Nr. 77
Andreas Karlstadt an Georg Spalatin
Wittenberg, 1518, 15. April

Einleitung
Bearbeitet von Alejandro Zorzin
unter Mitarbeit von Antje Marx

1. Überlieferung

Editionen:

2. Inhalt und Entstehung

Karlstadt sendet Spalatin flache Schüsseln zurück, die ihm dieser während seiner Krankheit ausgeliehen hatte. Er dankt und verspricht, sich durch erhöhte Dienstbereitschaft Spalatin gegenüber erkenntlich zeigen zu wollen. Es ist ihm wichtig, dass Spalatin dem Kurfürsten in seinem Namen für dessen »überaus großzügige Gefälligkeit« Dank sagt. Spalatin soll in Erfahrung bringen, mit welcher Gegenleistung er seinerseits dem Kurfürsten einen Gefallen erweisen könne.

Die Erwähnung einer »überaus großzügigen Gefälligkeit« des Kurfürsten braucht nicht als »reiche [Geld-]Spende« interpretiert werden, die Karlstadt »zugegangen ist«.1 In Verbindung mit der hier anfangs erwähnten Rückgabe flacher Schüsseln, die Karlstadt während seiner Krankheit zur Verfügung gestellt worden waren, könnten genauso weitere Lieferungen seine Gesundheit stärkender Früchte und Nahrungsmittel2 vom kurfürstlichen Hof gemeint sein. Karlstadts Gesundheitszustand scheint bei Abfassung dieses Briefes wieder gut gewesen zu sein.


1Wie es Barge zu tun scheint (vgl. Barge, Karlstadt 1, 89 und Anm. 62).
2Vgl. KGK 071.

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