[A1r] Von dem Neuen und Al-
ten
Testament.
Antwurt auff disen spruch
Der
Kelch das Neu
Testament in mei-
nem blut etc.
Luce xxij.1 i.Corin. xj.2
Andreas
Carolstat.
wie Carolstat widerrieft.3
M. D. XXV.
fehlt
Andreas
Carolstater: un-
verhoͤrt/ vertriben/4 zů ainem gezeugknuß des
Evan-
gelij/ woͤlchs ich Predig von Jhesu von
Nazareth/
den gecreützigeten
Sun Gottes.5
Den ernsten Christen
meinen geliebten bruͤdern
zů Rottenburg an
der Tauber/ Goͤtliche weyßhait/ erkandtnuß/a
glauben/6 lieb/ sterck/ und fryd von got durch
Christum.7 Günstige bruͤder. Ich hab auff
D. Luthers schriftloß8
und unchristlichs schreyben/ ain volle
antwort/ nu schier volendt/9 neben anderm
schreiben/ das ich
warlich nicht wenig zů bruͤdern/b so10 mich darumb ansůchen/
schreyben můß.11 Nach dem aber die selbige antwort/ zů groß/12
hab ich etliche artickel
herausser genommen/13 woͤlche
ich/ ainen
yeden sonderlich denck lassen außgeen/14 under woͤlchen diser ay-
ner
ist/ Vom Kelch/ Den die schrifft ain neu testament nennt/15
und D. Luther
ain donner axt auff Carolstats kopff haisset/16
unnd für den
besten grund helt zů beweysen/ Das des herrn
blůt leyblich inn dem Kelch der
benedeyung17 můß seyn.
Den
selben Artickel/ ich euch/ auß gůtter Christlicher lieb/ wilfer-
tigkait/ und dienst zů geschriben/ zů schick/18 Angesehen/ das
vil under euch
seynd/ den19 Gottes warhait und
urtayln ernst-
lich gelieben/20 Die mich on zweyffel weysen künden/ so21 ich irret/c
Und bit/d woͤlt22 den grund diser
leere/ gründtlich und in fleyß
ermessen. Und so ir befündt/23 das ich irrig wer/ mich des
irsals
verstendigen. So will ich goͤtlicher warhait willigklich stat
geben/
und das gern verdienen/ Aber in meinem gewissen bin
ich sicher/ was ich in der sach des Sacraments beschließlich
geschriben/ das also ist unnd nichts annders seyn mag/24
Hoff auch ir werdet in disem Artickel25 spüren unnd mercken
das meine
leere Goͤttlich/ wolgegründet/ unnd erweyß-
fehltlich
fehlt26 Gottes genad/ unnd die übertreffliche27 liebe Christie
groß preyß/ unnd den rechten glauben an Christum bekenn/
und das ich für
kainen irrigen oder Ketzer zů achten sey/ Bin
auch erbietig mich zů hoͤren
lassen/ bey euch/ und bit euch umm
gotes willen/ mich zů ainer offenlichen
verhoͤr zů zelassen/ Tau-
genschafft28 meines glaubens zů hoͤren/ Ich bin ye29 berayt und
gewertig feynden
und freünden/ zů antworten/ Will auch in
ainer kürtze zů euch kommen/30 unnd umb verhoͤr bitten/ die
ich
hoff zů erlangen/ wa sy31 mir aber abgeschlagen/ So muͤßt ich
mich deß/ nicht allain gegen Gott/ Sonder gegen Kayser-
licher
Mayestet als dem obersten glyd/ Christlicher gemayn
beklagen/ und sonderlich
deß/ das ich wider ir Kay'serliche' Maye'stet'
ordnung
unverhoͤrt/ verfolgt und vertriben werd/32 Bin
aber ungezweyfflet/ ir
werdet Gott/ unnsern al-
mechtigen herren so seer fürchten/ und
im die
eere geben/33 das ir
mich/f der weysung sůcht/g34
hoͤren und aines bessern bey euch
weysen lassen
werdet/ Gott
befolhen Datum 16.
Marcij. Anno
1525.
fehlt
Von disen worten: Der Kelch/ das Neu
Testament.35
Nu von der rede Chri-
sti/
woͤlche das blůt belangt/ Ist zů mercken/ das
Mattheus und Marcus nicht von dem Kelch sagen/ das
der Kelch das
neu Testament sey/36 Darumb muͤßte das/ noch37
des Predigers maynung zů Noͤrdlingen/38 volgen/ das
nicht
vonnoͤten ist/ das wir den Kelch ain neu Testament hayssen39.h
Aber obgenante zwen Evangelisten verzelen/40 wie Christus
den Kelch genommen
hab/ und seynen Jungern gegeben/ und
gesagt/ Drinckt alle darauß/ und wie/ darnach/
der herr dise
wort/ das ist mein blůt/ des neuen Testaments/ woͤlches für
euch
und für vil vergossen/ zů vergebung der sünden geredt
hab/ Matthei. 26. Marci.
14.41
Darauß aber lernen wir das/ das die junger ainen
lauter
natürlichen weyn getruncken haben/ denn die pfaffen42 sprechen
das ir brot und ir weyn in irer natur
so lang bleyben/ biß man
solche wort/ die sy verba consecrationis nennen/ drüber
gespro-
chen oder geleesen haben.43 Nu hat Christus seine Junger/ alle
auß dem
Kelch (in woͤlchen natürlicher weyn ware) hayssen
trincken/ eei er verba consecrationis redt. Darumb haben sy
den weyn ee gedruncken denn44
der wein ins blůt ist verwandelt.j45
Derhalben kan man
auß disen zwayen Evangelisten nicht
schliessen/ das die Junger/ im ersten Nachtmal/
des herren
blůt leyblich getruncken haben/ sonder das widerspyl/46 das sy
kain blůt Christi
leyblich getruncken/ wie yetzt vermelt.
Das aber Christus sy all hat hayssen/ drauß/
trincken/47 da
ist
erklert/ das Christus vom drinckgeschir redet/ woͤlchs der
herr seynen Jungern
hat gegeben. Es darff48 nit
beweysung/
Das die Junger auß ainem drinckfaß gedruncken/ des be-
darffs/49 das ainer
augen oder oren hab/ wort versteen/ unnd
sehe oder hoͤrs50 was Christus saget/ das aber ettliche pfaffen
fehlt sagen/ Christus sage/ drinckt alle auß disem blůt/ und
woͤllen
das auß Matheo und Marco erstreytten/51 muͤssen wir lassen
geschehen/ denn sy werden
die leng sagen/52 das feür nit
warm
oder haiß ist/ Calix blůt haiß/ und sanguis ain drinckgefeß/53 da
mit sy iren herrgot/54 und ire pfruͤnd behalten.
Es gehoͤrt aber euch layen zů55
nachzůforschen/ buͤcher lee-
sen/ oder hoͤren leesen/ unnd selbs
nach dem lůgen/56 das euch
vonnoͤten ist zů wissen/ thůt das selbst/ so werdet ir bald hin-
der die warhait kommen/ und erfaren/ das die Junger nitt auß
dem blůt
gedruncken haben/ sonder auß ainem drinckge-
schirr. Mich
bewundert/ das die pfaffen/ so toll seynd/57 das
sy sich understeen zů beweysen/ auß Matheo unnd Marco.58
Sehet nur
was Matheus unnd Marcus schreybend.59
Das
pronomen Tuto/ deütet auffs blůt und
nichts auff den kelch
oder drinckgeschirr/60 das beruͤff ich mich auff unverdechtig
richter/ der
Kriechischen zungen/61 so die
art und weyse/ unsers
neuen Testaments in Kriechischer zungen erfaren
haben.
Der Luther legt sich nicht auf Matheum und Marcum
sonder
auff Lucam und Paulum Luce. 22. 1.Corinth. 10.62 Aber
ettliche Lutherischen (woͤlchen ich des Luthers pfeyl63 durch
ain schlechte geschrifft/64 und den Luther selbs genommen hab)65
Die greyffen zů diser rede/ sy Trancken alle
darauß Mar. 14.66
Und
sprechen/ sy haben alle auß dem blůt Christi getruncken/k67
darauff solt man nun fragen/ ob sy das beweysen künden/ denn
ir
solt inen one geschrift68 nichts
glauben/ Wenn aber wir kain
Evangelisten hetten/ denn Marcum/ so wer es umb die pfaf-
fen
geschehen/ denn Marcus verzelt/69
das sy alle auß dem kelch
getruncken haben/ unnd
das Christus darnach die wort des
blůts woͤllichs sy verba consecrationis
hayssen/70
geredt hab/
darauß folgt/ das sy lautter weyn71 getruncken haben/ was ist
euer weyn/l ir pfaffen/ vor euren worten des
blůts?72 ist er nit
lautter
natürlicher weyn? Ir muͤstet alle ja73 sagen/ ey so laßt
den weyn natürlichen weyn bleyben/ von woͤlchem Marcus
schreybt/ und meldet/ das der
herr hernach die wort des blůts
gesagt hab.74
fehlt
Luther
verwüstm75
dise wort/ Der Kelch das Neu Testa-
ment in meinem blůt/ woͤlches
für euch gegossen wirdt Lu. 2276
und maynt/ das diser text die recht geschrift77 sey/ zů beweysen
das das blůt im Kelch
sey/78 und seyn muͤß/ ja
er sey die rechte
donner axt auff Carolstads kopff.79
Nu wolan/ ist das der recht grund zů beweysen/ das blůt
Christi in dem Kelch der
pfaffen seyn muͤß/ so hab ich gůtte
tag/ weyl die pfaffen dise geschrifft80 nicht leesen/ wenn sy Con-
secrieren/ des forder ich ire Messbůcher zů bezeügen?81 Ich
waiß auch nit anderst
dann82 der neu Bapst83 unnd seyne Bi-
schoffen/ zů Zwickau84 und Noͤrdlingen/85 halten die
wort des
Alten Bapsts/86 das
můß ich ire buͤcher auß lassen urtaylen
und außsprechen.87
Dieweyl nu weder der Alt noch der Neu Bapst/ den rech-
ten grund
halten/ ist es gleublich/ das sy das blůt Christi in
irem Kelch bißher nicht
gründtlich88 und warhafftigklich
ge-
habt haben/ Seytemal89 sy die rechten wort außlassen/90 so wirt
der Carolstat der ursach halben des Teuffels nicht seyn/ das
er also schreybt/
die pfaffen haben kain blůt inn irem Kelch/
da mayn ich des Luthers donner axt werd ain butterweckn/91
und seyn aller sterckester knecht92 sey auch todt.
Ich will im93 aber besser94 geben/ unnd sag/ das der Kelch
kain Neu testament ist gewesen in der zeyt des ersten nacht-
mals
Christi/ wie gefelt dir das? Ich sag Christus hat in seymals Christi/ wie gefelt dir
das? Ich sag Christus hat in sey-
nem ersten Nachtmal geleert/ was
seyn blůtt künfftigklich
werden wurd/ unnd was der gedechtnuß Kelch95 durchs blůt
solt werden.
Testament.
Das wißt ir alle/ das ain Testament/ kain Testament ist/
vorm todt des Testatoris/
Denn ain testament ist ain letster
will/ mitt dem todt beschlossen oder bestetigt/
wa nun kain
todt ist/ da ist kain Testament Hebre. 9.96 Der todt macht das
Testament/ krefftig und
volkomlich/ das leben des Testato-
ris macht das testament
unkreftig und unvolkomlich Heb.9.97
fehlt ain Testament wirdt fest98 durch den todt/ annders hatt es
noch nitt macht/ wenn der
noch lebt/ der es gemacht hatt/
Hebre. 9.99 Das ist die natur des testamentes/ das der sterb und
gestorben sey/ der es gemacht hatt/ Seytemal100 ain testament
der letst will ist/ wa aber der lebendig
bleybt/ der seynen wil-
len setzet/ so ist er kain letster will/
was soll ich sagen/ dieweyl
da geschrifft ist/ Wa ain testament ist/ da můß der
todt ge-
schehen/ des/ der da das testament machet Hebre. 9.101
Das Christus noch (die zeyt)102
gelebt hab/ da er seyn nacht-
mal einsetzet/ ist so offenbar/ das
kainer beweysen darff/103
dar-
umb ist seyn blůt in der selben zeyt/ kain blůt des
testaments
gewesen/ unnd weniger ain blůt des neuen testaments/ inn
der zeytt/
nach woͤllicher Christus sprach. Vatter nymm den
Kelch der marter104 von mir Marci. 26.105 Nach woͤlcher zeytt
der Engel
Christum troͤstet/ und der herr blůt schwitzt Lu. 22.106
Ist aber das blůt Christi die zeytt107 kain blůt des neuen testa-
mentes gewest/ So ist der Kelch vil weniger ain testament
gewest/ der nicht zů dem testament gehoͤrt/ denn108 nur/ durchs
blůt/ oder im blůt des testaments/ Demnach sag
ich/ Chri-
stus hat in dem abentmal/ den haymlichen unnd
verborgen
Artickel des gesetzs109 angeruͤrt/ und den Jungern von seynem
gaystlichen priesterthumb/
opffer/ unnd blůtt gesagt/ durch
woͤlchs Christus eingeen wolt/110 wie wols die junger nichts
verstůnden/ dann am pfingstag.111
Christus hatt seyne Junger geleert/ das seyn blůt ain blůt
des neuen testamentes
zůkünfftigklich muͤßt werden/112
und
der Kelch durchs blůt/ als denn/113 wenn seyn blůt für uns/ in
vergebung der sünden wer
außgegossen/ Darumb spricht
Christus/ das ist mein blůt des Neuen testaments/
woͤlchs
außgegossen wirdt.114
Als115 auch das blůt der boͤcke
und Kelber/116 ain blůt/ des
al-
ten testamentes denn117 ward/ da die Boͤcke und Kelber star-
ben/
und das blůt ins volck gesprengt ward/ zů ainer leybliben/ und das blůt ins volck
gesprengt ward/ zů ainer leybli-
chen raynigkait Hebre. 9.118 Das neu testament můß dem Al-
ten antwurten/119 und das Alt doch übertreffen.120
fehlt
Von disem Artickel des glaubens/ hatt Christus gesagt/
und das geleert/ das seyn
aygen blůt/ ain blůt des neuen te-
stamentes wurd/121 und das das alt testament
(woͤlches voller
sünden war) sein end bald wurd haben/ denn woͤlcher vom
neuen
redt/ der sagt das das alt vergeen můß Hebre. 9122
Das Alt Testament:
Das Alt stůnd in eusserlicher offenbarung/ des willen
got-
tes/ und es war alles eusserlich/ und leyblich was des
Alten
gesetzes war/ Moses laß und erzelet
gottes gebot dem volck/123
er stach Kelber und Boͤck ab/ er samlets124 blůt/ er hetto leyblich
ding/ damit ers blůt fasset und ins volck besprengt/
Nemlich
er nam Hysoppen wasser/ und purpur wollen (als ainen spreng-
wedel) unnd warff das blůt ins volck leyblich/ er besprengt/
das bůch/ die hütten/ und alle gefeß des dienst gottes/125 unnd
alles was Moses thet/ das war eusserlich und leyblich/ sein
predig war
eusserlich/ und seyn besprengung eusserlich und leyb-
lich/ Denn
Moses besprengt das volck eusserlich und
leyblich
mit blůt/ und das selb blůt war ain blůt des Testamentes/126 zů
woͤlchem unschuldige
thier sterben můßten127 (und
in dem sel-
bigen ist es nitt gleych ainem testament aines
menschen/ der
seynen letsten willen/ mitt seynem aygen todt befestigt128) das
selbig blůt rayniget
nit mer/ denn so ferr es anruͤrt/129 Es ruͤrt
den eusserlichen leyb an/ unnd nicht das gewissen/
Darumb
blyb das gewissen der sünden/130 Aber die eusserlich und leyblich
unraynigkait vergieng/
got eusserlich zů dienen/ als131 der hüt-
ten zů nahen/ hineyn zů geen für Gott/132 im dienst leyblich zů
steen.133
Neu Testament:
Aber das neu Testament/ ist ain warhafftigs testament/p
Seytemal134 der selber starb/ der es machet/135 Nemlich der Mes-
sias/ woͤlcher ist Jhesus
von Nazareth/ Es hat auch todt/
und blut als136 das Alt/ und den todt/ des/ der ain mittler oder
zuͤberaiter ist gewest/ des neuen testamentes/ und in dem ist
fehlt das neu über das Alte/137
Aber inn dem ist es sonderlich überq
das Alt/ das der priester des
neuen testamentes/ unns nicht
leyblich mit seynem blůtt besprengt/ Sonder
gaystlich/ das
ist/ Christus würfft seyn blůt nicht leyblich oder mit tropf-
fen ins volck/ Sonder gaystlich.138 Christus nymbt auch nitt
ainen eusserlichen
bespreng wedell/ als Moses Hysoppen
nam139 etc. Sonder Christus
besprengt seyn volck/ durch den hay-
ligen gayst/ mit seynem
blůt Hebre. 9.140 und
durch sein goͤtliche
krafft/ durchdringt Christus alles was leyblich ist/141 und geet
ins gewissen und ins
hertz seynes volcks/ und wescht die ge-
wissen von boͤßen lüsten
und wercken/ zů dienen gott inn der
warhait/ unnd in dem gayst Hebre. 9. Johann. 6.
1.Petri.1.142
1.Johan.1.4.143 Ephe.1.
Colosse.1. Roma.3.144
2.Corinth.6.145
Das vergossen blut am Creütz des testaments.
Derhalben ist das blůtt Christi am Creütz vergossen/ ain
blůt des neuen
testamentes/ und es můßt außgegossen werden
solt es ain blůt des testamentes
werden/ als146 das blůt der
boͤ-
cke und Kelber außgegossen ward/ zů dem Alten
testament.r
Und das blůt
Christi můßt ain blůt der gaystlichen bespreng-
ung werden/ und
sünd vergeben/ solt es ain blůtt des neuen
testamentes werden/147 der ursach halben spricht Christus
das
ist mein blůt/ des neuen testaments/ woͤlches für euch und für
vil
vergossen wirt/ in vergebung der sünden Mat. 26. Mar. 14148
unnd alles was zů dem Neuen testament
gehoͤrt/ das můß
durchs blůt oder durch den todt Christi ain neu testament
werden/ als149 der Kelch etc.
Der Kelch das Neu testament/s
Woͤlcher ain Neu testament ist/ durchs blůt/
das ist darumb
das wir in dem gedechtnuß des vergossen blůts Christi/ dar-
auß drincken 1.Corint. 11.150
Besprengung.
In der weyse schreybt der dichter151 zů den Hebreern/ das des
fehlt herren blůt ain blůt des neuen testamentes sey/ Nemlich
der
ursach halb/ das des herren blůtt am Creützs vergossen/ ain
blůt ist/ der
gaystlichen besprengung/ Die unnsere gewissen
anruͤrt unnd rayniget Apocalip. 5.
Acto. 20.152 Hebre. 9. 10.
12.
unnd 13.153 Unnd sünd
abweschet figuriert154 Leviti. am 4. 14.
und 16.155
Denn gott verhieß/ das er seyn neu Testament im hertzen
geben wolt/ und den
sündern gnedig seyn/ und irer sünd nitt
mer dencken/ Hiere. 31. Hebre. 8.156
Es seynd zwů aygenschafften/ des Neuen Testamentes/t
Aine/ das got seyne gesetz ins hertz wolt schreyben/ Die
ander
das die vergebung der sünden/ dem selben einschreyben ins
hertz/ so
gewiß nachfolgen solt/ das Gott der sünden nichts
mer will gedencken/ Hiere. 31.
Esai. 43.157
Das got ins hertz schreybt/ das ist die offenbarung seynes
Suns/ ain kunst oder
verstand158 seynes opffers und
seines ver-
gossen blůts/ woͤlchen verstand der vater allain gibt
Joan. 6.
Math. 11.159 Das
ist der glaub oder das hertzlich und lebendig
erkandtnuß des todts und vergossen
blůts Christi/160 Also
wirft
Christus als ain gaistlicher priester/ durch (den hailigen gaist)
seyn
blůt in die hertzen/ seelen/ und gewissen/ unnd rayniget
unnsere hertzen unnd
gewissen/ durch den glauben Acto. 15.
Roma. 3.161
Diser offenbarung/ oder dem neuen gesetz162 volgt als bald
die vergebung der sünd/ so gnůgsam/ und in
solcher vorkünt-
lichait/163 sicherhait/ das der mensch aigentlich empfindt/ das
gott
kainer sünden meer gedenckt/164
Also rayniget gott/ durch
den glauben/ auß vergossen blůt Christi Acto. 15. Roma.
3.165
Darumb muͤssen wir mit vollem glauben herzů geen Heb. 10166
unnd nicht mit den fuͤssen/ wir muͤssen das
blůt des Creützes
Christi/ mit unnserem hertzen schoͤpffen/ und nicht das blůt
in dem leyb Christi/ oder im Kelch schoͤpffen mit dem maul/u
So wirs anderst167 für ain blůt des Neuen Testamentes woͤl-
len halten/ als ain bluͤt ist des warhafftigen goͤtlichen neülen
halten/ als ain bluͤt ist des warhafftigen goͤtlichen neü-
wen
testamentes.
fehlt
Disen glauben/ und dise art des Neuen testamentes/ ver-
wüstet
der neu Bapst/168 unnd machet
uns auß dem blůt des
gaystlichen truncks/ und der gaystlichen besprengung/ Ain
blůt des leyblichen trancks/ und der leyblichen besprengung
und kürtzlich ain blůt
des Alten testamentes/ wider alle ge-
schrifften Gottes/ die vom
blůt des Neuen Testamentes
schreyben/ sonderlich wider dise/ das ist mein blůt/ des
neü-
wen testamentes/ woͤlchs vergossen wirdt für euch und
für
vil/ in vergebung der sünden/169 dieweyl Christus durch dise re-
de (das170 in vergebung der sünden wirdt
vergossen) offentlich
anzaigt/ das seyn blůt ain
blůt der gayster/ der seelen/ der her-
tzen/ und der gewissen
sey/ und nicht ain blůt des leybs
Apo-
calip. 5. und 7. Hebre. 9. und 10.171
Denn der neu Bapst schreybt darwider und spricht/ das
wir des herren blůt leyblich
zů ainem neuen testament sollen
trincken/172 das wider die art/ wider die natur/
unnd wider die
aygenschafft ist/ des blůts des neuen testamentes/ Und der
Bapst173 gebraucht auch
eusserlicher ding/ als einen eusserlichen
kelch/ und gibt seinen affen174 das blůt Christi leyblich ins
maul
und in bauch/ und ist dem Mosi auff zwů
weyse gleych/ Nem-
lich in dem/ das er eusserliche und leybliche
ding zů dem blůt
Christi nymbt/ als175
Moses.
Moses nam
Hysoppen wasser/ unnd Purpur woll/ unnd
dunckt oder daucht sy ins außgegossen
blůt/ unnd besprengt
sein volck.176 Der neu Bapst nymbt aber ainen kelch/v wasser und
weyn/177 und gibt seynem volck das blůt
Christi leiblich ins maul
und sagt darzů/ es sey das blůt/ des neuen testamentes/
Ist
aber das nit ain grosser hone und spott/ des blůts des neuen
testamentes?
Spricht nitt Luther mitt solchen worten/
das
Christus blůt ain blůt des neuen testamentes sey/ aber mitt
seynem synn
und hertzen anders/ und also das ain blůt des Alten
testamentes sey? Es ist ain art
und ain krafft/ des blůts Chri-
sti im Kelch (so es leyblich
getruncken ist/ als178
Luther schreibt
von der leyblichen
nyessung des blůts Christi179)
und des blůts
Mosi/ Denn das wirdt die Sacramentler180 nitt helffen/ das
fehlt sy das blůt verborgen under frembder gestalt geben/181
Seyte-
mal182
Moses/ das buͤch und hütten/ die Altaren und andere
ge-
feß/ mit seynem blůt besprengt/183 den184 das blůt Mosi so unbe-
kandt ware/ Als185 das blůt Christi im Kelch den leuten unbe-
kandt ist/
Das solt ir halten.
Wißt ir das Christus blůt/ ain blůt des neuen testamen-
tes ist.
So wißt ir auch das/ das nur dasw
außgegossen blůt
Christi am Creütz ain blůt des testamentes ist/ wenn186
derhal-
ben ist es ain blůtt des Testamentes/ und antwurt der
figur/187
des Alten
testamentes. Und so wißt ir auch das ir des her-
ren blůtt nicht
leyblich nyessen188 solt/ sonder
allain gaystlich.
Das irs in euerem hertzen/ in euerem gewissen/ und im grund
euer selen189 solt empfahen/
dennx das steet dem neuen
testament
zů/ woͤlches das Alt auf hebt/ das leyblich ward empfangen.190
So werdet ir nu mercken/ das Luther ain Mosischer191
pre-
diger und leerer ist/ und nicht ain Christlicher/192 und das alles
kündt
ir auß den worten Christi versteen/ der in seynem nacht-
mal
sprach/ das ist mein blůtt des neuen testamentes/ woͤlmal sprach/ das ist mein blůtt des
neuen testamentes/ woͤl-
lichs in vergebung der sünden vergossen
wirdt/193 mercket nur
auff dise wort des neuen testamentes. Item vergebung der
sünden etc.194
Woͤlcher das blůt Christi anderst denn zů vergebung seiner
sünden empfacht/195 der empfacht das blůtt Christi inn
ainem
unglauben/196 und
thůt dem blůt Christi gewalt/ denn er nymbt
dem blůt die eer des neuen testamentes
unnd die krafft der
vergebung.197
Woͤlcher aber das vergossen blůt Christi/ als ain blůt des
neuen testamentes
empfacht/ der empfacht es gaystlich/ mit
seynem hertzen am Creütz/ und nicht auß
dem Kelch leyblich
mit seynem munde.198
Woͤlcher aber das blůt Christi leyblich empfacht/ der em-
pfacht
es nicht zů vergebung seyner sünden/ auch nit als ain
neu testament/ Sonder als
ainen leyblichen tranck.
Darumb wirdt er an dem blůt Christi schuldig/ so offt er
auß dem Kelch des herren
trinckt/199 inn der maynung/
das er
fehlt das blůt Christi leyblich drincken will/ denn er
widerspricht
disem wort/ das des herren blůtt ain blůtt des Neuen testa-
mentes ist/ in vergebung der sünden200 am Creütz vergossen.
In solchem unglauben/ fuͤren uns die Neue Baͤpste/201 und
der Diebold
Billikan/202
ist sonderlich verschmitzt203
und berait
ain solche narrerey204 und muͤssigkait205
des leybs und blůts Chri-
sti zů machen/ Aber woͤlcher saͤlig will
werden/206 der bit gott
denn ir alle bedürfft warlich grosser bit und hilff gotes. Sey-
temal207 wir sehen das
der teuffel in neuen Korrecken208 steet und
understeet sich die sehenden blenden.209
Unsere neue Baͤpste210 seynd
nicht gnuͤgig211 an dem übel
das
sy das herren blůt zů ainem gemaynen blůt212 machen/ das blůt
des neuen testamentes zů ainem blůt des
alten testamentes213
und
das blůt der gaystlichen besprengung unnd gaystlicher
raynigkait zů ainem blůt
leyblicher besprengung/ und leybli-
cher raynigkait machen/ Nayn/
denn sy woͤllen mit irem/ irrcher raynigkait machen/ Nayn/ denn sy woͤllen mit irem/
irr-
tumb fürt faren/214 und uns das blůt Christi nicht allain leyb-
lich zůdrincken geben/ sonder darüber/ arme/ ellende/ lausige
sündige und
unglaubige pfaffen setzen/ als mitler des neuen
testamentes/215 und des blůts des neuen testamentes/ auf das
sy sich ye216 an dem blůt
Christi genůgsam versündigen.217
Denn sy schreyben predigen und singen/218 das ain armer/ be-
truͤbter/ und unglaubiger pfaff/ in
krafft der wort Christi/
(woͤlche sy nit zaigen moͤgen219) das blůt Christi in irem kelch
oder
Sacrament dem volck gottes/ als ain blůt des Neuen
testamentes koͤnnen
geben/220 Darumb můß ich
in221 iren unglau-
ben zaigen/ und sag also.
Ist das blůt Christi/y das ain
priester im/222 oder ainem
anderen
gibt/ leyblich zů drincken/ nit ain tranck zů der gerechtigkait/z
So ist das kostlich blůtt Christi
inn der pfaffen Kelch/ kain
blůt des neuen testamentes/ denn es den durst nach der
ge-
rechtigkait nit leschet/ das ist/aa223 es ist nicht das blůtt/ das sünde
vergibt Ro. 3.224 Und fürter225 so kan es den kelch der neuen Baͤp-
sten zů
kainem neuen testament machen/ denn solchs blůt
selbs
kain blůt des neuen testamentes ist/ noch ain bluͤt des neuen
fehlt testaments seyn mag/226 Derwegen hette ich mit inen nicht zů
thůn/ und sy
widerumb kündten durch ir blůt nichts erstreyt-
ten/ das der kelch
ain neu testament sey/ durch ir erdichtes227
blůt/ das in irem Kelch seyn soll.
Ist aber das blůt Christi in irem Kelch ain blůt des neuen
testamentes (als228
Luther ain mal setzet/ aber das ander
mal
leucket/229 zeytten
also/ zeyten anderst/230 wie
sein bůch forne also/
hinden anderst schreibt/231 Ist aber das blůt Christi ain blůt/ab ain
blůt des neuen testamentes/ in der
pfaffen kelch/ und das ware
das232 unsere schoͤne/ neue wort reiche gezierte pfaffen/233 das blůt
Christi/ künden234 zů drincken geben/ So wirdt235 folgen/ das des
herren
vergossen blůt am Creütz/ kain blůt des neuen testa-
mentes were/
und das die arme eselltreyber/236 und die lustgre-
ber237 und die
gotlosen pfaffen/ die geferbte greber/ac238 mitler und
zů-
beraitter239 weren/ des Neuen testamentes?240 Das wurd ye ain
schoͤne figur/241 unnd also můß Esaias liegen/242 der von Christo
schreybt/ das er seer hoch und fürtreflich werde Esa.
52. 11. 9.243
und Paulus muͤßt auch liegen/ der Christo den
fürgang244 gibt
in allen
dingen Colosse.1.245
Das aber das volck/ das die sündige pfaffen/ priester und
mitler des neuen
testaments weren/246 wenn sy das
bluͤt Chri-
sti kunden geben/ zů ainem blůt des neuen testamentes/
das
findt man in der Epistel zu den Heb.9. und 10.247 auch auß an
deren buͤchern/ und ich behalt
mir das zůvor/ das248 ain
ding
ist im grund/ wenn ich sage Christus besprengt die glaubige
mit seynem
blůt/ oder also/ Christus drencket die glaubigen
mit seynem blůt/ das hastu Hebre.
9 und 10. Johan. 6.249 Thůn
die augen auf/ so wirst du das finden/ oder setz also.250 Das blůt
Christi ist ain blůt des neuen
testamentes/ oder ain blůt un-
ser erloͤsung Ephe. 1.251 Das ist ains/ das ander/ woͤlcher
das
blůt geben kan/ oder uns mit sprengen252 kan/ der ist ain mitler
des neuen testamentes.253
Das letste254 soll ich
beweysen/ und thuͤn es gern/ denn das
seynd helle wortt/ das Christus Jhesus durch
seyn ayges
blůt auff ain mal eingangen ist/ inn seynen Tabernackel/
fehlt woͤlcher von gott/ unnd nicht von menschen henden ist ge-
macht/ der da ist der hymel Hebre. 9.255 Und sitzt nu an der ge-
rechten gottes/ und wartet biß seyne feynde zum schemel seirechten gottes/ und
wartet biß seyne feynde zum schemel sei-
ner fuͤssen gelegt werden
Hebre. 2. unnd. 10.256 Item
durch seyn
aygen blůtt ist der hoch priester Christus Jhesus eingangen
in das
haylige Hebre. 9.257 Das faß
eben/258 denn da hoͤrestu
das
Christus durch seyn aygen blůt in seyn haylige und goͤtliche
hütten ist
gegangen/ das Christus durch seyn außgegossen
blůt ain mitler unnd zůberayter des
neuen Testamentes ist
worden/ das steet Hebre.9.259
Das Christo als dem aller hoͤchsten priester/ gebürdt sein
volck mit seynem aygen
blůt zů besprengen/ hastu Hebre. 9.260
Es was261 von
noͤtten das die hymelische ding durchs opffer
und vergossen blůt besprengt/ und
geraynigt wurden.262 Item
das blůt Christi hat unser gewissen geraynigt Hebre. am 9.263
Es besprengt unsere hertzen Hebre. 10. Item
Hebre. 12.264 hastu
bayde
den mittler Jhesum/ unnd die besprengung des blůts
Christi/ Hebre. 13.265 Christus hailiget sein volck durch
sein blůt.ad
Auß disen geschrifften266
volgt/ Das ainem ding/ und ainem
ampt zůsteet/ das blůt Christi geben/ unnd den
durchs blůtt
Christi raynigen/ dem mans267 blůt gibt. Denn das blůt Chri-
sti ist von
seyner art und krafft gottes ain blůt gaystlicher besti ist von seyner art und krafft
gottes ain blůt gaystlicher be-
sprengung/ und hailigkait/ das aber
ist allen pfaffen unmuͤgsprengung/ und hailigkait/ das aber ist allen pfaffen
unmuͤg-
lich/ae durchs blůt Christi den aller geringsten hayligen/268 denn
wa die pfaffen das kündten/ so weren sy
Christo gleych/ und
unsere saͤligmacher.
Aber dennocht setzt der neu Bapst269 mittler des neuen te-
stamentes/ und Testatores/ wenn
er spricht/ das die pfaffen
des herren blůt in irem Kelch den layen geben/270 Ist aber das
nicht ain grosse
schmach/ und verachtung des blůts Chri-
sti?271 Seytemal272
Luther das blůt Christi so gering achtet/
daß
ain pfaff geben kan zů ainem tranck/ Ist es nicht ain ellend
ding/ das wir
hoͤren muͤssen/ das Luther dem
allerhoͤchsten
priester273
solche schnoͤde und nyderige pfaffen vergleycht274 und
an seyne seytten stellet? und denaf eingange (der ain mal zů ay-
fehltner ewigen und volkumlichen erloͤsung/ durchs blůt Christi
ge
fehltner ewigen und volkumlichen erloͤsung/ durchs blůt Christi
ge-
schehen ist) so offt an ainem tag darf verneuen/ Das
haisset
aygentlich das blůt des Neuen Testamentes versprechen/275
und mit fuͤssen tretten
Hebre. 10.276
Luther
schreybt grosse buͤcher wider das opffer der pfaf-
fen277 das sy sich
verlauffen278 in der Mess und
also sprechen/ wir
opfferen Christum/ und schreybt wie sy gott lestern/ das
ley-
den und das opffer Christi vernichtigen/279 Er will aber nicht
sehen/ das
er die wurtzel des pfaͤffischen irrtumbs behalt/ dar-
auff und
darauß schreybet/280 unnd das er
das blůt des neuen
testamentes darauß schreybt/ und das er das blůt des neuen
testamentes gleych so greulich verspricht/281 veracht/ und leste-
ret/ als die alten
Papisten282 das opffer Christi
versprechen.283
Ist das nicht/284 das Luther arme sünder zů priester setzet/
des blůtts Christi? Also das er an ainem end285 also schreybt/
Das blůt Christi auß dem Kelch getruncken
rainiget den sün-
der/ und sagt/ das die pfaffen das selb blůt
raychen und geder/ und sagt/ das die pfaffen das selb blůt raychen und ge-
ben?286
haisset das nicht das priestertumb Christi lesteren? hais-
set das
nicht das blůtt des Creützes versprechen?287 als wer es
nicht krefftig und reych gnůgsam zů ainer ewigen
erloͤsung?
was wirt volgen? das Christus nicht ain ayniger288 mitler mitler289
ist/ des Neuen Testamentes/ das wir vil mittler haben/
Nemlich kretzigte290 gottlose
pfaffen/ das des herren blůt am
Creütz nit das blůt ist unser besprengung/ unser
gerechtigkait
und unsers lebens.
Denn ist das blůt in der pfaffen Kelch/ das blůt unser be-
sprengung/ oder unser gerechtigkait/ oder das blůt unser versprengung/ oder
unser gerechtigkait/ oder das blůt unser ver-
gebung der suͤnden/
so hat Christus sein blůt am Creütz (durch
den hayligen gayst außgegossen/ unnd
geopffert) umb sonst291
außgegossen und geopffert. Gala. 3.292
Dise und der gleychen verachtungen des blůts (am Creütz
vergossen) seynd ye293 so arg schedlich und schendtlich/
als der
Alten Papisten narrhait/294 die den leyb unnd das blůt Christi
zů ainem gedechtnuß opfferen/ wider
woͤlche295 der Billikan
grymmlich schreytt
undag
schreybt.296
fehlt
Von unserm priestertumb.
Das aber wirdt weder den alten noch den neuen Baͤpsten297
hilfflich seyn/ das wir alle priester seynd
durch Christum ge-
worden/ Als298 geschriben. Du hast uns vor got priester gema-
chet Apocalip. 5. 1.Petri. 2.299 Wenn das ist nicht/ auff die
maynung300 geredt/ das wir das flaysch und das blůt aufs
neu
opffern moͤgen/301 oder
das wir uns des leybs/ unnd des blůts
Christi mechtig machten/ als302 die thuͤn/ die des herren
leyb
und blůt durch ir Sacrament irem volcke darraichen/ und
geben/303 denn dise machte steet dem aller
hoͤchsten priester Je-
su Christo allain zů/ unnd kainem meer. Wenn
wir unns
solcher machte anmaßten/ So fielen wir von unserm priester-
tumb/ das ist von Christo durch den unglauben/ dieweyl wir
wider den priester/ wider seyn opffer/ unnd wider seyn blůtt
sündigten/ wider den
priester/ das er mer sterben muͤßt/304
Dar-
umb wer auch seyn ampt nit besser/ denn des Aarons Heb. 9305
Wider das opffer Christi/ das nicht volkomlich gewest wer/ah
auf ain mal ain ewige erloͤsung
zů geben. Wider das blůt/ai
das
seyn vergiessung/ nit ewigklich zů der erloͤsung wircken kund.
Aber also seynd wir priester worden durch Christum/ wir
hetten kainen zůgang zů
got/306 wir waren in gottes
zoren307/ wir
waren
streflich vor gott/308 wir waren
hessig/309 wir stuncken
von
sünden310 etc. dorfften
gar nit für gott tretten/311 und
da kam Chri-
stus der priester und opffert seynen leyb/ und
vergossen blůtt
durch den hayligen gayst am Creütz/ unnd besprengt unsere
gewissen/ und rayniget uns von boͤsen wercken/ zů dienen für
gott Hebre. 9.312 Unnd gab uns ainen zůgang zů gott/
Entna-
me uns den zoren gottes/ unnd setzt uns inn die liebe
gottes/313
macht uns
unbefleckt unnd unstraͤflich/314
das wir gott durch
in opfferen künden/ ain opffer des lobs/ die frücht unser
lip-
pen/ die got bekennen Hebre. 10.315 Das wir got unsere leyb/ ley-
den/ leben/ und gaister opfferen kündten Roma. 12.316 Der wir
vor kains vermochten/ also seynd wir
priester durch Christum.317
Das priestertumb haben wir durch den glauben/318 unnd
fehlt auß dem herlichen319 erkandtnuß des Priesterthumbs/ des
opffers unnd des blůts Christi/320 One glauben/ unnd
ausser-
halb der erkandtnuß Christi hetten wir deren kains/
Aber
durch
unsern glauben vermoͤgen wir/ wider321 das opffer Chri-
sti widerumb opfferen/ noch seinen
leyb zů ainer speyß geben
deßgleychen/ wider das blůt Christi auffs neue
widerumb
gyessen/ noch zů ainem tranck geben? Darumb doͤrffen sich
unser pfaffen der grossen sachen des priestertumbs Christi nit
understeen/ sy
moͤgen322 wol das opffer/
den leyb und das blůt
Christi bleyben lassen/ als323 geopffert ist.
Also haben wir/ das Luther durch seyne
leere (so er schreibt
er koͤnn das blůt Christi leyblich zůtrincken geben/ in
seynem
Kelch)324 sich und
seine nachfolger an die seytten Christi setzen/
und woͤllen sich mitler des neuen
testamentes machen/325 dem
obersten priester gleych seyn/ ain gleich ampt haben/ machte
haben/ den leyb und
das blůt Christi außzůtaylen/326
Auß dem
blůt des neuen testamentes/ ain blůt des alten testamentes
machen/ und
auß dem blůt unserer gaystlichen besprengung
ain blůt und blůt der leyblichen
besprengung/ das ain grosse
greuliche sünd ist/
Nemlich ain widerchristliche leere/ wi-
der das blůt des
Creützes/ und ain straff327
oder verachtung des
neuen testamentes.
Es wirt Luthern auch nicht entschuldigen/
ob328 er mit dem
scheyn329 anders schreibt/ all
dieweyl die boͤse wurtzel seiner lere
bleybt/ das er vil von wort ruͤmet und
spricht/ das wort thůts
und mir thůns in dem wort/330 des kundt des kundt331 der teuffel
auch also ruͤmen/ so es am tag
ligt/ das sich Luther des worts
gottes
ruͤmpt/ das er nicht hat/ und nit auflegen kan.332
Luther
hat nit ain silben in der schrifft die anzaig geb/ das das
blůt
Christi im kelch/ ain blůt des neuen testamentes sey/333 Darnach
hat er vil weniger in der geschrifft/
das der kelch ain neu te-
stament sey/ durchs blůt Christi/ das im
kelch kelch334 sey/ als er
sagt/335 und hat noch weniger
anzaig in der geschrift/ das ain
pfaff das bluͤt Christi heraber vom hymel in den
kelch bringen
und darnach geben kan/ als ain blůt des testamentes.336
fehlt
Durch dise gründe (des glauben) ist es wol erweyßt/ das
der Kelch nicht ain neu
testament ist/ durchs blůt das dar-
innen seyn soll.
Sonder durchs blůt des Creützes/ durchs blůt das
Chri-
stus der priester außgegossen hatt/337 und es ist gleych so vil
ge-
sagt/ der kelch ist ain neu testament im
blůt/338 als das/ in
dem
todt ist/ der Kelch ain neu testament/ denn der todt Christi
gehoͤrt zů
dem neuen testament/ gleich wie das außgegossen
blůt Christi/ das wirt dir das 9.
Ca. in Hebreis339 kund
machen
und die ander Apostel so340 vom tod und blůt vergiessen schrey-
ben.341
Nu so wenig das folgen wirt/ das der todt Christi in dem
kelch seyn muͤßt/ wenns
geschriben wer/ offentlich als haym-
lich/342 yedoch krefftigklich/343 ist geschriben/ Der kelch das neu
testament
in meinem todt.344
Darumb schleüsset jhens auch nicht das345
Luther will/ das
das blůt im kelch
leyblich sein můß/ wenn der kelch ain neu te-
stament ist im blůtt/
oder durchs blůtt.346 Syhe wir
seynd ain
volck gottes/ und ain volck des neuen testamentes/ durchs
blůt oder
inn dem blůt Christi/347 volgt
aber darumb/ das/ das
das blůt Christi in uns leyblich sein muͤß? ey nain/ wir
haben
den glauben/ und der Kelch wirdt von uns/ in dem gedecht-
nuß des vergossen blůts Christi/ gebraucht zů ainem drinck
geschirraj/ darumb ist der Kelch durchs blůt ain
neu testament.ak
Nu lasset unns doch lůgen/348
ob dem Luther diser text/ der
Kelch das
neu testament in meinen blůt/349
etwas dienen moͤg/al350
lasset uns doch disen text
hin unnd her legen/am
außfalten/351 das
hinderst zů forderst/ das innerst herausser keren/ und versůchen352
ob doch der Luther ainen grund hab/ seiner leere/ die er auff
disen
grund gebauen hatt.
Lassen wir den text ligen wie er ligt/ unnd besteen also/353 der
Kelch das neu testament in meinem
blůtt/354 was volgt? das
des herren blůt leyblich im kelch ist? wa hastu schrifft?355
Ant-
wurstu/ alhie/ Wie laut sy?356 nicht also? inn dem bluͤt/ in dem
blůt?
Nichte? ey so würdestu nicht darauß357 lesen/ denn358 das der
fehlt kelch ist im blůt/ duncket dich das nerrisch lauten/359 und wider
unser synnen/
vernunfft/ und glauben lauten? Solt du wissen
das dein außgeflochter
verstand/360 vil nerrischer
laut/361 schrifft
loser/
blosser/ und ellennder362
ist.
Denn er hat alle die gebrechen/363 die diser verstand364 hat/ der
Kelch ist im blůt leyblich/ und über dise gebrechen/ gebricht
im
schrifft365 oder schrifftliche
vermůtung/366 Du soltest
leesen367 der
kelch in
dem blůt/ so lisestu das selb widersynnisch und wider
die geschrifft also/ das blůt
ist 〈in〉an dem
kelch leyblich/ Bin ich in
deiner vernunfft unsynnig/368 das ich sag/ der kelch ist leyblich
in dem
blůt Christi/ darumb ist er ain neu testament/ so bist
du unsynniger in unserm
verstand/369 wenn du sprichst/
der kelch
ist ain neu testament in dem blůt/ das leyblich im kelch ist/
denn
dich verlaßt dise geschrifft/370
und setzt/ nach dem bůch-
staben/ den andern verstand/371 den nyemandt annymbt.
Lege den text also/ das neu testament in dem blůt ist der
kelch/ volgt nicht
abermals/ der synn und verstand/ den kain
mensch und kain kirchen ye angenommen
hat/ nemlich diser372
der
Kelch ist im blůt? das aber wirdestu wol mercken/ wenn
du also die wort
samlest/373 das neu testament
ist in dem blůt
Christi. Der Kelch ist das Neu testament/ Darumb ist der
Kelch
im blůt Christi.374
Wende die selbig rede also/ in dem blůt das neu testament
der Kelch/375 was aber wirdestu
darauß schoͤpffen? das? das
neu testament ist im blůt/ der Kelch ist im blůtt/ Denn
der
kelch ist ain neu testament im blůt? volgt das nicht? nichte?
volgt? ey so
sihestu das dir dise helle schrifft deinen grund umb-
würfft/ und
das blůt auß dem kelch nimbt/ wa nu ist die helwürfft/ und das blůt auß dem kelch nimbt/
wa nu ist die hel-
le Sonne?376 Ist sy verblichen? ist sy finster worden? wa ist die
donner
axt?377 Ich main sy sey
ins378
Luthersao leere und treum gefal-
len/ und hab grund
unnd bau in ainen hauffen geschlagen
und er wardte das sy im nicht auff seynen
kopff fall/ solche
wetter verhengt gott/ wann man undanckbar seyn will/379 Da
wirdt der Billikan neu blůt außhacken/380 und ain blůt erdi-
chten/ und in seynen kelch bringen/ auß ainer neuen Biblien
fehlt das wider381 ain blůt des Neuen testamentes seyn/ wider382 ain
blůt das zů etwas nutz ist/ Dann er will nitt leyden das man
also schleüßt/ das
blůt ist/ durch dise unnd andere schriff-
ten383 nicht in dem kelch/ darumb ist
es nicht drinnen/ wiewol
er kain geschrift fürlegt/384 das des herren blůt in dem kelch ist.385
Ich hab anfengklich die gnad386
Creützes gepredigt/ die selbe
haben etliche layen so wol eingenommen/ das sy drauß
schliessen
Christus mer in387 in dem sacrament kain nutz/ Noch388 diß schü-
tzerey389 (das die Sonne alle ende390 scheyn/ und Christus all enden
nutz sey/ fragten sy nichts/
den sy wissten von dem nutz des ley-
den Christi zů reden) Da
solten unsere Papisten391 sagen/
was
der leyb und das blůt Christi im Sacrament schaffen/392 wa zů
sy den entpfahern nutz seind/ So thůn
sy das so unbestendig-
klich/ das yederman schier anfacht393 zů zweyffeln/ Ob Christus
in
dem Sacrament sey/ Das solten nu unsere Papisten auch
erweysen/ das Christus in
irem sacrament/ Aber was sy thůnap
das scheyndt394 auß
unser aqgeschrifft
wol/aq TODO: prüfen395
die wir yetzt handeln396
wenns mit schelten/ lesteren/ flůchen/ verflůchen/ verbanden397
und dem teuffel geben/398 wer außgericht/ so hetten sy ire sach be-
rait erlangt/ denn ich wolt inen ungern auff ire spoͤterey antrait
erlangt/ denn ich wolt inen ungern auff ire spoͤterey ant-
wurten.
Das beger ich aber/ das sy mich mit klarer/ heller/ und ge-
wiser
schrifft leeren/ das/ wie/ und warumb Christus im Sawiser schrifft leeren/ das/ wie/ und
warumb Christus im Sa-
crament sey/399 wenn sy das theten/ so wolt ich mich gern
lassen
weysen/400 so gern
das man mercken sollt/ das ich on schelten
volgen wolt.
Was aber soll ich thůn? Ich? der mit obgemelter schrifft401
als402 mitt ainer donner axt403 werd angegriffen/ dem teuffel zů
geaigt?404 Ich? der ich doch anzayg/ das dise
geschrifft/ Der
Kelch das Neu Testament etc.405 Das bluͤtt auß dem Kelch
bringt unnd ainen verstand406 gibt/ woͤlchen kain Bapst hat
angenommen? was soll ich thůn? Ich wayß dise nott nye-
mandt denn
allain gott zů klagen.
Das aber diser text/ Der kelch das neu testament etc. das
blůtt nicht im Kelch
erhalt/407 ist auff zwů weyß angezaygt/
fehlt Ich will den text auffs dritt mal wenden unnd keren/
also/
Der Kelch ist dein blůtt das Neu Testament/408 was volgt?
das? das blůtt ist dein Kelch?
nayn? denn das muͤßt auch
volgen/ das blůt Christi ist inn dem Kelch ain Neu
Testa-
ment/ oder das blůt ist durch den Kelch ain neu
testament/ar
das wurd zů
mal wol lautten/ das Neu Testament Christi
zů lesteren/ wie wol des Luthers maynung darnach ringet/409
wenns im geling/ So bleybt
abermals der verstandt/410
Der
Kelch ist im blůt/ versteet leyblich/411 denn die Baͤpst woͤllens412
blůtt Christi leyblich inn Kelch haben/ das aber nemend
die
Baͤpst nit an/ so nemen wir von droͤumen413 noch weniger an.as
Ich fürcht die Baͤpst werden iren stand verlieren/ wie seer
sy zürnen/
Bochen414 und schreyen/
verflůchen/ vermaledeyen.
Auff disen Artickel můß ich den Christen zů erkennen ge-
ben/ das
das blůt Christi ain warhafftig dranck ist Joan. 6.415
Den selben dranck soll kain Christ leyblich drincken/ das
ist/
mit maul unnd bauch/ denn also wer das blůtt Christi kain
warhafftiger
dranck/ Sonder mit dem hertzen im glauben/
woͤlcher das blůt Christi am Creütz vergossen wol erkendt/
der drinckt wol/ und
seyn durst wirdt im gelescht/ wie Chri-
stus sagt/ woͤlcher
an mich glaubt/ den wirdt nicht dürsten
in ewigkait Johan. 6.416
Gern woͤlt ich wissen/ nach was die gottfoͤrchtige durst
haben/ haben417 nicht durst nach der
gerechtigkait? was ist ge-
rechtigkait der gotfoͤrchtigen?418 ist es nicht der glaub und
das
erkendtnuß/ das der419
die vile sünde abwescht. Esaie am 53.
1. Johan. 1.420
Ist die vergebung der sünden nicht die saͤligkait/ der glau-
bigen/ laß dir Paulum Romanos am 3.421 Antwurten/ unnd
Roma.
8.422
So můß das der grund der durstigen nach der gerechtikait
sein/ das ettliche ire
sünd fülen/ unnd dürsten nach gewiser
vergebung/423 denn Gott hatts in424 offenbaret/ das ainer durch
fehlt seyn blůt vergiessen wurd/ sichere vergebung der sünden
geben
reychlich/ volkomlich/ und gnuͤgsam mit volkomlicher sicher-
hait/ und ewigen fryd Roma. 5.425 Der selbig ist der Messias
woͤlcher ist Jhesus von Nazareth/ denn disen
hat gott versi-
gelt/ und gesandt Johan. 6. 9.426 Woͤlcher nu Jesum Christum
erkendt/ der findt in im/ das seyn blůt/ das recht blůt ist/ des
neuen testamentes/
das für alle sünde ist vergossen/427 Darumb
wirdt im428 seyn durst ewigklich gestillt/ denn er erkendt durch
den glauben/ Das
Christus Jhesus von Nazareth Gott-
tes sun ist/429 der seyn blůt/ durch den hayligen gayst in verge-
bung der sünden/ hat vergossen/430 An dem selben er zůfryden/
Er denckt nach kainer
andern erloͤsung/ und thůt im431
wee/ das
etliche ire erloͤsung in anderen dingen/ oder durch andere we-
ge sůchen/ als432 die thůn die durchs blůt im sacrament woͤllen
saͤlig werden/
denn433 durchs vergiessen am
Creützs Christi/
das ist/ das dasat434 Christus saget/
woͤlcher an mich glaubt435
wirdt nicht mer dürsten/ in ewigkait/ dürsten436 Johan. 6.437
Darumb muͤssen wir das vergossen blůt Christi am Creütz
vergossen erkennen/ oder
recht glauben/ wenn das blůtt
unnser dranck seyn soll/ denn Christus hatt seyn
blůtt/au am
Creütze
erhoͤcht/ zů ainem gaystlichen dranck außgegossen/
als er seyn flaysch erhoͤcht/ am
Creütz für das leben der welt
geben hat/ zů ainer warhafftigen speyß Johan. 3. 6.
12.438
Sollen wir aber das blůt Christi am Creütz vergossen
erkennen/ wenns unnser
warhafftiger tranck ist/ so muͤssen
wir mit dem glauben unnd im hertzen herzů geen
Hebre. 10.439
Roma.
3.440 so můß unser inwendig
mensch herzů kommen/ und
nit der eusserlich/ ist das war? Ja es ist war/ so ist das
falsch
erdicht unnd erlogen/441 das das blůtt Christi unser leyblicher
tranck ist/ das doch Luther leeret.442
Da der Bapst strafft443
Christum/ Christus sagt/ Wir sol-
len
im hertzen und glauben trincken/444 so spricht der Bapst/
ir
solt mit dem maul drincken/445 Christus spricht/ ir solts vom vat-
ter hoͤren und
leeren/ und also zů mir kommen.446
Luther spricht
ir solt mich447 hoͤren/ unnd zů dem blůtt im Kelch
kommen/448
fehlt Christus spricht das seyn blůtt ain warhafftiger dranck
sey/449
das ist/ ain
dranck ewiger erloͤsung/450 des
ewigen lebens/ fürav
gott/ denn es ist ain gaystlicher dranck/ aber Luther sagt/ das
blůt im kelch ist kain warhafftiger
dranck/ und ist nicht ain
dranck der erloͤsung/ und des lebens füraw451 got/ Sonder das blůt
Christi solt ir auß unserm kelch
leyblich drincken.452
Das blůt im kelch/ ist ain blůt ains neuen testaments/ wie
wols kain sünd vergibt/
noch ain gaystlich leben gebürt/453 Es
ist Es ist454 ain gemayn455 blůt das Judas der verraͤter Pylatus
Herodes/ und die
morderische pfaffen drincken. Was aber kumpt
drauß? Was? nicht das? das Christus
unrecht gesagt hatt/
das seyn blůt ain warhafftiger dranck sey/ des lebens?456 unnd
das die warhait457 hab gelogen/ woͤlche spricht/
woͤlcher das
blůt drinckt/ der bleybt in mir?458 Item der trinckt/ax der hatt das
ewig leben?459 und das auch Jhesus nicht gewißt hab was er
geredt/ da er
spricht/ Es kumpt nyemandts zů mir/ denn der
allain/ woͤlchen mein vatter
zeucht.460 Aber also schreybt
Lu-
ther wider Christum/ und nicht wider mich/ und
sonderlich
schreybt er wider das blůtt Christi/ So er schreybt/ das das
blůt
Christi ain leyblicher/ oder falscher/ und Scariotischer461
dranck seyn koͤnn/ denn das flüßlin quilt auß
disem brunnen/ay462
das blůtt Christi (inn der
Pfaffen Kelch) ist ain leyblicher
dranck/ inn woͤlchem Judas der verretter Christi gemayn-
schafft hatt.463
Disen brunnen aber hat Luther gefunden und
außgegra-
ben/464 darumb ist das gyfftig wasser auch sein/ das den grund
des Creützes
Christi versůcht umb zůwaschen/465 aber er wirdt
sich am herten466 felß zerspalten/ das glaubt mir/ wir haben we-
der sand
noch grieß/ noch kieß/467
sondern lautern herten unnd
rechten felß/468 das wisset und iraz werdet es innen werden.469
Wenn Luther kainen schaden sonst thet inn
der Christen-
hait/ so wer der warlich allain groß unnd
erschrecklich/ das
er auß dem warhafftigen
dranck/ ain falschen dranck macht
Auß ainem gaystlichen dranck ainen
leyblichen. Auß ainem
dranck des lebens/ ainen dranck des tods/ Auß ainem dranck
fehlt der außerwoͤlten/ ainen dranck der verdampten machet/ Und
Christum straffet/470 der
offentlich spricht/ das seyn blůtt ain
warhaftiger dranck sey Johan. 6. und
1.Johan. 1.471 Woͤlcher
spricht das die jhenen kain gemaynschafft mitt den sünden
haben/ die gemaynschafft
in dem blůt Christi haben/ Unnd
widerumb/ das sy des blůts Christi nichts
genyessen/ die ge-
maynschafft haben mit sünden/ Dartzů wolt ich
wol etwas
auß dem 12. Capitel Johannis472 růmen/ so es noͤtig/ es ist aber
an der leere Christi an
ainem end/473 und Sant Johannis am
anderenba ort474 gnůg/ den Luther seyn maul zů stopffen/475 als im yetzt
für476 got gestopfft ist/ unnd bald mechtigklicher oder hefftig-
klicher wirdt verstopfft werden.
Der Luther ist nun schon offenbar
worden/477 das er anderst
vom blůt Christi schreybt denn die warhait/ und das blůt Chri-
sti
zů ainem leyblichen ungaystlichen/ krafftlosen/ und gaystlosen
dranck will machen/
Dem herren Christo zů uneeren/ seynem
blůt zů schanden/ darumb huͤttet euch vor seyner leere/ sehet
darauff/ das
euch seyn Rethoricken nicht verfuͤr/ laßt euch
das nicht einraunen/ das Christus
(Joan. 6.)478 nicht gnůgsam
vom trinckenbb seines blůts
geschriben hab.479
Wartetbc euer480 und macht das blůtt in der pfaffen
Kelch
nicht zů ainem blůt des Alten testamentes/ Als481
Luther thůt
ders482 leyblich zů drincken gibt/ der dem blůtt des Neuen
Te-
stamentes wol den namen laßt im scheyn/ Aber in der
wurstamentes wol den namen laßt im scheyn/ Aber in der wur-
tzel
und in dem grund beraubt er das theur edel/ kostlich/ und
für uns vergossen
blůt483 aller wirdigkait/ Er
nimbt dem blůt
den gaist/ die krafft/ die machte/ die volkomlichait/ den nutz
und des neuen testaments namen/ dartzů/ zů seynem aygen
schaden/ unnd zů ainem
verdamnuß/ aller der/ die sich auff
das thier/ das er reytt/ setzen/484 Ich schreyb wie ichs verstee/
one wunsch/bd das ainer in gottes
zoren fall/485 und wayß es
nicht
anderst/ Und ich bitt gott taͤglich486 seyn gnad/ mich nicht an-
derst/ dann seyn
warhait laß schreyben/ und mirs offenbaren
woͤll/ so ich irret/ Aber ye mer ich
synn/ tracht und denck/ und
ye fester und steters ich anhalt/ mit bitten und
flehen/ ye487 mer
fehlt ich hynder die lüste488 des Teuffels kumm/ der den Christen/ das
eingeben hatt/ das
sy maynen behelff489 auß dem
Sacrament-
lichen wesen Christi zů erholen/ wenn sy den leyb
unnd das
blůt Christi durchs Sacrament leyblich empfahent.490
Der vatter aller barmhertzigkait/ woͤll unns erleuchten/491
rechten grund leeren/ und in bestendigem fryd
erhalten/ Amen.
Luther hatt den glauben an Christum wider sich/ so verlaßt in alle ge- schrifft/ was soll ich thůn? was wilt du thůn lieber Christ? wir müssen bitten umb weyßhait und stercke.492
Auß obgehabter rede ist lyederlich493 zů mercken/ das dise wort
der Kelch das neu testament in meinem blůtt/
woͤlches ver-
gossen wirdt Luce. 22.494 Oder dise/ Das ist mein blůt/ woͤlchs
ist des
neuen testamentes/ das für vil vergossen wirt/ in ver-
gebung der
sünden Math. 26.495 Noͤttige
wort seynd/ die Chri-
stus hat auß noͤtten geredt/ auß vil
ursachen. Zů dem ersten
Das Christus vor seynem ende/ offentlich verkündigen
můßt
das er der Messiach war/ Das alle geschrifften Mosi/ der pro-
pheten/ die irgent von ainem neuen
testament/ unnd vom
blůt des neuen Testamentes weyßgesagt hetten/ in dem
herren
und in seinem blůt solten erfült werden/ und ain end erlangen.496
Das war zů mal ain froͤliche und ain noͤttige predig/ und
verhayssung/ das war
auch ain ampt über das ampt aller
propheten/497 und über das ampt Johannis des taͤuffers/ Denn
der Taͤuffer deüttet auff ainen
frembden/498
aber Christus
deütet auff sich/ und auff seyn
aygen blůt/ und sprach/ das ist
mein blůt des neuen testamentes/499 Und das irs eben weßt/500 das
blůt des neuen
testamentes blůt ist/ So sprich ich/ Das ver-
gossen wirdt für vil/
zů vergebung der sünden.501
Hoͤrent ir502 das
neu
testament/ nemlich nemlich503
die vergebung der sünden.
fehlt So merck eben/ das mein blůtt/ das blůtt ist/ das
vergossen
soll werden/ umb vergebung der sünden.
In dem/ das rechte warhafftige und volkomliche verge-
bung/ durch
mein blůtt wurd geschehen/ ist mein blůtt des
Neuen Testamentes blůtt/ In woͤlchem
die sünd/ gar mitt
ainander werden vergeben/ also/ das gewissen der sünd ver-
geet/ und gott der sünden gar nichts mer dencken will.504
Aber in dem das vergossen wirdt/ ist es ain blůt des
testa-
mentes/ denn ain yegklichs blůt můß außgegossen unnd
ins
volck des testamentes gesprengt werden/505 das ain blůtt des
testamentes soll werden.506 Seytemal507 ain testament one todt
kain testament
ist/508 Demnach můß das blůt
des testamentes
ain blůt des todts seyn/ als509 das blůt Christi am Creütz gewest
ist/ Der ursach
halben schreyben die Aposteln/ zů zeitten510 vom
todt Christi/ unnd zeytten vom blůttvergiessen/511 Das ist ain
dapffere512 und gnuͤgsame ursach/ Das Christus vor seynem en-
de/ von
seynem blůtvergiessen gesagt/ das ain blůtt des mitde/ von seynem blůtvergiessen
gesagt/ das ain blůtt des mit-
lers were/ des neuen testamentes/
das wurd vergossen werlers were/ des neuen testamentes/ das wurd vergossen wer-
den/ zů volkomlicher und ewiger vergebung der sünden/ und
also ain blůt des neuen testamentes werden.513
Auß diser ursach volgt ain andere/ das Christus solche re-
de/ von
seynem blůt/ derhalben gesagt/ das wir weßten/ wie
der Kelch/ des nachtmals ain neu
testament wurd werden/
Nemlich denn/514 wenn Christus seyn blůtt/ zů vergebung der
sünden hette
vergossen/ unnd seyn gemayn zůsamen kaͤme/
und
auß dem Kelch inn rechtem gedechtnuß/ des vergossen
blůts druncke/
Als515
Paulus zů den Corinther schreybt 1.Cor. 11516
Mitt hellen worten also/ das
solt ir thůn (so offt ir drincken
werdet) in meinem gedechtnuß thůn/ Paulus sagt bald dar-
vor/ das
der Kelch ain testament sey/ inn dem blůtt Christi/517
das galt auch so vil bey Paulo ain Neu testament in meinen
blůt/ Als wer die annder Clausel daran
gesetzt/ die also laut
das vergossen wirdt/ inn vergebung der sünden518 (woͤlche die
andern
Evangelisten/ uns zů groͤsserm unnd gewiserm ver-
stand/ auß
getruckt519 haben) denn wir
sehen alle/ was Paulus
fehlt ain Neu testament hayßt Hebre. 9. 10. 12. 13.520 Warumb das
blůt Christi ain
blůt des neuen testamentes ist/ nemlich von
wegen der vergebung/ das bey im521 gnuͤg ist geschriben/ das
blůt Christi ist ain blůt des neuen testamentes/ und also vil
ist gesagt/ als das
das blůt Christi můst vergossen werden/
umb volkumliche vergebung der sünden/ des
volck Christi
und gotes/ Das sicht yederman/ zů den Hebreern 8. 9. 10.522 Also
stympt der namen Christi
mitt dem todt Christi Math. 3.523
Philip. 2. Luce ulti.524
Darumb ist der Kelch ain Neu Testament durchs
blůtt
oder in dem blůt des Neuen Testamentes/ Das wir in dem
gedechtnuß des
gestorbenen Christi/ auß dem Kelch drincken
der seyn blůt für uns hat
vergossen.525
Luther darff mir auff legen/526 als hett ich geschriben/ das
man solche herliche527 und
noͤtige wort/ vom blůt moͤcht aussen
lassen/528 Es sey aber von mir ferr/ Aber dem Luther moͤchts
dienen/ wenn wir solche wort under ain
banck steckten/529 Mir
und
den glaubigen an Christum wurd das dienen/ das wir solche
wort des herren wol
versůchen/530 und iren inhalt
begreyffen.
Denn wir greyffens schier/531
das der Kelch/ des herren/ ain
Kelch des neuen testamentes ist/ durchs blůt des
Creützes
woͤlchs auß dem leyb Christi/ der am Creütz hienge/ fluß.532 Wenn
das selbig blůt ist das
blůt des neuen testamentes/ Ist aber
der Kelch durch das blůtt des Creutzes ain neu
testament/
Ey so ist der Kelch kain Neu Testament durch das blůtt
das in im
seyn soll/ denn wenn gleych das blůt Christi/ in dem
Kelch/ die zeyt des nachtmals
wer gewest/ als533 inn dem
leyb
Christi war/ So wer der Kelch dennocht durchs selb unver-
gossen blůt/ kain Neu testament gewest/ Seytemal534 die art/
und aygenschafft/ des blůtts des
neuen testamentes/ das in
sich hatt/ das535 vergossen sey/ Als Christus seyn blůt das536
ver-
giessen wolt in vergebung der sünden.
Wenn das blůt (woͤlches leyblich in dem Kelch seyn soll)
denbe Kelch durchs selb leyblich wesen/ zů ainem neuen
testa-
ment macht/ so weren die waffen des leydens537 Christi gewiß
fehlt ain neu testament worden/ die gayßlen/ die Kron/ das
sper/bf
das Creütz/ die
erden/538 die negel/539 an woͤlchen das blůt Christi
leyblich und sichtigklich hieng oder klebet/ Aber wer spricht
das alle dise ding/
Neu Testament seynd? unnd obs ainer
sagt so muͤst ers mitt geschrifften
erstreytten/ wenn wir im540
glauben solten/ So aber dise ding/ nicht das neu testament
genendt seyn/ Woͤlcher
kan besteen/ Wenn er den Kelch des
herren/ drumb will ain testament nennen/ das des
herren blůt
leyblich drinnen seyn soll?
Nennen wir doch die haylig schrifft das Neu
testament
derhalben/bg das sy
von dem Neuen Testament/ das ist/ vom
tod und blůtvergiessen/ bezeügt/ und das
todts gedechtnuß
helt/541
und nicht derhalben/ das der todt/ und das vergossen
blůtt/ oder Christus selb
leyblich drinnen ist/ warumb nicht
auch des herren Kelch/ woͤlchen der herr zů
seynem gedecht-
nuß fürgesetzt hatt/ Darauß zů drincken.542
Das vergossen blůtt am Creütz/ ist ain blůtt des Neuen
testamentes/ drumb das
Christus seyn blůt durch den hayli-
gen gayst für unns unnd unnsere
sünd am Creütz vergossen
und geopffert hat Hebre. 9.543 Dahin muͤssen wir unser gedecht-
nuß richten/ wer lang denckt/544 und545 die krafft
des Creützes nit
erdenckt/ der denckt nicht des das er dencken soll/ oder wie
er dencken soll/ Dieweyl Christus deutlich saget/ das für euch
vergossen
wirdt/546 Derwegen wirt ainer
am blůt Christi schul-
dig/ so oft er auß dem kelch des herren
drinckt/ on gedechtnuß
des vergossen blůts Christi/547 und es ist sonst alles dencken ver-
loren/ das du hast/ wenn du ain solchs gedechtnuß nit hast.
Auß diser rede
Christi volgt auch/ das sy narren seind/ die
des herren nachtmal ain neu
Testament nennen/ sonderlich
die jhene/548 die es drumb ain Neu Testament hayssen/ das in
Christus
in den erdichten549 Sacrament/
sünd vergeben soll/ oder
das die kraft der vergebung im sacrament sey
etc.550 Dann diser
grund
ist erdicht und erlogen/ und wenn in551 gleych ain Engel setzt.552
Vergebung der sünden ist am Creütz/ Christus hat am
holtz
unsere sünd getragen/ abgeweschen/ und vergolten 1.Pet. 2.553
fehlt Esa. 53. Col. 1.554 Derhalben beliegen sy555 den gecreůtzigten Chri-
stum/ die das
nachtmal des herren ain neu testament haissen
umb vergebung willen der sünden/
und sy zerbrechen die kraft
des Creütz Christi/ an woͤlchem allain/ und gnůgsam
verge-
bung ist aller sünden/556 Dises irrtumbs aber ist der Luther ain
mayster/ woͤlcher auch vil leutt beschedigt/
unnd das ley/-
den oder den todt Christi/ unnd die helfft/ oder den
halben
tayl fruchtloß macht.557
Damit aber Luther seyner lere/ ain farb
anstreycht/ und
nicht gesehen werd/ das er thůn/558 was er thůt/ spricht er/ Der
Kelch ist ain neu testament/ umb vergebung willen der
sün-
den/ denn die vergebung ist drinn
beschayden.559
Das ist ain farb und ain schrifftloser deckel/560 Ists aber nit
ain schoͤne farb? gleysset sy nicht
wol?561 Hett Luther schrifft562
drauff gesetzt/ wer kündt im nicht glauben? Můß aber dann
Luther ye563 die narren am Affenstrick fuͤren?564 Oder ist dise le-
sterung des blůts/ des Creütz/ aller der menschen/ und nicht
auch Gottes?
hetten wir die rede des herren/ nicht vom blůt
des Neuen Testaments/565 was woͤllten wir dargegen
setzen?
Wie guͤtt hetts der Luther? was
muͤßt ich hoͤren?
Aber got lob/ wir haben des herren wort/ das hell und liecht
und mechtig ist/
disen mantel auf zů decken/ und den versprecher566
des Creützes Christi offenbar anzůzaygen/ Denn
Christus
spricht also/ der Kelch das neu Testament in meinem blůtt567
woͤlches vergossen wirt für
vil etc.568 Her da klingen dir
nit bay-
de oren? ey wie sausen sy? Ich mayn diser spruch zerbrech dem
Luther seinen fund?569 Nit? wenn denn? warumb hat Christus nit
gesagt/ der Kelch das Neu Testament in meinem blůtt/ in
woͤlchem die vergebung der
sünden beschayden570 ist?
Antwurt
mer?571 ists gnůg
das drumb der Kelch ain neu testament ist/
das die vergebung drinnen ist beschayden
(das noch uner-
weyßt ist.) Warumb spricht dann Christus/ das blůtt
das
vergossen wirdt?572 und
nicht umbsonst/bh sonder für uns/
in ver-
gebung der sünden vergossen wirdt?573
fehlt
Ist aber das war/ das der Kelch ain neu testament ist/
in dem blůt das vergossen
ist für uns inn vergebung/ So ist
das ander erlogen/ das der kelch ain neu
testament sey/ umb
der beschaydung574 willen der sünden/575
Denn die beschaydung576
ist krafftloß/ unnd kain testament/
Aber die vergyessung577 ist
krefftig/ testamentlich/ und befestiget/ Will nu Luther/ auf
seyner schrifft beharren/ und halten/ das Christus durch
sein
vergossen blůt/ vergebung der sünden erworben hab/578 so můß
er auch bekennen/ Das der Kelch ain
neu testament sey inn
der erworben vergebung der sünden/579 Dieweyl Christus sagt
Das seyn blůt ain blůt
des Neuen testamentes sey/580
das solt
vergossen werden in vergebung der sünden/581 Aber also ist das
ander gestrafft/582 das Luther spricht (der Kelch sey ain Neu
testament)583 drumb das Christus sünde584 darinnen beschayden585
hatt. Syhestu nu Luther/ wie gar ich dise wort nicht
absün-
der?586 wie sy dir deinen bau inn hauffen schlahen? wie sy dein
gewelb587 zerscheytern/ und zermalmen? wie
sy dir das blůt auß
deinem Kelch nemen?
Das ist ainer auß denen aller sterckesten Kriegsknechten
des Luthers/ der mit seynem aygen schwerdt nicht allain ny-
dergeschlagen/ sonder aller seyner hab beraubt ist.588
Ich radte euch liebe bruͤder/ das ir euere augen auffsper-
ret/
gott umb weyßhait bittent/ den geschrifften589 wol nach
zů synnen/ denn ir sehet/ wie die geschrifft
anfengklich ainen
scheyn/bi
der Baͤpsten irrtumb zů gründen/590 nur derhalben hat/bj
das sy591 ainer592 gebraucht/ den ir für ainen
propheten thůt ach-
ten/ aber wenn ir recht in die
geschrifft593 sehet/ so findt
ir nicht
den raynen felß/ ain scharpffs schwerdt/ unnd ain lestigen594
hammer/ der des Neuen
Bapsts595 spützfindigkait zů
boden
schlecht/ und zerknürst.596
Woͤlcher nun des herren nachtmal ain Neu
Testament
nennet/ umb vergebung willen der sünden/ die krefftig drinn
soll
seyn/ der thůt dem neuen testament Christi gewalt/ und
ist ain feynd des Creütz
Christi/597 das wisset eben/
die ursach
ist oben angezaigt.
fehlt
Nun mercke was auß
disem fund598
entspringt/ der Kelch
ist ain neu testament in dem blůt das drinnen soll seyn/
Erst-
lich das das bluͤt in dem Kelch ist für uns vergossen/
unnd
so offt ist vergossen/ so offtbk das blůt Christi/ den Kelch ain
neu testament machet?
denn das gibt die geschrifft/599 wa
das blůt des neuen testamentes leiblich ist/ da ist vergiessung
des
blůts Hebre. 9.600 Darauß
volgt/ das die pfaffen das blůtt
Christi für uns geben/601 als602 sy uns das blůt Christi zů drincken
geben/ denn es ist
ein geben/ und blůt für uns/ und für unsere
sünd/ unnd für das leben der
welt/603 darumb wer es gibt/
der
můß das geben das im604 anhangt.
Zů dem andern/ das das blůt Christi aufs neu sünd vergeb
darzů werden sy nayn
sagen/ mit dem mund/ und ja mit der
wurtzel ires irrtumbs.605 Darauß fleüßt für das dritte/ das die
pfaffen
das blůt Christi/ So offt opfferen/ so offt sy es den
leuten geben zů ainem dranck/
darumb seynd die neue Baͤp-
ste606 ye so arg unnd boͤse/ als607 die alten Papisten/608 des beruͤff ich
mich auff den grund des 9.
und 10. Capitels Hebreis.609
Zů dem vierdten volgt/ Das sy mittler seyn woͤllen/ des
Neuen Testamentes.610
Zů dem Fünfften/ das Christus offt611 sterben můß/ denn wa
die verneuerung des testamentes ist/ da ist die
verneuerung
des todes Hebre. 9.612
Zů dem Sechsten/ das der todt unnd das vergossen blůtt
Christi kain todt und kain
blůt des neuen testament/ ye ge-
west seynd/ Hebre. 9.613
Zu dem Sybenden/ Das Christus todt/ opffer/ und blůtt
unvolkomlich.614
Das alles fleüßt auß dem irrthumb/ der Baͤpsten die zů
gleych frummbl seynd/615 unnd das alles kan ain verstendiger auß
den
worten Christi (ob erzelt) wol zů nicht machen/616
sonder-
lich durch dise wort/ Das ist mein blůtt/ des Neuen Testa-
ments/ woͤlchs für vil
vergossen wirt/ in vergebung der sünments/ woͤlchs für vil vergossen wirt/ in
vergebung der sün-
den/617 der Kelch das neu testament in meinem blůtt
dasbm
ver-
gossen wirdt für euch/618
Lieben bruͤder lassent uns nitt kurtz-
fehltweylen mitt der geschrifft/
fehlt619
wider das neu testament/ denn
woͤlcher das opffer/ unnd das blůtt/ unnd testament
Chri-
sti verachten/ oder nicht achten/ die haben kain
erloͤsung.
Ich hab vor disem schreyben gemeldt/620 das ain yegklicher
will und zůsag/ oder verhayssung gottes/ ain
Testament moͤg
genendt werden/621 Als die zůsag Abrahe gethon Gala.
3.622 Und
die Juden des
testaments kinder Acto.3.623 Und
dise zůsag/ Der
leyb wirdt für euch gegeben/624 ain testament seyn koͤnn/ Dar-
umb hab ich
yetzunder nicht ferner woͤllen außfalten.
KGK 289
Einleitung
