A1rAppellation:
Andres Bodenstein von Ca-
rolstad zu dem
allerheyli=
gisten gemeynen Concilio
Christlicher vorstendi=
ger
vorsamelung.
Wittemberg.
A1vIm namen christi des hern Amen/ Im Jar von
der
geburt desselben unszers hern/ Tausent funff hun-
dert zwentzig/ In der
achten Romer zal1/ Am neuntze-
henden Tag Octobris/ Bapstum des allerheyligistenn
in got vatters/
unnd unszers hern/ herren Leonis/ ausz
gotlicher vorsehung des zehenden Bapsts/ ym achten
Jar/ seiner regirung/ Ist
in meyner Notarien2 unnd ge-
tzeugen3 hienach
geschrieben gegenwertickeit personlich
erschynnen/ der wirdig unnd hochgelert her
Andreas -
Bodenstein von
Carolstadt/ der freyen kunst und hey-
ligen schrifft Doctor/
selbsacher4 unnd von
seinetwegen/
und hat aldo in meynung5 zu appellirn/ und aposteln zu
bitten/6 ein papyren tzedel7 einer appellation furgetragen/
In der ehr
appellirt/ provocirt8/ Aposteln
bat/ protestirt
unnd ander ding thet/ wie dan darinne weiter auszge-
druckt/ welchs zedels ynhalt folget von wort zu wort.9
A2rVor dem allerheyligisten in
got vater/ und hern/
hern Leon/ den zehen-
den Bapst zu
Rom/ aber10 vor euch Nota-
rio/ als offintlicher person und
wirdigen
gelarten/ hie am end disses zetels/ geschrie-
ben und
genent/ Stehe ich Andres Bodenstein von
Carol-
stadt/ Doctor und Archidiacon zu Wittemberg/ in mey-
nung/ gemut/ und fursatz zu
appelliren/ oder provocieren/
Apostel zubitten/ und nemen/ und alle andere weeg und
weysz/ form und masz zuhalden/11 welche/ die Appellan-
ten pflegen zubrauchen/ mit
bediengung12/ das mir und
meiner gerechtickeit/ keinen abbruch sol bringen/ so ich
nicht einen
ytzlichen13 noch seinem
gefallenn/ mit schonen
windt odder Romischen formular red14/ sein oren
kreben15
wurd. Dan ich achtes vorgnug/ wo ich die substantz
der Appellation nit
uberfarh16/ Darauff trag ich
euch
obgemelten fur/ und sprech.
Nach dem das recht und ubung und gebrauch der Ap-
pellation/ durch
erfahrung teglicher gerichts hendel/ und
zuschueba17 der vernunfftb erfunden und eingefurt/ dartzu
Biblisch recht.auch in Biblischen rechten gegrundt/ und
meynigli-
chen18
nachgelassen19. Auff das sich
die parten20 und beley-
digten/ yrer gerechtickeit entlich erholen21 und erstatten
mochten/ Szo unnd wan sie/ von
yhren obersten aber22
andern leuthen/ an ehr odder gut/ in geystlichen odder
weltlichen sachen/ aber
sunst unbilliger weysz und fur-
nehmensz etwan beschediget/ nydergedruckt/
vorwundt
odder verletzt wurden. Die weil ich dan von obgemel-
tem
Bapst angetast/ hochlich und schmertzlich (nicht
allein an meinen gerucht/ gut/
ehr/ leyp und vorgenglichen
leben/ szonder auch) in christlichem glauben (in wel-
chem ewig leben erlangt wurt) listiglich und betriglich/
frevelich
und gewaltiglich/ widder gotliches/ naturli-
A2vches und menchliches gesetz und recht/ ubir die massen
hefftig vorhyndert/ belestiget/ und
verletzt.
Kan mich niemandts verdencken/ szo ich itzt nach der Ap-
pellation/
gedenck zugreiffen/ damit ich bepstlich gewalt
und seiner vermeinter gerechtickeit
empflih/ Und wil disse
beschwerungen/ so nachfolgen/ allen und yglichen menschen
zuerkennen geben/ und yhr gewissen beschwert haben/ das sie
oder er/ nach geschriebenc
artickel wol urteylen/ wie ein ygli-
cher am iungsten gericht gottis
urteylen und richten solt und
wolt. Und in solchem fleysz/ wie er widerumb begeren
mocht/
das sein gerechtickeit und zuspruch23/ von meyniglichen solten
geurteilt werden/ Auf solche gethan
erynnerung/ wil ich/
wie wol die weisz dem Romischen ungemein24/ dan noch der
sach zu gut/
durch artickel etzliche beschwerungen vertzelen.25
Fur den ersten artickel sag ich/ das der
Bapst/ mein
lere (die ich fur Christlich acht und hald) an26 vorgethane
Citation/ als ketzrisch/ oder
christenlichem leben und selickeit
nachteilig oder verhynderlich/ geurteilt/ und
versprochen27
hat. Und solt mich doch zuvorgeladen/
solche urteil an-
zuhoren/ oder mich berufft haben/ ursachen (die ich wol
het
können antzeygen) furtzuwenden/ das mein leer Christlich/
und in keinem
weg solt vordampt werden/ das der bapst doch
nit angethan. Derwegen ich hoff/ ein
ytzlicher sol in dissem
fahl sagen/ der Bapst hab widder gotlich naturlich und
defensionmenschlich recht gehandelt.
Fur die andren beschwerung/ sol angetzeigt
sein/ das wie-
wol die defension/ ausz den naturlichen rechten auszfleuszt
(wie auch keyszerliche und bepstliche rechten sagen) und sol
keinem/ seine
schutzred odder entschuldung abgeschniten wer-
den/ wie auch die heylige
schrifft meldet/28 und ich het mich
(meines bedunckens) gegen den
bapst/ und seinen anhengern
ausz und durch biblischem recht/ wol konnen schutzen/
schir-
men und entreden29/ wu ich wer gehort worden. Hoff ich/ fur
das ander/ ydermeniglich werd
ermessen und sprechen/ das
der bapst abermals unrecht gethan und mit gewalt
gefaren.
A3rGehabte bedingungFur die
drit beschwerung sag ich/ das ich in meynen
buchern clar protestirt und
bedingt30 hab/ Ich wold mich
nit allein grossen hanszen31 (welche namen titel und ampt
Biblischer kunst32 inhalden33/ als Bischoffen und Theo-
logen seint) sunder auch ein klein kind lassen lernen34 und
weyszen durch heylige schrifft/35 wo ich ungerecht/ unnd
meyn leer verdechtig odder heyliger
schrifft ungemesz er-
funden wurdt/ on alle widder red/ den/ odder dem
sel-
ben zugehorgen. Nu ist offenbar/ und auch ein gemey-
ne ubliche red/ das keyner fur ein ketzer sol gescholtenn
und gehalten werden/
der sich dermassen bedinget/ und
mit der tat heyliger schrifft nachtzuvolgen
erbeut.36 Noch37
ist das als38 unangesehen
von dem Bapstd zu Rom/ und
mein gut leer veracht und an
eynige39 antzeyg heylsamer
schrifft verworffen.
Dartzu setz ich die virten beschwerung ausz etzlichen
scheinlichen40 zeychen/ Das der bapst mein leer in etzli-
chen artickel als ketzerischs verdampt/ unnd hat doch
mein buchlen
(wie er mir vormutlich41 disses
falschsz42 und
hochvordechtig ist) nit gelesen oder horen
durchleszen.
Dan on zweyffel/ szo ere
meiner bucher meynung vornom-
men/ het er vormerckt/ das mein lerung
(gottis wort be-
treffen) nyndert43 ploesz/ und an44 schrifft gewest/ Er must
auch meinen willen und schrifft (darausz sein
ratgeber
und er/ etzlich artickel/e die der listig natur nit fast beheg-
lich/ und die suppen in der kuchen nit altzu vaist machen)
getzogen und
vorurteilt/ besser verstanden haben.45 Weil nun
sein recht/ und auch die Christlichef lerer sagen/
das die
wort der sententz46
dienen sollen/ und in allen schrifften/ die
meynung/ des schreybers/
bevorzumercken/ die man nit
ausz plossen artickel und clauseln kan finden/ versehe
mich
aber eynsz trostlich/ wo der bapst also nachlessig gewest/
und hette
meine schrifft/ meynung und willen/ nit verle-
szen47/ das er mir (von wegen meyner leer) widderumb
grossen gewalt zugefugt.
A3vwider bischofliche amptFur
das funfft/ weisz ich mich beschwert/ das der bapst
in verdamnung meiner artickel
wider sein eygen ampt
gethan/ unnd das nachgelassen48/ dartzu yhn Moyses/
Paulus/ auch Christus
selbst/ und auch sein eyd unnd
gelubd verpflichten/ Dan er solt/ als ein Romischer
Bi-
schoffAd Tit. i (das auch alle Bischoffe
zuthun schuldig) mein
leer/ odder einsz andern/ der sich widder die setzet odder
redet/ mit heylsamer leer odder Biblischer schrifft stra-
ffen/
niderlegen49 odder beweyszen/
das desselben wider-
red/ zustraffen wirdig. Der bapst und sein
geselschafft
solten in bepstlicher bullen/ schrifften angetzeigt/ unnd
offentlich beweyst haben/ das ich von meinem vorstandt
heyliger schrifften
solt abtretten/ und mein leer vorlassen.
Wie aber das von dem Bapst gehalten/ mag
ein yetzlicher
der sein bullen list odder horet lesen/ erkennen/ und das
der
Bapst musz alszo sein plitzen/ donnern/ und bedra-
uung auszschreyen/ die
weil er kein andere pfeyl ym ko-
cher hat/ Dan het er andere heylige/
bestendige schrifft
wider mich gehabt/ were solche fulmination gantz wol
verpliben. Aber das ist das recht Romisch stucklin/ und
des Teuffels Decretal/ damit man uns bisz hiher alle
hat umbgefurt50.
BepstlicheBullen thut gleich/ wie die vortzachten
und ungeschicken fechter/
die ym anfang und parat51/
grosse
geschrey und scheinlich52 schirmstreich53
machen/ aber am
treffen gebriecht und
empfelt yhn kunst und gemut/ dan
die Bulla
schreyet anfenglich/ Exurge domine/ exurge Pe-
tre/ exurge Paule/ exurge
Ecclesia/54 gleich als wolt
sie
unser leer mit gotlicher und Christlicher schrifftg umbstur-
tzen. Aber szo sie unszer artickel
handelt/ do schlefft Chri-
stus/ Petrus ist uberfelt55/ Paulus ist nit anheym56/ und
leydet die kirche grosz not/ wie das in zeitten Christi ge-
schach. Dan als Christus schlieff/ do erhuben sich die
myden57 und wellen/ bulchen58 unnd ungestumickeit des A4r
wassers/ das Petrus schrey/ her hilff uns/ aber wir vor-
derben/59 also thut der
bapst/ er blest und dreuet mit Chri-
sto/ und lasset Christum schlaffen/
wan er uns angreyfft/
das heyst Bapstlich/ Exurge domine/ Exurge Paule. das
heyst/ sehr schreyen und nichts auszrichten/ gewalt thun
und yderman
beledigen.
Fur das Sechst/ befind ich mich mercklich
beschwert/
das der Bapst etzliche artickel odder capittel/ szo mich
gemeynlich
oder auch sunderlich belangen. Deutlich/
als ketzerischs verdampt/ und hat doch
meynen namen
auszgelassen/ und uber solche listickeit Doctor Johan von
Eckendorff60 (wie sich der selb berumpt) befelh gethan/
mich zusampt
andern (die sich on zweyffel wol wissen
zuentschuldenh/ und meynis schyrmbs nit bedorffen) an
das end bepstlicher Bullen schreyben lassen/61 wie wol die
Bullen/ disze clausel nicht hat. Et quos duxeris in exe-
cutionem
literarum nominandos/ alszo werde ich hynderli-
stiglich/ unredlich und
boszlich angegriffen/ das ich me-
niglichen zuerkennen geb. Dan ich wolt
tausent mal lie-
ber haben/ der bapst het mich in seiner Bullen genent/
dan das er mich so listiglich und hynderwertiglich62 lasset
umbtreyben63/ und mir vorborgen strick furwerffen/ aber
doch solche erbarlich handel sein dem Bapst und doctor
Non ad se affixionis sed noticie/ her bapst das wil die biblien/ non obstat
decretales tyrannorum.Hempel64 von Eckendorff65 nit seltzam/ den sie gedencken
nit wie sie lernen und helffen odder widderbrengen/ sun-
der wie sie
ungelart machen und voriagen.
Fur das siebend/ hat mich der bapst
beschwert/ das
er in seiner bullen zween termin ernent/ und wol/ das ge-
geben dilation66/
von dem tag angeheffter odder angeschla-
gener bullen/ sol anfahen
zulauffen/ und solt doch in allen
rechten/ der termin/ an/ odder nach dem tag/ der
wissen-
heit67
und erkentnusz68/i szo einer ein ladung
odder vorma-
nung und mandat erkant hat/ angehen und anfahen zu
lauffen.69 In sunderheit/ szo einem auffgelegt wurt/ das er
A4v
etwas wissen sol und musz/ als in dissem val/ do wir leer
widderruffen sollen. Es ist auch nit genung/ das einer
ein gemeyn gerucht hort
(wiej der
bapst vermeynt und
furgibt) dan ausz gemeynem geschrey70 kan keiner genug-
lich bericht
werden/ was er widderreden71
sol/ Derwegen
hat der bapst hyrinne abermals mit gewalt/ und unrecht
geschifft72/ und die
heylige schrifft in winckel gestellet.
Fur das letzt/ weil sein heilickeit mein leer/ in etzlichen
artickel/ die ich
zu Leyptzck disputiert/ und sie nicht allein
durch heylige schrifft/ sunder auch durch Christliche le-
rern/
Krigisch und Latinisch/ erhalten/ und durch lesung
der bucher (damit alle
arckgewanickeit und verdeigti-
ckeit der ketzerey/ zuverhuten/
gewappent/k auff Doctor
Johann heuchlersz von Geckendorff/
unwarhafftigs und
plosz angeben und furbrengen/ als ketzrisch odder Chri-
stenlichem heyl schedlich geurteylt/ und wil mich drin-
gen
und zwingen/ die selbe zuwidderruffen und vorleucken/
wie er auch dan mich bedreyt/
dringt und zwingt. Sage
ich/ und sprech darkegen/ das ich die selbenn artickel in
beyden testamenten/ altem und neuen heyliger biblien/
dartzu in den heyligen
Christenlichen leren/ mit wortten
Erbietungodder
sententzen (noch auff den heutigen tag) weyszen
und zeygen wil/ szo von yemandts
gesagt wurt/ das ich
solche artickel nit genugsam in meynen buchlin befesti-
get het/ und wil dem bapst und anderen ein erbarlich/ red-
lich und Christlich bericht thuen/ oder von yhm und an-
deren gewertig
sein73/ und begeren das sie
mich mit heyl-
samer schrifft 〈lernen〉l/ das anders sol gelert werden/ dan ich
ge-
lert hab. und hoff bepstliche heylickeit sol abstellen und
auff
horen mich zudringen/ die artickel zuwiderruffen/
und abtzuschweren/ die vor unnd
nach Christi gepurt/
als Christliche leer/ durch Augustinum/ Hieronymum/
Ambrosium/ Gregorium/ Cyprianum und dergleichen/ vor
vil hundert iaren angenommen/ und widder die
ketzer vor-
A5rdeyget74/ und yhe allewegen als gotlich leer geert und ge-
feyert75/ die auch niemandts
dan ketzerisch bubenn ver-
worffen haben. Ich hoff doch der Bapst sol
sein/ eygen
ehr und gottis lob betrachten.
Wie aber der bapst mein erbietung und bedingung/ dar-
tzu die ehr
seynis eygen ampts verachten/ und mich al-
so/ wie obvermelt/ belestigen
und beschweren/ dringen und
zwingen wolt/ szo weysß ich mich und mein gerechtickeit
beschwert und hert verletzt/ und bin alszo zu appelliren/
vilfeltig
benotiget.
Derwegen wil ich von obgemelter betreyhung drang
odder zwang und beschwerung
appeliren odder provocie-
ren/ wie ich dan/ in krafft und macht disses
libels/ von dem
Bapst und allen beschwerungen/ die er wider mich mit
gewalt
und unrecht eingefurt/ oder furnympt auff mich
zulegen/ in sunderheit von seinem
gewaltsamen bedrang
und zwang. Nach dem er mich widder gotlich/ naturlich
und
sein eygen recht bedringen und zwingen darff/ und
verschafft76/ das ich mit bepstlichen Bullenn offentlich
und schmehlich bedrengt und getzwungen werde/ etzlich
artickel leucken sol/
die ich (durch clare sententz und kreff-
tige umbstend77 heyliger und Evangelischer
schrifft) kan
und wil auszfuren/ von solchem seine gewalt/ unnd allen
beschwerungen/ szo darausz entsprossen/ odder noch ent-
stehen mugen/
von den selben allen und yden besunder/Concilium begreufft alle mal
verstendige Christen und ist weit ubir denn bapst wie ich schreyben will.78
Appellir ich zum dem
allerheyligsten Christlichen und gemey-
nem Concilio (das nicht allein Bischoffen und prelaten/
sunder auch
weltlich hern und alle leyhen/ so einen reynen/
guten vorstand heyliger schrifft
haben) begreufft/ und
bit zu dem ersten/
zum andern und zu dem dritten vleyssig/79
noch vleyssiger/ unnd auff das aller vleyssigste/ mit aller
hochstenn
anligende80 flehung/ unnd bit/
yhr wollet mir
solche Apostel zuerkennne/ und geben/ die yhr ym rech-
ten zuerkennenn/ unnd geben schuldig seint. Nemlich/
von eur Bepstliche hoh und
wirden Reverenciales/ A5v
odder von Euch Notario (hie unten genent)
testimonia-
les81/ und offentlich getzeugnisz/ das ich solche Appella-
tion furgewendt/
Apostel82 gebeten/ und
zunehmen bereit/
szo yemants wer/ der mir sie wolt odder kont geben/ dar-
umb ich gepeten hab/ und noch bit.
Und befelh und untergeb mich mit allen gutten freunden
gonnern/ und hern/
waszerley83 sie standsz odder
wirden
sein/ all und yegliche/ so mir itzt beystendt und anhangen/
und
zukunfftiglich mir und diesser Appellation anhengig/
und mit essen/ trincken/
cleydern/ gelt/ behausung/ und her-
berung/ hulff und radt geben/ und
sunst beystendig wer-
den/ die samptlich und sunderlich befehl ich in
schutz und
schirm und unterhaltung84 und defension hochobgedach-
tes Concilii. Und beding
offentlich/ das ich disser
Appellation sachen und ursachen (szo mich zu appelliren
bewegen und bewegt haben) zu bequemer85 zeit/ und in un-
verdechtiger stell (zu der ich
sicher durch ein fehlich86 und
genugsam geleyd) widder an mein gewarsam kommenn
kan
furtzulegen und ausztzufuren bereyt.
Hiermit wil auch mein schrifftliche bedingung87/ so hie
vorgedruckt/ und auszgangen/ und alle mein bucher
la-
teynisch und deutsch/ mit yhrem laut und ynhalt und be-
griff88/ geeffert89 und erneut haben/ und dem selben
hochob-
gedachten Concilio/ mit allen meynen guttern/ beweg-
lich und unbeweglich/ geistlich und weltlich/ die ich hab
und haben
werd/ getreulich und fleiszlich befolen haben.
Endtlich protestir ich/ wo der appellatus etwas ge-
gen unnd uber
mein billich Appellation/ widder mich
oder mein freunde/ gonner und beschirmer/
oder mein
hab furnehmen wurd/ das dasselb nichtiglich de facto
und unrecht
geschehenn sey.90 Darvon ich
offentlich be-
ding/ Mit vorbehalten rechten zutzesetzen und darvon zu-
nehmen/ zu corrigiren und bessern etc. prout moris est et
Jurisz etc.
und neu Appellation/ szo von notten wurd/ A6r
auff disse unnd alle
andere sachen eintzulegen/ und bit
euch Notarium/ wie obgebeten ist etc. Datum et
actum
Wittenberg/ Freytags des .xix. tags Octobris in bey-
weszen und
zuhoren des Anthonii Reynhart91 Notarii/
und Wolffgang/ Jacobi92 priesters/ Georg
weyger93/
Hen-
rich
Oueszen94
studenten.
Welchen hern appellant/ unnd bitter der Aposteln/
Ich hier nachgeschriebner
Notarius/ getzeugende apo-
steln/ szo ich zugeben schuldig/ zugesacht/
Daruber ehr
yme ein odder mehr/ szoviel not/ Instrument zumachen
und
ubirreichen gebetenn/ Geschehenn Wittemberg/
Brandenb'urgisch' Bistumbs/ in desselben hern Appellanten
hausze/
gewonlicher residentz/ Im Jar Romer zal/ tag
Mond/ und Bapstum/ wie oben95 in gegenwert des er-
hafftigen und vorsichtigen96Wolffgang/ Jacobi priesters/
Georgi weyger/ und Henrici Ouenszen leyhen/ wurtz-
burgisch/
Brandenburgisch und Halberstadisch Bis-
stumer getzeugen dotzu geruffen
und gebeten.
Unnd wan ich Antonius Reinhardt
Meysznischs
Bistumbs/ keyszerlicher gewalt offenwarer97 Notarius
bey einlegung solcher Appellation/
provocation/ Peti-
tion der Aposteln protestation/ unnd allen andern ob-
vortzeychenten stucken/ punckten unnd artickeln sampt
benanten
getzeugen/ personlich entgegen98
gewesen bin/
die ding (alszo geschehenn) gesehenn und gehort/ unnd
in die
noten genommen. Darauff disz offinbar Instru-
ment/ meiner eygen
handtschrifft/ gemacht/ unterschrie-
ben/ publiciert/ unnd in disse
offenbare form gebracht/
mit meynen gewonlichen namen/ und zeychen vortzey-
chent99/ Zu
glaubwirdig urkundt dotzu geruffen und er-
fudert100.