1. Überlieferung
Editionen:
- Olearius, Scrinium (1671), 81f.
- Olearius, Scrinium (1698), 81f.
- Gerdes, Scrinium, 343.
2. Inhalt und Entstehung
Was die Vorlesung über Petrus Hispanus1 angeht, hat Karlstadt bereits geantwortet; er schließt sich Spalatins Urteil darüber an.2 Dieser soll sich nicht durch Verleumdungen belasten lassen; als »Streiter Christi« soll er beständig vorwärts schreiten; stetig müssten wir Inneres bekämpfen.3[Johannes] Egranus4 will er nach einer kurzen Atempause, um seinen geschwächten Zustand nicht zu überfordern, antworten. So ihm Spalatin dazu rät, will Karlstadt die Supplikation durch eine geeignete Kontaktperson [dem Kurfürsten] übermitteln; wenn Spalatin, wie Karlstadt schrieb5, meine, er solle damit warten, werde er es tun.
Dieses undatierte Schreiben lässt sich durch Karlstadts Hinweis auf die von Spalatin für ihn ausgefertigte Supplikation an den Kurfürsten nach dem Brief vom 11. und wahrscheinlich vor dem Schreiben vom 19. April 1518 einordnen.6 Während Karlstadt in diesem undatierten Brief noch keinen Überbringer seiner Supplikation an den Kurfürsten nennt, schreibt er am 19. April 1518 (wo die Übergabe einer Supplikation der Vorlesungszuhörer Karlstadts an den Kurfürsten im Vordergrund steht), er werde sie mittels Boten Degenhart Pfeffinger zukommen lassen. Die wohl von Spalatin angesprochene, noch ausstehende Antwort an Egranus legt nahe, dass er Karlstadt wieder für arbeitsfähig hielt7; der jedoch deutete ihm seine noch nicht vollkommene Genesung an.8 Dass Egranus neben dem Kontakt zu Luther9 auch in Verbindung mit Karlstadt (und Spalatin) stand, lässt sich durch dieses bisher chronologisch nicht verortete Schreiben für März/April 1518 belegen.