzusag nit an yr selber voll unnd starck
sey/ ßonder/ das bedeut der bog/ das got seiner wort und
verheschung nit hat vergessen.

xifm. Daraus volget was tzeichen wircken und bedeuten.
Erstlich das sie kein heiligkeit in den wirckenfn/ die sie
ouch geburlich brauchen. Nemlich der regenbog/ im wul-
cken geseen/ macht keinen menschen heilig/ gibt weder frum-
bkeit noch gerechtikeit. Fur das ander/ das tzeichen
drumb tzeichen der verheischung heissen/ das sie uns er-
ynnern gottlicher eere und redlikeit. Das ist/ das got sei-
ner wort und verbuntnis nit hat vergessen. Fur das
drit wissent/ wie ein greuliche grosse sund das ist/ wan ei-
ner an gottlicher tzusag tzweiffelt/ ßo ehr das tzeichen syht
oder sunst gebraucht. Dan durch unglauben/ sprichstu
im hertzen/ got ist unredlich/ er helt seine wort nit. Was
kanstu got grosser schmach/ schympff/ spott/ und schand
beweissen? dan wan du gedenckst/ das got/ ein unwarhaff-
tiger got ist? Got siht das hertz154 gleich und besser/ dan
wir der menschen reed horen. Nun rechne doch/ wan
du ein teuren155 man fur ein lugner und unredlichen oder
glaubbruͤchtigenfo156 man achtest/ und nenst ynen.fp lugner. was
du ym bitterßer und verdrißlicher beweißen mogst?fq Son-
derlich wan der man weder gelt noch gut acht/ und nicht
anders von dir begert/ dan dastu ym glauben wellest?
Got darff157 unßer werck nit/ und ist im ahn keinem dinst
gelegen/ dan allein/ dastu seinem wort glaubest. Dar-
umb helt eß got dafur/ wan im einer nit glaubt/ als hett
er im sein gottliche eere verkurtzt und ab geschniden.

Das ist/ das got spricht tzu Moißen. Wie lang bricht
BuchsymbolC2r mir das wolckfr ab? Wie lang schneyden sie mein eere ab?
(und volgt vom glauben) Wie lang glaubt mir das
volck nicht?158 Sih do den unglauben/ der gottis wort
nit glaubt. Hoer was von den tzeichen volgt. Wie
lang glauben sie mir nit. yn allen tzeichen die ich vor ynenn
gethan hab?fs Drumb wil ich sie mit Pestelentz schla-
hen/ und sie alle erwurgen. So uber tzwentzigk jar seind.
Nume.
xiiii.159 Was wiltu meer haben tzu mercken/ das
du gott seyn lob und eers berebstft/ ßo du noch unglaubig
bleibst in seinem wort unnd in seinen tzeichen.

Hieher mogt ich fuͤgen/ das .i. Joann. ultim.fu steht.
Welcher yhm nicht glaubt/ der macht ynen tzu eynem
luͤgner.160 Laß dir das gesagt sein wie vil am glauben ge-
legen ist/ und das gott drumb tzeichen thutt. das wir sei-
nen worten glauben sollen. Und das wir gott seyn eere
und redlickeit verleumen/ ßo wir yhm nicht glauben/
Dar ab mercke wie tzeichen/ tzeychen seind der verheisch-
nung und tzusag. Schreibe das ann deine thur pforten161
und betracht eß eben/ ßo du das hochwirdig Sacrament
nhemen wiltt.

Zum vierthen volget/ das die tzeychen aller meinstenfv
tzu brauchen sein/ wan dich forcht undfw angst oder
sorg bedrengt/ dastu forchst/ gott wol seyner tzusag verge-
ssen. Derhalben spricht gott. So ich gewulcken in
der lufft werd machen/ wird mein bog/ meinn tzeichen/
auch erscheinen/ auff dastu weist/ das ich meiner verbunt-
nis gedenck/ und dastu nicht gewissersfx solst haben. Dan
das ich meine wort mit der tatt wil halten und volfuren.162

Demnach woll menygklicher/ die tzwei tzeychen der
Messe/ das ist/ brot und wein anher fuͤgen und aus jtzt
gesagten reden/ erlernen/ das er brot unnd wein genissen
soll. So offt yhm sunde/ sein gewissen betruͤben
und der Teuffel sunstefy vertzweyffelung/ ann gottlicher
tzusag einbildet. Oder ßo offt yhm ein tzweyfell einfeld
ob ehr tzu dem ewigen leben wider auffstehen werd/ ßol
er broth unnd weinn gebrauchen.
BuchsymbolC2v und durch empfahung solicher tzeichen/ gewißlich haben.
ja nicht gewissers haben/ dan das im got/ das ewig le-
ben/ und vergebung der sunden verheischen hab/ und ge-
ben werd. Zum funfften ist tzu mercken/ das uns tzei-
chen nit grechtfz oder frum machen/ sonder allein gewiß-
liche sicherheit gebernga und eingeben.
Das erste ist klar
durchs wort Christi/ derogb spricht. Das kein eusserlich
ding/ den menschen boeß oder unrein mach/ sonder das
auß dem hertzen des menschen geht/ das ist/ das den menschen befle-
ckt. Matth. xv.163 Nu wie Christus von der befleckung des
menschen gesagt hat/ alßo spricht er heimlich164/ mit den selben
worten. Das kein eusserlichegc ding den menschen frum/ ge-
recht/ oder heilig machen kan. Das auch S'ankt' Pe'ter' i. c. iii.165 be-
weist sagende. Kein eusserlich ding macht den menschen acht-
bar und kostlich in den ougen gotis/ sonder allein der rein geist.
der im hertzen wonehtgd/ der ist vor got/ ein teuer und wolge-
schatzt ding. Das ist das Johel spricht. Ir solt eure hertzen
tzu schneidenge oder tzerteilen/ nit eure kleider. Johel ii.166 dar-
tzu laudet Osee am .vi. offenlichgf und spricht. Barmher-
tzikeit beger ich nit opffer.167 Und David. Du hast keinen
lust in opffern/ ein reuhig und bedrengt hertz behagt gott
Psal. l.168 Kurtzlich Paulus leret. Das die beschneidung
des fleisch nicht ist. Das auchgg Abraham nit gerecht wor-
den ist durch fleischliche beschneidung. sonder das Abraham
vor gerecht gewest ist/ gheher ergh beschniden ward. Drumb
hat er eusserliche beschneidung allein genumen tzu einem
tzeichen und sigell der gerechtikeit die er gehabt hat/ als er
noch unbeschniden war/ und nicht der massen das er
durch beschneidung gerecht wurd. Roma.gi iiii.169 Dastu
kurtz in dißen grund tretest/ ßo merck. das das sichbarlich
fleisch Christi keinen heilig/ gerecht/ und frum macht.

Das Christus selber leret/ sprechend. Caro nichilgj pro-
dest. Joan. vi.170 Das fleisch ist nicht nutz/ sonder der geist〈.〉

Nun kan nymand leucken171/ das Christus uber alle cre-
aturen erhocht ist. Unnd ist doch nicht nutz ßo er allein
eusserlich gebraucht wird. Wie mogt dan ein creatur
BuchsymbolC3r oder tzeichen dich gerecht und heilig machen? Drumb
wisse und versteengk/ das tzeichen/ den alten Adam172 nider-
drucken. Engsten/ und dempffen seinen unglauben/ und
brechen den tzweiffel/ und machen sicherheit in der pro-
mission welcher du vorgeglaubt hast/ als gesagt in diser
erklerung/ und oben/ das sie gewiße sicherheit geberen173. Dar-
aus auch nutz und gedeihen der tzeichen in gemein angetzei-
git ist/ welcher aus den tzeichen uns wider feert.

Zu dem sechsten. Also wil ich sehr wol glauben/ das
tzeichen/ Sigilngl/ mogen genent werden/ nit das sie wort/
ßo voller werheitgm/ ja die warheit selber seind/ mogten kre-
fftiger und grossers glaubens machen. Sonder unßerm
unglauben tzu neid und haß
/ gibt uns got seine tzeichen〈.〉

War ists/ das auch von wegen des unglaubens/ ßo
der hat/ dem etwas gerettgn wirt/ die tzusag verbriefft und
versigilt wird/ aber erfarung lernet uns/ das wir briff und
sigel woll bedorffen/ auch der menschen halben/ die uns
was gereden174. Das got fern ist. Die menschen halten
nit glauben wie got. ja tzeiten leucken175 sie ire wort/ briff/
und sigel. Der halben hab ich disse leutterung176 geben das
ich tzeichengo mit gp under scheidgp sigell nenn/ damit ich nye-
mand tzu irren ursach geb. Alßo hat Moisesgq sein testa-
ment mit blut besprengt und beschlossen. Exo xxiiii.177

Alßo hat got tzeichen geben/ tzu seinen tzusagunghen/
und nent sie ouch tzeichen seiner verbuntnis und satzung.

Zu dem sibenden solt ich wol sagen wie brot und wein
tzeichen seind der beeden tzusagung Christi/ ßo verschutt
ich verfaste ordenung178/ jdoch schadet eß nicht/ wann ich
ouch alhie schreib/ das gebenedeihet brot und wein/ nitt
tzeichen seind/ des leibs und bluts Christi/ seind auch nit
tzeichen/ des verschwundten brots unnd weins179/ wie die
ketzer von Pariß sagen180/ und andere heuchler des ketzeri-
schen Bapst tzu Rom sprechen. Sie seind tzeichen got-
licher tzusagunghen welchen sie tzugeben181 seind. Ursach/ got
spricht. Der regen bog ist ein tzeichen meiner tzusag.

Gene. ix.182 ¶ Gleich wie der regen bog ein tzeichen ist seiner
BuchsymbolC3v tzusag/ und das blut der xii. kelber/ domit Moisesgr sein
alt testament und das volck besprengt183/ was ein tzeichen
der verbuntnis seiner wort. ¶ Alßo ist der kelch
ein tzeichen des nauen testaments in dem blut Christi184/
und das brot ein tzeichen dießer wort. Mein leib wird
fur euch gegeben185.

xiigs. Nun soll ich ferner durch andere schrifften antzei-
gen/ was allen tzeichen gemein ist. Auß ob gehandelten
schrifften volget offenlichgt/ das alle tzeichen in gemein
das in sich haltenn/ das sie tzeichenn seind gottlicher ver-
heischunghen und worten/ wie ich dasgu oben im .v. arti-
ckel erklert hab.

Fur das ander volget/ das alle tzeichen/ das gemein-
lich haben/ das sie uns sicher machen/ und tzu rhu brengen/
das gott seiner tzusag nit will vergessen/ unnd das er one
tzweeiffel halten wil/ das er geredt und verheischen hat.

Nim ein exempel von Abrahe. Gene. xv.186 Got ver-
hiesch Abrahe das erdtrich der heiden. Darauff saget A-
braham. Her? in welchem ding magk ich wissen/ das
ich die erden besitzen werd? Antwurt got. Nym einn
dry jerig Kuh/ ein try jerig Czigengv/ ein try jerigen Wider/
ein Turkellgw tauben/ und ein Haus tauben. etc.187 Das vyh
gab got Abraham tzu einem tzeichen/ dar in er lernen solt/
das ergx gewiß der Heiden land besitzen wurd. Daraus
abermals volget/ wie Abraham durch ein tzeichen lernet/
das gott seine verheischung wolt volbrengen/ yme das
verheischen land Chanaan/ alß ein pilgerem odder walh-
fart statt geben wolt. Gene. xvii.188

xiiigy. Wollen wir auch ein exempel aus dem gesetz nhe-
men? Got verhiesch den Jůden im alten gesetz/ das ehr
ynen yre sunde wolt vergeben/ ßo der prister fur sie bitten
wurd. Doch solten sie ein Thir opffern/ darauff ire hen-
de/ oder hand legen/ wan sie vergebung irer sunden begerten.
Levi. iiii.189 Daraus dißer mißbrauch ist entsprossen, das
unßere pfaffen ire hende auff der beichtkinder heupt legen
und solten doch die jene/ ßo beichten/ ire hende auff sich
BuchsymbolC4r oder iregz kelber
legen190/ die sie tzu der beicht furten. Das ich
jtzo laß faren.191 und sag das. Durch solche tzeichen wurden
die beichter gewiß/ das inen got ire sunde vergeben wold.

xiiiiha. Aus dem Propheten Esaias (ym xxxviii. c.192 das
auch .iiii. Reg. xx.193 geschriben stehet) leren194 wir/ das gott
dem Konig Etzechias195 derohb todlich kranck lag. diße tzu-
sag versprach. Ich werde tzu deinen tagen .xv. jar
werffen/ und dich von der macht des Konigs Assirien196 ver-
huten/ und dein statt bewaren.197 Das ist die gottliche reed
und verheischung. Nunhc volget das tzeichen/ welches
gott selber/ geben hatt. Alßo. Das wird dein tzeichen
sein von dem hern/ das gott sein wort volbrengen wil/
welches er geredt hatt. Ich wil machen das der scha-
ten x. linien tzu ruck geen soll.198 Das ist/ ßo vil schattens
in x. stunden gewachsenhd ist/ ßo vil soll tzeruck geen.

¶ Ein linien bedeut eine stund .x. linien bedeuten x. stun-
den schattens. ¶ Ich hab bauren geseen/ die in iren
heußern den schatten merckten/ und tzeitenhe die stunden
noch dem schatten. Das tzeichen/ des hindertrettens
des schattens199 gab gott Etzechiae/ dar aus Etzechias ge-
wißlich solt lernen und wissen/ das er noch .xv. iar leben
wurd〈.〉 Aus solichen tzeichen merckestu/ wie tzeichen den tzu-
sagunghen bey gegeben seind. und das sie keinen menschen frum
gerecht/ oder selig machen. Ich frag/ wie magk mich ein
schatt selig und frum schaffen? Eß kan je keiner mit warheit
sagen/ das die drei jerig/ kuh/ tzigen/ und widerhf/ Abraham
frum gemacht haben. Das muß ich hie repitirn200 und vernauen
auff das keiner hg abt gotterhg auß tzeichen mach/ wie die Juͤden
aus der schlangen machten/ die Moses fur ein tzeichen in der
wustung auffrichtet. iiii. Reg. xviii.201 Und ist zu forchten/ das
unsere vermeinte Christen/ ire feuste und fuͤeß an dem tzeichen
verbrennen
hh/ und were villeicht schir nutzer/ sie hetten kein tzei-
chen/ wie hirundenhi geschriben wirt. Mercke doch gutter
freund wie dich vih/ schatt/ und andere eusserliche ding se-
lig konden machen/ sonderlich die weil got der wegen seine
tzeichen nit auff gericht und ein gestalt hatt.

BuchsymbolC4v Seligkeit ist kein frucht der tzeichenn. Sie isthj ein fru-
cht des glaubens. Nach dem Christus spricht/ dein
glaub hat dich selig gemacht.202 Welcher glaubt der wirt
nit verdampt〈.〉203

Hinderganck des schattens/ macht den Konig Etze-
chiam sicher und gewiß/ das er xv. jare lenger leben solt/
und dempffet alßo den unglauben und tzweiffell/ wie
ochhk von dem regenbogen gesagt ist.

xvhl. Ich solt auch das tzeichen Gedeonis/ fur ein ex-
empel/ her legen/ das ein schepperhm wollen was204/ und sagen
Wiehn gedeonho ein tzeichen von got foderthp/ dadurch er gewiß-
lich versteen kont/ das got durch seine hende/ die Juͤden/
von iren feinden/ erlosen wolt/ und erkleren/ das solichs
tzeichen/ ein tzeichen gotlicher tzusag/ oder des Ewangelii
gewest/ ßo hab ich vil von dem regen bogen geredt/ und
ist gedachts exempel gemein worden/ der wegenn laß
ichs farenn.

xvihq. Wie wol Christus nit gesagt hat/ mit klaren wor-
ten das brot und wein tzeichen seint/ dannoch leuchlethr205 ny-
mant das sie tzeichen seind. Aber in dißem steet ein zweifel. was
sie bedeuten/ derhalben wil ouch von ynen in gemein sagen/
das sie tzeichen seind irer vorheischunghenhs. Brot ist ein
tzeichen dießer tzusag. Mein leib wird fur euch gegeben.206

Wein ist ein tzeichen dißer wort. Mein blut des neue
testaments wird fur euch vergossen207/ oder das fur vil ver-
gossen wirt zu vergebung aller sunden. Matth. xxvi.208

Marci .xiiii.209 Dißen beiden verheischunghen hat Christus
auch tzwei tzeichen geben/ gleich wie den andern tzusagungen
ire tzeichen angehefft seind. Sie haben auch in gemein
kein ander deutnis/ dan das sie ire gebraucher gewiß und
sicher machen/ das got seiner reed und verheischung nitt
hab vergessen. Drumb spricht Paulus .i. Corin. xi. von
Christo das er gesagt hat. Ir solt das thunht in meinem ge-
dechtnis.210 Das ist ßo offt ir diße tzwei tzeichen gebraucht
wan ir das brot wolthu essen/ und den wein drincken/ solt
ir meiner indechtig sein.211 Wie kan aber einer Christi selig-
BuchsymbolD1rklicher gedencken/ dan wan er der Christlichen tzusagung
hen mit hertzen gedenckt? Christus spricht. Welcher
mich siht/ und glaubt meinen worten der wird selig.

Joan. vi.212 Eß ist ungnug/ das einer Christum siht/ wan
er seinen worten nit glaubt. Die Juden/ Heyden und
galgenritter213 haben Jesum gesenhv/ und seind doch verdor-
ben. Eß haben ouch Corozaym unnd Bethsaida den
hern gesehen und gehort/ und seind verdambt. Matth. xi.214
Drumb hilfft dichs nit/ das du des hern Jesu gedenckest
wan du sein brot yssest/ und seinen kelch drinkest. Du
must im glauben. Nun kanstu nuͤmandhw glauben geben
du glaubest dan seinen worten. Ursachhx/ der glaub ist
aus den worten. Ro. x.215 Derhalben volgt/ das keiner
des hern rechthy gedencken kan/ hzeher erhz seinen worten glaubet.

Nun wil Christus haben/ das wir seiner indechtig sol-
len sein (wie Paulus leret)〈/〉 der wegen kondenia wir sein brot
nit nutzlich essen. oder seinen kelch fruchtbarlich drincken.
wir gedencken dan der wort des hern. Welcher wort?

Beyder tzusagunghen. Alßo mussen wir durch brot
und wein genossen/ vestiglich halten/ und fur gewiß wiß-
sen/ das Christus in uns wircken will/ die frucht seines
tods und seins vergossen bluts. Drumb saget Paulus.

So offt wir des hern brot essen/ und seinen kelch drin-
cken/ sollen wir den tod des herren verkundigen. i Co. xi.216

Den tod des hern magk keiner wol verkundigen/ er ver-
kundig ien
ib dan in seinem glauben und merck in seinem geist.
das er glaub/ das der her/ fur yen217 auch gestorben ist/ und
tzweiffel nicht/ das ihn got werde auffwecken/ und daß
ym seine sunde vergeben seind.

xviiic. Sih/ in gemein/ bedeuten tzeichen/ der tzusagung-
hen/ das got den ßonenid seiner vorheischung218 gewißlich
das halten/ und aussrichten wil/ das er aus gnaden ge-
redt hatt. Wie oben gesagt. Das ist auch der tzeichen
frucht/ das sie den tzweiffel dempffen/ und sicherheit ge-
beren. Alßo tzeumen wir den wider spenigen Adam/ und
werffen dem fleisch ein gepiß und tzaum ins maul.219

BuchsymbolD1v Also/ das der geist gewiß ist/ das im/ gottliche tzusag
tzugehort und gesagt ist/ und das im
ie gott das geben wil/
und wurt/ das er verheischen hat.220 Gleich ßo gewiß als
er genediglich verlihen hat/ das du sein tzeichen gebraucht
hast/ ßo gewiß hastu des hern tzusag.

xviiiif. Nach dißem ist von sonderlichem bedeutnus bei-
der tzeichen des naueig testaments tzu reden/ und ist dabey
von anderen tzeichen auch tzusagen/ domit unser handel
dester leichter und vernemlicher werd. Alhie wil ich
nit schweigen/ das ettliche die tzeichen heiliger schrifft
truͤtzlich221 außlegen/ und seind nit genugigih an außlag222 der
schrifft/ sonderii machen neu erklerung.223Ich wil aber
mein gewissen bewaren. Dan ich weiß das mir nit tzi-
metij etwas tzu der schrifft tzesetzennik. So ist auch soliche
kecke außlegung/ nit vast loblich/ unndil gibt ursach der
leichtfertigkeit/ das wol tzu mercken ist bey der allegorien
des buchs/ das man im Gesta romanorumim nennet.224 So schleu-
sset auch keinn figurliche außlegung225/ sie wer dann in der
Biblien begriffen/ und als dan beschleusset sie nit/ alß fi-
gurlich erklerung/ sonder alß geschribener text. Wir solten
auch soliche arbetin besser anlegen/ dan wir haben on das/
sonste mit der Biblien genungio tzetun/ und ist unnottlich/
das wir uns mit frombden expositionen226 bekumern/ und die
tzeit verliren. Sonderlich/ weil uns nit erlaubt ist/
etwas tzu gottlichen worten antzesetzen/ aber227 dovon tzenhe-
men. Deu. iiii.228Apo. ulti'mo'229 Und das wir/ mit solicher forcht
und ererbittungip die schrifft sollen handeln/ und außlegen/ alß
wan wir den leib Christi handeln wolten/ und den selben
leib einem menschen in mund legen. Angesehen/ das der
heiligiq geist sein wort durch die Propheten selberir gerett hat.
Lu. i.230 Heb. i.231 In behertzung/ das wir nit sollen betrachten/ was
wir reden wollen in den artickeln des glaubens. In betra-
chtung. Das jde schrifft gemeinlich ir eigen licht hat/ da-
durch sie kan erleuchtis werden. Und das wir kein dunckell
reed gotis konden erleuchten/ ßo wir den worten Christi nit
stracks nach volgen. Nach dem geschriben stehtit.

BuchsymbolD2r Welcher mir nit volgt der geht im finsternis. Joan.232
Mir behagen tzweyer Juden reeden uber aus wol/ welche
sollen gesagt haben. Einer also. Welcher hat mir macht
geben/ gotis wort anders außtzelegen dan wir eß geschriben
haben? Der ander also. Mainstu/ gott sey nit so klug/
das er ßo vil kont gesagt haben/ alß du/ wan es omeiu gelibt
hett?233 Das sage ich wider die jene/ ßo aus durstig-
keit234 gotliche schrifft aus legen/ kruempfen235/ und tzihen. Das
ich jetzo las bleiben/ doch sag ich/ das sie erger seind/ dan
Juden. Heilige schrifft erkleret vil tzeichen/ und ausser-
lich ding/ als nemlich. Was die beschneidung.236 Was
der Tabernackell237 bedeut/ was die xii stein bedeuten. wel-
che Josue gelegt hat Josue
.4.238 Nun kumen wir/ und spre-
chen/ das die selbe xii steine/ unsere xiiiv Aposteln bedeuten.
Und singen und plerren239/ das in tempeln. Aber wan uns
einer fragen wurd. Wu steht disse erklerung in der schri-
fft? mogteniw wir keine stell tzeigen. Derhalben wurden wir.
alß beysetzer billigklich gestrafft. Dan Moisesix hatt allen
tzusatz verbotten.240 Sihiy also kumpt eß ouch/ das soliche
schreiber/ die leeser in iren buchern/ und bey sich halten/ die
sie doch/ von sich/ und von iren buchern/ in die Biblien
füren solten. Die Aposteln haben/ nit vergeblich/ we-
nig geschrieben. Ich wil auch nit weider geschriben
haben/ oder hinfuͤroiz schreiben/ dan das ich die leser meiner
buchlein von mir in die schrifft breng/ auff das sie mich
frey urteylen durch die schrifft/ sollen mir auch nicht wei-
ders glauben/ dan sie in der schrifft grundes vernehmen.

Broth.Nun von dem tzeichenja brot sag ich/ das sein sonderlich
bedutnisjb aus seiner eigen tzusag und sonderlichen wort soll
verstanden werden. Dan gottliche wort erkleren gottli-
che tzeichen. Gleich wie der menschen reed dich verstendi-
gen/ was tzeichen bedeuten/ ßo sie auffgericht haben. Alßo
lernen wir aus verheischung gottis/ was das tzeichen be-
deut/ welches in der selben verheischung ist gegeben. Ex-
emplum/ aus dißer tzusag. Ge. ix. Ich wil hinfurojc alle leut
und lebendig fleisch nit mer mit der sindfluß erdotten.241
BuchsymbolD2v vorsteen ich/ das der regen bog von welchem oben vil ge
sagt242/ in sonderheit/ bedeut/ das wir sicher sein/ das gott
disse welt/ nit mehr/ mit wasser vertilgen wurd. ¶ Ich
darff nit dencken/ das mir der regen bog antzeig/ das der
samen Abrahe/ so groß und vil soll werden/ alß der stern
am hiemel/ und sand kornlein ym meer seind/ oder das un-
tzelich menschen selig werden.243 Ich kan auch nit aus
dem regen bogen ab nhemen/ das Gedeon Israhel vom
reich und gewalt der Madianiter erloßen solt Judi. vi.244

War ists/ got mogtjd auch seine tzeichen anders eingesetzt
haben/ und Gedeonije den regen bogen/ und Noejf den schep-
per wollen gegeben haben. Aber got hat alle ding nach
seinem wolgefallen eingesetzt. ¶ Wie got alle creaturn
geschafft hat nach seinen willen/ und wir durffen kein un-
ordelicheit furnemen/ oder sie anders halten/ dan wie sie
got eingefurtjg hat. Alßo dorffen wir die tzeichen auch nit
vermengen/ oder anders ordenen/ dan sie got eingesetzt hat.

Demnach darff ich nit dencken/ das ich bey dem regen-
bogen versteen wil/ das die Juͤden sicherheit der verge-
bung irer sunden erlangt haben/ dan gott hett sonder-
liche tzeichen geben den tzusagunghen/ ßo vergebung der
sunden verheischen. Levi. iiii.245 Abraham und seine
kinder mogen auch nit bey dem regenbogen wissen/ das
sie diße erden. nicht alß ein vater land oder alß ein bleibliche
statt solten besitzen/ ßonder dar ynnen leben/ wie die bett-
ler in bilgerschafft. und walfart geen. Das Gene. xvii. ge-
schriben steht. Ich werde dir das erdtrich/ tzu einer erden
deiner bilgerschafft geben246/ das auch Ge. xxvi.247 und Exo. vi.248
und i. Parali. ulti'mo'249 und in dem Psal250 und Heb. xi.251 tzu mercken ist
Item auß dem regenbogen kond keiner versteen/ das im sein wun-
den gesund worden (die im die schlangen in der wustung ge-
bissen hetten) wan er den regenbogen ansah. Dan datzu was
die schlang auffgericht. Nume. xxijh.252 und nit der regenbog.

Alßo furt und wieder umb/ bedeut die schlangen nit/
das der regenbog in ßonderheit bedeutt. Wir sollenn
auch die tzeichen nit nach unsern willen lassen tzeigen und
BuchsymbolD3r deutteenji/ sonder nach dem gottlichem gefallen.

Sonste machen wir alle ding ungewiß/ und aus got-
tlichem tzeichen/ menschlich ding/ aus warhafftigen tzei-
chen/ betriglich ding. Dem nach konden wir Christen
durch den regen bog in sicherheit nit kumen/ das uns got
den schedelichen tod/ unschedlich/ den bittern/ sueß ge-
macht hat/ und auffersteung des fleisch tzujj ewigen leben
geben wil und wird. Dan der bog in gewulcken/ ist nit
der halb geschaffenn/ sonder das brot in der Messze/ das
hat uns Christus tzu einem tzeichen geben.

xixjk. Wie ich von den tzeichen des alten testaments und
der vettern gesagt hab/ also muß ich sagen von beiden tzei-
chen jldas nauenjl testaments oder der Messe. Nemlich
weil der selbe tzwey seind/ mussen sie/ von noten/ tzwey-
erlei bedeutnis haben/ und eines anders dan das ander
bedeuten. ßonste weren sie nit bestendige und gewisse tzeichen.

Wir wurden auch durch ire verkerung/ in kein sicher-
heit kumen. Das brot bedeutt etwas in sonderheit/
welches der kelch aber253 wein nit bedeut. Wider umb hat
der wein oder kelch auch sein aigen und sonderlich bedeu-
tung. Du solst auch soliche sonderliche bedeuttunghen
nit verkeren/ oder ein tzeichen und bedeutnis aus beiden
machen/ dan Christus ist uber uns alle/ kluger und hoher.
Und wer im nicht minder tzu nachteil und schympflich/
wan du omejm sein ordenung tzerbrechst/ dan254 wan du dei-
nen fursten oder obirsten sein satzung anderest oder abtetest〈.〉

Alß wenig/ ein underthan ordenung des obirsten brech-
en oder andern kan〈/〉 so wenig kan ein Christ/ dem hern Chri-
sto seine satzung und ding anders machen oder abthun.

Er heiß Bapst/ Bischoff/ Furst/ Burgermeister oder
gemeind/ danjn Christus ist uber auß hoher und mehr/ dan
die gantz welt. Drumb soll keiner achten. was der Bapst/
Bischoffen/ Fursten/ und stett etc. halten/ und mit dißem
sacrament thun. Sonder auff das Ewangelium sall jder
meniglich sehen/ das licht und leicht ist/ und darff keiner
gloß255. Eins behertzten und glaubigen menschen bedarff es
BuchsymbolD3v nit menschlicher erklerunghen. Alhie sag ich/ ab wir
sonste keine ursach hetten tzereden/ wer doch disse genug/ das
wir die beide tzeichen der Messe/ in Ewangelischer und al-
ter bedeutung sollen bleiben lassen/ der halben/ das Christus ßo
gesprech256/ klug/ und weiß ist/ wie alle menschen/ tzesamen gere-
chnet/ ymer mogen werden. Hett Christus wollen haben/ das
wir antzeigung seiner tzeichen/ solten oder mogten/ andernjo und
vermuschen257/ er het/ uns das nit verschwigen. Das wil ich
auch vom brauch gesagt haben. Nun sage mir Bapst/ wa-
herjp dir dise macht kumpt. dastu ein anderung in der bedeu-
tung der tzeichen hast dorffen machen? Bistu vicarius Chri-
sti258/ und hast gehandelt. als einem frumen Vicario tzusteht/
tzeige uns den bevelh Christijq. Wurdestu das nit thunjr/ ßo
magk ich dich einen falsarium259 schelten/ aus deinen aigen rechten.
xxjs. Der Bapst hat den Leyhen eingerett/ das ein fer-
lich ding sey/ wan jmand ein tropfflein weins/ aus dem
kelch/ auff die erden empffelt. Und dar auff gesagt. Wer
ein gestalt nimbt/ der neme ßo vil/ als hette er beyde genu-
men. Aus dißer ursach/ das Christus under beeden ge-
staldten volkumlich ist.260Ist eß war/ das Christus un-
der brot volkumlich ist? und mit aller artt/ wie erjt in dem
kelch ist? (das ich auch nit anfecht) ßo hat das Christus
one tzweiffel/ sehr wol gewist/ und ehr261/ dan ein Bapst auff
erden kumen ist. Warumb hat er dan tzwei tzeichen ge-
ben? Oder war umb hatt Christus verhalten262/ das wir
one ferlickeit/ mit seinen tzeichen/ nach unßerm willen/
solten umbgeen? Warumb hatt Christus ouch tzwu
verheischung geben? tzweierley lauts/ wan die tzeychen
ein dingk sein?

xxiju. Ich wil dir Bapst/ und du neid263/ ein ander item
furhalten/ Christus spricht tzu allen den jene ßo sein brot
gessen haben/ und saget noch heuth in der schriefft tzu de-
nen die sein brot essen. Ir solt alle sampt aus dem kelch
drincken. Matth. xxvi.264Also haben auch alle empffaherjv
des brots aus dem kelch gedruncken. Marci. xiiii.265 Hoer
Bapst/ und tu auff dein oren du grober266 haß? das Chri
BuchsymbolD4rstus nit allein tzu den gesagt hatt. Drincketjw aus dem kelch
alle/ die das sacrament geben〈e〉deyhenjx/ wie die Briesterjy/ als
des Bapst gloßlin leret267/ sonder/ er saget gleich zu denjz jenen
die seinen leip essen/ oder sein brot niessen/ das sie ouch aus
dem kelch sollen drincken. Wie bistu dan so mutwillig/ da-
stu den leyhen den kelch vom mund ruckest? Horend wie
Christus saget. Ir solt alle aus dem kelch drincken/ ßo
mein brot gessen haben.268Merckt auff wie der Bapst mit
Christo stuͤmbtka/ wie ein Kessel269 mit einer Nachtigall/ der
Bapst spricht. Ir solt nit alle aus dem kelch drincken/
ßo ir das brot des hern niessettkb. Christus saget. Ir solt
alle sampt daraus trincken. Nun meine bruder sehet
ir habet die wort Christi vor euch/ und des widerchrist-
lichen Bapst/ Christus macht euch selig/ der Babst ver-
dampt euch/ drumb sehet welchem ir nach volgetkc.

Der Bapst hat allein seine Pfaffen beyder gestaldten wir-
dig gemacht/ die leyhen macht er des kelchs unwirdig/
und thut das aus lauterem frevel/ und mutwill. Das er/
und seine Pfaffen/ hoher geacht werden/ dan leyhen/ wie
wol er das nit gesteen wil. Ich muß jtzo mit im dispu-
tiren. Er spricht das die teiler270 des hochwirdigen sacra-
ments ein grosse mechtige sunde thun/ drumb das sie ein
gestalt allein
nyessen.271 Darumb sag ich/ sundigt eyner dar-
umb das er das sacrament speltet und tzerteilet/ wan ein
briester ein gestalt nimbt? Volget ouch das die leihen sol-
liche greuliche sund tun/ wan sie ein gestalt allein nhemen.272

Ursach. Das sie/ das teilen/ das Christus samptlich
gibt/ das ist/ sie nhemen ein gestalt/ und nit die andere/ der-
halben seind sie sacrilegi273/ glich wie die Pfaffen. Dan der
Bapst macht/ die Pfaffen nit sacrilegos in dem. das sie daß
brot/ eherkd/ dan wein/ consecriren und nemen/ sonder dan. wan
sie gestalt des brots nemen und essen/ und wollen keinen wein
drincken. Also steht der grund auff der teilung des sa-
craments/ wan die empfaher/ das sacrament teylen/ dan sol-
len sie sacrilegi sein/ das ist/ geistliche dieb sein/ die geist-
lich oder gottlich ding rauben und stelhen.

BuchsymbolD4v Da bey merck mein bruder/ wie ferlich das ist/ wan du
das sacrament beeder tzeichen teilest. Dan der Bapst er-
kent selber/ das seine pfaffen/ geistlichen diebstall thun/
wan sie in iren Messen ein gestaldt allein/ on die andere/
genissen. Domit wil ich die papistischen erschrecken und
erinnert haben/ das sie jetzo lernen/ wie sie ir Bapst ver-
furt hat. Ich wil sie mit iren aigen pfeilen schiessen.

Den frumen Christen darff ich nit anders sagen dan go-
tis wort/ weil ich dan oben gesagt hab/ das Ewangelium
klerlich spricht. Ir solt alle daraus drincken274/ und redet
das tzu denen/ ßo das broth gessen haben. Volget. Das
alle den kelch sollen brauchen/ ßo das brot genossen haben.
thund sie das nit/ ßo teylen275 sie die Messe/ und das hoch-
wirdig sacrament.

xxiike. Die schrifft setzet warheit und lugen oder ver-
maledeihung kegen und wider ein ander. Osee iiii.276

Gleich wie verheischung und betrohungkf wider ein an-
der streben. Josue. xxiii.277 Deu. xxvii. etkg xxviii.278

Welcher nit gottliche tzusag und warheit prediget/ und
verheischet dir doch etwas/ das tzu der seligkeit dienen sol/
der verkundigt dir luͤgen/ das wil auch Hieremi.kh xxiii.279

Alß wan der Bapst saget/ welcher Ablas verdient oder
keufft/ dem werden seine sunde und peen280 vergeben. Das ist
ein merckliche lugen/ und wer das saget/ der leuget/ als der
Bapst/ und verkundigt friedki/ do kein fried ist.281 Der glei-
chen haben wir vil fuder282 und karn283 voller lugen von Moni-
chenkj und Pfaffen horen mussen/ welcher sie keine kktzeigen mogenkk
in der gschrifft. Wider umb wan dich einer traurig
macht/ und malet dir einen schwartzen hornichtenkl Teuffel vor.
und kan soliche trolichekm wort284 nit in der Biblien deuten/
der erschreckt dich mit luͤgen. alß Etzechiel saget. xiii.285

¶ Wan der Bapst einen alßo erschreckt und traurig
macht. den got durch sein wort nit erschrecket/ oder be-
trubt/ so verkundiget er/ erlogen vermaledeihung. Als
wan dich der Bapst tzaghafftig und kleinmutig macht
von wegen der geferlickeit/ die got nit groß acht/ oder fuͤ-
BuchsymbolE1rret dich von etwas/ das dir woll dienet/ wie wol er des
selben keinen schein oder grund in der heiligen schrifft hat.
ßo predigt er/ erdichte und erlogen/ vermaledeihung.

So hat er seinen Bann286 an tag gebracht. Alßo hat der
Bapst auch ein ferlickeit des gebluthes287erdicht/ do er den
kelch den leihen hat wollen nhemen/ und gesagt. Eß sey
ein grosse sunde/ wan einem ein tropfflin gesegnets Weins
empffall/ ßo er aus dem kelch
drincket288/ und hat mit seiner
reverentz289 dem sacrament und menschen gewalt geton/ und
die Christen gantz von bedeutung der tzeichen frombd

gemacht〈.〉290 Nu hor/ der Bapst endsetzet sich nit sehr/
wan das gantz sacrament in ein menschen feelt/ derokn nit
weiß was er nimbt/ das doch Paulus mer strefflicher
acht. sagend. Welcher das Brot und Wein nit ur-
teilt/ der urteilet den leib des hern nit. Hat er kein urteil
und erkantnis des hern/ so wirt er des hern todes schul-
dig.291 Nu hat der Bapst gemacht das vil tausent men-
schen/ an292 urteil des hern soliche tzeichen empffahen/ die
doch alle unwirdiglich das sacrament nhemen/ und vil sche-
dlicher/ dan wan einer/ on fuͤrsatzt und willen/ einen gantz-
en kelch umbsturtzet. Jdoch acht das der Bapst klein.
wan soliche unverstendige und unglaubige menschen das
sacrament nyessen〈.〉ko War ists/ ßo einer den gesegneten
wein mutwilliglich umbschutett/ das er sundiget/ und
wurde des bluts Christi schultig/ dan er urteilet nit den
hern. Das ist/ er veracht antwerkp das bluth Christi/ aberkq
glaubet nit/ das der wein das bluth Christi ist. Aber
wan einer angefeer293 einen kelch vergoß/ weiß ich nit das er
tzu straffen sey. Ursach〈/〉 Christus hat kondenkr leiden das
sein blut auff die erden vergossen ist/ von wegen unser se-
ligkeit/ wie solt im das entkegen sein/ wan einer in sicher-
heit seiner seligkeit/ und gottlicher tzusag wolt kumenks/ und
verseret294 wider seinen willen/ den gesegneten wein?

Liebe〈r〉 freund eß ist tausent mall geringer/ wan du unge-
ferlich ettliche tropfflin weins/ one willen lessest/ abtreu-
ffenkt/ dan wan du brot geneussest/ und endheldest dich von
BuchsymbolE1v dem wein. Ursach. Christus spricht. Ir solt alle dar
aus drincken.295 Welcher disse wort veracht/ der sehe/ das
im nit geen/ alß den jenen die tzu der wirtschafft gebeten
waren/ und blyben auß.296

xxiiiku. Ich weiß wol/ das du dein leben tag one das sacra-
ment bleiben mogest/ und das keiner datzu getzwungen
ist/ das er das sacrament eines oder offtmals nhemen soll.
wan er sonste vestiglich in den tzusagunghen Christi steht
und verhart. Aber wan du das sacrament nhemen wiltkv/
solstu das nhemen/ wie dir Christus das giebt/ und nit
anders. Nun hat Christus seinen Jungern (und uns
volgend) tzwu gestaldt geben/ und wil haben/ das alle
vom kelch sollen drincken/ die sein brot gessen haben.

xxiiiikw. Auff das du merkest/ was ferlickeit aus nachlass-
ung des kelches endstee/ wil ich furt sagen von eigen be-
deutnus beyder tzeichenn.297 Und am Wein anfahen/ dan
sein deutung ist leichter tzu vernhemen.

Weinkx bedeut vergebung der sunden. Ursach. Christus
spricht/ das der wein sein bluth ist welches fur vil ver-
gossen wird tzu vergebung der sunden.298 Christus wort
volgen und lauten alßo. Das ist der kelch des neuen
und ewigen testaments/ in meinem blut
ky/ das fur euch/ und
fur vile vergossen wird/ tzu vergebung der sunden. Alßo
lautenkz wort Christi/ so299 man Mattheum/ Marcum/ und Lu-
cam tzesamen stellet.300 Aus dißen worten/ wollen wir das
eigen und sonderlich bedeutnis des weins suchen und ler-
nen. Dan aus den worten/ der verheischung mogen wir
antzeig und bedeutung der tzeichen ergreuffen.

Demnach sag ich/ das der wein eigentlich und sonderlich
vergebung der sunden bedeutt. Alßo wen du ader ich den
kelch des hern trinken. Sollen wir sicher und gewiß sein/
das Christus seine wort und tzusag vestigklich und unver-
brochlich halten/ und das geben wil/ das er verheischt.

Nu hat er uns versprochen und gelobt/ das er sein blut
umb vergebung unßerer sunden wolt vergyssen/ und ver-
gossen hat. ¶ Das wort muß ich erstlich drincken oder
BuchsymbolE2r esszen/ ehr ich den kelch trinck/ das ist. dem wort muß ich/
on alle wider reed/ glauben〈.〉 Darnach magk ich das tzeichen
disses worts nemen/ dadurch ich eigentlich weiß/ das Chri-
stus seiner tzusag nit vergessen hat/ und das er/ seine wort
wil erfullen/ und das sein blut gleich meine sunde erseufft
und außgetilget hat. Wan ich das glaub/ ßo ist gott al-
hie und schatzet mir dißen glauben fur gerechtikeit/ und
wil meiner sunden in ewigkeit nit mehr gedencken oder stra-
ffen. Alß Esaiasla saget. Gedenck du deiner sund so wil ich
ir nit gedencken.301 In solchem glauben solt ich frid haben
tzu got durch Christum. Und wan ich ein befridt und ge-
ruͤbichlb gewissen het/ dorfft ich keines tzeichens. Aber/ o
got/ eß beschicht/ das sich manigfeltige gedancken und tzwei-
ffel erhebt/ der unser gewissen unsicher und forchtsam ma-
cht. Drumb hat uns Christus/ sein tzeichen/ geben. Nem-
lich den kelch und wein/ und hat uns ein solich tzeichen tzu
henden gereicht/ das wir brauchen mogenlc/ ßo offt die ge-
wulcken der lufft/ das ist bedrenghung des gewissen/ uns
die Sonn/ das ist Christum verdecken und fern machen.
Durch welches tzeichen/ uns keine forcht/ keine hellld/ kein
Teuffell von gottlicher tzusag soll emfrombden302. Das
ist die frucht des tzeichen weins. Nemlich sicherheit und
gewisse urkund tzu deuten/ das Christus sein blut tzuͤ ver-
gebung meiner und viler menschen sunde verschutt hatt.

xxvle. Brot der Messe hat auch seine eigen und sonderliche
bedeutung/ welche durch disse tzusag gelernet wird.

lfMein leib wird fur euch gegebenlf.303 Ich beken hie das dis-
se zusag nit alltzu licht304 ist/ dan ich forcht/ das unszer vill
seind die nit wissen/ was disse wort begreuffen und inhalten.
In der summ. welcher nach der weit305 soliche wort außlegen
wolt/ der must Mosen. Propheten. Ewangelien〈/〉 Paulum und
alle andere Aposteln wol durch suchen und vernhemen. Jtzo
wil ich kurtzlich gesagt haben. Das dissze wort Christi〈.〉
Mein leib wird fur euch gegeben. uberwinttung und obsig-
ung des todts und auffersteung des fleisch in glorien also ver-
heischen/ das Christus den todt uberwunten/ nidergelegt hat
und ym obsigt.

BuchsymbolE2v Alßo das alle menschen/ die hertzlich in Christum glau
ben/ durch solige tzusag Christi und durch den glauben/ disse
art in sich befinden/ das sie den tod nit forchten/ sie wissen.
das ihnlg der tod nit schatt tzu der verdampnis/ und haben
fur gewiß/ das sie der leipliche tod nit in ewigen tod brengt.
sonder durch leiplich absterben tzu rhu und senfften schlaff
in Christo. in der sum/ vom tod tzu dem leben fuert.

Also wirt der bitter tod/ sueß. Der erschrecklich/ frolich.
Das verderbnis/ ein gewin.306 Also wird dir der tod ein
pfort und weg tzum leben307/ derolh dir ausserhalb des glaubens
den weeg tzu der ruh in Christo verlegt und verhindertt/
und macht dich vast scheu und abwendig. Das alles
erlangt der gerecht durch den glauben in Christum/ und
horet disse stuͤm von got. Glaub das mein Son fur dich
gegeben/ ßo wurd dir der tod nit schaden/ und ob du gleich
nit gern sterben wollest/ halte dich an den tod meines Sonli.
und glaub/ das er den tod uberstreitt/ und ym obgesigkt
hab/ so wil ich dir alle gebrechen/ im tod meines ßons
auffheben/ und alle sunde bedecken. Alßo ists mitlj der au-
fferstehung des fleisch. dan gleicher weiß der tod Christi un-
ßern tod ertodet und frist. Also brengt auch die aufferste-
hung des leibs Christi/ unsere aufferstehung. das wir ge-
wiß sein. ßo wir Christo gelauben. das wir/ auch mit geist-
lichem leib auffstehen/ und dem tod sagen werden. O tod
wu ist dein dorn? Item der tod ist ertod/ oder verschlun-
cken.308 Alßo ists mitlk erfullung des gesetz und gotlicher
gebotten/ und andern dingen. In der sum/ dysse verhei-
ssungll. Mein leib wirt fur euch geben.309 verheischet allen
glaubigen/ das alles leiden Christi unßer leyden sein soll.

Item das alle schetz seiner gnaden und gerechtickeiten/ unser
eigen gerechtikeit sein sollen. Seyne heilikeit/ unsere heilikeit.
seine steerk/ unser sterk. Und widerumb das Christus al-
le unßer sunde und gebrechen an sich genomen/ und sich
eigen gemacht hatt/ alß Esaias310 Paulus311 Petrus312 und an-
dere sagen. Daß ich in dem buchlin von beeden tzuͤsagung-
hen des neuen testaments weiter angetzeigt hab.313

BuchsymbolE3r Demnach sag ich. Wan einem soliche gotliche tzusag ym
hertzen grunet und auffgeet/ und wolt doch das er in einem
eusserlichem ding mogt lernen/ und alßo in sicherheit ku-
men/ das got seiner tzusag gedenckt/ und woll seine wort
gantzlich erfuͤllen/ soll er das brot nemen/ das yme der her Je-
sus gesegenet/ bricht/ giebt/ und sagt. Du salt das in mei-
nem gedechtnis essen314/ und allen tzweiffel tzeruck schlahen/
keine sunde und unwirdikeit scheuhen. und gewißlich hal-
ten und wissen/ das got alle seine frucht der tzusag in dir
wircken wil. Darauff soll er sich verlassen/ und wederlm tod
noch hell forchten. wederln erfullung das gesetz/ noch auffer-
stehung/ anders suchen dan durch den glauben tzu Christo.
xxvilo. Hier auß schepff mein frundt gutter bruder und
merck/ waß unß Bepstlichelp regiment/ und seiner anhenger
reich/ schadens oder boses gemacht hatt. Ists nit ein
kleglich und jemmerlich sach. Daß under tausent Chri-
sten/ schwerlich einer ist tzu finden/ derolq wiß wartzu Chri-
stus seine tzeichen gegeben und eingesetzt hat? und derolr
nicht irret in lsden deutunghenls beyder tzeichen? Wie vil
ist unser gewest/ die vergebung der sunden ym tzeichen brot
haben gesucht? und vileichtlt noch suchen? daß manigfeltig
unrecht und irrig ist. Ich wil euch tzwu irrungen jetz
furstellenlu. Eyne ist. daß sie wenen/ tzeichen alß tzeichen/
oder in dem das sie deuten/ unß frum und selig schaffenlv/ dar-
umb sagen sie/ das heilige sacrament sunde vergeb/ das ich
nit leuckellw/ wan sie von den tzeichen/ in das fleisch Christi
treden und hoffen in den leib Christi/ mit welchem das brot
und tzeichen ein ding geworden
ist.315 Aber wenig haben den
unterscheit〈/〉 derwegen irren yr nit wenig. Der ander irth-
umb ist/ das sie bedeutnis jedeslx tzeichen verkert/ unorden-
lich/ und ungewiß gemacht haben. Ursach das die ley-
hen in vorigen und gegenwertigen zeiten. vergebung der
sunden/ im brot gesucht haben/ und suchen/ und nach lassen316
das tzeichen/ das doch Christus/ von wegen der tzusag und
wort geben hat/ die allen glaubigen vergebung der sun-
den verheischt und verspricht. und verlassen alßo nicht allein
BuchsymbolE3v das tzeichen/ dar in/ der empfaher gewiß unnd sicher soll
werden/ das im Christus seine sunde abgewaschen hatt/
sonder dartzu verlassen sie seine wort und verheischung/
welche also lauten. Das bluth wird vergossen in verge-
bung der sunden eurer und viler menschen〈.〉317 Disse tzu-
sag/ tzusampt ire tzeichen verlassen sie/ und suchen soliche
vergebung der sunden/ und sicherheit der vergebung/ im
brot/ das Christus derhalben nit eingestelt hatt. Und ver-
keren got seine satzung und ordenung. Das doch den Pa-
pistenn beschwerlich wurd/ ßo einer/ ire ordenung ver-
broch/ und verkeret. Also magk meniglicher verkerung
und unordenlikeit in den tzusagunghen und tzeichen vorstehnly.

Daraus volget ungewysßheit/ dan die tzeichen werden un-
gewiß/ wan ein Christ das Ewangelium liset/ und siht
das der gebenedeiheytlz wein der halben/ fur ein tzeichen ge-
ben ist/ das man in sicherheit mogtma kumen/ das dem empfa-
her alle sunde vergeben seind/ Und mercket widerumb
das die Christen disse sicherheit in eynem andern tzeichen
suchen. Dan er gedenckt bald/ eß muß ungewiß ding sein
mit den tzeichen/ und feelt alßo von dem gedechtnis Christi
des man doch solt indechtig sein/ wan man die fruͤchte
der tzeichen ergreiffen wil. Darffestu sprechen. Solten
die Christen biß anher geirret haben?mb Antwort. Du hast
das Ewangelium vor augen/ und sihest bedeutung beyder
tzeichen/ darauß urteil deine vorgen〈g〉ermc und alt vetermd. Mich
gemand318 gleych/ disser frag/ alß der do die gleysszner tzu
Christo sagten/ warumb uberfaren deine Junger unßer alt
vetter traditionem und satzung? Dar auff anwurt Chri-
stus. warumb uberschreittme ir gotis gesetz von wegen des
gesetz eurer vetter?319 Etzechiel spricht am .xx. c'apitel' Ir solt
nicht genmf in geboten und gerichten eurer vetter.320 Alter.
und gewonheit behuten nit vor irthumb. Sonste weren
die alten holtzschugschleppermg tzu Juͤterbock auch klug.321
Drumb darffestu nit klappern/ solten unßer vetter geirret
haben/ dan es ist war one widerred das sie gestrauchelttmh
und geirret haben/ wan sie wider gotliche einsetzung gelebt

BuchsymbolE4r haben. Gottis wort ist der weeg und warheit/ welcher
auß dem selbe kumpt der irret/ und gehtmi nebend dem weeg
und warheit.322

Du sprichstmj ich magk mit den tzeichen umbgehen wie
ich wil. Antwort. Weiß mir disse macht in der schrifft.

Auch frag ich wan dem alßo ist. Warumb sihistumk nit
den regen bogen an/ wan du das hochwirdige sacrament
wilt genissenml? Aber323 warumb nimstu nit den schepper
wollen Gedeonis?324 oder richtest dir ein schlangen auff in
der wustung?325

Wan ich einen mißbrauch in den tzeichen tzugeb/ muß
ich alle andere mißbrauch tzugeben/ und sagen/ das man
das brot anders dan mit essen/ den wein anders dan mit
drincken brauchen mogmm/ das sey mir frombd und fern.

Ich wil mich tzu dem gewisten326mnund besten teylmn halten.
von tzeichen reden/ wie die schrifft redet/ dan got ist witzig327
und weiß genug.

Ja sprichestu/ ich mag das bluth nhemen oder nicht.
Antwurt. Das Ewangelium spricht. Trincket dar-
auß alle.328 Wiltu das brot Christi essen/ solstu seinen wein
auch trincken/ abermo eins mit dem andern emtperenmp329.

Noch weiß ich330/ sprichestu/ das die Aposteln in der bre-
chung des brots geblieben sein/ das die schriefft lereth
Acto. ii.331 und meldet nicht vom kelch. Antwurt.

Sie seind blieben in brechung des brots/ wie Paulus
tzu den Corinthiern lereth. i. Corinthi. ximq.332 und nach or-
denung Christi/ dorannmr ist kein tzweyffell. Drumb dar-
ffestu nicht gedencken/ das sie nach ordenung des Bapst
darinn blieben seinms.

Die Christen sollen/ mir nicht glauben sonder tuhnmt/
wie die frumemu Tessalonicenses theten/ welche Paulo nach
suchten/ und erfurstenmv333 die schrifften tag und nacht/ und
sahen das also geschrieben stund/ wie Paulus predigt/ und
gelaubten ir vil. Acto. xvii.334

BuchsymbolE4v Kurtzlich ich werff dir das Ewangelium inn bart335/ ob
du gleich aller menschen klugheit und vernunfft wider
mich stellest. Und sag noch das die leyhen im brot suchen
das ihn das brot nit giebt/ ist auch der halben nit ein ge-
setzt. Drumb empffahen sie nicht/ got wolte dan gestaten das
wir neu tzeichen/ und nach unserm hirn auffrichten mogten.

Du sprichst die emtpffahermw mogen durchs broth unnd
fleisch Christi auch gewiß und sicher werden/ das sie ver-
gebung irer sunden bekumen.

Szo sprech ich das Christus uns seinen kelch wein und
bluth giebt tzu trincken/ auff das wir sicher unnd gewiß
werden solicher gottlicher gnaden.

Ich hab das Ewangelium. Was hastu?

Ich fur die Christen tzu dem/ das gewiß und sicher ist.
Wartzu fuerestu sie?

Ich halt/ Christus hett eß uns nit verhalten336/ wan wir
an dem brot allein genug solten haben. Und hab diesse
schein und grund/ dasmx Christus saget. Trincket alle sampt
dar aus.337 Das hett er je nit geleret/ ßo wir des kelchs em-
peren338 dorfften/ das ist mein grund. Was hastu fur einen
grund und schein?

Du hast ein altherkumenmy/ gebrauch und ubung/ und weist
nit ab sie guth und gerecht ist/ aber339 nit.

Ich hab die alte und ewig warheit/ die on alle wider
red gut und gerecht ist. ¶ Darffestu an den Ewangelischen
buchernn tzweiffelnn. Du Teuffels kopff/ ßo leeg ich dir
gleich die bucher fur/ ßo du/ und deine Endchristen/ fur
Ewangelische gehaltenmz habt/ das sag ich nicht/ das sie
endchristischena lerung aus dem heil'igen' Ewangelio getzogen
haben. Sondernb das sie gleich das Ewangelium niderdrucktnc
haben/ das sie doch fur das warhafftig Ewangelium achten.

Dar ausnd volget erstlich/ das die jene so das broth oder
gestalt des brots/ darumb nhemen/ das sie selig da durch
wollen werden tzweifeltig irren. Zum ersten. Das sie in
eusserlichen und leiplichen dingen/ gerechtickeit/ hielff und
trost suchen/ wiederne das wort Christi. Caro nichilnf pro-
BuchsymbolF1rdest.340 Wie oben gnugsam gesagt ist/ die auch den kelch
nit wollen drincken/ und essen das brot allein. Erstlich.
Das sie eigen tzeichen machen/ halten das nit fur ein tzei-
chen/ vergebung der sunde/ das doch gott eingesetzt hatt.
Zum andern das sie wider das gebott Christi thun/ derong
spricht. Trincket alle sampt dar aus ßo das broth gessen
haben.341 Alß solt er sagen. Wiltu nit drincken/ solstu auch
nit essen. Christus verstendiget und leret uns/ das wir
frucht und gnad seines todes nit ervolgen342/ und bekumen.
wir haben dan vergebung der sunde tzuvorahn ervolgt.

Drumb saget ehr (meines bedunckes343) Trinckettnh alle
sampt aus dem kelch/ deroni mein bluth ist/ welches in ver-
gebung der sunden wirt vergossen.344

Durch den tod kumen alle unglaubige in verdempnisnj
und ewigem tod.

Durch die sund ging der tod in die welt.345 noch dem ge-
schrieben steht. Gen. ii. Du wirdest sterben/ ßo du wider
das verbottnk wirdest essen.346 Item. Du bist aschen/ und
solst tzu aschen werden. Gen. 3.347 Das ist/ das Paulus i. Co.
xv. saget. Der dorn oder stachel des tods ist die sund348/
dan gleich wie der fatemnl vermitelst der nalen349/ oder einer
stachell durch gewand geth. Also ist der tod/ durch vor-
gehn. der sund. in dise welt gangen/ alß mit einem spieß. Ro. v.350

Der tod Christi hat den erschrecklichen tod ertodt und
erwurgt. Der vater hat auch seinen Son/ Christum/ der
halben geschickt/ das er uns von allem ubell und scha-
den solt erloßen/ und uns verheischen/ das wir durch den
glauben tzu seinem Son selig werden/ und mogten den tod.
durch soliche gerechtigkeit des glaubenes/ auch erwurgen/
Und verdemnis verdumennm. Ro. iii. et iiii.351 Also das uns
der tod von dem fleisch der anfechtung/ tzu dem fleisch
des gehorsams und frides soll furen/ und keinen schaden
thun. Aber ferlickeit und schaden des todes vorgehnnn
nit eher dan des todes spitz. Das ist die sunde/ sey vor tzer-
brochen. Der wegen hat gott tzwu verheischung und
tzwey tzeychen geben. Eine tzusag belangt den tod und
BuchsymbolF1v aufferstehung Christi wirkung oder erfullung aller ding
ßo got von uns fordertno/ die selbe tzusag deuttet auff den
leib Christi/ dan der leib Christi/ ist vor uns in tod geben.
und aufferstanden in seiner glorien/ und hat alßo den tod er-
todt/ das gesetz erfult. und das sterblich ist. außgetilgt. und
ist in unsterblikeit aufferstanden. Alles das kumpt uns
gewiß tzu gut/ und ist uns bereitt tzu gut gescheen/ wan
wir glauben/ das Christus alßo/ fur uns ertodt und auff-
gestandennp ist. Die andere tzusag (durch welche got/ in
seinem testament und letzten willen oder abschied/ uns gnad
fried/ und freuͤd/ verheischen hat) ist das wir vergebung
der sunden/ on tzweiffell/ erlangen/ ßo wir glauben/ das
Christus sein bluth/ in vergebung unser sunden vergossen〈.〉
Drumb spricht er. Drinckett auß dißem kelch/ deronq in
vergebung der sunden vergossen ist.352 Damit spricht Chri-
stus. Glaubt mir/ das ich mein bluth vergiessen werd/
und nu vergossen hab/ ßo werdt ir selig. Gleich das/ und
ßo vil ir wolt (Matth. xxi) solt ir sondernr tzweiffell/ gewiß-
lich empfahen/ ßo ir mir glaubet.353 Glaubt ir meinen wor-
ten nit/ ßo ist mein bluth ann euch verloren. Glaubt ir
aber/ und das fleisch/ betruͤbt euch (welches alletzeit ver-
sucht/ den geist tzu dem ergsten tzezyhenns/ und von dem glau-
ben tzu mißglauben tzebrengen) ßolt ir mein tzeichen nhe-
men/ den wein/ den selbigen trincken/ und da durch in sich-
erheit und gewißheit kumen/ das ich nit allein meiner wort
nit vergessen hab. Sonder ouch meine wort tzu euch ge-
rett hab/ und sollen euch eure sunde nit mehr uberdrengen.

Alßo wird durch das vergossen bluth Christi/ der sta-
chel und dorn des todes und der hellen forcht stumpff/ und
verleussetnt seine spitzen/ dadurch er den tod vornu einfuret/ und
herschett nit mehr tzu der hell. Szo ir glaubt/ das
mein bluth in vergebung der sunde vergossen/ wird der
dorn des todes/ das ist die sunde in euren gewissen und her-
tzen keine forcht und angst des todes oder hellen geberen.

Alle ding werden euch trostlich und dinstpar werden/
Dan ich hab den tod und die sunde vertilgt.

BuchsymbolF2r Domit ir tzu solicher frolickeit und sicherheit kumend/ geb
ich euch ein leicht und lieplichnv tzeichen/ den wein/ deronw mein
bluth ist/ den selben trinckent/ und gedenckt meiner/ gedenckt
das ich euch meinen trost verkundt und zugesagt habt. Und
wisset
nx das ßo gewiß ir meinen wein trincket/ und gedenckett
meiner wort/ ßo gewiß seind euch eure sund tzugedeckt
und vergeben. und das euch got nicht furrucken wil〈/〉 alß Jaco-
bi. i. steht. Er gibt allen und wurfft nimand sein sund fur.354

xxviiny. Daraus volget/ das vergebung der sunden in die-
sem sacrament steht/ alßo/ das ich glauben muß/ das Chri-
stus sein bluth/ durch geheissz seines hiemelischen vaters/
fur mich vergossen hat. Und das die jene/ nzßo von wegen
irer sunden/ beschwerung fuͤlen/ und wolten soliche beschwe-
rung gern abwerffennz/
dise tzusag Christi mit iren hertzen sol-
len greuffen und glauben/ das Christus durch sein bluth/ ire
sund abgewaschen und außgelescht hatt. Und das das tzei-
chen Wein (welcher das blut Christi ist) dem geniesser sich-
er und gewiß macht/ das im got seine sunde vergebe.

xxviiioa. Volget auch das anfechtung der sunden/ die mate-
rien ist/ in welcher das tzeichen aller meinstob soll gebrau-
cht werden/ gleich wie die gewulcken in der lufft materien
seind dar inne der regenbog gebraucht wird/ wie oben
gesagt ist im x. und xii. artickel.

xxixoc. Volget auch das disse verheischung des bluts in
aller vergebunghen der sunden soll gefast und vesticklich
geglaubt werden.

xxxod. Volget auch/ das du keiner wirdickeit und geschi-
cklikeit bedarfst/ wan du dise tzeichen wilt/ one schaden/ ge-
brauchen. dan dastu ire beide tzusag tzuvor in deine hertz le-
gest/ und widerumb dein hertz in die verheischung tust legen.
und glaubest/ das gotis wort/ warhafftig/ mechtig/ und gut-
tig ist/ und das got seiner wort nit mog vergessen/ wan du
das glaubest/ so bistu wirdig und rechtgeschickt/ und gibst
got sein glorien/ die er gantz unverbrochlich wil ertzeigt ha-
ben. Das ist das recht gloriaoe in excelsis deo.355 Wan aber
einer den beiden Ewangelien356 oder tzusagung nit glaubet/ und
wolt die tzeichen/ die getzeugnis geben/ auch nit achten.
BuchsymbolF2v der soll wissen das er unwirdig und tzu dißem sacrament
ungeschickt ist. Dan Christusof saget/ das tzeychen dem
wort getzeuknis geben. Joan. x.357 Und volgend.

Hetten sie die tzeichen nit gesehen/ weren sie on sunde ge-
west. Joan. xvog.358 Das ohfuͤgk ichoh frombd359 anher. Jdoch ists
bequem360 das Christus saget. Selig ist der/ derooi sich inn
mir nit ergert oder verletzt. Matth. xi.361 das hat Christus
tzu den Jungern Joannisoj geredt/ welchen ehr vor/ von
tzeichen seiner tzukunfft362/ bericht teth.363 Drumb sag ich
ouch/ selig ist derook/ durch die tzeichen/ der tzusagunghen
in gewißheit und sicherheit kumpt/ das got seine wort vol-
brengen/ und volkumlich und gewißlich geben wil/ das
er verheischen hat. Von dißem glauben/ soll dich/ widerol
Teuffell noch sunde feyg und vertzag machen/ wan du
aller welt sunde begangen hettest/ bistu gleich ßo wol/ ja
besser geschickt/ alß der heiligist364/ wanom du dem wort glau-
best/ und durch tzeichen sicher und gewiß wirdest.

Wider umb/ wan du nit glaubest/ und sicher wirdest
ßo lesterstu got/ und nennest oder achtest ihn/ in deinem
hertzen/ einen unreedlichen/ luͤgenhafftigen/ schwachen/ und
loßenon365 gott. Der wegen wer eß tausent mall besser/ einer
huͤttet sich vor dissem sacrament/ dan das er als ein blin-
der tzugeht. Eß solt auch der mensch alle andere bereitung366
tzeruckschlahen/ und sich woll endsynnen/ wie sein hertz im
glauben bereytt ist.

xxxioo. Etliche fasten. Etliche betten lang tzeit. Etlich
opsteuppen sichop. Etlich thund andere ding/ derooq doch kei-
nes den menschen geschickt macht/ ja sie hindern mehr dan
sunde. Ursach. jene wollen sich durch ire nerrischor geberd
frum machen/ und solten frumbkeit aus dem wort und
gelauben erlangen. Aber die sunde haben und fuͤlen/ die mer-
cken ire kranckeitos/ und flihen tzu Christo367/ welcher den schwa-
chen und sundern tzu hilff kumen ist.368 Fassen sein wort/ das sie
gesund macht und brauchen sein tzeichen das sie sicher macht.

xxxiiot. Endlich wisse/ die weil alle sicherheit und ge-
wißheit/ der tzeichen (welche von got gegeben seind) auß
BuchsymbolF3r dem endspriessen/ das uns got seine tzeichen aus eygem be
wecknis selber geben hat. Und ist ein ferlich und Teuffelisch
dinng/ wan jmand der tzeichen bedeutung verwandelt/
oder macht/ das eine tzeichen das außrichten soll/ da tzu got
tzwei geben hat. Erstlich das menschlich weißheit stetz
wider got streitt. Ro. viii.369 und gefelt got mit nicht.

Zu dem andern das got/ weißheit diser welt fur thorheit
acht. i. Corin. ii.370 Zu dem drittem endsteet ein grausameou
hoffart und frevell/ das ein klein elend wurmelin/ ßo durstig371
ist. Das dem aller hochsten konig seine ordenung min-
dert und bricht. Zu dem vierten endspreusset unglaub und
mißhoffenung/ dan der mensch muß forchten/ das er in kein
sicherheit kumpt/ wan er weiß/ das gott den wein nit der-
halben auffgericht hat/ das er vergebung der sunden/ ge-
wißlich erlangt. Der halben treiben ihn die wind und un-
gestumikeit/ wie Jacob saget .i. c.372 das ist menschen sund und
tzweiffel/ und magk nicht erlangen. Dan der mensch darff
nit dencken das er was erlangen werd/ ßo er tzweiffelt. Ja-
cob .iov.373 Darein hatt uns der Bapst und seine anhenger
gefurt/ die sagen/ eß sey genug das einer das brot brauchow ßo
er dißes sacrament brauchenox wil/ und das bedeutnis des
weins im brot auch sey.374

xxxiiioy. Alßo werden die figuren altes gesetz nit erfultoz/ dan
eß ist nie kein sunde vergeben/ one bluth
. heb. ix.375 War ists
das sie tirerpa376 brachten/ wan die Juden irer sunden verge-
bung wolten bekumenpb/ aber ire sund wurden nit/ sonderpc
blut/ vergeben. Alßo solten wir betrachten wie das neu testa-
ment im bluth steht/ das doch der Bapst gehindert hat.

Nun solt ich vom brauch und mißbrauch der tzeichen/ der
Messe ertzelen und offenbar machen/ ßo ist diß buchlin be-
reit zu groß. derhalben wil ich disse materien in ein sonderlich
buchlin brengen/ das selbe nennen. Vom mißbrauch der tzeichen
des neue testaments.377 Eß solt auch angetzeigt werden/
der inhalt und begryff beider Ewangelien/ das ist/ beederpd
tzusagunghen/ dan alßo wurd bedeutnis der tzeichen/ ver-
nemlicher378 werden/ und der glaub mehr wachsenpe.

BuchsymbolF3v Item von der Ewangelische Messe ist auch tzuschrei
ben.379 Disse buchlein seind allesampt den Christen von noten/
und wolt gott/ das wir alle/ den grund beider tzusag und
tzeichen/ hertzlich vernhemen/ one tzweiffell/ wir theten got
den aller annhemlichsten dinst.

Exempel oban getzeichterpf reden wie du beydeEwangelien und tzeichen in deinepghertz solst nhemen.380

Czuph letzten/ und am ende disses buchlinspi/ will ich den
Christen ein exempell geben/ wie sie sich/ ahnpj gottliche
wort und tzeichen sollen halten/ in iren noten/ und anfechten.
das also volgt.

Jacob der heilig patriarch. alß ehr wider anheim tzug/
forcht er/ seinen bruder Esau uber die massen sehr. Und
fing an tzu dencken/ und sagen. Got meines vaters Abra-
ham/ und got meines vatters Isaack. Her du hast gesagt.

Gehn umb in die erden und statt deiner geburd/ auff das
ich dir woll thun. Ich bin minder dan dein barmher-
tzigkeit und warheit/ welche du deinem knecht erfult hast etc.
Mach mich ledig/ von der hand meines bruders Esau.
dan ich forcht ihn sehr/ auff das er nitpk kum/ und erschlag
die mutter mit den kindern. Du hast gesagt und geredt/
du wollest mir wol thun. Und meinen samen außbreitenpl
alß daspm sand des merespn. welchen nymand tzelhen kan. Ge'nesis' 32.381

Jacob begreufft gotis tzusag/ in angsten und forchten/
und spricht. O got du hast gesagt/ und geredt/ du wollest
mir wolthun/ und meinen samen außbreitenpo und gemeren.382

Disse tzusag ergreyffpp Jacob/ und erinnert got seiner ver-
heischung (welche got impq und seinen vettern versprochen
hett) und stellet sein hertz auff soliche gottliche tzusag.

Und saget. Die weil du mir vor gut gethan hast/ bitt ich
du wollest noch mehr woll thun. Ich bin minder und
weniger dan deine barmhertzigkeit und warheit.383 Jdoch
erloße mich von dem gewalt und grimmen meines Esau.
Dan du hast geredt du wollest mir pr woll thunpr und meinen
samen außbreitenps.384 Alßo ßoll ein Christliches hertz/ in no-
BuchsymbolF4rten und unrhu/ todlicher forcht und angst/ gottliche tzu
sag ergreyffen/ und got mit seinem eigen wortpt halten/ sagend.

Her du hast gesagt/ dastu deinen leib fur uns gegebenpu/ und
du hast auch gered/ du wollest/ dein bluth in vergebung
unser sunden vergiessen. Das wort hab ich vor meinen
augen schwebend/ das halt ich in meinem hertzen. Wie woll
ich geringer bin dan alle deine verheischung. Jdoch hoff
ich in deinem wort. Ich weiß dastu warhafftig/ gutig/
almechtig bist und verlessest nymand/ deropv dich anruffet/
Sih do ist dein wort dem ich glaub. Sih/ ich handell
dein tzeichen/ pw dar inpw ich lerne und gewiß bin/ dastu mich er-
loßen wilt. Alßo soll der mensch im wort endschlaffen
wie Jacob. Alßo solstu gewiß und sicher werden/ in den
tzeichen/ wie Gedeon ward/ und auffstehen im fried〈/px〉 Jud'icum'
vi. und vii.385 Dan ab gleich sein tzeichen wunderbarlich
was/ und brot und weinpy naturlich und kunstlich/ dannest
machen naturlichepz tzeichen nicht minder sicherheit/ dan
ubernaturlicheqa/ dasqb Levi. iiii.386 Gen. xv.387 Exo. 3.388 Alßo
ruht Salomon in gottlicher tzusag/ ßo got David ver-
sprochen hett. iii. Reg. viii.389

qcGedruckt in der Christlichen statt390 wittem-
berg durch Nickell Schyrlentz391 ym xxi. Jar.391

aBeyden B; beyden C; Baiden D
bCzeychen B; zeichen C; zaichen D
cwyrcken B; wircken C, D
ddewten B, deüten C, D
eSi D
fgestalt C, D
gBodenstein B, C; bodenstain D
hCarolstat C, D
i-iym xxij Jar. B; jm XXII. Jar. C; im xxii iar. D
j-jJorgen reych ∣ burger B; Jörgen Reichbur ∣ger C; Jörgen Reichburger D
kguͤnder C
lfehlt C
mpredig B, D
nfehlt B, C, D
oEuangelium B, C, D
ppliden C
qyren B; jren C
rBapistischen C; Pastistischen D
syrer B; jrer C
tvorstend C
ugbruch C
vEntlich C
wwill C
xwyssest C
ydoruß C
ztzuruck B
aamißbruch C
abhowbt C
acspreiten C
adin C
aebegriffen C
afmoͤcht C, D
agumbkert C
ahverheißung C
aidardurch B
ajfehlt C
ak.21. B, D; An. 1521. C
alSthuczred B; Schützred C, D
amschlagen C
anpfile C
aostym B, C, D
apsoll C, D
aqwir A; myr B, C; mir D
arMosi B, C
asvom Editor verbessert für urteylren
atUnd B, C
audancken B, C, D
avAposteln B, C, D
awwutzeygen B, C
axfüren B, C, D
aymenniglichen B, C, D
azwidder B
baverheyschung B; verheysung C; verhayschung D
bbDes B, C
bcexemepel A
bdgesegnet B, C
beblieb B; bleib C
bfmocht B; moͤcht C, D
bgfehlt B, C, D
bhFragezeichen fehlt D
bier B, C, D
bjkeller B, C, D
bk.N. B, C, D
blnehmen B, nemen C, D
bmsamplich B, C, D
bnSih B; Sy C; Sich D
bogenummen B, C, D
bpmocht B, moͤcht C, D
bqUnders B, C, D
brbetriegen B, C, D
bsstarcks B, D
btder do B, D; der da C
buwollt B; woͤlt C, wolt D
bvJoani B, C
bwam andernn B, C, D
bxsteet B; stet D
byfehlt B, C, D
bzFragezeichen fehlt B, C, D
cagebe C
cbgebened 〈e〉iung C
ccVirgel B, C
cdgebenedeiung C
ceFragezeichen fehlt D
cfannihilatur B, C, D
cgsubtilikeyt B ; subtilikaͤit C; subtilikait D
chunbegreyfflichem B, D; unbegrifflichen C
ciubegreyfflicher B; ubergreifflicher C; unbegreyfflicher D
cjsolcher B, D; soͤlcher C
ckChrstus A
cl-clunter gestalt das B, C; unter gestalt des D
cmfehlt C
cngern B, C, D
coEuengelium C
cpirre C
cqgenennet B, D
cr3 B, C, D
csDarauß B, C, D
ctsey B, C, D
cu-cufehlt D
cvßondern B; sondern D
cwiunckfrewlichem B; junckfrewlichem C; iunckfrewlichen D
cxdan D
cyspreyß B
czwol leben B, D
da4 B, C, D
dbßondern B; sondern D
dcßondern B; sunderen D
ddßondern B; sondern D
defehlt B, C, D
dfeygenschafft B, C; aygenschafft D
dg-dgvorleußet sich B, verleiret sich C
dhgebenedeyhet B; gebenedeiet C; gebenedeyet D
diodder C
dj5 B, C, D
dkNun B, C, D
dlmocht B, C; moͤcht D
dmnoch B, C, D
dn-dnaber dißer wein ist das blutt Christi. B, C, D
doJhener B, C; Yener D
dpfrembd B; frembt C; frombd D
dqfehlt B, C, D
drder do B, C, D
dsleugt B, D; leügt C
dtdas C
duder do B, C, D
dvLaß B, C, D
dwTheologen B, D; Teologen C
dx-dxExod. 13 B, C
dy.6 B, C, D
dzlessit B; last C; lasset D
eaVirgel B, C, D
ebDas B, C, D
ec7 B, C, D
edtrewen B, C, D
ee8 B, C, D
efauff geet B, C, D
egihenß B; jenß C
eh9 B, C, D
eivortzeytten B, C; vorzeyten D
ejbeleydig B; beleidig C; belaidig D
ekbeleydigen B, C, belaidigen D
elyhn B; in C, D
emfehlt B, C, D
enFragezeichen fehlt D
eoFragezeichen fehlt D
eprechnen B, C, D
eqvordriß B, C; verdrieß D
erglauben B, C, D
esstymm B, C; stym D
etnachvolge B, C, D
eueynem B, C; ainem D
evfehlt B, C, D
ewvorstopfft B, C, D
ex10 B, C, D
eyhynfurder B; hynfürter C, D
eznicht B, C, D
fahinnfurder B; hinfütter C; hynfürter D
fbnymmer B, C, D
fcauff rauchen B; auf rauchen C, D
fdubirsich steygen B; übersich steigen C; übersich steygen D
febedrengniß B, C, D
ffwerden B, C, D
fgmacht B, C, D
fherfern C
fiist es B, C, D
fj-fjein trege B; ein trage C; eintree D
fkabermals B, C, D
flthatt B; that C; that D
fm11 B, C; 2 D
fnwercken B, C, D
foglawbruchtigen B; glaubruchtigen C; glaubruchtigem D
fpfolgt eynen B, C; ainen D
fqFragezeichen fehlt D
frvolck B, C, D
fsFragezeichen fehlt D
ftberaubst B, C, D
fuulti. B, C, D
fvmeysten B, C; maysten D
fwfolgt und ; fehlt B, C, D
fxgewisser B
fysonst B, C; sunst D
fzgerecht B, C, D
gageberen C
gbder do B, C, D
gceusserlich B, C, D
gdwonet B, C, D
gezuschneyden B; zurschneiden C; zuͤschneyden D
gfoffentlich B, C, D
ggfehlt B, C, D
gh-gheer C
gifolgt am B, C, D
gjnihil B, C, D
gkvorstehe B; vorstee C; verstee D
glsiheln D
gmwarheyt B, C; warhait D
gngeredt B, C, D
gotzechen A; tzeychen B, zeichen C
gp-gpunterscheyd B; unntherscheid C; unterschaid D
gqMoses B, C, D
grMoses B, C, D
gs12 B, C, D
gtoffentlich B, C, D
gudan B, C, D
gvgeys C
gwturtel C, D
gxfehlt B, C, D
gy13 B, C, D
gzfehlt B, C, D
ha14 B, C, D
hbder do B, C; der da D
hcNu B, C, D
hdgewaschen C
hezeitten B, D; zeichten C
hfwidder B, C
hg-hgabtgotter B; abtgoͤtter C; abgoͤtter D
hhvorbennen B, C; verbennen D
hihieunden B, C; hie unden D
hjfolgt den B, C
hkauch B, C, D
hlxii A; 15 B, C, D
hmschoͤpffer C
hnfehlt C
hoGedeon B, C, D
hpfoddert B; fordert C; fodert D
hqxiii A; . 16 B, C
hrleucket B, D; leücken C
hsverheißungen C; verhaissungen D
htdůn C
hufehlt D
hvgesehen B, C, D
hwniemandt B; niemant C, D
hxUrsag C
hyfehlt B, C
hz-hzeer C
iakoͤden C; künden D
ibfehlt B, C, D
icvom Editor verbessert für xiiii A; 17 B, C, D
idßoͤnen B; sienen C; sünen D
iefehlt D
ifvom Editor verbessert für xv A; 18 B, C, D
igneüwen C; newe D
ihgnugtig C
iißonndern B; sonder C; sonderen D
ijczymett B; czimmet C; zymet D
ikzuseczen B; zůsetzen C, D
ilfehlt B, C, D
im-imgesta Rhomanorum B; gesta Romanorum C, D
inarbeyt B, arbeit C; arbait D
iognug B, C; gnůg D
ipehrerbiettung B; ererbietung C, D
iqgeylig C
irseber C
iserleicht C
itstoͤt C; steet D
iuyhm B; im C, D
ivtzwolff B, C; tzwelff D
iwmochten B; moͤchten C, D
ixMoses B, C, D
iySihe B, D; Sie C
izhinfurd B, C; hynfürt D
jafolgt des B, C
jbbedeutnis B; bedeutniß C; bedeütnis D
jchinfurd B; hinfürt C; hynfürt D
jdmocht B; moͤcht C, D
jeNoe B, C, D
jfGedeon B, C, D
jgeynfurt B; ein furt C; einfürt D
jhNu 2 D
jideutten B, C; deüten D
jjtzum B; zum C, D
jkvom Editor verbessert für xvi A; 19 B, C, D
jl-jldes neuen B, C
jmoͤme B, C; ym D
jndann B, C, D
joandern B; ander C; endern D
jpwanher B, C ; wan her D
jqCgristi C
jrdun C
jsxvii. A; 20 B, C, D
jther A, B, D; er C
juvom Editor verbessert für xviii A; 21 B, C, D
jvempfaher B, C, D
jwDrincken C
jxgebenedeyen B, D; gebenedeien C
jypriester B, C, D
jzfehlt B, C, D
kastympt B, D; stimpt C
kbniessen C
kcfolgen C
kdehrer B; erer C, D
kevom Editor verbessert für xix. A; 22 B, C, D
kfbetrauung B, C, D
kgund B, C, D
khHiere. B, C
kifreid C; frid D
kjMünchen C; münichen D
kk-kkantzaigen müg D
klhornichten B, C, D; horichten A
kmtrauliche B, C, D
knder do B, C, D
kofehlt A
kpentweder C; aintwer D
kqoder C
krkonnen B; koͤnnen C; künnen D
kskünnen D
ktabtrieffen B, C, D
kuvom Editor verbessert für xx A; 23 B, C, D
kvwil D
kwvom Editor verbessert für xxi A; 24 B, C, D
kxdavor zeigende Hand D
kygrößere Typen B, C, D
kzfolgt die B, C, D
laEsai B, C, D
lbgerewich B, C, D
lcmoͤgen B; moͤhen C; mügen D
ldhel D
levom Editor verbessert für xii A; 25 B, C, D
lf-lfgrößere Typen B, C
lgyhn B; in C, D
lhder do B, C, D
lißons B, C; suns D
ljnit D
lkfolgt der B, C, D
llvorheyschung B; verheischung C; verhayssung D
lmwidder B; wider C
lnwider B, C
lovom Editor verbessert für xxiii A; 26 B, C, D
lppestliche D
lqder do B, C, D
lrder do B, C, D
ls-lsder deutungen B, C
ltvielleicht B, C; vylleicht D
luverstellen C; fürstellen D
lvschafften B, C, D
lwleucken B, C, D
lxiglichs B, C; yeglichs D
lyvorstehen B; versten C; versteen D
lzgebenedeyhet B; gebenedeyet C, D
mamocht B; moͤcht C, D
mbFragezeichen fehlt B, C, D
mcvorgehner B
mdvetter B, C, D
meuberschreyt B; über schreibt C; überschreyt D
mfgehen B; geen C, D
mgholtzschuch schlepper B, C, D
mhgestrauchelt B, D; gestrauget C
migehet B ; get C; geet D
mjspricht A
mksiestu C; sihestu D
mlgeniessen B ; niessen C; geniessen D
mmmug B; muͤg C; müg D
mn-mnfehlt C
mooder C
mpemperen B, C, D
mq2 D
mrdar an B, C; daran D
mssind B, C; seind D
mtthun B; tůn C; thůn D
mufrumen B, C, D
mverforsten B, C, D
mwempffaher B; empfaher C, D
mxdan B, D; dann C
myallt herkumen B, C; alt herkumen D
mzgehallten B; gegalten C; gehalten D
naendchristliche C
nbßondern B; sondern C, D
ncnider gedruckt C
ndDarauß B, D; Daruß C
newidder B; wider C, D
nfnihil B, D
ngder do B, C, D
nhTrinckt B, C, D
nider do B, C, D
njverdamnis B, C, D
nkverbrot B, D
nlfadem B, C, D
nmverthuͤmen B, D; vertuͤmen C
nnvergen C; vorgen D
nofoddert B; fodert D
npauff gestanden B; auffgestanden C, D
nqder do B, C, D
nrahne B; ane C; on D
nstzuzehen B; zůsehen C; zůziehen D
ntverleiret C
nufehlt D
nvleyplich B, D; leiplich C
nwder do B, C, D
nxhab und wysset B, C, D
nyvom Editor verbessert für xxiiii A; 27 B, C, D
nz-nzin Klammern B, C, D / uͤ/
oavom Editor verbessert für xxv A; 28 B, C
obmeyst B; meist C ; maist D
ocvom Editor verbessert für xxvi A; 29 B, C, D
odvom Editor verbessert für xxvii A; 30 B, C, D
oeGloria C
ofChistus A
ogvom Editor verbessert für xi. A; 11 B, C, D
oh-ohfuͤgklich Cuͤ
oider do B, C, D
ojJoann. B; Joan. C, D
okderdo B, C; der do D
olweder C, D
omwann B, D; wen C
onloͤßen B, C, D
oovom Editor verbessert für xxvii A; 31 B, C, D
op-opschlagen sich mit růtten C
oqder do B, C, D
ornerrische B, C, D
oskranckheiten C
otvom Editor verbessert für xxviii A; 32 B, C, D
ougrusame C
ov2 C
owbruch C
oxbruchen C
oyvom Editor verbessert für xxix A; 33 B, C, D
ozerfullt B; erfült C, D
pathirer B, D; thier C
pbbekenen D
pcanhe B, on C, D
pdbeyder B, C; bayder D
pevom Editor verbessert für waschen A; wachsen B, C, D
pfob angeczeychter B; ob angezeythter C; ob angezaichter D
pgdeyn B; dein C, D
phCzum B; Zum C, D
pibuchleynß B; buͤchleinß C; buͤchleins D
pjan B, C, D
pknicht B, D
plaußspreytten C
pmden B, C, D
pnMehrß B; Mers C, D
poaußspreitten C
pper greiff C
pqyhn B; yn C; in D
pr-prwolthun B; wol thůn C; wolthůn D
psauß breytten B; auß spreitten C; außbrayten D
ptworten C
pugeben B, C, D
pvder do B, C, D
pw-pwdarynn B; darinn C; dar in D
pxVirgel B, C, D
pyvwein C
pznatüliche D
qauber naturliche B; über natürliche C, D
qbfehlt B, C, D
qc-qcGedruckt tzu Wittenbergk durch Johann Gru-∣nenbergk/ Nach Christ gepurt tausent funff ∣hundert und tzway und tzwentzigsten ∣ J A R. B; Getruckt und vollent jm Brachmond ∣ des zweyten tags jm jar M. D. XXII. C

1Vgl. unten KGK 205 (Textstelle) »[…] dem nach hab ich disses buchlein. Von beeden gestalten der heilige Meß genennet/ nicht das sie [scil meine Brüder in Christo] auch also reden sollen/ sonder das ire tzungen solicher erdichten worten [scil. Gestalt(en)] ledig und muͤssig werden.«
2Vgl. These 9, KGK 186: »Non sunt Bohemi, sed veri Christiani panem et poculum sumentes.« Kaufmann, Anfang der Reformation, 31, Anm. 4, setzt bei Luther, bzgl. der »gelehrte(n) Auseinandersetzung mit den Böhmen«, den Diskussionsstand voraus, wie er sich aus den 1500 in Hagenau veröffentlichten Konstanzer Konzilsakten, aus Jakob Zieglers Confessio Valdensium von 1512 (VD 16 Z 442) und Dungersheim, Confutatio (1514) erschließen ließ. Das könnte so auch für Karlstadt zutreffen.
3Vgl. auch das Impressum am Ende. Die Bezeichnung »christliche Stadt« verwendet Karlstadt Anfang 1522 für seine Schrift Von Abtuung der Bilder (KGK V, Nr. 219) und seine Maleachi-Predigt (KGK V, Nr. 224). Zeitgenössischen Lesern war die Formel »gedruckt in der fürstlichen Stadt« Wittenberg geläufig. Die Sinnverlagerung von »fürstlicher« zu »christlicher« Stadt suggeriert, dass in ihr eine modellhafte Neugestaltung des kirchlich-urbanen Gemeinwesens stattfand. Vgl. Oehmig, Christliche Stadt, 164–171.
430. November.
5Jörg Reich, Leipziger Bürger und Kaufmann. Karlstadt erwähnt Reich schon im Nachwort zu Von Gelübden Unterrichtung (KGK 203 (Textstelle)). Die Kontakte zu Karlstadt brachten Reich in Schwierigkeiten, vgl. Barge, Karlstadt 1, 274, Anm. 77.
6Gönner (Förderer).
7Demzufolge war Reich öfters in Wittenberg als Zuhörer dort gehaltener Predigten anwesend, die das Abendmahl zum Thema hatten.
8Missstand.
9Verstehen.
11Vgl. Mt 15,14 Vg »[…] caeci sunt duces caecorum; caecus […] si caeco ducatum praestet ambo in foveam cadunt.«
14Papstanhänger.
15Vgl. Aug. bapt. 3,6,9: »In evangelio Dominus: Ego sum, inquit, veritas. Non dixit: Ego sum consuetudo. Itaque veritate manifesta cedat consuetudo veritati.« (CSEL 51, 203). Entsprechend in D. 8 c. 4 f.: »Veritati et rationi consuetudo est postponenda […] Quelibet consuetudo veritati es postponenda« (CICan 1, 14).
16Vgl. Dungersheim, Confutatio (1514), fol. 12v–19r: »Punctum quintum de sacramento altaris.« Dazu auch Freudenberger, Dungersheim, 40 f.
17Werden taub, empfindungslos.
18Vgl. den Abschnitt zur Gewohnheit in De canonicis scripturis, in KGK III, Nr. 163, S. 288–294.
19Im Sinn von: so einer […] [etwas] vorlegt, [um] Althergebrachtes [zu] zerbrechen.
20Erinnern, ins Gedächtnis rufen.
21Schornsteinfeger.
22Humanistisches ad fontes Prinzip; vgl. KGK I.2, Nr. 90, S. 919, Anm. 91; vgl. auch Luthers Sermon vom Neuen Testament: »Jhe neher nu unßere meße/ der ersten meß Christi sein, jhe besser sie on zweyffel sein, und jhe weytter davon/ jhe ferlicher« (LuStA 1, 290,31 f.; WA 6, 355,3 f.).
23Hinab.
24Geredet – bezogen auf die Konsekrationsworte.
25Messpriester.
26Undeutlich (wie Gänsegeschnatter).
27Im Messritual das Emporheben einer (großen) Vorzeigehostie.
28Vgl. 15 Conclusiones de decimis (KGK 212).
29Messopfer.
30Bezogen auf die Privatmessen, bei denen ohne Anwesenheit von Gläubigen die Handlung dem Heil des (abwesenden) Stifters zugutekommen soll.
31Nicht ich; bei mich gilt das nicht.
32Besonders.
33Urteilskraft, Verstand. Vgl. KGK III, Nr. 162, S. 252, Z. 24–28 und KGK 204 (Textstelle).
3611. November.
37Hebr 4,12 Vg »[…] vivus est enim Dei sermo et […] penetrablior onmi gladio ancipiti.«
38Vgl. Anm. KGK 205 (Anmerkung) (4. Laterankonzil) und Anm. KGK 205 (Anmerkung) (Konstanzer Konzil).
39Ihnen.
40Schon im Mai 1519 hatte Karlstadt öffentlich gemacht, sich »in eydes crafft« dem Laut und Inhalt der heiligen Schrift verbunden zu haben; vgl. KGK II, Nr. 124, S. 210, Z. 13–15 (und Anm. 6).
41Vgl. Ps 37(38),14 Vg »Ego autem tamquam surdus non audiebam.«
43Vgl. 1. Kor 4,10 »[…] nos stulti propter Christum […].«
44Vgl. Gal 2,19 Vg »Ego […] Christo confixus sum cruci.«
45Vgl. Jes 2,6 Vg »Proiecisti enim populum tuum, domum Iacob, quia repleti sunt ut olim et augures habuerunt ut Philisthim et pueris alienis adheserunt«, und Jes 5,24 »[…] abiecerunt enim legem Domini exercituum et eloquium Sancti Israhel blasphemaverunt.«
46Vgl. Lk 11,45 f. bzw. Lk 11,52 »Vae vobis legis peritis, quia tulistis clavem scientiae, ipsi non introistis et eos qui introibunt prohibuistis.«
47Die Marginalangabe (»Deut. xviii.«) ist fehlerhaft, Karlstadt bezieht sich auf 5. Mose 17,8–12 Vg »[…] veniesque ad sacerdotes […] et ad iudicem […] quaeresque ab eis qui indicabunt tibi iudicii veritatem, et facies quodcumque dixerint […] Qui autem superbierit nolens obedire sacerdotis imperio […] et decreto iudicis, morietur homo ille et auferes malum de Israhel.«
48Jes 1,21 f. Vg »[…] iustitia habitavit in ea (civitate), nunc autem homicidae. Argentum tuum versum est in scoriam.«
50Wagten zu sagen.
51Vgl. Jer 23,16 Vg »[…] visionem cordis sui loquuutur non de ore Domini.«
53Vgl. Hes 34,10.13 f. Vg »Haec dicit Dominus Deus, ecce ego ipse […] liberabo gregem meum de ore eorum [scil. pastoribus Israhel, qui pascebant semet ipsos] et inducam eas in terram suam et pascam eas in montibus Israhel […] et in pascuis pinguibus pascentur super montes Israhel.«
54Mt 3,17 Vg »[…] et ecce vox de caelis dicens: hic est Filius meus dilectus in quo mihi conplacui.«
55Joh 10,25.27 Vg »[…] oves meae vocem meam audiunt.«
56Joh 14,6 Vg »dicit ei [scil. Thomas] Iesus: ego sum via et veritas et vita.«
57Vgl. These 11, KGK 184.
58Ihnen.
60〈Be〉vor Zeichen 〈eingesetzt worden〉 waren.
61Zusagen, Verheißungen.
62Des zweiten.
64Schlicht.
65Lat. species. S. KGK 204 (Anmerkung).
66Auf dem 4. Laterankonzil (1215) bestätigte Transubstantiationslehre; vgl. DS, 802: »Iesus Christu, cuius corpus et sanguis in sacramento altaris sub speciebus panis et vini veraciter continentur, transsubstantiatis pane in corpus, et vino in sanguinem potestate divina«; De cons. D. 2 c. 41: »Nos autem in specie panis et vini, quam videmus, res invisibiles, id est carnem et sanguinem, honoramus, nec similiter pendimus has duas species, quemadmodum ante consecrationem pendebamus, cum fideliter fateamur, ante consecrationem panem esse et vinum, quod natura formavit; post consecrationem vero Christi carnem esse et sanguinem, quod benedictio consecravit.« (CICan 1, 1328).
67Weihung; Erhebung.
68Mt 26,26 Vg »accipite et comedite hoc est corpus meum.«
69Sieh.
70Nennen.
71Zu unglaubar vgl. DWb 11, 958: »g〈egen〉th〈eil〉. v. glaubbar« – mit diesem Karlstadttext als Belegstelle. Nach heutigem Sprachgebrauch wäre hier jedoch unlaugbar (DWb 11, 1121) zu erwarten (Nun ist nicht zu leugnen, dass die […] schrifft saget von dem boden/ grund/ und weßen des Brots […]).
72Mt 26,26 Vg »[…] accepit Iesus panem et benedixit ac fregit deitque discipulis suis et ait, accipite et comedite hoc est corpus meum.«
73Altes Gewicht- bzw. Hohlmaß.
74Joh 10,27 Vg »respondit eis Iesus […] oves meae vocem audiunt.«
75Vgl. 4. Esra 16,40 Vg »Audite verbum, plebs mea, parate vos ad pugnam in malis.«
76Vgl. Hos 2,17 »[…] auferam nomina Baalim de ore eius et non recordabitur ultra nominis eorum.«
77Lk 22,19 Vg »Et accepto pane […]«; Mt 26,26 Vg »Cenantibus autem eis accepti Iesus panem […].«
78Mt 26,26 Vg »accipite et comedite hoc est corpus meum.«
79S. oben Anm. KGK 205 (Anmerkung).
80Karlstadt bezieht sich hier auf die »annihilatio-Theorie«, die bei der Wandlung der Eucharistieelemente eine Vernichtung der Substanz von Brot und Wein bei gleichzeitigem Fortbestehen ihrer Akzidentien vertrat (vgl. TRE 1, 93, Art. Abendmahl III/2,). Vgl. These 36 f., KGK 199: »Nempe si desinit esse panis, Christus nugatus est dicens, accipite panem hoc es corpus meum. Sed Christus non potest mentiri. ergo mentiuntur, que aiunt, panis desinit esse.«
81Lk 22,19 Vg »Et accepto pane gratias egit.«
82Im Schirlentz-Druck A fehlen sehr oft bei Worttrennung am Zeilenende die Trennungszeichen; das kontrahierte »und« (»un̄«) am Zeilenende ist aber immer richtig wiedergegeben. Ein vergleichbarer Fall findet sich auf fol. D3v Z. 20 f. (»un ∣der brot«). Der Wittenberger Nachdruck B liest: »un ∣ der« korrekt als Präp. unter (lat. sub).
83Mt 26,26 Vg »[…] accepit Iesus panem et benedixit ac fregit deditque discipulis suis et ait: accipite et comedite hoc est corpus meum.«
85Mt 26,26 Vg »[…] accipite et comedite, hoc est corpus meum.«
86Schlicht, einfach.
87Manchmal; von Zeit zu Zeit.
88Joh 6,32–40; vgl. hierzu auch schon Karlstadts einleitende Thesen 25 bis 29 zum Abschnitt De pane Christi seiner 138 Articuli (KGK 199) vom 17. Oktober 1521.
89Joh 6,35; 41; 48; 50; vgl. Thesen 25–28, KGK 199. Im Tractatus de communione sub utraque specie quantum ad laicos (Leipzig, Mitte 1520; VD 16 A 2017) hatte Augustin von Alveld ausgiebig Joh 6 angeführt, um zu belegen, dass die Brot-Gestalt für Laien zentral und ausreichend sei. In De captivitate Babylonica (1520) wies Luther darauf hin, dass Joh 6 als biblischer Bezugstext für die Abendmahlsthematik gänzlich beiseitezulassen sei, weil dort mit keiner Silbe vom Sakrament die Rede wäre; vgl. WA 6, 502.
90Joh 6,48 Vg »Ego sum panis vitae.«
91Joh 6,51 Vg »Ego sum panis vivus, qui de caelo descendit; si quis manducaverit ex hoc pane vivet in aeternum.«
92Joh 6,52 Vg »[…] et panis quem ego dabo caro mea est.«
93Joh 6,56 Vg »Caro enim mea vere est cibus et sanguis meus vere est potus.«
94Vgl. hierzu Karlstadts 138 Articuli, Thesen 25–28, KGK 199.
95Joh 6,55 Vg »Qui manducat meam carnem et bibit meum sanguinem habet vitam aeternam.«
96Joh 6,58 Vg »[…] qui manducat me et ipse vivet propter me.«
97Joh 6,59 Vg »Hic est panis qui de caelo descendit […] qui manducat hunc panem vivet in aeternum.«
98Oder.
99Ansehnlich, außergewöhnlich.
100Jesus (der Mensch) ist Gott.
101Oder.
102Dennoch.
103Jer 9,3 Vg »[…] omnes […] extenderunt linguam suam quasi arcum mendacii et non veritatis conforati sunt in terra quia de malo ad malum egressi sunt et me non cognoverunt, dicit Dominum.«
104Vgl. These 30, KGK 199. In Melanchthon, Determinatio (1521), fol. a4v lautet der Satz: »Nr. X. Credo firmiter panem esse corpus Christi, ait Luther. Haec credulitas Lutheri est absurda, haeretica, et olim damnata.« Zu dieser Mitte April 1521 fertiggestellten Determinatio der Pariser Sorbonne, vgl. Brecht, Luther 2, 19 f. u. Schilling, Determinatio, 351 f. In Köln wurde noch im Sommer 1521 bei Peter Quentel eine wortgetreue deutsche Übertragung der Pariser Determinatio veröffentlicht (Determinatio (1521); auch in: Laube/Weiß, Flugschriften, 270–289). An der in Wittenberg gedruckten lat. Spottschrift Melanchthon, Determinatio (1521) vom Oktober 1521, die sich als weiteres, ebenfalls von der Pariser Sorbonne verfasstes Werk ausgibt, könnte Karlstadt am »Liber tertius« mitgearbeitet haben. Hier werden den Parisern thesenartige Bibelauslegungsregeln in die Schuhe geschoben, die Thesen aus Karlstadts Apologeticae conclusiones nachempfunden sind (KGK I.2, Nr. 85). Die spöttische Wittenberger Satire könnte eine gemeinsame Arbeit von Philipp Melanchthon, Johannes Dölsch und Karlstadt gewesen sein.
105Klaren, hellen.
106Die Pariser Determinatio führt in ihrem Philosophie und Schultheologie gewidmeten Schlussteil als Behauptung Luthers auf: »VII. Theologi scholastici Aristotelis moralia prorsus convenire mentiti sunt cum Christi Paulique doctrina«; die Sorbonne urteilt dazu: »Hac propositione impudenter, et falso Theologis scholasticis imponit scriptor, quod non est verum, quanquam satis exploratum sit in multis moralia Aristotelis, cum Christi Paulique doctrina consentire.« (Melanchthon, Determinatio (1521), fol. c3r). Vgl. These 31, KGK 199.
107Vgl. These 31, KGK 199. Im Baccalaureatskurs zur Logik basierte die Einführungsübung zu den sog. parva logicalia auf den Summulae logicales des Petrus Hispanus (eine Kompilation von Teilen der aristotelischen Logik).
108Vgl. 1. Kor 1,20 Vg »[…] nonne stultam fecit Deus sapientiam huius mundi?«
110Vgl. Ri 7,7 f., Gideon mit nur 300 Kämpfern gegen die Übermacht der Midianiter.
111Vgl. 2. Chr 14,8–12, Asa mit fünhundertachzigtausend gegen doppelt so viele Äthiopier.
1122. Mose 23,2 Vg »Non sequeris turbam ad faciendum malum, nec in iudicio plurimorum adquiesces sententiae ut a vero devies.« Vgl. auch Karlstadts Widmung seiner Weihnachtspredigt (KGK 210) an das »christliche Häuflein« in Wittenberg.
1133. Mose 4,22 Vg »Si peccaverit princeps et […] fecerit quod Domini lege prohibetur.«
1144. Mose 12,1 f. Vg »Locutaque est Maria et Aaron contra Mosen […] et dixerunt, num per solum Mosen locutus est Dominus; nonne et nobis similiter est locutus?«
1153. Mose 4,13 Vg »[…] si omnis turba Israhel ignoraverit et […] fecerit quod contra mandatum Domini est.«
117Besonderes.
118Zwei Substanzen zu einem Ding macht.
119Vgl. KGK 204 (Textstelle): »vii. Drumb thun ich den zeychen […] eere/ das ich weiß […] wie ich […] beweist habe/ in dem buchlin/ von beyden gestalten.«
120Wegbereiter des Teufels; von Karlstadt sonst auch als »Papisten« bezeichnete Gegner.
121Drohen.
122Vgl. hierzu Bubenheimer, Scandalum, 182 und Anm. 182, der diese Aussage Karlstadts auf die Disputation über die Messe am 17. Oktober 1521 bezieht, bei der Melanchthon die Meinung vertreten habe »[…] endlich mit Taten [zu] beginnen, sonst würde nie etwas geschehen.« Dagegen forderte Karlstadt (bei Übereinstimmung in der Sache) »[…] dass über die Angelegenheit noch weiter gepredigt werden müsse.«
123»Ubi fumus, ibi ignis« – kein Rauch ohne Feuer; volkstümliches Sprichwort. Vgl. Wasser, KGK III, Nr. 162, S. 239, Z. 10–13.
131Blieb nicht stehen.
132Weigerung.
133Vgl. FWB 1, 1335 f., anmutung: 1. Verlangen, Forderung.
136Dass Zeichen zur Bibel gehören.
137Schwätzen.
138Im Folgenden wird klar werden.
139Unaufgefordert.
140Vertrag, Bedingung; vgl. Götze, Glossar, 97.
1411. Mose 9,11 (Gottes Bund mit Noah).
143(Brief-)Siegel.
144Andrückt.
146Ohne.
147Gefährden.
148Vgl. Offb 16,7 Vg »[…] Domine Deus omnipotens vera et iusta iudicia tua.«
149Vgl. Offb 11,19 Vg »[…] apertum est templum Dei in caelo et visa est arca testamenti eius […] et facta sunt fulgora et voces et terraemotus et grando magna.«
150Mannhaft, tapfer.
152Vgl. 1. Mose 9,14 Vg »cumque obduxero nubibus caelum […].«
153Dieser zusätzliche Hinweis findet sich nicht im bibl. Text. Möglicherweise spielt Karlstadt damit auf die seinerzeit befürchtete Sintflut durch eine Planetenkonjunktion im Sternzeichen der Fische an. 1521 erschien in Augsburg der Druck einer Schrift, auf deren Titelblatt apokalyptische Himmelszeichen und darunter eine auf den Wassern schwimmende Arche abgebildet sind (Alexander Seitz, Ein Warnung der Sündtfluss oder erschrockenlichen wassers Des xxiiij. jars; VD 16 S 5379). Vgl. Talkenberger, Sintflutprophetie, 253.
154Vgl. 1. Sam 16,7 »Dominus […] intuetur cor.«
155Achtbar, getreu.
156Treulos.
157Bedarf.
1584. Mose 14,11. In seiner Weihnachtspredigt verweist Karlstadt auf eine von ihm kürzlich zu dieser Perikope gehaltenen Predigt, KGK 210 (Textstelle) »Wie wir Nu〈.〉 am xiiii. lesen und ich neulich [scil. vor Kurzem] gepredigt habe.«
1601. Joh 5,10 Vg »Qui non credit Filio mendacem facit eum.«
163Mt 15,11 Vg »Non quod intrat in os coinquinat hominem, sed quod procedit ex ore, hoc coinquinat hominem.«
164Indirekt; unterschwellig.
165Vgl. 1. Petr 3,3 f. Vg »[…] non extrinsecus […] indumenti vestimentorum cultus, sed qui absconditus cordis est homo in incorruptibilitate quieti et modesti spiritus.«
166Joel 2,13 Vg »[…] scindite corda vestra et non vestimenta vestra.«
167Hos 6,6 Vg »[…] misericordiam volui et non sacrificium et scientiam Dei plus quam holocausta.«
168Ps 50(51),18 f. Vg LXX »[…] holocaustis non delectaberis, […] cor contritum et humiliatum Deus non spernet.«
169Vgl. Röm 4,11 Vg »[…] et [Abraham] signum accepit circumcisionis, signaculum iustitiae fidei, quae est in praeputio, ut sit pater omnium credentium per praeputium, ut reputetur et illis ad iustitiam.«
170Joh 6,63 Vg »Spiritus est qui vivificat, caro non prodest quicquam.« Ponader, Abendmahlslehre, 90 meint, die Verbindung von Joh 6,63 mit dem Abendmahl könnte Karlstadt schon früh durch »humanistische Kreise« vermittelt worden sein, und verweist allgemein auf Erasmus' Enchiridion. Vgl. diesbezüglich Erasmus, Lucubrationes (1516), 54: »[…] Christus […] contempsit et carnis suae manducationem, et sanguinis potum, nisi et spiritaliter edatur, atque bibatur. Quibus enim putas ista locutus est, caro non prodest quicquam, spiritus est qui vivificat? Nempe non iis, qui evangelio de collo suspenso aut cruce aerea, se tutos ab omni malo putant, idque perfectam religionem existimant, sed quibus summum mysterium de sumendo corpore suo aperuerat. […] Tu forte cotidie sacrificas et tibi vivis, neque ad te pertinent incommoda proximi tui. Adhuc in carne es sacramenti. Verum si sacrificans das operam id esse, quod illa sumptio significat, puta idem spiritus cum spiritu Christi, idem corpus cum corpore Christi, vivum membrum ecclesiae.« Erasmus, Schriften (Welzig) 1, 198.
171Leugnen.
172Vgl. KGK III, Nr. 167, S. 467, Z.10 f.
174Zusagen, versprechen.
175Leugnen.
176Erläuterung.
1772. Mose 24,8 Vg »[Moses] vero sumptum sanguinem respersit in populum et ait: hic est sanguis foederis quod pepigit Dominus vobiscum super cunctis sermonibus his.«
178Weiche ich von der vorgefassten Reihenfolge ab.
179Bezogen auf die bei der eucharistischen Wandlung »verschwundene« Brot- bzw. Weinsubstanz; vgl. »annhilitatio-Theorie«, s. o. Anm. KGK 205 (Anmerkung).
180Die auf den 15. April 1521 datierte Determinatio der Pariser Theologischen Fakultät (s. o. Anm. KGK 205 (Anmerkung)) enthält eine solche Aussage nicht.
181Zugegeben, beigegeben.
1821. Mose 9,17 Vg »[…] dixitque Deus Noe: hoc erit signum foederis, quod constitui inter me et inter omnem carnem super terram.«
1893. Mose 4,13–21 Vg »Si sacerdos […] peccaverit […] offeret pro peccato suo vitulum […] et adducet illum ad ostium tabernaculi […] ponetque manum super caput eius et immolabit eum Domino.«
191Karlstadt hatte die Pflichtbeichte als Vorbedingung zur Teilnahme am Abendmahl grundsätzlich in Frage gestellt (vgl. Thesen 25–31, KGK 184, vom 12. Juli 1521). Unter Rückgriff auf die atl. Sühnopfervorschriften (als ius divinum) übt er hier Kritik am kirchlichen Ritual der Handauflegung durch den Priester als nicht schriftkonform.
194Lernen.
195Hiskija, König von Juda.
196Sanherib, König von Assyrien.
1982. Kön 20,9 Vg »Hoc erit signum a Domino quod facturus sit Dominus sermonem quem locutus est, vis ut accedat umbra decem lineis, an ut revertatur totidem gradibus.«
200Wiederholen.
2012. Kön 18,4 Vg »[Ezechias] dissipavit excelsa et contrivit statuas […] confregitque serpenten aeneum que fecerat Moses, siquidem usque ad illud tempus filli Israhel adolebat ei incensum.«
204Vgl. Ri 6,36–40. In Melanchthons Disputationsthesenreihe Propositiones de missa (2. Oktoberhälfte 1521), widmete er Gideon und dem von diesem ausgelegten Schaffell die Thesen 18 f., 26, 29, 32 und 34 (vgl. MWA 1, 165 f.).
205Leugnet.
206Mt 22,19 Vg »[…] corpus meum quod pro vobis datur.«
207Vgl. Lk 22,20 Vg »[…] hic est calix novum testamentum in sanguine meo quod pro vobis funditur.«
208Mt 26,28 Vg »hic est […] sanguis meus […], qui pro multis effunditur in remissionem peccatorum.«
209Mk 14,24 Vg »[…] hic est sanguis meus novi testamenti, qui pro multis effunditur.«
2101. Kor 11,24 Vg »[…] hoc facite in meam commemorationem.«
212Vgl. Joh 6,40 Vg »[…] haec est […] voluntas Patris mei […], ut omnis qui videt Filium et credit in eum habeat vitam aeternam et resuscitabo ego eum in novissimo die.«
213Römische Legionäre, die an der Kreuzigung Jesu beteiligt waren.
215Röm 10,16 f. Vg »[…] non omnes oboedierunt evangelio. Esaias enim dicit: Domine quis credidit auditui nostro? Ergo fides ex auditu.«
217Ihn.
218Vgl. Gal 4,28 Vg »nos autem fratres secundum Isaac promissionis filii sumus.«
219Vgl. Ps 31(32),9 Vg Hebr »Nolite fieri sicut equus et mulus, quibus non est intellegentia, in camo et freno maxillas eorum constringe.«
220Vgl. Röm 4,20 f. Vg »[Abrahae] in repromisssione etiam Dei non haesitavit diffidentia, sed confortatus est fide dans gloriam Deo, plenissime sciens quia quaecumque promisit potens est et facere.«
221Trotzig, eigenwillig.
222Auslegung.
223Die zu diesem Zeitpunkt in die Abendmahlsdiskussion eingebrachte Positionen (vgl. Barge, Karlstadt 2, 150) bezeichnet Karlstadt hier als »neue Erklärung«, »kecke Auslegung« bzw. »frombde Expositionen«. Bubenheimer, Scandalum, 278–283 macht plausibel, dass eine von dem Niederländer Cornelius Hendrix Hoen (ca. 1470–1524) vertretene figürliche Auffassung der Abendmahlselemente durch in Wittenberg studierende und im Kloster lebende niederländische Augstinermönche bekannt geworden war. Simon, Messopfertheologie, 446–449 meint, das Adjektiv fremd brauche nicht geographisch, sondern könne auch »inhaltsbezogen als sonderbar, entgegengesetzt« verstanden werden. Karlstadt drücke damit aus, »dass bei der Auslegung des bloßen Bibeltextes noch so viel zu tun ist, dass die Beschäftigung mit einer nicht der Schrift selbst zu entnehmenden, sachfremden Lehre kostbare Zeit beanspruchte, die man besser auf die Auslegung der Bibel selbst« verwenden sollte. Siehe hierzu auch Burnett, Eucharistic Controversy, 153 mit Anm. 25 u. 26. Schon 1516 hatte Karlstadt sich mit Positionen von Giovanni Pico della Mirandola zur Eucharistie beschäftigt; vgl. KGK I.1, Nr. 26, S. 370 die Thesen 6, 9 und 10.
224Anfang des 14. Jh. anonym verfasste Sammlung von Erzählungen und Legenden mit moralisierender Zielsetzung. Erste Druckveröffentlichungen ab 1472 (GW 10882). Vgl. VerLex (MA) 3, 25–34; 11, 526.
225Allegorische Interpretation. In Taulers Predigt über das Gastmahl des Herrn (Lk 14,16–24) wird das Mahl allegorisch gedeutet. Für Hasse ist »beachtenswert, daß Karlstadt Taulers Deutung des Mahles mit Aufmerksamkeit registrierte, die das Abendmahl als Sakrament allegorisch überhöhte und verstand als ›Schmecken‹ des ›inneren Grundes‹ (Hasse, Tauler, 251).
226Vgl. oben Anm. KGK 205 (Anmerkung).
227Oder.
2285. Mose 4,2 Vg »Non adetis ad verbum quod vobis loquir neque auferetis ex eo.«
229Offb 22,18 f. Vg »Contestor ego omni audienti verba prophetiae libri huius, si quis adposuerit ad haec adponet Deus super illum plagas scriptas in libro isto.«
230Lk 1,69 Vg »[Deus] erexit cornu salutis nobis […] sicut locutus est per os sanctorum, qui a saeculo sunt prophetarum eius.«
231Hebr 1,1 Vg »Multifariam et multis modis olim Deus loquens patribus in prophetis; novissime diebus istis locutus est nobis in Filio, quem constituit heredem universum.«
232Joh 8,12 Vg »Ego sum lux mundi, qui sequitur me non ambulabit in tenebris.«
233Quelle unbekannt.
234Dreistigkeit.
235Biegen, knicken.
237Zelt der göttlichen Offenbarung; vgl. 2. Mose 26.
238Jos 4,4 f. Vg »[…] vocavitque Iosue duodecim viros […] et ait ad eos, ite ante arcam Domini Dei vestri ad Iordanis medium et portate singuli singulos lapides […] ut sit signum inter vos.«
239Karlstadt könnte den auf Aurelius Prudentius Clemens (348–nach 405) zurückgehenden Epiphaniashymnus Quicumque Christum quaeritis meinen, vgl. Prud. cath. 12,171–180: »Hic [scil. Josua] nempe Hisus [scil. Jesus] verior/ qui longa post dispendia/ victor suis tribulibus/ promissa solvit iugera. Qui ter quaternas denique/ refluentis amnis alveo/ fundavit et fixit petras, apostolorum stemmata« (CCSL 126, 71,171–180). Vgl. Burnett, Eucharistic Pamphlets, 65 Anm. 14.
240Vgl. 5. Mose 4,2 (s. o. Anm. KGK 205 (Anmerkung)) und 5. Mose 12,32 Vg »[…] nec addas quicquam nec minuas.«
2411. Mose 9,15 Vg »[…] recordabor foederis mei vobiscum […] et non erunt ultra aquae diluvii ad delendam universam carnem.«
243Vgl. 1. Mose 22,17 Vg »[…] benedicam tibi et multiplicabo semen tuum sicut stellas caeli et velut harenam quae est in litore maris […] et benedicentur […] omnes gentes terrae.«
245Vgl. 3. Mose 4,27–31 (Blut-Sühnopferritual).
253Oder.
254Als.
255Bedarf keiner (zusätzlichen) Kommentierung.
256Gesprächig, mitteilsam.
257Ändern und vermischen.
258Statthalter (als Stellvertreter).
259Falsarius scil. Fälscher.
260Die sich im 13. Jh. festigende Lehre der Konkomitanz besagt, dass unter jeder der zwei Gestalten der ganze Christus enthalten ist. So z. B. Thomas, S. th. III q. 76 art. 2 co.: »Sub utraque specie sacramenti totus est Christus, aliter tamen et aliter. Nam sub speciebus panis est quidem corpus Christi vi sacramenti, sanguis autem ex reali concomitantia« (Thomas, Opera (Busa) 2, 895). Der Kelch wurde den Laien weiterhin gereicht, vgl. Thomas, S. th. III q. 80 art. 12: »Ex parte ipsius sacramenti convenit, quod utrumque sumatur, scilicet et corpus et sanguis, quia in utroque consistit perfectio sacramenti« (Thomas, Opera (Busa) 2, 908).
261Eher, bevor.
262Verschwiegen.
263Vgl. oben KGK 205 (Textstelle) »unßerm unglauben tzu neid und haß«.
264Mt 26,27 Vg »Et accipiens calicem gratias egit et dedit illis dicens, bibite ex hoc omnes.«
265Mk 14,23 Vg »Et accepto calice gratias agens dedit eis et biberunt ex illo omnes.«
266Ungebildet, dumm.
267De cons. D. 2 c. 12: »Corpus Christi sine eius sanguine sacerdos non debet accipere« (CICan 1, 1318).
268Mt 26,27 Vg »Et accipiens calicem gratias egit et dedit illis dicens, bibite ex hoc omnes.«
269Metallbehälter (scheppernder Klang).
270(Auf)teiler, (Zer)teiler – bezogen auf Messpriester, die (bei Privatmessen) nicht beides (Brot und Wein) zu sich nehmen (vgl. These 64, KGK 199: »divisor sacramenti«).
271Vgl. Thesen 10 f., KGK 186 und These 85, KGK 199.
272In einem Brief vom 1. August 1521 an Melanchthon billigt Luther die in Wittenberg geplante Reform der Messe und erklärt, selbst keine Privatmessen mehr halten zu wollen. Kritisch hinterfragt Luther jedoch den Vorwurf, es sündige, wer nur Brot empfängt (vgl. WA.B 2, 370–373 Nr. 424; MBW 1, 322–326 Nr. 157).
273Religionsfrevler (lat.); zum Terminus sacrilegus vgl. einige Zeilen darauf Karlstadts Erklärung.
275Zerteilen, zertrennen.
276Hos 4,1 f. Vg »Non est […] veritas […] et non est scientia Dei in terra. Maledictum et mendacium […] inundaverunt.«
277Jos 23,15 Vg »Sicut ergo [Dominus] implevit opere quod promisit et prospera cuncta venerunt, sic adducet super vos quicquid malorum comminatus est.«
279Jer 23,16 Vg »Haec dicit Dominus […] nolite audire verba prophetarum, qui prophetant vobis e decipiunt vos; visionem cordis sui loquuntur non de ore Domini.«
280Strafe (poena).
281Vgl. Jer 6,13 f. Vg »[…] a propheta usque ad sacerdotem, cuncti faciunt dolum […] dicentes pax, pax et non erat pax.«
282Wagenladung.
283Karren.
284Drohworte.
285Hes 13,4.6 f. Vg »Quasi vulpes in desertis prophetae tui […] erant. […] Vident vana et divinant mendacium, dicentes: ait Dominus cum Dominus non miserit eos.«
286Bann(bulle).
287Gefahr des Weinverschüttens bei Kelchkomunion. Noch Petrus Lombardus († 1160) und Gratian von Bologna († 1158) befürworteten die Reichung des Abendmahlkelchs an Laien. Ein Laienkelchverbot wurde auf der 13. Sitzung des Konstanzer Konzils (1415) beschlossen (vgl. DS, 1198–1200). Ende November 1433 wurde, auf Druck der böhmischen Stände hin, auf dem Basler Konzil (Juli 1431–April 1449) in den »Prager Kompaktaten« nur den Böhmen der Laienkelch zugestanden.
288De cons. D. 2 c. 27 (CICan 1, 1323).
289Ansehen, Verehrungswürdigkeit.
290Vgl. These 8, KGK 184: »Reverentia (quam ob honorem sacramenti Pontificum error peperit) peccatores a sacramenti communione deterret.«
291Vgl. 1. Kor 11,27 Vg »[…] quicumque manducaverit panem vel biberit calicem Domini indigne, reus erit corporis et sanguinis Domini.«
292Ohne.
293Versehentlich, ohne Vorsatz.
294Verletzt, verwundet.
295Mt 26,27 Vg »Et accipiens calicem […] dedit illis dicens, bibite ex hoc omnes.«
297Vgl. Thomas S. th. III q. 74 art 1 co.: »Et ideo in hoc sacramento, quod est memoriale dominicae passionis, seorsum sumitur panis ut sacramentum corporis, et vinum ut sacramentum sanguinis. Tertio, quantum ad effectum consideratum in unoquoque sumentium. Quia, ut Ambrosius dicit, super epistolam ad Corinthios, hoc sacramentum valet ad tuitionem corporis et animae, et ideo caro Christi sub specie panis pro salute corporis, sanguis vero sub specie vini pro salute animae offertur, sicut dicitur Levit. XVII, quod animalis anima in sanguine est.« (Thomas, Opera (Busa) 2, 890). Der Kommentar des Ps.-Ambrosius findet sich in der dreibändigen Ambrosius-Ausgabe (Basel 1492; GW 01599).
298Vgl. Mt 26,28 Vg »[…] hic est […] sanguis meus novi testamenti, qui pro multis effunditur in remissionem peccatorum.«
299Wenn.
300Mt 26,28; Mk 14,24; Lk 22,20 Vg »Hic est calix novum testamentum in sanguine meo pro vobis funditur.«
301Vgl. Jes 43,25 Vg »[…] ego sum ipse qui deleo iniquitates tuas propter me et peccatorum tuorum non recordabor.«
302Entfremden, abziehen.
303Lk 22,19; 1. Kor 11,24 Vg »hoc est corpus meum quod pro vobis datur«, bzw. »hoc est corpus meum pro vobis.«
304Hell, klar, deutlich.
305Umfassend, erschöpfend.
306Vgl. Phil 1,21 Vg »[…] mihi enim vivere Christus est et mori lucrum.«
307Vgl. Mt 7,14 Vg »[…] angusta porta […] quae ducit ad vitam.«
3081. Kor 15,54 f. Vg »absorta est mors in victoria; ubi est mors victoria tua, ubi est mors stimulus tuus.«
310Jes 53,4 Vg »[…] languores nostros ipse tulit et dolores nostros ipse portavit […] ipse autem vulneratus est propter iniquitates nostras.«
311Vgl. Röm 3,25 Vg »[…] quem proposuit Deus propitiationem per fidem in sanguine ipsius ad ostensionem iustitiae suae.«
312Vgl. 1. Petr 1,18 f. u. 2,24 Vg »[…] non corruptibilibus argento vel auro redempti estis […], sed pretioso sanguine […] Christi« u. »qui peccata nostra ipse pertulit in corpore suo super lignum.«
313Ein Werk Karlstadts mit diesem Titel ist nicht bekannt. Er könnte sich auf die im Juni 1521 verfasste Schrift Von den Empfängern des Sakraments beziehen. Im zweiten Teil derselben beantwortet er die zu Beginn an zweiter Stelle formulierte Frage (s. KGK 183 (Textstelle)). Die Verbindung von Fleisch und Brot bzw. Blut und Wein mit jeweils einer besonderen Verheißung Christi wird aber dort noch nicht angesprochen. Die erste thesenartige Formulierung dazu findet sich in den 138 Articuli (für die Disputation am 17. Oktober 1521; vgl. Thesen 74–81, KGK 199).
314Lk 22,19 Vg »Hoc est corpus meum quod pro vobis datur, hoc facite in meam commemorationem.«
315Vgl. Thesen 25–30, KGK 199.
316Vernachlässigen, verlassen.
317Vgl. Mt 26,28 Vg »Et accipiens calicem […] dedit illis dicens: bibite ex hoc omnes, hic est enim sanguis meus novi testamenti, qui pro multis effunditur in remissionem peccatorum.«
318Erinnert.
319Vgl. Mt 15,2 f. Vg »[…] scribae et Pharisaei dicentes: quare discipuli tui transgrediuntur traditionem seniorum […]. Ipse [scil. Iesus] respondens ait illis: quare et vos transgredimini mandatum Dei propter traditionem vestram.«
320Hes 20,18 Vg »[…] in praeceptis patrum vestrorum nolite incedere, nec iudicia eorum custodiatis, nec in idolis eorum polluamini.«
321Die unvermittelte Kritik Karlstadts an den »alten« Jüterboger Franziskanermönchen lässt sich durch eine mögliche Verbindung des Widmungempfängers, des Leipziger Kaufmanns Jörg Reich, zu ihnen erklären. Der Lektor des Jüterboger Franziskanerklosters Bernhard Dappen OFM stand in engem Kontakt mit dem in Leipzig aktiven Augustin von Alveldt OFM.
322Vgl. Joh 1,1 Vg »In principio erat Verbum et Verbum erat apud Deum et Deus erat Verbum«, und Joh 14,6 »Ego sum via et veritas et vita, nemo venit ad Patrem nisi per me.«
323Oder.
326Gewissesten.
327Erfahren; geschickt.
328Vgl. Mt 26,28 Vg »Et accipiens calicem […] dedit illis dicens: bibite ex hoc omnes.«
329Entbehren; darauf verzichten.
330Außerdem weiß ich.
331Apg 2,41 f. Vg »Qui […] baptizati sunt […] erant […] perseverantes in doctrina apostolorum et communicatione fractionis panis.«
3321. Kor 11,23 Vg »Ego [scil. Paulus] enim accepi a Domino quod et tradidi vobis.« Druck B gibt die »1« mit simplen kurzen, senkrechten Strichen wieder; darauf beruht die falsche Lesart »2«.
333Erforschen.
334Der biblische Text lobt nicht die Thessalonicher, sondern die Beröer. Vgl. Apg 17,11 Vg »[…] in Beroeam […] erant nobiliores eorum qui sunt Thessalonicae, qui susceperunt verbum cum omni aviditate, cotidie scrutantes scripturas si haec ita se haberent.«
335Jemandem etwas zum Vorwurf machen, vgl. FWB 3, 26–31.
336Vorenthalten.
337Mt 26,27 Vg »Et accipiens calicem […] dedit illis dicens: bibite ex hoc omnes.«
338Entbehren; darauf verzichten.
339Oder.
340Joh 6,64 Vg »Spiritus est qui vivificat, caro non prodest quicquam.«
341Mt 26,27 Vg »Et accipiens calicem […] dedit illis dicens: bibite ex hoc omnes.«
342Zustande bringen, erwirken; vgl. Götze, Glossar, 67.
343Nach Karlstadts (eigenem) Gutdünken (Ermessen).
344Mt 26,27 f. Vg »Et accipiens calicem […] dedit illis dicens: bibite ex hoc omnes, hic est enim sanguis meus […], qui pro multi effunditur in remissionem peccatorum.«
345Vgl. Röm 5,12 f. Vg »[…] sicut per unum hominem in hunc mundum peccatum intravit et per peccatum mors.«
346Vgl. 1. Mose 2,17 Vg »[…] de ligno autem scientiae boni et mali ne comedas, in quocumque enim die comederis ex eo morte morieris.«
3471. Mose 3,19 Vg »In sudore vultus tui vesceris pane donec revertaris in terram de qua sumptus es; quia pulvis es et in pulverem reverteris.«
3481. Kor 15,56 Vg »Stimulus autem mortis peccatum est.«
349Nadel.
352Vgl. Mt 26,27 Vg »[…] hic est enim sanguis meus […], qui pro multi effunditur in remissionem peccatorum.«
353Vgl. Mt 21,22 Vg »Et omnia quaecumque petieritis in oratione credentes accipietis.«
354Jak 1,5 Vg »[Deus] dat omnibus affluenter et non inproperat.«
356Beiden guten Botschaften.
357Vgl. Joh 10,25 Vg »Opera quae ego facio in nomine Patris mei, haec testimonium perhibent de me.«
358Vgl. Joh 15,24 Vg »Si opera non fecissem in eis, quae nemo alius fecit, peccatum non haberent.« Entsprechend ist die Angabe »Joan. xi.« im Druck fehlerhaft.
359Ungewohnter Weise.
360Passend.
361Mt 11,6 Vg »[…] beatus est qui non fuerit scandalizatus in me.«
362Wiederkunft.
364Der heiligste.
365Unbeständig, unbedeutend.
366Vorbereitung (vgl. den folgenden Artikel 31).
367Vgl. Mt 9,13 Vg »[…] Iesus […] ait: non est opus valentibus medico sed male habentibus; […] non veni vocare iustos sed peccatores.«
368Vgl. Mt 9,9 (und Karlstadts diesbezügliche Ausführungen in Von den Empfängern des Sakraments KGK 183).
369Vgl. Röm 8,6 f. Vg »[…] prudentia carnis mors, prudentia autem Spiritus vita et pax; quoniam sapientia carnis inimicitia est in Deum.«
370Vgl. 1. Kor 2,5 Vg »[…] fides vestra non est in sapientia hominum, sed in virtute Dei«; bzw. 1. Kor 1,20 »Ubi conquisitor huius saeculi. Nonne stultam fecit Deus sapientiam huius mundi.«
371Dreist, frech.
372Jak 1,6 Vg »qui enim haesitat similis est fluentui maris qui a vento movetur et circumfertur.«
373Jak 1,7 f. Vg »Non […] aestimet homo ille, quod acccipiat aliquid a Domino; vir duplex animo inconstans in omnibus viis suis.«
374Konkomitanz, s. o. Anm. KGK 205 (Anmerkung).
375Hebr 9,22 Vg »[…] omnia paene in sanguine mundantur secundum legem et sine sanguinis fusione non fit remissio.«
376Tiere.
377Ein Werk Karlstadts mit diesem Titel (bzw. Inhalt) ist nicht bekannt.
378Vernehmbarer, deutlicher.
379Veröffentlichungsvorhaben: Von der evangelischen Messe. Damit meint Karlstadt die Feier des Abendmahls zu Zeiten Christi und seiner Jünger (vgl. KGK V, Nr. 228).
380Kurz hat Karlstadt 1. Mose 32 in Von den Empfängern des Sakraments (vgl. KGK 183 (Textstelle)) angeführt. In diesem Anhang interpretiert er die ihm wichtige Perikope ausführlich und füllt so die letzten zwei Seiten vom sechsten Bogen (F3v/F4r) im Wittenberger Erstdruck.

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