Nr. 252
Von dem Sabbat und geboten Feiertagen
1524, [Januar]

Text
Bearbeitet von Harald Bollbuck

Buchsymbol fehlt Von dem Sabbat und
gebotten feyer-
tagen.
Andres Carolstat.
M.D.XXiiij.
Jhen.a


Buchsymbol fehlt
1
Was das wort (Sabbat) bedeutt
2
Warumb Got den Sabbat geboten hat
3
Weme der Sabbat geboten ist
4
In welcher weyße der Sabbat ist zůfeyeren
5
Von dem Mißbrauch des Sabbats
6
Ap der mensch macht habe die feyre des sabbats zůbrechen
7
Des menschen sohn ist ein herr des Sabbats
8
Eyn Sabbat ist des andern knecht oder diener
9
Was der mensch am sabbat oder feyertag thun soll
10
Welcher tag in der wochen vor den Sabbat mag
gehalten werden
11
Von des Sabbats manichfeltickeyt
12
Von gnanten feyertagen der heyligen und Engelln
13
Wie auß dem gebote des Sabbats/ Gottis barm-
hertzickeit erkant wirdt/ und uns zů Christo fuͤret
und brengt.

Buchsymbol fehltbwas das wort Sabbatb bedeut. 1.c

Sabbat ist ein Hebreisch oder Judisch wort
und heisset uffhoͤren von der arbeit/ oder
ruhen/ und muͤssig sein.1 Darumb ist der
Sabbat oder feyertag von der ruhe und
muͤssickeit genent und herkommen. Und
heyst nit anders/ dann ein ruhetag/ yn
welchem das geschaffen ding/ ruhen soll. Sihe/ wie got
in sechs tagen schůff und wircket/ und ruhet am siebende
Gen. 1.dtag.e2 Also sol der mensch/ sechs tag/ arbeiten/ und den
siebenden rasten und muͤssig sein/3 dar auß volget das wir
den geschaffen geystern/ als Engeln und heyligen/ nicht
feyren doͤrffen. Dann der feyertag ist ein ruhtag gotis
unser herlickeit. Der herr/ ist/ allein/ unser Got unnd
herre/ und kein Engell oder heylig ist unser herr oder got.4

¶ Warumb Got den Sabbat geboten hat. 2.f

Got hat alle gebot und verbot dem menschen derhal-
ben fuͤrgelegt/ das der mensch/ seines innewendiges eben-
bildes gewar werd. Unnd versteh/ wie yhn got nach sey-
nem bilde geschaffen/ und das er werd/ wie Got ist/ das
ist heylig/ still/ gůt/ gerecht/ weyse/ starck/ warhafftig/
guͤtig/ barmhertzigk etc. Und alle gebot Gottis fodderng
von uns eyne gleycheit seiner gotheit/ seinh auch uns der
Ursachen halben gegeben/ das wir gotformig5 werden sol-
len.
Als geschrieben steht. Ir sollet heylig werden und
heylig sein/ dann ich/ euer got und herr/ bin heylig〈/〉 sagt
Levi. 20.iGot/ bewaret mein gebot und thutj sie.k6Darauß ist zů
leren/ das uns Got seine gebot unnd rethel gegeben hat/
das wir heylig und gotformigk werden/ das ist got gleich/
Buchsymbol fehlt als got ist. Demnachm ist der Sabbat von got eingesetzt/
das wir begeren heylig zů werden/ als got heylig ist/
und
ruhen als er/ unnd werck lassen faren/ als ner than n hat/
unnd doch ewiglich gottis werck/ in leydender weyße
wircken/7 das got unser wircklickeyt on uffhoͤren wircke.

Das ist ein geystliche Ursache des Sabbats/ welche got
zů ehren/ und uns zů nůtz ist gebotten. Denn das ist gotis
ehre/ das seine kinder werden/ als er/ der unser vater ist.o

¶ Dießen grundt alleyne sollen wir ansehen/ unnd nicht
unsern nůtz. Gleych wie Got uff unsern nůtz und hey-
lickeyt sihet/ also sollen wir auch Gotis herlickeit/ ehre/
und des negsten nůtz meinen und suchen/ unnd nicht das
unser.

Der seine augen uff seinen nůtz richtet/ der befleckt
sich/ unnd macht sich unheylig/ verwarloßet8 die ursach
des Sabbats. Das alles hat Esaiasp begriffen und er-
Esa. l.qkleret/ so er spricht. Ich kan euer Sabbat und feyertag
nit leyden noch dulden. Eure handlung ist unrein unnd
boßhafftig.r Brenget von euren augen/ eure boͤße ge-
dancken/ hoͤret auff ubel zůthun.9 Demnachs must findung
unser selen abfallen/ und unsere augen muͤsten Got ge-
stracks10 ansehen und meinen/ unnd nicht das unser.

Wenn die sele irer klarheit vnnd inwendigckeit nicht
ynnen11 wirdt/ unnd lasset nit finsternis/ unreinickeit/
boͤßheit/ und unheylickeit faren/ so ist sie/ der ursachen/
des eingesetzten Sabbats/ fernt und frembd/ unnd Got
Amos. 5.uhasset iren Sabbat und verstost ire feyertage.v12 Denn
in allen gebotten/ muß die ursach/ unnd der geyst ge-
meindt werden/ und nichts anders/ das ist/ das nur der
Got sol behertzet werden/ der do gebeut/ unnd sein will
ym gebot gesucht unnd erkant werden. Wer etwas an-
ders meynet/ der feletw13 des gebottes/ und betreugt sich
selber.

Buchsymbol fehlt

Obertzelte ursach/ ist ewig unnd unveranderlich. Es
darff sie auch kein mensch verrucken/ eben so wenig ein
creatur/ one schaden/ die ehre gottis verrucken/ und got
schmehen kan. Dieße ursach ist geystlich/ unsichtparlich/
unnd ewig/ es ist auch der mensch/ in dießer weyße/ kein
herr des Sabbats/ sonder es ist ein knecht Gottis/ oder
ein diener dießes Sabbats.14 Drumb kan der mensch nit
seines herleins breydt15 von der ursach/ des Sabbats/ one
mercklichen verlust/ brechen.

Auff dieße ursach sihet der glaub und die lieb Gotis/
und als wenig der mensch den glauben verkuͤrtzen mag/
oder Gottis lieb uberfaren16/ on sein verterben. So wenig
kan auch der mensch Gottis Sabbat uberfaren one ver-
thůmnisx17.

¶ Ein andere ursach eingesetztes
Sabbats.

Es ist aber noch ein ander ursach/ derhalben Got den
Sabbat gebotten hat. Nemblich die liebe des negsten/
welche die hauß herren zů yren knechten und gesind ha-
ben sollen. Dieße fleust auß Gottis lieb.18 Das verstehe
also. Got hat sein volck lieb/ unnd ist yhm guͤnstigk
und gnedig. Er weisy auch/ was den seinen dienet unnd
nůtz ist/ zůr stercke und gesuntheit. Und widerumb/ was
dem menschen seine kreffte vertzeret und schwach macht.
Das auch keyn arbeyt/ one ruhe/ langetzeyt thauren
mag/ unnd lang weren. Derhalben hat Gott dem
menschen/ zů guͤte/ gebotten das er den siebenden tag fey-
ren sol. Und so er gesinde unnd arbeitsam vihe hett/ solt
er dem gesinde/ tzuͤsampt allen arbeytsamen thyren/ den
siebenden tag tzuͤr ruhe unnd muͤssickeyt frey lassen/ do-
mit sie yre krefften erholen und erfrischen moͤgen.

Buchsymbol fehlt

Das ist ein leypliche ursach des Sabbats/ welcher der
mensch ein herr ist/ so vil seine eigne person belangt/ wie
volgend wirt gesagt. Unnd diese ursach sol geystmessigk
sein/ das ist/ zuͤ geystlicher ruhe gewent werden/ und der
ersten Ursachen wilfaren und dienen. Also/ das man/
verstehn sol/ das zů vile und geschwinde arbeyt/ den geist
Das merke denn ich weis/ das war ist.z19zů sere muͤhet/ yn trege oder faul und verdrossen macht/ sich
auß zuͤ breyten und zů begern gottis werck in der ruge zů
leyden und zů schmecken. Ich weis es auch/ das ruhe und
muͤssickeit/ gleich so wol unnuͤtze weren/ als unruhe/ ley-
den/ unnd arbeit/ wenn man nit versteht/ wo zů leyden/
unruhe/ und arbeit dienet.

In dießer ursach des Sabbats/ fallen verenderungen
fuͤr/ also das der mensch etwas drinnen endern magk/
nach Gottis radt/ wie volgend wirt gemeldet werden.
Das aber durch die eussere ding bedeut ist/ das sal unvor-
rucklich bestehn. Die eussere geberden seint nůraa zeychen
zwischen Got und dem menschen/20 und bedeuten/ das got
allein/ den menschen heylig macht/ und nit unsereab werck/
und das do bedeutet wirt durch das eusserlich/ ist war in
engeln und menschen zůgleich.

¶ Weme der Sabbat gebotten ist. 3.ac

Der Sabbat ist der gantzen gemeine gottis uffgelegt/
das ist allen Burgern goͤtlicher stadt/ den menschlichen
und engellischen geystern.21 Denn es ist war/ das wir die
engell urteylen muͤgen/ wie Paulus sagt/ durch goͤtliche
wort/ so uns durch Mosen/ Propheten/ Christum unnd
Aposteln/ verkuͤndigt/ so muͤssen sich die engeln vor dem
wort Gotis biegen/ und bekennen/ das sie/ als wir/ goͤt-
lichem wort untherworffen seindt. Můssen auch zůlassen/
das yhnen nit minder/ dann uns menschen/ gesagt ist.22 Ir
solt den Sabbat feyren. Ir solt nit unkeuschenad. Ir solt
Buchsymbol fehlt nit frembdes guts begeren. Ir solt nicht tod schlagen/
welches alles/ der fall/ des teuffels/ anzeygt.
23 Demnachae
weis ich wol/ das der gemeinte synn und geist/ des Sab-
bats/ von engeln und menschen muͤß gehalden werden/
wie volgen wirt. Wie wol die engell uber das gesetz unnd
gebot sitzen.24

Darumb betrifft das gebot. Du solt den Sabbat feyrenaf/
die Engeln und menschen. Welchs du auß dem magst ver-
stehn/ das die engelln der eusserlichen arbeit und unrůhe/
freyer seind/ dann wir/ und das got/ den Sabbat heyliget
unnd benedeyhet/ als er uffhoͤret von den wercken/ der
ersten Schoͤpffung. Kuͤrtzlich25. Wie Got alle creaturen/
durch ein wort/ und durch ein gesetz richten wirt. Also
muͤssen auch alle gebot des kůrtzenag gesetzes26/ allen glid-
massen goͤtlicher gemeine zůgehoͤren. Alle die selig werden
wollen/ den ist der Sabbat gegeben unnd geboten/ bey
Gall. 2.ah27dießem steht das wort Pauli auch/ai do er sagt.aj Ir seyt jetzt
nit unthermak gesetz/ sondern in gnaden/28 denn das gesetz
wirt bald ein eusserlich zeucknis/ und bleibt nit ein gebot.

¶ In welcher weyße der Sabbat ist zůhalten. 4.al

Was der mensch ym Sabbat thun oder lassen/ und wie
er sich kegen Got unnd seinen bruͤdern/ ertzeygen sol/ ist
gůt zuͤsagen/ wenn29 die schrifft ist klar. Aber schwerer zů
entpfinden und pruͤfen/ denn zuͤ verstehn. Weils uber alle
naturliche krefften ist.30 ¶ Kegen Got muß der mensch
ruhe und fride haben/ und von got alle heyligkeit bitten
und warten. Das aber/ der Sabbat ein ruhe tag sey/ gibt
Exo . 35.amsein wort31 und stymme32/ wie obgesagt ist.33 Auch spricht
Deu. 5. 16. 23.anMoses/ ein Sabbat der ruhe des herren. Dieße ruhe
steht darinn/ das der mensch wisse/ das er zů keyner hey-
ligkeit kommen magk/ dann durch Christum/ unnd solt
doch heylig sein/ als Got heylig ist/ welches er doch nit
Buchsymbol fehlt vermag tzuͤthun. Drumb wirt der mensch unfridsam/
unnd voller unruhen/ arbeyten/ unnd muͤhen/ kan auch
widerao frid/ noch ruhe/ oder můssickeyt gehaben/ ehe er
sich Gote unwiderruflich ubergibt/ ehe er vorwarap weisaq/
das got allein durch Christum/ one verdienst und werck
heylig macht/ wenn er das weisar/ und recht versteht/ das
got umb sonst heylig macht/ so ist er mit gote zuͤ friden/
und koͤmpt zů der ruhe Gottis.

Demnachas/ ist die weyße des Sabbats/ unnd alles wie
man got Sabbatiziren34 und můssig sein solat/ in der ursache/
des Sabbats beschlossen/ und geweysetau/ das der creatu-
rische geyst/ als dann Gote recht und loͤbliche ruh/ so er
mit hochschatzender/ hitziger und krefftiger kůnst unnd
erkentnis/ versteht und weißav/ das yhn got durch Chri-
stum heylig macht. Der das in lebendiger weyßheit ver-
steht/ der weißaw/ des gebotten Sabbats weyße/ gewon-
heyt/ und brauch/ und thut/ das er thun sol/ unnd steht
still/ und wartet/ wie/ und wenn yhn Got heylig/ unnd
gotformig35 wil machen/ wenn alles das eusserlich ist/ das
ist nůr der inwendigen heylickeit ein figur und zeychen/
36
Ezech. 20.axals Ezechiel weyssagt.ay37

Auch ist zu mercken/ das der sabbats tag/ eine bereyt-
tung ist zů dem ersten gebot/ als die geystliche beschney-
dung zů allen wercken.

Muͤssickeyt hat oder ist langweylickeyt38/ unnd treybt
die azgrobe heuteaz und verstopffung39 von dem hertzen/ wens
der mensch versteht/ also ist muͤssickeyt ein messzer der
beschneydung.

Colloss. 1.baDer aller nehste weg den Sabbat zůfeyren/ ist in dem/
das du die uberschwengliche herlickeyt Christi/ des erst
geboren aller creaturen verstehst/40 in liebereicher weißheit.
Wer anders oder nehrbb eingeht/ und den Sabbat halten
wolt/ der were ein diep und moͤrder. Christus ist die
volkommenheyt des Sabbats/ von yhm muͤssen Engeln
Buchsymbol fehlt und selen lehren feyren/ und durch yhn/ unnd nach yhme
muͤssen sie allesampt Sabbatizirenbc.

Welcher Gottis Sabbat unstreflich feyren wil/ der
můß nit seines willens sein/ sondern seinen willen lassen
faren/ und Gotis willen annemen/ den selbigen volbren-
gen/ das heyst recht feyren unnd Sabbatiziren/ als offt
gelassenheyt.bdgesagt ist. Welcher Got einen wolgefelligen und lůst-
parlichen sabbats tag feyren wil/ der gelassebe seinen lust/
willen/ begirden/ wege/ unnd seine eygne sele/ unnd ge-
dancken/ und alles/ das yhn belustet/ unnd neme an sich
den lust/ willen begirden/ wege/ und gedancken Gotis/
so feyret er wol/ das ist/ er sol sich mit Christo vereinigen
der ein volkommenheit des Sabbats41 ist/ wie dann Got/
Esa. 58.bfdurch Esaiam/ spricht.bg So du deinen fueß vom sabbat
kerest/ tzů thun deinen lust oder willen/ in dem heyligen
tag/ und ruffest/ das ist/ nymmest dich an eynes lustigen
Sabbats/ zů preyßen den hertzlichen Got/ und preysest
Got/ in dem/ das du nit thust deynen willen oder lůst/
und findest auch nit deinen weg/ und redest nit dein wort/
so wirdestu dich in Got belustigen/ und wirst getragen
oder gefuͤrt/ uber alle hoͤhe der erden.42

Item/ welcher do bewaret meine sabbaten/ und erwelt
was ich wil/ der feyret recht. Als wolt got sagen/ der helt
meyne sabbat/ der erwelt/ was mir gefelt/ nit das yhm
gefelt/ dem nach muß der sabbat eygen willen brechen.43

Der heylig tag bedeut/ einen erleuchten und liechten
Joan. 1.bhgeyst/ welcher mit dem lichte erleucht ist/ das alle men-
Esa . 58.bischen erleucht/44 ein solcher geyst/ ist uber alle hoͤhe buhgelbj45
der erden getragen/46 und gefuͤrt/bk und er hat keinen lůst in
den geschaffen dingen. Sein lůst steht allein in got/ und
er ist do47 yhn der widerblick/ der hohen Sonnen hin fuͤret/
denn der widerfall48 keret mit dem lichte ein/ in Gott.49
Joan. 12.blWie Christus sagt.bm Wo ich bin do ist auch mein Juͤnger.50
Der lust/ und das licht/ wirt mit nichte/ mit eigenem luste
Buchsymbol fehlt eingetzogen. Sondern er ist ein gestrackter und ernster lust
in Got/ der einen grauen hat/ in allem dem/ das nit got
ist/ oder von Gote fernetbn.

Das ist gesagt von dem/ was und wie der Sabbats tag
gebotten ist/ zů reden von der treflichen und uberbuntigen51
meinung des Sabbats/ welcher kegen got gefeyret wirt.

Das aber sol niemandts seltzam duncken/ das ich den
heyligen tag/ eynen erleuchten geist nenn/ welcher mit
1. Cor. 3.boGotis kůnst/ ein licht und ein tag ist geworden/ die weil
auch ein solcher geyst/ ein tempel Gottis genent ist.bp52 Denn
die manchfeltige figuren Mosi/ deuten gemeinicklich auff
ein ding. Nů ists unlaugbar/ das ein gleubiger mensch/
ein priester/ ein opffer/ unnd ein tempel genendt wirt.
Warumb solt der mensch/ auch nit/ ein heyliger tag ge-
Psal. 117.bqnent werden? dann es steht geschrieben.br Das ist der tag
welchen Got gemacht hat/ lasset uns frolocken in yhm.53
Got muͤß man ye nůhr im geyste loben.

Joan. 354Nů werebs uffs kuͤrtzte zumelden/ wie man den Sabbat
kegen dem negsten feiren sol/ kegen unsern bruͤdern/ muͤß-
en wir feyren und muͤssig sein. Also/ wir muͤssen alle sab-
bats tag/ unsere knechte unnd maygde/ pferde/ ochsen/
Esell/ unnd alle ander arbeitsame thyer lassen feyren/
und muͤssig stehn/ die das werckeltags arbeiten.55

Das ist die ander ursach des Sabbats/ das sich dein
gesinde/ und arbeytsame thyrer/ erquicken/ und die hitze
yrer arbeyt kůlen/ und diebt glidmas erfrischen/ unnd tzůr
stercke brengen. Welchs klerlich durch Mosen ist auß-
Exo. 23.bugesprochen.bv Sechs tage wirstu arbeyten/ den siebenden
soltu auffhoͤren zů arbeyten/ uff das dein ochse und esell
ruhe/ und der sohn deiner maygd/ und dein fremdling sich
erfrische.56

Was Got den ochsen und eseln zů gůte sagt/ das mey-
net Moses von allen andern thyren/ die unnser arbeyt
helffen volbringen/ es seind Puffel57 oder Elephanten etc.
Buchsymbol fehlt So Moses spricht/ das got gesagt hab/ alle arbeytsame
thyrer sollen/ am Sabbat/ nit arbeiten. Warumb? das
Deut. 5.bwsie ruhen/ das ist die sach. Wenbx Moses von einem sohne
der maygt/ redet/ so begreyfft58 er allerley gesinde.by Auch
soͤllen eure kinder muͤssig sein/ von aller arbeit am Sab-
bat/ spricht Got.59 Warumb? Das sie sich erholen unnd
erfrischen/ in der ruhe.

Der koch und koͤchin/ haben auch dieße freyheyt/ das
sie den siebenden tag nit pflichtig sein/ ein feur zů mach-
en/ des gleychen der offenheysser60 unnd andere personen.
Denn Got spricht. Ir solt nicht ein feuer antzůnden
am Sabbat/61 das yhe62 den arbeytern zuͤ gůte gesagt ist.

Exo. 35.bzKůrtzlich63/ got hat alle haußveter verstrickt64/ca das sie/
yhr gesinde am Sabbat/ muͤssig unnd ledig sollen gehn
lassen.65 Viel mehr seind die arme leute frey von den froͤn-
diensten.66 Unnd ir obersten soldten sie nicht treyben/ das
sie am Sabbats tag etwas thun/ oder dienen solten/ es
sey mit furhecb/ gehn/ oder wasserley werck es sey. Noͤ-
tigen sie aber yhre unthersassen tzůr arbettcc/ oder dien-
sten/ so thun sie wider Got/ und uben gewalt/ und thy-
ranney kegen yrem negsten/ unnd geben gnugsame ursa-
chen dem unthersassen cdtzů widersprechencd yrer oͤberkeitce.
67

¶ Von dem Mißbrauch des
Sabbats. 5.cf

Darauß ist tzů mercken der Mißbrauch des Sab-
bats/ welcher fast68 leufftig69 unnd gemein/ unther unsern
Christen ist/ angesehen70 das sie am feyertage alles auß-
richten/ das sie sonst untherwegen lassenn71. Es ist
widercg Vieh/ noch knecht/ noch maygt sicher vor yhnen/
unnd ich byn in deme mit yhn strefflich.

Buchsymbol fehlt

Wenn72 des feyertags gebrauchen sie yre pferde/ die ein
gantze wochen ym pfluge/ oder wagen/ getzogen/ den Sie-
benden tage/ am Sabbat/ reydten sie uber felt tzů yren
freunden/ suchen froͤhliche geselschafften/ oder foddern
yre schuͤlden ein/ oder thun des gleychen/ das doch offent-
lich wider got ist/ der uns arbeitsame thyrer bescheredt/
das wir sie sechs tage lassen arbeyten tzů unßer narung/
aber den siebenden tag sollen wir sie lassen ruhen/ von
des wegen/ der sie bescheret hat/ und der sie uns mit iren
angehefften freyheiten bescheert und gibt/ uff das sie tzů
krefften kommen/ und yre arbeyt volgende thun koͤnten.
Da ersteht vorachtung/ nicht allein goͤtlichs willens/ der
es haben wil/ das wir das arbeytsam tyhr lassen feyren/
sondern auch der gabe Gottis/ welche wir mit danck sa-
gung annehmen und brauchen soldten. Und doch zůthun
(als Got wil) gantz seumig und widerspenstig seind.

Da koͤmpt das greulich laster her/ unachtsamickeit got-
tis/ das die menschen/ Got weder suchen nachch achten.
Welchs laster Got offtmals an dem viehe straffet/ mit
welchem wir sundigen/ unnd lesset uns sterben oder ver-
derben/ und wir wollen dennest73/ widerci schult noch sund
erkennen/ und beschuldigen die Zeuberer und Zeuberynne.74
Aber unßern widerwillen zů gote/ wollen wir nit behertzen/
achten auch unsere unachtsamckeyt vor ein kleyne sunde.
Darumb achtet uns got auch fur nichts/ und drumb gets
wie es kan/ und wir sehen.

Des gleychen/ ist das ein mißbrauch/ das wir unßere
knechte oder kinder/75 des feyertags zů der arbeit dringen/
und tzihen sie von irer ruhe. Ich rede von der ruhe gotis/
nit vonn der ruhe des spils/ des sauffens/ des wollusts/
cjund schwoͤrens cj.76 Die aber also ruhen die feyren das
spiehlbredt und ire wuͤrffell karten/ schachbrete und das
Sauffen/ den wolust/ unnd geselschafft/ unnd arbeiten/
wider got und den nehsten.77 Ein solchs gesinde/ck soltcl man
Buchsymbol fehlt in seiner teuffellischen ruhe hindern/ und zů etwas besser
reitzen/ oder auch dringen. Und es were vil besser sie baue-
ten den acker/ dann das sie toppeln78/ fluchen/ got lestern/
sich vol sauffen/ unkeuschen/ verreden79/ verspotten/ schla-
hen/ stelen und morden. Von solchen teuffellischen feyerta-
gen rede ich nit/ die auch keine ruhe haben/ wie dann offent-
lich an den truncken knechten ist zů mercken/ die des an-
dern tages widercm kopff noch glyder auff heben koͤnden/
vor grosser arbeyt/ die sie/ des feyertags/ an dem byer-
tzapfen oder in der weinkandelncn gethan haben.80

Aber wenn ein knecht oder maygt/ yre muͤde glyder er-
quicken oder erfrischen wil/ oder in got ruhen/ so ist der
haußherr/ vor got/ schuldig/ das er sie lasset ruhen.81 Wie
aber das die christen halten/ ist unnoͤtig zů ertzelen. Sein-
temals am tag ligt/ das sie Schlemmerey halbenco/ yre
koͤche und koͤchinne/ des heyligen tags zů groͤsser muͤhe
und unruhe dringen/ dann des werckeltags.

Auch plagen sie/ ire kinderecp und diener/ an tzehen enden
mehr/ dann des werckeltags/ und vergessen irer pflichte/
die sie got in irer tauffe gethan haben/ und widerstreben
Gottis gebotcq unnd můnd82/ unnd yrem glauben seind sie
widerspenstig. Denn muͤssickeyt (welche der haußvater
seynem gesinde sol gestatten am Sabbat) ist ein wercke
des glaubens/ welcher Gotis barmhertzickeit versteht/
unnd in frischem gedechtnis helt/ das yhm Got wolge-
than hat. Die weil yhe der mensch indechtig sein sol/ der
woltheten gottis/ das got unsere veter/ auß dem arbeyt-
samen unnd unertreglichem dienst/ der sie in Egypten
Exo. 13.crdrůcket/ erlost/ und zů ruhe/ und muͤssickeit gebracht hat.cs83
Drumb sol der mensch widerumb außbrechen mit barm-
hertzigen wercken/ und willicklich zů geben/ das sein ge-
sind/ uff den siebenden tag/ auch ruhen und muͤssig sein
Exo. 20.ctmag. Wenn84 derhalben spricht Got du solt den siebenden
tag keyn werck thun etc.cu Uff das deyn knecht und gesind
Buchsymbol fehlt ruhe.85 Wann warumb du solt gedencken/ wie du in Egip-
Deut. 5.cvten gedienet/ und Got dich auß dem ofen der dinstpar-
keit auß gebracht/ und das dir Got derhalben den Sab-
bat geboten hat.86

Der glaube ist ein krefftige weyßheit/ welche Gottis
guͤte recht schmeckt/ und versteht/ wie got frey gemacht
hat/cw von der dienstparckeit in Egipten/ und ergeust sich
auß/ kegen dem negsten/ der yhm dienet/ unnd wil yhm
auch freyheyt unnd ruhe mitteylen/ weil er merckt/ das
Got behagt.

Drumb seindt sie nit glaubige/ die ire knechte oder ge-
sinde/ tzů der arbeit am Sabbat noͤttigen.
Derhalben
spricht gotis geist. Ich wil barmhertzikeit und nit opffer.cx87

Osee. 6.cyVon eusserlichen wercken unnd ubungen zů reden/ ist
es besser/ das du gestattest/ das dein gesinde rithe/88 dann
das du dich in eigner person vast89 enthaltest von dinstpar-
lichen wercken.
Das ist fleyssig gesagt und gemeint/ das
du widerumb barmhertzig seist/ als dir Got barmher-
tzig gewest ist. Drumb ist das umbtreiben90 der haußherren
uff yre knechte wider Got/ wider yhren glauben/ unnd
wider ire christliche pflichte/ und ist ein greulich mißbrauch.

In sonderheit ist das ein mißbrauch/ das man des hey-
ligen tags/ die schuldiger umb schult manet/ unnd es ist
wider die natur des Sabbats.
91 Denncz der schuldiger in
groͤssere unruhe feelt (so er von schult wegen am sabbat
gemant wirt und nit vermagk zůbetzalen) denda am werck-
tage/ so er arbeytet. Das denen wol bewuͤst/ die gerne
betzalen (unnd habens nit in vermoͤgen)92 wie traurig sie
werdendb/ und wie muͤde sie die traurickeit macht. Nů
wie kan ich in Got ruhen/ wenn ich meinen bruͤder unruͤ-
hig mach/ und yhnen/ mit einem unruͤhigem werck ent-
růste? Wer in got ruhen wil/ der muß seinen schuldigern
vergeben/ nit allein ire sundige theten/ sondern auch gelt
schulde/ so sie nit betzalen kůnden/ wie dann die Evan-
Buchsymbol fehltgelische historie des knechts außweyset/ der seinem mit
Math. 18.dcknecht/ umb schult willen/ engstiget.dd93 Ursach. Er sol eines
willens mit got seynde/ der wil/ das er vergeben sol. So sol
er auch am Sabbat begeren heylig zuͤ werden von gote/
und sund auchdf vergeben/ als er wil/ das yme got sunde ver-
Math. 5.dggeben/ und yhn heyligen sol. Das heyst yhe den Sabbat
heyligen eusserlich/ wenn du innerlich mit gotis willen ver-
eint bist/ und wilt Vergebung der sunden und heylickeyt
von gote haben.94Derhalben ists ein unchristlich laster
und schand/ das die Christen unnd wucherpfaffen yhre
schultiger am Sabbat auff der kantzel manen/
95 und dar-
nach umbtreiben96/ und machen andere leut unruhig. Das
Deut. 5.
Levit. 25.
Esa. 58.
Math. 5.dh
aber ist yhn goͤtlicher schrifft gnugsam gegrundt unnd
verfastdi/ das sie solche haͤndel/ zůvor auß/ am sabbat mey-
den und abstellen sollen.97 Und das sie den sabbat/ also nit
heyligen/ sondern greulich beflecken und unrein machen.

Esa. 1. 56.djWie das ein greulicher mißbrauch ist unter den Christen
am sabbat gelt schuldt einfoddern.98 Also ists auch nit ge-
ringer zů achten/ zanckhafftige sachen/ am sabbat zůvor-
hoͤren/ die bussendk oder gelt zů tragen.99 Es wer dann/ das
solche verhoͤr/ fride zů machen/ oder unlust zůvormeiden/
one geytz fuͤrgenommen. Dann das gebot von bruͤderlicher
einickeyt und liebe/ ist groͤsser und mehr/ dann der eusser-
lich sabbat. Drumb solt man keines sabbats schonen/ wenn
man frid machen koͤnt/ und nichts dann blossen frid suchet.

In Summa/ ich wolt das man den ungůtigen haußher-
ren/ und tobenden oder unglaubigen Christen/ einredet
und saget. Sihe du wilt mich heute/ am sabbat/ an mey-
ner ruhe/ hindern/ und umbtreyben. Ich bin dir/ von got-
tis wegen heute nichts schuldig zů dienen. Also auchdl moͤ-
cht sich der schuldiger kegen seinem schuldthern lassen
hoͤren. Sihe heut solt ich yn Got ruhen/ unnd du wilt/
wider goͤtliche erleubte ruhe und freiheit/ mich belestigen.
Derhalben wil ich dir heut nit antworten.

Buchsymbol fehlt

Aber die dienstbothen/ solten dieße freyheit nit in einen
fleyschlichen ungehorsam wechseln als sie pflegen zuͤthun.
So man sagt.100 Ir seyt den siebenden tag frey/ und nit zůr
arbeit verpflicht/ so vergessen sie/ das sie sechs tag arbei-
ten sollen/ woͤllen dennoch auch eynen gůten Montag
machen/ und datzů die andern tage untreulich arbeiten/
unnd nit dester weniger/ des Sabbats freyheit genissen.
Welches gleych so wol wider Got ist/ als das sie vonn
yhren herren/ am siebenden tag/ tzůr arbeyt benoͤtigtdm
werden.

Sechs tage sollen die knechte getreulich arbeyten/ nit
Colloss. 3.dnnach den augen/ sondern hertzlich/do101 und auß den sechs ta-
gen/ ist keiner frey/ oder tzůr muͤssickeit gegeben/ welchs
das faule gesinde/ nit minder solt einnehmen/ dann das
sie hoͤren/ den siebenden tag soltu deynen knecht lassenn
muͤssig gehn/ oder ruhen. Es muͤssen beyde/ haußhern
und knechte/ uff Gottis gebot achtung haben/ unnd sie
noch allem fleyssigem vermoͤgen volbrengen/ so wurd es
allenthalben wol stehn/ und recht tzů gehen/ und keiner
dem andern tzům nachteyl sein.

¶ Abdp der mensch auch macht hab/ die feyre des
Sabbats tzuͤbrechen. 6.dq

Der eusserlich Sabbat/ ist dem menschen zů gůte ein-
gesetzt/ der do arbeitet/ das er seine kreffte verneue oder
wider nehme/ das sich die leute und vihe dran erholen.
Und nit allein das sich das gesind und arbeitsame vihe/
sondern auch der haußvater erfrische/ wie berurdt ist.
Aber got/ ist nit vile an eusserlichen geberden und brauch
gelegen/ allein das keiner dem andern zů nahe oder scha-
den sey. Derhalben ist die eusserliche feyre/ nit so schwind102
und ernstlich gebotten/ das einer kein werck am Sabbat
thun doͤrff/ das einem andern zů gůthe gereichen moͤcht
Buchsymbol fehlt oder das einer lieber schaden/ oder verterbnis leyden solt/
ehe dann er ein eusserlich werck on feyer thet/ wenn103 Gott
sihet nit auff eusserliche dingk und opffer/ sondern auffdr
die innerliche/ wenn die selbigen rechtschaffends seind/ ßo
ist die eusserliche volg auch recht/ und alles recht/ das der
Psal. 50.dtmensche thut/ oder lesset. Auch so behaget Got ein zer-
brochen hertz/du104 wenn das verhanden ist ligt nichts dran/
er essze oder faste/ er trincke oder duͤrste/ er opffer oder
opffer nit/ er feyre oder arbeyte/ er komme nůrdv nit leer/
in seyner inwendickeyt fuͤr Got. Ab er gleych eusserlich
leer kem/ das wehr yhm fuͤr Got keine fahredw105.

Demnachdx/ moͤcht ich mir feur machen/ kochen unnd
esszen/ in dem namen Gottis/ so fernedy ich in gottis ruhe
stuͤnd/ und das die selbige rechtschaffen sey/ dann got be-
darff meiner eusserlichen muͤssigkeyt nit/ wenn sie macht
Gott widerdz groß noch klein. Aber mein innerliche můß-
sickeyt/ kan got loben und schelden/ verachten und groß
achten. Barmhertzig und unbarmhertzig schatzen/ war-
hafftig und luͤgenhafftig nennen. Drumb hat got auff
die inwendige ruhe und muͤssickeyt achtung/ ist sie recht-
schaffen/ so besteht der mensch vor Gott/ eaap er ea auch euß-
Math.12.ebserlich nit feyre. Alßo entschuldiget Christus seyne juͤn-
ger/ das sie am Sabbat aͤren brachen/ und assen/ als die
Phariseer druͤber můrreten.ec106

¶ Des menschen sohned ist ein herr des Sabbats. 7. ee

Math. 12.efAuff diße meynung sprach Christus/ des menschen sohneg
ist ein herr des Sabbats/107 und der Sabbat ist von wegen
der menschen gepotten/ das ist/ der mensche hat die frey-
heyt/ das er auff den Sabbat arbeyten darff/ ßo offt es
sein nodt oder nůtz erfordert/ als dann die juͤnger Christi
theten/ welche aͤren außreufften ym Sabbat/ und assen
sie/ als sie hůngerten. Denn alle eusserliche uͤbungeneh/
Buchsymbol fehlt seind dem menschen/ zů gůtte eingesetzt/ und der gleubig
mensch ist yhe ein herr/ unnd hat macht tzůthun oder tzů
lassen/ wie das sein nottůrfft fordert und sein geist verstet.

Deu. 14.eiDarumb stimpt Moses mit Christo/ Moses sagt〈/〉ej yhr
solt kein eusserlich werck thun/ auff das eure knechte und
Exo. 20.ekmaygde/ eure kinder undel yr selber ruhet/ unnd euch er-
frischen moͤgent/108 da zů spricht Christus.emDer Sabbat ist
Math. 12.envon des menschen wegen gesetzt.
109

Ists dir not oder nůtz das du arbeytest/ ßo arbeyte am
Sabbat/ beweyße ein barmhertzige thateo110 an dyr selber/
als du an eynem andern beweyßen soltest/ mache feur/
koche/ yß/ trinck/ und epnuͤr sih ep/ das dueq Gottis nicht ver-
Osee. 6.ergessest. Wisse das Gott mehr barmhertzickeyt/ dan ein
brandopffer liebet/es111 feyre und biß112 muͤssick/ doch alßo/ das
du nit ein groͤssers oder bessers nach lassest. Hindert dich
hůnger onet113 erfarung goͤtlicher kunst/ reuff aͤhren auß/ im
Luce. 6.euSabbat/ und yssze in Gottis namen.114 Der sabbat ist dir
zů nůtz und besserung eingesetzt/ du bist des sabbats herr/
und der feyertag ist von deynet wegen/ unnd du nit/ von
Mar. 2.evdes Sabbats wegen.115 Demnachew/ mag einer dem an-
dern kreuter graben/ und am Sabbat zuͤ eyner ertzney zů-
bereytten/ und er sol seynem nehsten helffen unnd barm-
hertzickeit ertzeygen/ das mehr und besser ist/ dann eusserlich
Sabbatiziren und feyren. Also sol das gesinde/ seines her-
ren anligende nodt/ und zůkuͤnfftigen schaden/ am Sab-
bat helffen weren undex verhuͤtten/ und sich seyner freyheit
vertzeyhen und den Sabbat uberfaren116/ als einer dem an-
Exo. 23.dern auß bruͤderlicher Christlicher liebe schuldig ist/ey seyn
nider gefallen vihe auffzůheben.ez117

Das ich gesagtfa/ das einer am Sabbat nothalben thun
magk/ das er/ ausserhalb der nodt/ nit doͤrfte thun/ und
muͤg also umb anligender nodt willen/ den sabbat uber-
faren118 und brechen/ das aber sol niemant dermassen eyn-
nehmenfb119/ als hielt ich120/ das eyner/ den sabbat brechen koͤnt/
Buchsymbol fehlt durch die wercke der barmhertzickeytt/ oder bruͤderlicher
liebe die ich nodtwerck heysse. Denn Ich hab uff die mey-
nung vom abbruch des sabbats geredt/ als Christus wider
die Phariseer redet/ die meynten/ das untzimlich were/
und dem sabbat abbruͤchlich/ das eyner/ eynen krancken
am Sabbats tag/ gesund macht.121 Aber Christus begeg-
net yhnen/ und sprach. Sihe/ tzymet mirs nicht das ich
wol thun/ warumb schlachten denn eure pfaffen die op-
fere am Sabbat/ unnd verbrechen122 den Sabbat/ mit yrer
schlachterey oder metzelnfc.123 Alßo sag ich auch tzů de-
nen/ ßo halten/ das eyner durch ein werck/ bruͤderlicher
lieb/ den Sontag verseren mag. Das recht sey/ wenn
eyner dem andern/ tzů nůtz/ in seynen noͤtten/ den sabbat
verbricht124/ gleych abfd es gescheen moͤchte/ das eyner durch
solche werck der barmhertzickeytt/ den Sabbat brechenfe
koͤnteff. Das aber ist unmoͤglich/ das ein wercke der liebe/
den sabbat breche. Dann Gott hat ein Ordnung in sey-
nen gepotten gestelt. Ettliche gepieten groß unnd hoch-
schetzige dinge. Ettlicher geringer. Welche die werck
der liebe/ des glaubens/ der barmhertzickeyt gepitten/
und der gleychen/ die gepitten die allerbesten unnd groͤß-
siste werck. Die vonn opffern/ unnd sabbaten/ unnd der
gleychen ceremonien reden/ die gepiten geringschetzige
sachen.

Nů hat Gott nye gepoten/ das wir alle gepot/ uff
eyn mal/ halten solten/ nach dem buchstabischenn werck
tzů reden/ sonder das wir/ die beste wercke vor allemfg und
tzů ersten thun/ Unther den besten gepoten und wercken
ist das gepot und werck der lieb und barmhertzickeyt tzů
dem nehsten/ unnd das wil Gott eher habenn/ denn das
sabbat/ opffer/ fasten und singen/ teuffen und der gley-
chen/
und wenn auch der mensch sich in den letzten wercken
ubet/ unnd die erpietung der lieb oder barmhertzickeytt
nachließ/ ßo ertzůrnet erfh Gott/ der spricht.fi
Buchsymbol fehlt Es ist meyn will unnd ordnung nie gewest/ das eyner die
kleine gepoͤtlin außrichte/ und unterlasse die heuptgepot/
oder das eyner ein opffer thut/ wenn er nit seynen gůten
willen opfferet/ Gott wil das wir die besten werck und
gepotte zům ersten halten. Wenn aber ein mensche die
erste thut/ und hat die letzte nit gethan/ so zůrnet Gott
nit drumb/ wen er nit tzeyt dartzů gehabt. Drumb seind
die letzten nit gepoten in der tzeyt/ wenn man die erste un-
terlassen muͤstfj. Derhalben sol das halstarrig gesinde
wissen/ das sie den Sabbat nit brechen/ wenn sie yren hern
am feyertag helffen/ wo sie mercken/ das yrer hauß hern
guͤtter vertuͤrben/ wo man sie nit beseydts125 schicket/ oder
mit arbeyt nicht bessert und verwaret. Got hat auch
den feyertag hernider/ unterfk/ den bruͤderlichen beystant
gesetzt. Und das gesinde/ zů sampt alle menschen/ seind
schuldig/ altzeit/ den schaden yres nechsten zůverhuͤtten/
am feyertag gleych als am wercktag/ unnd sollen widerfl
muͤhe noch fleyß sparen/ wie vil mehr seind sie vor Gott
schuldig/ iren herren das beste/ am feyertag zůbeweysen/
der brote sie essen/ und lohn nemen? Dartzů brechen sie nit
den Sabbat Gottis/ ßo sie arbeyten/ denn der eusserlich
Sabbat ist uffgehaben/ so offt du deynen nehsten zů hilff
kommen muͤst/ unnd der außwendig Sabbat ist nit mehr
ein Sabbat. Demnachfm muͤgen sich knechte und meygde
nicht entschuldigen/ mit dem Sabbat/ wenn yre hern not
oder schaden leyden/ weyl sie vor Got pflichtig/ am sab-
bat zů arbeyten. Wenn ein knecht siht/ das naß wetter/
oder unstets gewitter ist/ und das seynem hern seyn heu
oder getrayd uff dem felde vernassen und verterben moͤ-
chte/ wofn ers am Sabbat nicht einbrecht/ sol der knecht
pferde an spannen/ und helffen uffladen/ und fleissiglich
einfuͤren/ er kan sich auch nicht mit dem sabbat schuͤtzen/
Deu. 22.fooder auß reden. Gott spricht alßo/fp wenfq du deines bru-
ders esel oder ochßen sihst fallen auff dem wege/ ßo soltu
Buchsymbol fehlt dich nit von ihm verbergen/ sondern solt yhm auffhelffen.126
Du must deynes nachpaurßfr127 vihe auffhelffen/ wensfs felt/
und du darbey bist/ es sey Sontag oder Montag/ unnd
darfest nicht darvon gehn/ vor gethaner hilff/ denn Got
hat one meldung eynes tages gesprochen/ wenn du sihst/
das ein esel oder thyr deynes nehsten niderfelt/ solltu nit
darvon gehn/ und es lassen ligen/ sondern solstft ihm auff-
helffen. Wenn gott den Sabbat het wellen außschlissen/
ßo hett er etliche tage namhafftig gemacht und gesagt/
du solt yhm auffhelffen alle tag/ außgenommen den sab-
bat. Aber Got hat den Sabbat nicht außgenommen/ son-
dern dir in gemein/ uff alle tag gepoten/ das du den scha-
den deynes nehsten verhuͤtten solt. Nů bey dem steht/
das die knecht yrer haußhern heu nit sollen lassen ver-
terben/ des sabbats halben/ denn der Esel oder ander vihe
vertuͤrb one heu/ und die menschen one getreid/ die mehr
seinfu/ dan ein vih/ und wuͤrd da durch gotis gepot zů nicht.128

1. Pe. 2.
Ephe. 5.fv
Ir haußhern seyt dem gesinde mehr/ unnd die knechte
und meygde seind den haußhern widerumb mehr dinstes
schuldig/ denn yrgent eynem andern.fw129 Drumb sollen sie
yhre vihe und hab auch vor andern vor schaden verwarenfx130.

Demnachfy doͤrffen die koͤchinne/ nit fuͤrwenden131 unnd
yren hern sagen. Heut ist Sontag. Ich byn nit schuldig
tzů arbeyten/ so man feurs und essens tzůr nottůrfft be-
darff. Derhalben seint die maygde und stallknecht unnd
der gleychen gesind vor Gott vorpflicht〈/〉 das sie yrer hern
vihe am Sabbat wol warten/ und lassens nit verfallen.
Nů setze/ das ein haußherr haß hab zů seynem knecht und
widerumb/ dennest ist der knecht oder maigd got schuldig/
Exo.23.fzdas sie des hern/ vihe auffhelffen/ga132 denn wenn sie ein ander
hasset/ dem sie nichts geredt hetten zů arbeyten/ weren
sie dannestgb133 vorstrickt134/ des hessers135 Esel oder vihe auffzů-
hebengc/ am Sontag oder wercktag/ wenn sie sehen das vih
schaden nehmen moͤcht. Weyl dann ein iglicher seynes
Buchsymbol fehlt feyndes schaden vorhuͤtten sol/ und keynes sabbats scho
nen/ und das gesinde yhren haußhern mehr pflichtig ist/
dann eynem andern/ doͤrffen sich die faulen knechte unnd
maygde durch freyheyt des Sabbats nit abreden136/ yres
hern vihe zůuorlassen/ als etliche am gantzen Sontag des
kretzschmars137 warten/ oder des tantzes/ unnd lassen yrer
hern vihe hůngerig und dorstig stehn. Denn sie seind schul-
dig am sabbat/ als am wercktag/ yrer hern vihe und hab
also zůvorwaren/ das nicht verterb. Ein igliches gesind
nach seiner bestellung/ wird ymants nachlessig sein/ der
muͤß das vor Gott puͤssen.

Das hab ich den unerlichengd knechten unnd maygden
muͤssen vorkuͤndigen/ das sie nicht durch diß buͤchlein in
eyne freyheyt des fleysches/ und des teuffels stricke fallen/
durch ungehorsam unnd abbruch verpflichtes fleysszesge138/
denn der herr hat macht sein gesind im sabbat (wens die
nodt fordert) tzů der arbeyt tzů dringen.

Darauß ist nů wol abtzunemen139/ das der mensch den
eussern sabbat/ so offts die nodt foddert/ darff brechen/
unnd sol yhn brechen/ wie vernommen. Seintmal es von
noͤten ist/ das die grosse ding des gesetzes/ vor allen sollen
gethan werden/ und die kleynen darnach/ und das Got
Osee.6.gfehr barmhertzickeyt foddert denn opffer.gg140 Weyl aber gott
Mich. 6.ghein thun und werck mehr foddert dans141 ander/ unnd wyl
das wir die kleynsten nachlassen/ und uns in den groͤsten
uͤben/ wann wir sie nit beyde tzůgleych thun vermoͤgen/
ßo sollen wir den Sabbat brechen/ unnd tzů ruͤcke setzen/
und unßerm nehsten helffen und barmhertzig sein/ sollen
auch darinne keines menschen urteyl scheuen/ noch yman-
Coloss. 2.gides achten wie Paulus sagt.gj142 Sollen uns auch lieber helffen
dan feyren/ ßo offt wir verstehn/ das eusserliche muͤssig-
keyt uns an Gottis kůnst143 verhindert/ das alles der geist
Gottis weyßet und leret/ der den menschen in allen din-
gen nach Gott laydettgk144. Wiewolgl das die fleyschlichenn
und geystloßen menschen nerrisch duͤnckt.

Buchsymbol fehlt ¶ Eyn Sabbat/ ist des andern
knecht oder diener. 8.gm

Gen. 1.gnDie warheyt spricht/go das der Sabbat seygp ein ruhe des
hern/145 daraußgq wirt volgen/ das ein Sabbat vonn wegen
des andern eingesetzt/ und das der mensch ein knecht grdes
Sabbatsgr
unnd ein herr des Sabbats ist. Dann ßo der
mensch in Gott ruhen/ unnd von Gott heylickeyt bitten
oder warten und entpfahen sol/ so ist des menschen sohn
ein knecht des Sabbats/ als er eyn knecht Gottis ist.
Und wie Got ein herr ist des menschen/ und nit wider-
umb/ der mensch ein herr Gottis/ alßo ist auch der sab-
bat ein herr des menschen/ und nit widerumb. Dieße rede
sol verstanden werden von innerlichem und geystlichem
sabbat/ welcher Gotte tzů ehren/ rhum und preyß gefey-
ert wirt. Nů aber/ wie die ßele mehr und besser ist dann
der leyb/ ßo ist Gott untzelicher maßengs mehr dann die
ßele. Alßo auch/ ist Gottis ehre unnd herlickeyt mehr
dann die ßele/ und der sabbat mehr dann der geschaffen
geyst. Wie dann auch der mehr ist/ der do heyliget/ dann
der do geheyligt wirt/ ßo ist der heyligbar146 sabbat mehr/
dann ein geheyligete ßele. Drumb ist der Sabbat eyn
herr des menschen/ und der mensch ist des sabbats knecht/
das ist war von dem Sabbat/ der Gott mit einschleust/
das ist/ der den geyst der ruhe begreifft147.

Matt. 12.gtAber von dem eußerlichen sabbat/ in welchem der mensch
von seynen wercken ruhet/ und enthelt sich von lepylicher
arbeyt/ sagt Gott/ das er von wegen des menschen gepo-
ten sey.148 Alßo ist der eusser sabbatgu unther dem innerlichen/
und dienet dem inwendigen/ so ers bedarff/ unnd ist nůr
ein tzeychen der innerlichen muͤssickeyt/ und ist von wegen
des menschen. Der mensche steht zwischen beyden sabbaten/
unter dem geystlichen und unsichtparlichengv/ und ober dem leip-
lichen und sinnlichen/ des obersten knecht/ und des untersten herr.

Buchsymbol fehlt

Der eusszer Sabbat (welchen die Phariseer den Juͤn-
gern Christi und Christo auffrůcktengw149) ist von wegen des
menschen unnd des geystlichen Sabbats. Drumb ist eyn
Sabbat des andern oͤberster/ und herr/ unnd der ander
ein knecht. Wie der inner mensch ein herr ist des eussern/
und der geyst/ uber das fleysch. Alßo ist auch die ßele/
oder der geyst/ ober alle niderische creaturen. Der eusser
mensch ist vergencklich/ drumb geht er allein mit vergenck-
1. Cor. 3.gxlichen dingen umb/ und vergeth mit den dingen. Aber
der inwendig kann mit ewigen dingen handeln/ und tzů-
thun haben/ drumb ist er uber alles das tzeytlich und ver-
gencklich ist.150 Auch ists yhm nit stets gůt/ gepunden seyn
an tzeyt oder stedte/ der wegen hat yhn Gott oͤbergy allen
eusszerlichen Sabbat gesetzt.

¶ Was der mensch am Sabbat oder feyertag
thun soll. 9.gz

Moͤcht nů ymands fragen/ was der mensch am Sab-
bat/ fuͤr die lange tzeyt oder lange weyle/ thun soll. Ant-
wort. Der mensch sol mussig stehn/ nichts thun/ und die
lange tzeyte leyden.151 Wenn der Sabbat ist der halben ein-
gesetzt/ das der geyst yhn langweylickeyt komme/ unnd
etwas in seyner lange tzeyt lerne.152

Dann langweylickeyt unnd verdrieß der tzeyt/ ist eyn
geystliche beschneydung unnd bereyttung tzů entpfahen
Gottis werck/ alle weyl verdriß und die langweylickeyt
der creaturen lusten auß treybet.

Gůt wer es/ das eyner/ am Sabbat/ seynen kopff in
die hand nehme/153 und sich niderdrůckte/ und seyne unse-
lickeyt und gebresten mit schmertzen erkennet/ dann alßo
wuͤrde er dester geschwinder/ tzů dem (der allein rein und
heylig machet) zů eylen.154

Exo. 20.haGott hat dem menschen verpottenhb seyne werck/ am
Buchsymbol fehlt Sabbat zů thun/ und alles das wir/ unßere kinder/ und
vihe/ thun koͤnden/ das hat Gott auffgehaben/ und sol
alles still ligen/ an dem tage/ do wir heylickeit von got bit-
ten.155 Damit ist ungetzweyfelt angetzeyget/ das wir in der
gelassenheyt bleyben můssen/ und gar nichts von uns den
wercken Gottis tzůsetzen/ auff das wyr/ durch unßere
wercke/ gotis werck nit beflecken. Auch ist gedeut durch
gotis verpot/ das unsere werck gotis werck hindern. Drumb
wil got/ das wir alle unßere wercke von uns werffen/ ßo
offt wir seines werckes begeren/ darzů auch die senhlichehc
langweylickeyt dienet/
das ist gesagt. Ihr solt euch pey-
Levi. 16.hdnigen/ oder niederdruͤcken/ und demuͤtigen am Sabbats
tag.he156 Wenn ir solt gereyniget und geheyliget werden von
Got/ oder so yhr der gaben gottis begyrig seydt tzů ent-
Hiere. 17.hfphahen. Die puͤrden sollen wir tragen so in unserem hauß ligen/
frembde buͤrden sollen wir nit uff heben oder uff uns laden.157 Als
Math. 10.hgChristus sagt. Heb auf dein creutz uf dich und volgthh mir nach.hi158

Am Sabbat/ solstu nichts anders thun/ dann leyden/
wenn deyn leydlickeyt gnugsam bereydt ist/ ßo wuͤrd sie
gottis geyst mit seynem werck erfuͤllen. Wo eyner sagen
welt/ der wuͤrcket ein werck/ der do thut Gottis willen.159
Joan. 6.hjAntwort/ das wircken ist wircklich von Gotte/ aber
in uns/ ist es nůr in leydender weyse/160 das ist/ der mensch
entphet das werck gotis/ der aber etwas thut der ruhet nit.

Groͤblich darvon tzů reden/ ßo sein alle boͤße wercke
verpotten/ dann welcher etwas boͤßes thut der befleckt
den Sabbat Gottis und freyret nicht.

¶ Welchen tag man feyren soll in der wochen. 10〈.〉hk

So die dienstbothen/ sechs tag/ gearbeytet haben/ sol-
len sie den siebenden frey haben. Got sagt one untherscheid.
Gedenck das du den siebenden tag feyrest.161 Er spricht nit/
das wir den Sontag/ oder Samstag fuͤr den sibenden tag
muͤssen halten. Von dem Sontag ists unheymlich das ihn
menschen eingesetzt haben.162 Von dem Samstag ists noch ym
Buchsymbol fehlt tzangck.163 Das aber ist offenbar/ das du den siebenden tag
solt feyren/ und dein gesind lassen feyren/ so offts sie sechs
hltage gearbeitet haben.hl
Solt nůn ein hauß vater/ einem
itzlichen knechte/ einen sonderlichen siebenden tag ernen-
nenhm/ und ansetzen/ ßo wuͤrd ein unordenlicheyt in seyner
haußhaltung/ sonderlich wenn er vil gesindes hett. Wenn
auch ein ydes hauß/ in eyner Stadt/ eynen besondern sab-
bat wolt halten/ wuͤrd eine stadt ordnung vorruckt/ und
wuͤrden alßo die predigen auch in ein unordnung kommen.164

So aber dem worte gottis oder den predigtenhn kein ab-
bruch geschee/ oder ßo man alle tage/ gottis wortt/ leßen
oder predigen wuͤrde/ stuͤnd es in eynes ydens haußvaters
macht/ einen sibenden tag/ vor sich und sein gesind zů er-
welen/ der yhm/ und seinem gesinde am aller bequemsten
sein moͤchte/ und seiner arbeit am zůtreglichsten. Dann
es hat jhe ein haußvater groͤssere macht in seinem hauße/
gottis dienst/ zůordnen/ den kein Bapst oder bischoff〈/〉 ya
Nu. 30.ho165mehr/ dann ein gantze gemein. Woͤlt aber ein haußvater
sich der tzeyt erwegen/ und sein gesinde unverhindert go-
tis wort von anfanck biß an das ende frey lassen zůhoͤren/
ßo solt es yhm ungeweret166 seyn/ den siebenden tag/ nach
seynem wolgefallen/ zůerwelen und setzen. Idoch hpane ge-
ferde hp
/ das er sein gesinde nit betruͤg/ und uber sechs tage
zůr arbeit druͤnge/ das ist von dem Sabbat gesagt/ Szo
man yhn eusserlich ansiht. Wenn aber die eußerliche decke
uffgehabenn/ unnd yhn den geystlichen sabbat gesehn/
wůrden alle tage sabbaten sein/ unnd ein sabbat auß dem
Esa. ult.hqandern flissen/ denn yhe mehr sich/ der mensch in geyst-
lichem feyer/ ubet/ yhe mehr sabbaten volgen/ und eyner
auß dem andern koͤmmet.167 Denn warumb der mensch be-
darff gotis heylickeyt alle tag und stunde/ darumb muß
er/ den sabbat/ alle tag heyligen/ unnd alle tag werckloß
sein/ und yhn der gelossenheyt und langweylickeit stehn/
wie obgemeldt ist.

Buchsymbol fehlt ¶ Von des Sabbats manichfeltickeyt. 11.hr

Der Sabbat bedeutt nit anders dann ein ruhe/ und go-
tis Sabbat ist ein ruhe in got/ so nů der mensch in dißem
sterblichen leychnam nit mit allen krefften in Got ruhet/
noch ruhen kan/ und solt doch mit gantzer seelen/ mit vol-
lem hertzen/ und allen krefften in got ruhen/ ßo muß et-
war ein volkommenheyt dem unvolkommen/ und das gantze/
den teylen nachvolgen/168 und muste das jhene/ ßo das gantze
verhindert/ vergehen und die seele lehr werden/169 und die
weinrebe/ wenn sie wol ist gefeget170 worden/ ein volkommener
werck erfuͤr bringen/171 und muͤste der geyst der forcht/ mit
Joan. 15.hsdem geyste der ruhe erfuellt/ und der kleyn und niderig
geyst/ so groß werden/ das er in gotis himelreich eingehe/
uff das er mit allen engeln/ einen volkommen sabbat/ be-
gehe. Denn alles das der mensch an gotis tabernackel macht/
Heb. 8.9.htdas sol er nach dem ubersten fuͤrbilde und exemplar richten
und machen.172 Darumb muͤssen manicherley sabbaten sein als
Le. 16.23.hudas/ gottis munde antzeygt/ in dem/ das er den Sabbat
unther dem himel/ einen tag der versoͤnung/ und reinma-
chung/ und des anfechtens/ und seyner tzucht
nennet.173 Das
alles/ der geyst der forcht wirckt/ und durch die eusserliche
geperde
/ des sabbats/ bedeut ist. In unßerm Sabbat ist
forcht und arbeit. Seintemal wir uns fuͤrsehen und sorgfeltig-
lich bewaren muͤssen/ das wir an nichts kleben174 oder anhangen/
das uns in der heylwertikeit hindern moͤg〈/〉 sondern vor alle den
flihenhv das wider die heylickeyt sein moͤchte/ die fluchte
aber vom boͤßen hat hwmit sich hw arbeit.175 Drumb muͤssen wir in
forcht und bitter gelassenheyt stehn/ der dinge aller/ ßo uns
tzeytlich an hangen und umbstehn/ uff das wir sie/ yhe nit
fuͤr got annehmen/ und in creaturen/ lust/ trost/ huͤlff oder
Joan. 12.hxradt suchen/ und die ehre unserm Gotte/ damit abbrechen
unnd enttzihen.176 Darin wir gewißlich muͤhe und arbeit
haben/ alle weil wir in der nacht sein/ und mit muh und
mit arbeyt das licht erwischen/ unnd yhm nach volgen/
uff das wir nicht/ ym finsterniß irren gehn.177

Buchsymbol fehlt

Nů muß dieße tzeytliche arbeyt vergehn/ und angst und
forcht auff hoͤren/ unnd gelassenheyt in ungelassenheyt
kommen/ und der mensch muß sorgloß werden/ kegen al-
lem/ das yn hindern magk/ heylickeyt von Gotte zů ent-
pfahen. Drumb wirt in zůkuͤnfftiger ruhe ein heller ver-
stendiger tag werden/ und ruhe one arbeyt. Als lichte one
finsterniß. Wenn der oberste sabbat hat seine wůrtzlen do
selbst auß gestrackt uff die hoͤcheste Jubeltzeyt/178 do hyvolle
liebhy
/ gantz ruhe/ nichts dan unaussprechliche/ hymelische/
ewige froͤlickeyt und freyheyt sein wird. Wenn do selbest
wirt der mensch seines erlidnen Schadens (und alles ubels/
tzeytlich alhie erlitten) indechtig sein/ und in ewigem ge-
dechtnis behalten. Nemlich/ alles das yhn/ an gotis kůnst
verhindert/ und wirt sicher das yhm/ hinfuͤrderhz/ in dem
hohen Sabbat/ kein verhindernis mehr hindern und an-
ruͤren magk/ das versteht er durch den geyst/ der yhn mit
ruhe erfullet hat/ denn der geyst der forcht wirt volendet/ der
den geschaffen geyst/ uffs hoͤchste außgepreytt und außge-
Esa. 11.iastreckt hat.179

Alhie haben wir den ersten einwurff180 und
anfang des Sabbatsib/ und seind knechte. Dort haben wyr/
ein yder nach seyner maß/ ein gantz froͤliche volkommen-
Exo. 35.icheyt des Sabbats. Gott spricht nit vergeblich/id der
siebende tag ist ein Sabbat der sabbaten/ nach Hebreyscher
sprachen inhalt.181 Das yhe ein Sabbat solt werden/ der ein
sabbat aller sabbaten were/ das ist/ der do hoher/ edler/
reyner/ heyliger/ und besser wer/ dann alle ander sabba-
ten/ von welchem der mensch ßo hoch wirt geheyligt und
gereinigt/ das er sich der unheyligenn zůfellen nit mehr
darff befharen182. Aber weil er uber alle zůfellige versuchung
gesetzt. Der ursach halben/ ist zůvormuthen/ das got zwei-
erley wort gebraucht〈/〉 ßo er den Sabbat gepeutie183. Nemlich
if er spricht/ig du solt den Sabbat halten oder bewaren oder
Deu. 5.ih184dich huͤtten das du yn bewarest/ das alles durch das wort/
Schama185/ ist bedeutt/ das eygentlich vil sorge/ angst und
Arbeit und angst ym Sabbat.iiBuchsymbol fehlt arbeit mit einwickelt. Und antzeigetij/ das unser sabbat/
alhieik/ mit arbeiten und engsten gehalden und gefeyret wird.

Das ander wort ist Gedencke/ oder biß186 indechtig des
Sabbats das du yhn haltest/ unnd heyst auff Hebreysch
Zachar/187 das aber bedeutt hie nit solche muͤhe und angst/
als das erste wort/ do ist allein das gedechtnis der zůge-
schoben verhindernis/ es ist aber kein hindernisil/ das zů-
fallen kan. Wan der mensch/ steht dann ewicklich in der
ruhe/ und arbeyt hinfurt nichts mehr/ als er alhieim gethan
hat.188 Er gedenckt alleyn der arbeyt/ unnd des streyts im
geyst widers fleysch/ unnd aller fleyschlicher tzůfaͤllen.
Drumb das er in gottis hohen sabbat eingangen ist/ und
Hiere. 23.inhat das erb Jacob189 das sicher wonen soll/190 eingenommen/

welchs yhm/ in unßerm Sabbat allein verheyschen und
gedeut waren von fern her. Das klein fuͤncklin des sabbats/
ist dann ein groß feur worden. Drumb ist nůr ein ewiger
heller lichter heyliger tag/ unnd ein ewiger Sabbat/ dar-
tzů helft uns Got Amen.

¶ Von genannten feyrtagen der heyligen und engeln. 12〈.〉io

Auß obertzalten Ursachen und namen des Sabbats/ leufft
eynem iglichen entkegen/ wie der teuffel/ oder des teu-
Der bapst des teuffels ßone primo genitusipiqfels sone der heyligen feyertagen/ wider gottis ehre und
willen erdacht unnd gepotten und uns treulich betrogen〈/〉
das wir den Engeln und heyligen sabbaten geben.191 Seint-
einmalir die sabbaten/ Got allein zů ehren und lob einge-
setzt seind/ und der eusserlich feyertag eyn schlecht figur
ist/ und bedeutt/ das Got heylig macht/ und das der/ den
heyligen tag recht feyre/ der heylickeyt von Got wil ent-
pfahen. Nů muͤste die figur yhe erlogen und betriglich
sein/ so offt sie auff heylickeit deutet/ wen kein will hey-
lig tzu werden darunder vorhanden. Als auch das weyn-
tzeychen luͤgenhafftig unnd betriglich ist/ wenn der wirt
keynen weyn hat/ oder keinen weyn geben kan. Alßo ist auch
der Sabbat falsch verfuͤrisch/ unnd betriglich/ ßo offt er
Buchsymbol fehlt dem gefeyret und zůgeeigent wirt/ der uns nit kan heilig
machen/ welchs dann altzeyt geschied/ so offt wir den hey-
ligen feyren.

Es werden auch die heyligen/ ymis jung-
sten tag/ auff den xii. gerichts stuͤlen sitzen/192 und das ur-
teyle des unglaubensit/ und der verthuͤmnis wider die iuhey-
legen feyer erschepffen iu193 helfen/ und vor recht sprechen/ das
sie ihren got geschmet/ und ihn mit den sitten/ und feyer-
lichen geperden gehofyrt haben/ die sie geflogen und gehasset.

Die Sabbaten der heyligen creaturen seind warhaff-
tige zeychen/ das/ der Christum verwirfft/ der einem hey-
ligen menschen oder engel feyret. Dann er spricht mit sey-
ner feyerlichen tadt/ das er durch einen andern dan durch
Christum die heylickeyt erlangen wil/ das nicht anderst
ist/ dann Christum verwerffen. Als die auch Christum ver-
stossen oder verachten/ die sagen doͤrffen/ das gerechtig-
Gal. 2.iv194keit auß dem gesetz sey. Demnachiw wirt auch volgen/ das
Christus vergebens gestorben were/ welchs alles wider got
ist. Solche derix feyreriy heyligen greyffen Gott in seyne
schepffung/ izund verkeren die wercke der schepffung/iz weil
Got alle ding/ und alle tage geschaffen unnd kein heylig
ein stuͤndleinja vermocht.195 Wer nů eynen tag einer creatu-
ren zůmisset/ der nympt das geschaffen werck Got seinem
hern/ und tzelet es dem zů/ der es nit geschaffen hat/ ders
auch nit schaffen vermagk/ das dann ein sund ist wieder
gottis stercke/ und strebt stracks wider gotis almechtickeit.

Ich wil der scheden geschweygen/ welche die haußveter
erleyden/ denenjb etwas von iren herlickeyten und dinsten
abgeht/ unnd durch pfeffische tyranney geringert wirt/
denn das gesind ist schuldig sechs tag zů arbeiten iren hern.
Aber diße pflichte und gehorsam des gesindes/ brechen die
heyligen tage der pfaffen unnd setzen an die stadt des ge-
horsams/ meysterliche Ursachen allerley laster/ als/ affter-
reden196/ trunckenheyt/ schweren/ stelen/ moͤrderey/
unnd
alles boͤses/ das alles mit vilen Worten mehr auß zuͤ streichen.197

Buchsymbol fehlt ¶ Wie auß dem gepoten Sabbat Gottis barm
hertzickeyt erkant wirt/ und zuͤ Christo
fuͤret und brengt. 13.jc

Es ist auch mit besonderm fleiß zůmercken/ das Got/
dem menschen/ ein grosse barmhertzickeyt ertzeygt hat/
das er yhn/ des ernsten und gestrengen gepotes entlesti-
get198/ der teglichen arbeyte. Denn Got gepot Adam unnd
Genn. 3.jdallen menschen in yhm/ das sie mit arbeyten alle tage ires
lebens/ das brod auß der erden gewinnen und essen solten/je199
auff das der ungehorsam/ gestrafft und gepuͤst wuͤrde.

hat das gepot gleich diße meynung200/ als solten wir/ alle unser
tegliche speyße mit teglicher arbeyt gewinnen/ und key-
nen tag unser brot essen/ wir hettens denn/ den selben tag/
mit neuer arbeit bekommen oder gekriegt. So dann volgt.
Im schweiß deines antlitzes/ wirstu dein brot essen.201
sollen wir unßer teglich brot/ in unßerm schweyß essen/
ßo muͤssen wir alle tag arbeyten/ und den lust Adams/ mit
unlust und arbeyten verpuͤssen/ das uns zů schwer unnd
untreglich wuͤrd. Dann derjf ungehorsam Adams wirt nit
allein in uns gepuͤsset/ sondern wir muͤssen auch/ die len-
ge groͤsser arbeyt halben/ ersterben/ als die schrifft sagt/
das untregliche arbeit macht alt und todt.202 Es were auch
nit unbillich das uns got durch arbeyten abtet und er-
todtet. Got het es gůten fug und recht/ das er uns erwuͤr-
get durch arbeyt und zů aschen machet. Got aber unnßer
herr hat ein veterliche liebe und grundloße barmhertzig-
keyt zů uns/ unnd wolt nit ewig tzoͤrnen/ noch uns gantz
außtilgen. Drumb gab got ein gepot des sabbats/ das wir
nůr sechs tag lang solten arbeyten. Aber den siebenden tag
hat er zů einem sabbat unnd můssig tag gesetzt/203 uns tzů
gůte. Auff das/ das wir uns erfrischten und stercktenjg/ und
abverarbeite204 krefften erholenn/ das wir dem barmher-
Deu. 26.jhtzigen got/ nit moͤgen voldancken205 und selig ist der/ der den
geyst der barmhertzikeit entpfind/ und got sein lob/ namen/
und rum ist.206

Buchsymbol fehlt

Aber man sol abermals in fleyß ermessen/ das muͤssig-
keyt die langweylickeyt gepyret/ und drumb gepoten ist/
das der muͤssig ein langeweyle oder langtzeyt hab/ wenn
er in Got ruhet/ und in goͤtlicher weyße muͤssig ist. Und
got hat den muͤssigang/ unther andern Ursachen auch den
hertern und starckern menschen (die wol arbeiten koͤnnen/ und
grossen lust zůr arbeyt haben) uffgeleget/ das sie/ ire lůste
brechen/ und in einen verdriß/ und grauen ires lebens fal-
len/ unnd am feyertag mehr bedechten/ wie boßhafftig/
gebrechlich/ nerrisch/ schwach/ lieblos/ und glaubloß sie
in got seint/ wie sie dem geytz nach eylen und sorgfeltig
seind/ und gottis ehre/ nit lauter suchen noch gottis ge-
pot behertzen oder thun woͤllen/ wenn sie arbeiten. Zů sol-
cher betrachtung yres boͤßen willens/ verursacht sie die
muͤssige langweylickeyt/ oder langweylige můssigckeyt.

Derwegenji sol der mensch mit fleyß desjj sabbats war-
nemen/ zů lernen/ wozůjk die langweylejl/ oder verdriesliche
tzeyt nůtz ist/ und warumb got den menschen zuͤ muͤssick-
heyt dringt/ unnd du solt dich yhe bewaren/ das du deyn
langweylickeyt nicht verwechselest fuͤr wolluste. Ursach
es ist besser/ das du in das haus des traurens gehst/ dann
Eccle. 7.jmdes wollebens/207 weil got den menschen die muͤssickeyt also
uffgelegt hat/ das der sabbat auch ein tag des anfechtens
der traurickeyt und bedrengnus sein soll.208

Es ist auch nit zůvergessen〈/〉 das der Sabbat vergebung
der sunden begreyfft/ dan der mensch wirt nit heylig ehe
wir vergebung der sunden erlangen/ und in gottis versoͤ-
nung kommen. Das muß aber durch sechs geyste gotis ge-
scheen/ und in den siebenden kommen/ darvon in einem an-
dern buͤchlein gesagt wirt.
209 Got woltjn210 alle hirten/ seyner
armen scheflein/ erleuchten/ und uns allesampt mit yhn/
in ein warhafftig erkentnis seiner goͤtlichen heylickeyt/
ßo uns von noͤten sein wirt/ gnedig fuͤren/ und ewiglichen
erfreuen. Amen. 1524jo


afehlt B; Im Meyen C
b-bDas wort Sabbat was es D
cKapitelzählung am Anfang der Überschrift B; fehlt D
dMarginalie fehlt C
efolgt Gen. 1. C
fKapitelzählung am Anfang der Überschrift B
gvordern B; fordern C
hseind D
iMarginalie fehlt C
jthůnd C
kfolgt Levi. xx. C
lrechte C
mDem nach A, C
n-ner thon B; erthan C
ofolgender Zeilendurchschuss A
pfolgt am .1. C
qMarginalie fehlt C
rfolgt Zeilenumbruch B
sDem nach A, C, D
tferr B
uvom Editor verbessert für Amos. 6. A, B, D; Marginalie fehlt C
vfolgt Amos vi. C
wsaͤlet B;
xverdamnis C; versaumnis D
ywayst B; weyst C; waist D
zMarginalie fehlt C
aanun D
abunser D
acKapitelzählung am Anfang der Überschrift B
adunküsch seyn C
aeDem nach A, C, D
affyren C
agvom Editor verbessert für kůrtze A; kurtzen B, C
ahMarginalie fehlt C
aiVirgel fehlt A, C
ajfolgt Gal. ii. C
akunder dem B, C
alKapitelzählung am Anfang der Überschrift B
amMarginalie fehlt C
anMarginalie fehlt C
aoweder B, C
apfürwar B, C, D
aqwayst B, D; weyßt C
arwayst B; weyßt C; waist D
asDem nach A, C, D
atsolt B
aubeweyset D
avwayst B, D; weyßt C
awwayst B; weyßt C; waiß D
axMarginalie fehlt C
ayfolgt Ezechielis. xx C
az-azgrobheyt C
baMarginalie fehlt C
bbneher B, C
bcSabbtiziren D
bdMarginalie fehlt C
beverlasse D
bfMarginalie fehlt C; Gelassenhayt ergänzt D
bgfolgt Esa. lviii. C
bhMarginalie fehlt C
biMarginalie fehlt C
bjbühel B, C, D
bkfolgt Esa. lviii. C
blMarginalie fehlt C
bmfolgt Joh. vii. C
bnabfürt D
boMarginalie fehlt C
bpfolgt 1. Corinth. iii. C
bqMarginalie fehlt C; Psal. 11.7 D
brfolgt Psal. C.xvii. C
bswer es C
btire B
buMarginalie fehlt C
bvfolgt Exo. xxiii. C
bwMarginalie fehlt C
bxWann C; Wenn D
byfolgt Deut. v. C
bzMarginalie fehlt C
cafolgt Exo. xxxv. C
cbfaren B; fuͤren C; feüre D
ccarbayt B; arbeit C; arbait D
cd-cdfehlt D
cefolgt zůwidersprechen D
cfKapitelzählung am Anfang der Überschrift B
cgweder B, C, D
chnoch B, C, D
ciweder B, C, D
cj-cjund wescheren A; oder des gleichen C; unnd schwoͤrens D
ckVirgel fehlt A
clfolgt Virgel A
cmweder B, D
cnweinkannten D
cohalten B
cpkinder B, C, D
cqbot D
crMarginalie fehlt C
csfolgt Exo. xiii. C
ctMarginalie fehlt C
cuExo. xx. C
cvMarginalie fehlt C
cwfolgt Marginalie Vermügen des glaubens D
cxfolgt Ose. vi. C
cyMarginalie fehlt C
czDann C
dadenn B, C, D
dbwerben B
dcMarginalie fehlt C
ddfolgt Matt. xviii. C
desey A; sein D
dfanch C
dgMarginalie fehlt C
dhMarginalie fehlt C
difolgt Deu. v. Levi. xxv. Esai. lviii. Matth. v. C
djMarginalie fehlt C
dkbüchsen B; büssen C; bůssen D
dlfehlt D
dmgenoͤtigt B; benoͤtiget C; benoͤttigt D
dnMarginalie fehlt C
dofolgt Coloss. iii. C
dpOb B, C, D
dqKapitelzählung am Anfang der Überschrift B
druff C; auch D
dsgerechtschaffen D
dtMarginalie fehlt C
dufolgt Psal. l. C
dvnun D
dwferligkait B; fahr C; fare D
dxDem nach A, D
dyferr C, D
dzweder B, C, D
ea-eaob er B, C; aber D
ebMarginalie fehlt C
ecfolgt Matthei. xii. C
edSun B; sůn C; son D
eeKapitelzählung am Anfang der Überschrift B
efMarginalie fehlt C
egSun B
ehyebungen B
eiMarginalie fehlt C
ejfolgt Deut. xiiii. C
ekMarginalie fehlt C
elfehlt C
emfolgt Matth. xii. C
enMarginalie fehlt C
eotodt A; tadt C; rat D
ep-epsyhe nur C; sich D
eqfehlt D
erMarginalie fehlt C
esfolgt Osee. vi. C
etan C
euMarginalie fehlt C
evMarginalie fehlt C
ewDem nach A, C
exfehlt C
eyfolgt und D
ezfolgt Exodi. xxv. C
fafolgt hab C
fbannemen C, einnemen D
fcmoͤtzgen B; C; metzgen D
fdob C, D
febreche D
fffehlt D
fgallein A; allain B, D
fhfehlt D
fifolgt Absatzumbruch A
fjmuͤß B; muͤßt C; muͤst D
fkundder D
flweder B, C, D
fmDem nach C
fnwa B
foMarginalie fehlt C
fpfolgt Deut. xxii. C
fqwenn B, D; Wann C
frnachpaurß B; nachburs C; nachbaurs D
fswann es C
ftsolst B; solt C
fusynd C; seind D
fvMarginalie fehlt C
fwfolgt 1. Pe. ii. Ephe. v. C
fxbewaren C
fyDem nach C
fzMarginalie fehlt C
gafolgt Exo. xxiii. C
gbdennost C
gcauffzůhelffen D
gdunenlichen A, C; unendlichen B, D
gefleysses B; fleyschs C; fleisses D
gfMarginalie fehlt C
ggfolgt Osee. vi. C
ghMarginalie fehlt C
giMarginalie fehlt C
gjfolgt Coloss. ii. C
gklaydet B; leytet C; laittet D
glWie wol A, D
gmKapitelzählung am Anfang der Überschrift B
gnMarginalie fehlt C
gofolgt Gen. i. C
gpsy C
gqdar auß A
gr-grfehlt C
gsmaß C
gtMarginalie fehlt C
gusabbbat A
gvsichparlichen D
gwauffrupfften B; uffruckten C; auffruckten D
gxMarginalie fehlt C
gyuber B; über C, D
gzKapitelzählung am Anfang der Überschrift B
haMarginalie fehlt C
hbfolgt Exo. xx. C
hcsemliche D
hdMarginalie fehlt C
hefolgt Levi. xvi. C
hfMarginalie fehlt C
hgMarginalie fehlt C
hhfolg C; volg D
hifolgt Matth. x. C
hjMarginalie fehlt C
hkKapitelzählung am Anfang der Überschrift B
hl-hlabgegrenzt mit Klammer ans Ende der folgenden Zeile verschoben A
hmeruennen D
hnpredigen D
hoMarginalie fehlt C
hp-hpone geferde B; angeferdt C; one gefaͤrd D
hqMarginalie fehlt C
hrKapitelzählung am Anfang der Überschrift B
hsMarginalie fehlt C
htMarginalie fehlt C
huMarginalie fehlt C
hvfehlt C
hw-hwbei ir C; mit im D
hxMarginalie fehlt C
hy-hyvollieb C
hzhinfür B; hynfürter C
iafehlt Marginalie C
ibSabbts A
icfehlt Marginalie C
idfolgt Exo. xxxv. C
iebaut D
iffolgt so D
igfolgt Deut. v. C
ihfehlt Marginalie C
iifehlt Marginalie C
ijzeygt an C
ikhie C
ilhindernuß B; verhinderniß C
imhye C
infehlt Marginalie C
ioKapitelzählung am Anfang der Überschrift B
ipfehlt Marginalie C
iqprimo getus B
irseitenmal C, D
isam D
itglaubens B
iu-iuhayligen feyrer schoͤpfffen B; heylegn feyr erschoͤpffen C; hailigen feyer erschoͤpfen D
ivfehlt Marginalie C
iwDem nach A, D
ixfehlt C
iyferyer B; fyrer C
iz-izfehlt C
jastainlin B; stündlin C, D
jbdienen B
jcKapitelzählung am Anfang der Überschrift B
jdfehlt Marginalie C
jefolgt Gen. iii. C
jfdie C
jgstercken D
jhfehlt Marginalie C
jiDer wegen A
jjdas A, B; deß D
jkwarzů B; wozů C; war zů D
jllangkweyilige B; lang weyl C; langweile D
jmfehlt Marginalie C
jnwoͤlt B; woͤl C
joGetruckt zů Straßburg durch Joannem Schwan. Im jar M. D. xxiiii. C

1Zur Herkunft des Wortes »Sabbat« aus dem Hebräischen (hebr. sabbat »Ruhetag«) vgl. Gesenius, Handwörterbuch, 805f. Zu Karlstadts Erklärungen des hebräischen Wortes vgl. auch Luther, Von den guten Werken (1520): »sabbat auf hebreisch heisset feyr oder ruge […]« (WA 6, 243,7).
2Vgl. 1. Mose 1,1–2,3, bes. 1. Mose 2,2 Vg »[…] requievit die septimo ab universo opere quod patrarat.«
3Vgl. 2. Mose 23,12 Vg »sex diebus operaberis septima die cessabis […]« u.ö.
4Vgl. den Dekalog 2. Mose 20,2f.; 5. Mose 5,6f.
5In Was gesagt ist: Sich gelassen beschreibt Karlstadt diesen Vorgang – dort als »Christfoͤrmig« bezeichnet – als Einswerden mit Gott; vgl. KGK VI, Nr. 241, S. 136, Z. 10 mit Anm. 307. Dazu bereits KGK V, Nr. 233, S. 349, Z. 8. Zur mystischen Begriffsbildung vgl. Seuse, Deutsche Schriften, 335,25f.; Völker, Gelassenheit, 286; s. auch Luther, Sieben Bußpsalmen: »Das ist nu ein christformig wahrhafftig mensche, der innewendig voll untrosts und betrubte geistes ist […].« (WA 1, 216,28f.).
6Vgl. 3. Mose 20,7f. Vg »sanctificamini et estote sancti quia ego Dominus Deus vester custodite praecepta mea et facite ea ego Dominus qui sanctifico vos.« S. auch 3. Mose 20,26.
7Vgl. Theologia Deutsch (Franckforter), 101,6–8: »Unnd wer got gehorsam gelaßen und underthan sal und wil seyn, der muß und sal allen gelassen, gehorsam und underthan syn yn lydender wiße und nicht yn thunder wiße […]«; Theologia Deutsch (Franckforter), 140,12f.: »Sich, also is eß euch, wer sich got gentzlichen laßen sal und gehorsam seyn, der muß allen gelassen und gehorsam seyn yn lidernder weiße […].«
8vernachlässigt.
9Vgl. Jes 1,13–16 Vg »[…] neomeniam et sabbatum et festivitates alias non feram iniqui sunt coetus vestri kalendas vestras et sollemnitates vestras odivit anima mea facta sunt mihi molesta laboravi sustinens […] lavamini mundi estote auferte malum cogitationum vestrarum ab oculis meis quiescite agere perverse«; Am 5,21 Vg »odi et proieci festivitates vestras et non capiam odorem coetuum vestrorum«.
10geradewegs, unmittelbar. Vgl. DWb 5, 4245f. s.v. gestracks Nr. 1; FWB s.v. gestraks.
11inne.
12Vgl. Am 5,21.
13verfehlt.
14Umkehrung von Mk 2,28.
15nicht ein Haar breit.
16übertreten. Vgl. DWb 23, 198f. s.v. überfahren Nr. E.
17Verdammnis. Vgl. DWb 25, 1895 s.v. Verthümkeit; Lexer, Handwörterbuch 3, 277 s.v. vertüemen.
18Parallele zu Von den zwei höchsten Geboten der Liebe, vgl. KGK VI, Nr. 247, S. 245–247.
19Möglicherweise versteckt sich in diesem Selbstbekenntnis eine Kritik am einstigen eigenen Lebensziel einer universitären Karriere.
20Wohl Bezug auf Luthers Auseinandersetzung mit dem »äußeren Sabbat« in Von den guten Werken (1520): »Laßt euch von niemant vorpflichten zu yrgend einem feyrtag (dan dieselben sein vortzeiten figur gewesen […].« (WA 6, 244,14–17). Das Zeichenhafte betont auch Reuchlin in De arte cabalistica (1517): »Extat namque symbolum mundi superioris hoc Iobelei aethernitatis, ubi cessat omnis labor.« (Reuchlin, Werke 2.2, 356,30–32). Vgl. Schubert, Sabbat, 109f.
21Zur Unterwerfung der Engel unter Gottes Wort vgl. Karlstadts Schrift Von Engeln und Teufeln (KGK VI, Nr. 246).
23Der eigene Wille führt zu den Sünden, Gott ist nicht ihre Ursache. Diese Thematik behandelt die Schrift Ob Gott Ursache sei des teuflischen Falls (KGK 251).
24Die Engel verkünden das Gesetz Gottes (vgl. KGK VI, Nr. 246, S. 229, Z. 3, mit Bezug auf Gal 3,19 u. Hebr 2,2), doch sie unterliegen ihm nicht.
25kurz.
26Der Dekalog.
27Verweis möglicherweise auf Gal 2,16.19f. Im Text Bezug auf Röm 6,14; siehe KGK 252 (Anmerkung).
28Vgl. Röm 6,14 Vg »peccatum enim vobis non dominabitur non enim sub lege estis sed sub gratia.«
29denn (als Kausalkonjunktion). Vgl. DWb 29, Nr. 68f. s.v. wenn C.2b; 71 Nr. 2.
30Die natürlichen Kräfte sind Teil der Schöpfung; die ratio ist wiederum ihnen teilhaftig. Gottes Wille aber muss in der Seele ergründet werden.
31Wortbedeutung.
32Äußerung i. S. d. »vox domini«; Ausdruck, Buchstabe. Vgl. DWb 18, 3073–3076 s.v. Stimme Nr. C und D.
33Vgl. 2. Mose 35,1–3 (sowie 2. Mose 31,12–17); 5. Mose 5,12–16; 16,8 (zum 7. Festtag im Pessahfest), wahrscheinlicher aber 2. Mose 16,22–26; statt 5. Mose 23 ist evtl. 2. Mose 23,12 oder 3. Mose 23,3 gemeint.
34Meint »in die Ruhe Gottes kommen«. Möglicherweise erste Eindeutschung des lat. »sabbatizare/ sabbatisare« durch Karlstadt.
36Siehe KGK 252 (Textstelle), hier mit deutlicherem Lutherbezug.
38Vgl. Krause, Sprache Karlstadts, 183f. (mit weiteren Parallelstellen). Zur mystischen Dimension der »Langeweile« s. auch Tauler, Predigten (Vetter), 3f.: »[…] wie wir God liden súllten in allen sinen goben, in allen sinen búrden mit rehter langbeitekeit.« Weder hat Karlstadt den Begriff »Langeweile« in seinem Taulerband mit einen Registereintrag versehen, noch findet dieser Verwendung in der Theologia Deutsch. Bubenheimer, Mystical Books, 117 mit Anm. 42–44 verweist aber auf den Zusammenhang zum Erlernen des Schweigens in der Langeweile, um in Erkenntnis der Unseligkeit und des Schmerzes über die eigenen Verfehlungen um so geschwinder in Gottes Schoß zu eilen. Diese Aufforderung zum Schweigen annotierte Karlstadt in seinem Tauler-Handexemplar marginal (»silendum«); vgl. Tauler, Sermones (1508), fol. 2rb. Bereits in seinem Gedicht auf Lucas Cranach von 1508 verwendete Karlstadt ein hebräisches Proverbium, das das Schweigen als das Beste für den Menschen ausführte; vgl. KGK I.1, Nr. 5, S. 282, Z. 7–9 mit Anm. 12.
39Zur Verstopfung des Herzens vgl. den Abschnitt »Prepucium verstopffung« in Was gesagt ist: Sich gelassen (KGK VI, Nr. 241, S. 124, Z. 5–10).
41Christus als Vollkommenheit des Sabbats zu bezeichnen, scheint einzigartig bei Karlstadt aufzutauchen; üblich war die Rede vom Reich Gottes als vollkommenem Sabbat. Zu Christus als Herr des Sabbats vgl. Mt 12,8.
42Vgl. Jes 58,13f.Vg »si averteris a sabbato pedem tuum facere voluntatem tuam in die sancto meo et vocaveris sabbatum delicatum et sanctum domini gloriosum et glorificaveris eum dum non facis vias tuas et non invenitur voluntas tua ut loquaris sermonem tunc delectaberis super domino et sustollam te super altitudines terrae […].«
43Der Sabbat erscheint hier parallel zum Zustand der Gelassenheit, in dem der Christ seinen eigenen Willen los- und hinter sich lässt, um im Willen Gottes aufzugehen.
44Vgl. Joh 1,9.
45Hügel, Anhöhe. Vgl. DWb 2, 496f. s.v. bühel Nr. 1; FWB s.v. bühel.
47da, wohin.
48Rückfall, Rückkehr. Vgl. DWb 29, 974f. s.v. Wi(e)derfall.
49Wohl eine Referenz auf die mystische »Zukehr« in das Licht Gottes. Vgl. Tauler, Predigten (Vetter), 33,10: »Dan kunt die sunne noch klerlicher […] also docke und also snel also man sich zů gekeren mag, so vindet man von in innan die goͤtteliche sunne schinen vil klarer […].«
51mehr als trefflich, verbindlich. Vgl. FWB s.v. bündig.
53Vgl. Ps 117(118),24 Vg Hebr »haec est dies quam fecit Dominus exultemus et laetemur in ea.«
54Unklar, vielleicht 1. Joh 4,21.
55Zur leiblichen Dimension des Sabbats und der Befreiung von der Arbeit für Diener, Gesinde und Tiere (nach 5. Mose 5,14) siehe KGK 252 (Anmerkung).
57Büffel.
58umfasst.
60Ofen(an)heizer.
62ja.
63Kurz; in Kürze.
64verpflichtet, festgesetzt. Vgl. DWb 25, 1804f. s.v. verstricken Nr. II.2.
66Karlstadt aktualisiert die biblischen Beschreibungen und Vorschriften anhand gegenwärtiger Abhängigkeitsverhältnisse. Anders als im großen Teil der Schrift, der sich mit der Arbeitsruhe von abhängig Beschäftigten wie der Dienerschaft, dem Gesinde und den Hausgenossen bzw. Hausleuten beschäftigt, dringt Karlstadt hier auf die feiertägliche Befreiung der erbzinsabhängigen Bauern von Frondiensten für den Grundherrn. Zur Fronbelastung von Erbzinshufen in Kursachsen vgl. Haun, Bauer, 164f.; s. auch KGK 252 (Anmerkung).
67Der Bruch des göttlichen bzw. biblischen Gesetzes der Sabbatruhe durch die Obrigkeit ist eine Nötigung der Untertanen und als Rechtsbruch Tyrannei, gegen die die Untertanen ein Widerspruchsrecht besitzen. Zum Gebot der Sonntagsruhe in der Thüringischen Landesordnung von 1452 und ihrer religiösen Dimension vgl. Wuttke, Gesindeordnungen, 8; s. auch KGK 252 (Anmerkung).
68sehr. Vgl. DWb 3, 1348 s.v. fast Nr. A.3.
69geläufig; gebräuchlich. Vgl. DWb 12, 331 s.v. läufig Nr. 6.
70in betreff; bezogen darauf.
71bleiben lassen. Vgl. PfWB 6, 954 s.v. unterwegen.
72Während.
73dennoch.
74Gegen den Aberglauben des Schadenszaubers wendet Karlstadt ein, dass der Tod von Tieren eine Strafe Gottes wegen des Bruchs der Sabbatruhe sei.
75Kinder mussten oft in Dienstverhältnisse treten; die Kinder der Erbzinsbauern oftmals auf bis zu zwei Jahre bei den Grundherren (Zinsherren). Vgl. Haun, Bauer, 185–187.
76Möglicherweise Referenz auf Luthers Postulat, alle Feiertage auf Sonntage zu verlegen, um Untugenden zu vermeiden (WA 6, 243,13–16).
77Im Dezember 1521 hatte die Wittenberger Bürgerschaft in einer Petition die Abschaffung von Schankstuben und Bordellen gefordert (Müller, Wittenberger Bewegung, 163); die von Karlstadt mitgeprägte Stadtordnung vom Februar 1522 wandte sich gegen den Betrieb von Bordellen. S. KGK V, Beilage zu Nr. 219, S. 184, Z. 8–13.
78würfeln. Vgl. FWB s.v. toppeln.
79falsches reden. Vgl. DWb 25, 1000 s.v. verreden.
80Ironische Wendung des Arbeitsbegriffs auf das sonntägliche Betrinken des Gesindes.
82Gottes Gewalt, Schutz. Vgl. DWb 12, 2683 s.v. Mund; DRW 9, 973f. s.v. 2Mund, Munt.
84Denn.
87Vgl. Hos 6,6 Vg »quia misericordiam volui et non sacrificium et scientiam Dei plus quam holocausta.«
88Gesinde und einfachen Dienstleuten war gemäß Gewohnsheitsrecht das Reiten nicht erlaubt.
89recht, sehr. Vgl. DWb 3, 1349 s.v. fast Nr. 4.
90plagen, in Unruhe versetzen. Vgl. DWb 23, 1221 s.v. umtreiben Nr. 2a–b.
91Zinstage, also die Tage, an den Zinsen und Schulden beglichen wurden, waren üblicherweise an einem Feiertag. Ein wichtiger Zinstag im Jahr war der Martinstag (11. November). Vgl. hierzu DWb 31, 1534 s.v. Zinstag.
92Vgl. die Ideen zur Begrenzung des Zinsfusses und zu zinslosen Krediten in der Wittenberger Stadt- und Kirchenordnung. Siehe KGK V, Nr. 219, S. 182, Z. 1–5; S. 185, Z. 1–8.
95Möglicherweise Bezug auf Schuldeneinforderungen an den Zinstagen, die meist auf Sonn- und Feiertage gelegt wurden. Siehe KGK 252 (Anmerkung). Diese Schuldeinforderungen erfolgten augenscheinlich sogar von der Kanzel. Nachweise für diese Praxis wurden bisher nicht gefunden.
96plagen; siehe KGK 252 (Anmerkung).
97Vgl. 5. Mose 5,14f.; 3. Mose 25 (zum Sabbat- und Erlassjahr); Jes 58,6–7; Mt 5,23–26.42.
99Der Sonntag galt als gerichtsfreier Tag, doch tagten Zehntgerichte auch an diesem Tag.
101Vgl. Kol 3,22 Vg »servi oboedite per omnia dominis carnalibus non ad oculum servientes quasi hominibus placentes sed in simplicitate cordis timentes Dominum.«
102stark, in hohem Maß, sehr. Vgl. DWb 15, 2647 s.v. schwind Nr. 1f.
103denn.
104Vgl. Ps 50(51),19 Vg Hebr »sacrificium Dei spiritus contribulatus cor contritum et humiliatum Deus non dispicies«; vgl. auch Ps 33(34),19.
105Gefahr.
107Vgl. Mt 12,8 Vg »dominus est enim filius hominis etiam sabbati.« S. auch Lk 6,5.
109Vgl. Mt 12,8; s. auch Mk 2,27.
110Tat.
112sei. – Mhd. Imperativ der 2. Person Singular. Vgl. Paul, Mittelhochdeutsche Grammatik, 279 § M107.
113an (der).
115Vgl. Mk 2,27 Vg »et dicebat eis sabbatum propter hominem factum est et non homo propter sabbatum.«
116übertreten. Vgl. DWb 23, 198f. s.v. überfahren Nr. E.
119überlegen, bedenken, annehmen. Vgl. DWb 3, 238 s.v. einnehmen Nr. 7.
120meinte ich.
122brechen (intensivum); verletzen (im ethischen oder juristischen Sinn). Vgl. DWb 25, 158 u. 160f. s.v. verbrechen Nr. 7.
125beiseite. Vgl. DWb 1, 1613 s.v. beseit.
127Nachbar. Vgl. DWb 13, 29 s.v. Nachbauer.
130bewahren.
131einwenden (unter einem Deckmantel). Vgl. DWb 9, 933f. s.v. fürwenden Nr. 7 und 9.
133dennoch.
134verpflichtet.
135Hassers.
136leugnen; absprechen. Vgl. DWb 1, 87 s.v. abreden; 25, 58f. s.v. verabreden Nr. 3.
137Schankwirt. Vgl. DWb 11, 2174f s.v. Kretzschmar Nr. 1a und b.
138wohl verpflichtende Anstrengung; Arbeitspflicht des Gesindes bzw. des Untertanen.
139zu entnehmen.
141als das.
143Zur »Gottis kůnst« als Erkenntnis Gottes durch Glauben und Liebe zum Herrn vgl. KGK VI, Nr. 239, S. 44, Z. 23–25; S. 51, Z. 16–18; S. 65, Z. 21; Nr. 241, S. 126, Z. 7; Nr. 247, S. 241, Z. 8f. u. 13–15; Nr. 249, S. 304, Z. 17–19; S. 310, Z. 11f.
144leitet, hinführt.
146das Heilige in sich tragend. Vgl. DWb 10, 837 s.v. heiligbar.
147umfasst.
149vorwerfen. Vgl. DWb 1, 713 s.v. aufrücken Nr. 10.
151Zu mystischen Konnotation der »Müßigkeit« vgl. Tauler, Predigten (Vetter), 416,1–5: »Dise wisen in den der mensche alle truwe, froͤude und fride vindet in allen wisen, wercken und stetten, daz wurt alleine gelert und funden in indewendikeit, in zůgekertheit des gemuͤtes in den grunt, und daz bedarf in dem ersten lidekeit und muͤssikeit, zit und statte.« Der »mussikeit« hatte Karlstadt einen Eintrag im Handexemplar seines Taulerbandes vergeben; vgl. Tauler, Sermones (1508), fol. e8r.
152Im Sermon vom Fegefeuer soll die Seele in »geschwinder langkweylickait« und »langkweyliger senlickait« zur Abtrennung vom Selbst und zur Gelassenheit gelangen als Vorstufen der Sehnsucht nach Vereinigung mit Gott (KGK V, Nr. 233, S. 356, Z. 13–24). Zur mystischen Konnotation siehe KGK 252 (Anmerkung). Luther bezog sich in Wider die himmlischen Propheten spöttisch auf Karlstadts mystische Rede von der Langweiligkeit (WA 18, 101,9).
153Den Kopf auf die Hand zu stützen galt als Zeichen der Melancholie. Vgl. eine solche Haltung des Abgebildeten in Albrecht Dürers »Melancolia I« von 1514. Langeweile und Verdruss sollen dem Menschen die Lust am irdischen Dasein austreiben, indem sie ihn zur (melancholischen) Meditation über seinen sündhaften Stand auf Erden führten. Auch auf diese Passage reagierte Luther ironisch in Wider die himmlischen Propheten: »Und dancke musse haben der frume Paulus mit Esaia, das sie uns so lange zuvor von den rottengeystern erlöset haben, Wyr müsten sonst des sabbaths tage sitzen und das heubt ynn die hand fassen und der hymelischen stym wartten, wie sie gauckeln. […] Also auch wer bilder bricht odder sabbath fert (das ist, wer sie nottig zu hallten leret), der mus sich auch beschneytten lassen und den gantzen Mose hallten.« (WA 18, 77,20–78,4); vgl. Kaiser, Ruhe der Seele, 115.
154Zu diesem Zusammenhang siehe KGK 252 (Anmerkung).
158Vgl. Mt 10,38 Vg »et qui non accipit crucem suam et sequitur me non est me dignus.«
160Gottes Werk zu tun ist für Menschen nur in passiver Weise möglich.
162Die Begründung, die kirchliche Verlegung des Ruhetags auf Sonntag zeige, dass der Dekalog obsolet sei, bei Thomas, S. th. II–II, q. 122, art. 4 ad 4; die theologische Fundierung des Sonntags lieferte Thomas, S. th. I–II, q. 103, art. 3 ad 4: »Sabbatum autem, quod significabat primam creationem, mutatur in diem Dominicum, in quo commemoratur nova creatura inchoata in resurrectione Christi.« (Thomas, Opera (Leonina) 7, 255). Auch für den späten Luther bestand für eine Festlegung auf Sonntag keine theologische Notwendigkeit, die Bestimmung des Ruhetags obliege der weltlichen Obrigkeit (Luther, Predigt bei der Einweihung der Schlosskirche zu Torgau [1544], WA 49, 590,5f.; 590,8–591,7; 592,13–15). Vgl. Kaiser, Ruhe der Seele, 125–127.
163In Reuchlins Sabbattraktat ist für den Juden selbstverständlich der Samstag der Ruhetag; welcher Wochentag aber geheiligt werden solle, bleibt offen (Reuchlin, Werke 2.2, 360,32f.). Vgl. Schubert, Sabbat, 112. Am 6. Februar 1525 schrieb Wolfgang Capito an Huldrych Zwingli über die Gruppe um Hans Denck: »Sunt, qui sabatum asserverunt servandum.« (Zwingli, Werke 8, 303,1). Unter welchem Einfluss diese Gruppe zu einer Sabbat- respektive Samstagsheiligung kam, ist unsicher. Bald nach dem Erscheinen von Karlstadts Sabbatschrift veröffentlichte Johannes Cochlaeus den Traktat De authoritate ecclesiae et scripturae adversus Lutheranos (1524), der im 13. Kapitel noch einmal die römische Position in dieser Frage vertrat. Die Korrekturen des alttestamentlichen Sabbat durch Väter und Kirche binde den Christen. Die Feier des Sonntags sei Wille der Kirche. Vgl. Kaiser, Ruhe der Seele, 137–139. Ob Cochlaeus von Karlstadts Traktat Von dem Sabbat zu einer Gegenschrift angeregt wurde, ist unklar.
164Als Gemeindepraktiker erkennt Karlstadt die Probleme, die die unterschiedliche Ansetzung eines Feiertages für die Gottesdienstordnung hervorbringen würde.
1654. Mose 30 behandelt die Verbindlichkeit von Gelübden, nicht aber die Macht des Hausvaters über sein Gesinde.
166unverwehrt.
168Vgl. 1. Kor 13,10 Vg »cum autem venerit quod perfectum est evacuabitur quod ex parte est.« Zum Vollkommenen und dem Verhältnis zu den Teilen im 1. Kapitel der Theologia Deutsch (Franckforter), 71,8–72,15; Gott als das Eine, Ganze ebd., Theologia Deutsch (Franckforter)140,4–10.
169Die Selbstentleerung der menschlichen Seele als Voraussetzung dafür, dass sich Gott in sie ergießen könne, findet sich bereits bei Meister Eckhart. Bei Tauler heißt es, dass die Seele »bloß« werden müsse. Diesen Begriff nahm Karlstadt in sein handschriftliches Register auf (Registereinträge R 2,5 und R 2,19f. in seinem Taulerexemplar: Tauler, Sermones (1508), fol. e8r [RFB Wittenberg, H Th 2° 891]; vgl. Hasse, Tauler, 184 Anm. 42) und verwendete ihn für den Zustand der Seele nach der Beschneidung des Herzens (vgl. KGK VI, Nr. 241, S. 122, Z. 16–20)
170Zur »Fegung« des Herzens äußerte sich Karlstadt häufig. Vgl. KGK IV, Nr. 233, S. 344, Z. 20–22; S. 355, Z. 4f.; KGK VI, Nr. 246, S. 226, Z. 10–12 mit Anm. 158; KGK VI, Nr. 248, S. 286, Z. 13f.; 17–21; 26–28 nach Ps 11(12),7; vgl. KGK VI, Nr. 248, S. 285, Z. 21–23 mit Anm. 118.
173Vgl. 3. Mose 16,29–34; 23,32. Karlstadt bezieht sich auf Begriffe wie expiatio und mundatio (3. Mose 16,30), vor allem aber scheint ihm die wiederholt auftauchende Aufforderung »adfligetis animas vestras« (3. Mose 16,29f.) einen Hinweis auf die Betrübnis der ihre Sünden erkennenden und bereuenden Seele (afflictio) zu geben, die ein zentrales Element seiner Rechterfertigungslehre zum Erreichen der Gelassenheit bildet.
174Die anklebigkeit als Beschreibung des Haftens an und Nichtloslassens von den Dingen bereits in KGK II, Nr. 124, S. 219, Z. 9; S. 220, Z. 20. Karlstadt hat im Register seines Handexemplars der Taulerpredigten einen Eintrag zur »ankleblikait« angefertigt; s. Tauler, Sermones (1508), fol. 166vb. Vgl. hierzu Hasse, Tauler, 33 u. 36.
175Die Vermeidung des Bösen ist für den Christen harte Arbeit an sich selbst.
177Zur häufigen Verwendung der Lichtmetaphorik unter Bezug auf Joh 3,19–21 vgl. KGK 250 (Textstelle); KGK 251 (Textstelle); KGK 251 (Textstelle); KGK 251 (Textstelle); KGK 274 (Textstelle) sowie KGK VI, Nr. 246, S. 223, Z. 9–13 und Nr. 247, S. 248, Z. 18f.
178Ein nachweislich kabbalistischer Einfluss auf Grund der Karlstadtschen Lektüre von ReuchlinsDe arte cabalistica (1517). Reuchlin legte den Wasserlauf in Jer 17,8, in den der Baum seine Wurzeln ausgestreckt habe, als die Jubelzeit des höchsten Sabbats (sabbathum sabbathorum) aus, in der die Menschheit das Erbe Jakobs antrete: »Et super Iubileum mittet radices suas, Ieremiae septimo decimo.« (Reuchlin, Werke 2.2, 360,10). Karlstadt übernahm diese Deutung. Vgl. Schubert, Sabbat, 100 u. 109f.
180Einwand, Einrede. Vgl. DWb 3, 346f. s.v. einwurf.
181Vgl. 2. Mose 35,2 Vg »sex diebus facietis opus septimus dies erit vobis sanctus sabbatum et requies Domini qui fecerit opus in eo occidetur.« Vgl. Aug. s. 33,3: »Aeterna autem requies ei non datur nisi in dilectione dei qui solus aeternus est. Et ipsa est perfecta sanctificatio et spiritale sabbatum sabbatorum.« (CCSL 41, 414,73–75). Karlstadt betont hier explizit einen engen Bezug auf eine direkte Übersetzung aus dem Hebräischen, vermutlich in Referenz auf Reuchlins Argumentation in dessen De arte cabalistica (1517): »Est enim שבת שבמון sabbathum quietis et sabbathum sabbathorum quo animae humanae omnes purae reiecta labe tandem redibunt […].« (Reuchlin, Werke 2.2, 360,1–3).
182sich befürchten, sich sorgen. Vgl. DWb 1, 1246f. s.v. befahren Nr. 1.
183gebietet.
187»Šamaᶜ« (שׁמע) in 5. Mose 5,12 meint die Sorge und den Gehorsam und bedeutet in diesem Zusammenhang »Halte den Sabbat ein«; »Zakar« (זכר) in 2. Mose 20,8 fordert dazu auf, sich des Sabbat zu erinnern. Zu Herkunft und Bedeutung im Hebräischen vgl. Gesenius, Handwörterbuch, 1382–1384 u. 300–302. Zu zeitgenössischen Worterklärungen der hebräischen Begriffe vgl. Biblia complutensis (1514) 6, fol. 164v u. 39r–v. Karlstadt ist offensichtlich beeinflusst von der Behandlung der Thematik in ReuchlinsDe arte cabalistica (1517): »Memora diem sabbathi ad sanctificandum illum, videlicet animae vires coniungendo menti ad comtemplationis profectum iuxta mundum superiorem.« (Reuchlin, Werke 2.2, 356,36–38). Vgl. Schubert, Sabbat, 110.
189Jakob als Erbe der göttlichen Verheißungen; vgl. 1. Mose 28,14 und 5. Mose 31,9. Dieses Erbe tritt der Mensch im höchsten Sabbat an. Die Interpretatiom beruht erneut auf Lektüre von ReuchlinsDe arte cabalistica (1517): »Est enim שבת שבמון sabbathum quietis et sabbathum sabbathorum quo animae humanae omnes purae reiecta labe tandem redibunt libere ad haereditatem patrum et mittuntur in possessione vere nostram atque propriam quam acquisivimus et retinemur per animam Messihae de tribu Juda septimi ab Abraham patriarchae procuratorio nomine in orizonte mundi supersupremi iuxta scripturam: Et supra Iubileum mittet radices suas, Ieremiae septimo decimo.« (Reuchlin, Werke 2.2, 360,1–10). Vgl. Schubert, Sabbat, 110.
190Vgl. Jer 23,6 Vg »in diebus illius salvabitur Iuda et Israhel habitabit confidenter […].«
191Die Thematik nahm bereits Von Engeln und Teufeln (KGK VI, Nr. 246) auf, hier ist sie aber mehr auf die Feiertagsfrage allein bezogen.
193schaffen, erschaffen. Vgl. DWb 3, 969 s.v. erschöpfen Nr. 1.
195Ein Heiliger vermag nicht einmal ein »stuͤndlein« zu erschaffen, während Gott alle Tage (die Zeit) erschuf. Ähnlich über die Engel in Von Engeln und Teufeln: »Vor allem solt ir wissen/ das man den Engeln keynen tag zůmessen kan/ weder disen heütigen/ noch einen andern/ denn sye schaffen keyne zeit.« (KGK VI, Nr. 246, S. 212, Z. 12f.).
196üble Nachrede.
197Vermutlich stellt Karlstadt hier die Paradoxie dar, dass die Sünden, die das Kirchenvolk unnötigerweise am Sabbat begeht, durch Beichte und Absolution, also mit vielen Worten, durch die Priester aus dem Sündenregister ausgestrichen werden müssen.
198entledigt; von einer Bürde befreit. Vgl. DWb 3, 567 s.v. entlästigen; DWb2 8, 1436 s.v. entlästigen. Auch gerichtlich entschuldigt. Vgl. FWB s.v. ent- Nr. 1.
200Bedeutung.
204abgearbeitete.
205ganz danken, wie es der Wohltat entspricht. Vgl. DWb 26, 572 s.v. volldanken.
206Wohl Bezug auf 5. Mose 26,19.
208Zur Bedeutung der Anfechtung und seelischen Bedrängnis im Prozess der Rechtfertigung und Heiligung bei Karlstadt vgl. bereits KGK II, Nr. 103, S. 18f.; KGK II, Nr. 124, S. 206; KGK III, Nr. 164, S. 365f.; S. 367, Z. 3 – S. 368, Z. 2; KGK III, Nr. 166, S. 387 u. 390; KGK IV, Nr. 173, S. 20, Z. 13–17; KGK IV, Nr. 186, S. 158, Z. 6; KGK IV, Nr. 194, S. 361, Z. 7, S. 363, Z. 20; S. 364, Z. 5; S. 366, Z. 3 – S. 367, Z. 7. Zum Einfluss Johannes Taulers auf dieses Konzept vgl. Hasse, Tauler, 130–133.
209Ankündigung einer unbekannten Schrift über die Versöhnung der Seele mit Gott durch die sieben Geister der Offenbarung vor dem Thron Gottes (Offb 1,4; 3,1; 4,5; 5,6).
210konjunktivisch zu verstehen: Gott wolle.

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