Nr. 201
Kurfürst Friedrich III. von Sachsen an den Ausschuss von Allerheiligenstift und Universität Wittenberg
Lochau, 1521, Oktober 25.

Text
Bearbeitet von Harald Bollbuck


Buchsymbol33r An Probst1,
Joannes doltzsch2
Andreas Carolstat
Tylemannus Pletner3
Hieronimus schurff4
Nicolaus Amstorff5
Philippus Melanchton6

Got walds.

Von gots gnaden

Unsern gruß zuvor〈.〉 Erwirdigen, wirdigen und
hochgelarten, lieben andechtigen, getreuen und
rat7 〈.〉 wir haben euer schreiben〈,〉8 so ir uns ytzo der Augustinera
bey euch zu wittenberg furnemen halben getan〈,〉 vernommen
und dem hochgelarten unserm Rate und lieben getreuen,
Cristannen beyer doctor bevolhen, euch darauff
unser bedencken und meynung zuerkennen geben, wie
ir dan von ime vernemen werd〈.〉 derhalben ist unser begere,
ir wellet dasselb von ime anhoren und ditzmalh
darinnen glauben geben, daran tut ir uns zu
gefallen〈.〉 datum zu Lochau am freitag sand Crispini
und Crispianen tag9 anno domini 1521.

Beilage 1: Instruktion von Kfst. Friedrich III. für Christian Beyer
zu dessen Verhandlungen mit dem Ausschuss von
Allerheiligenstift und Universität Wittenberg, 25. Oktober 1521

Buchsymbol fehlt

Instructionb, Was unser crath undc lieber
getreuer, Cristannus Beyer doctor, An probst,
d Johan doltzsch d, Andreas Karstade, fThile-
mannen pletner, hieronimum Schurff,
Nicolaen Amstorff und
f philippum Me-
lanchton
g10 werben sol.

Erstlichh unnßern grus zu sagen und volgend
alßo zu werben: Nachdem mein gnedigster
her in vergangen tagen dem hochgelarten
Gregorien Brugk doctor bevolen11, von wegen
seiner Churf 'ürstlichen' g'naden' an die universitet und
capittel alhie zu Wittenbergk zu werben,12
das an sein Churf 'ürstlichen' g'naden' gelangt hette, das ma-
nicherley zu Wittenbergk solt furgenomen
werden, und sonderlich das die Augustiner in
etlichen tagen nit meß gehalten, nu wusteni
sein Churf 'ürstlichen' g'naden' nit, wie es mit dießem furne-
men gestalt hette und ob was daran were
oder nit, besonder weyl sie, die universitet
und capittel, seinen Churf 'ürstlichen' gn'aden' nichts
geschrieben ader antzaige darvon gethan hetten.13
Wan dan sein Churf 'ürstlichen' g'naden' allemalhj geneigt
gewest, sovil an iren Churf 'ürstlichen' gn'aden', das zu furdern
Buchsymbol fehlt helffen, so dem hailigen christlichen glauben
zu stergke het geraichen mogen, irer Churf 'ürstlichen' g'naden'
gemute, wille und meynung were auch noch
nit und solte, ab got wil, irer Churf 'ürstlichen' gn'aden' leben
lang nit sein, sich anders dan ein christlicher
furst zu halten und zu ertzaigen, darumb
hetten sein Churf 'ürstlichen' g'naden' die loblich universitet
und stifftung zu Wittenbergk auffgericht,
domit vil gelerterk leuth aldo solten ertzogen
und erhaltenl werden; mwie dan got lob vor
augen.
m Derhalben were seiner Churf 'ürstlichen' g'naden' begernn
gewest, wo etwas unzymlichs furgenomen
were oder furgenomen wurd, das sie als
die, so es verstunden, die einsehung haben
wolten, domit nichts furgenomen nocho
understanden wurd, daraus beschwerung er-
folgen mocht,14 und die ding wol zu bedengken,
auff das die sachen auff guthe wege gericht,
domit zwispeldigkait, auffrur und beschwerung
verhut wurden15 etc.

Als het seinen Churf 'ürstlichen' g'naden' doctor Brugk folgend
wieder geschrieben16, das auff solche sein werbung
die universitet und capittel ein außschusp
Buchsymbol fehlt gemacht, eigentlich zu erkunden, was magister
Gabriel17 Augustiner gepredigt hette, und mit den
Augustinern zu handeln, mit meßhalten noch zur
zeit kein anderung zu machen oder einzufhuren etc.,
sondern bey der alden weyße zu bleyben, biß sie
von irem vicarien beschiedtq erlangtenr oder die ding
in der universitet baß18 disputirt und beratschlagt
wurden. Und wo sich die Augustiner
nit wolten weyßen lasßen, so wolten sie als-
dan eins ratschlag stellen und ir bedengken,
was darinne zu thun sein solte, seinent Churf 'ürstlichen' g'naden'
antzaigen.19

Darauff hette berurter außschusu mit den Au-
gustinern gehandelt und entlichv den abschied
genomen, das die Augustiner irw furhaben,
bewegknus und grunde den doctoribus inwen-
dig zweien tagen schrifftlich ubergeben solten, so
wolten sie sich alßdan darauff bedengken und
fernerx davon handeln, doch das mitler zeit
die neuerung verbleiben ßolte.20

Alsy hette berurtter Außschußz durch ir schreyben21
seinen Churf 'ürstlichen' gn'aden' itzt etlich ursachen der Au-
Buchsymbol fehltgustiner furnemen und darneben ir bedencken
angezaigt und im beschließ gebeten, das
ir Churf 'ürstlichen' g'naden' als ein cristlicher furst zu der
sache mit ernst thun und solchen miß-
brauch der mesßen in ireraa gnaden chur-
furstenthumb und furstenthumben
bald abund schleunigab abthun und
weltliche schande oderac unere, das man sein
Churf 'ürstlichen' g'naden' einen Behemen oder ketzer schelden
wurde, gar nichts achten wolte.22 Dan alle,
die umb gottes worts willen etwas thun,
musten solchen hon, unere und schande
dulden und leyden und ir keiner wurde
des vertrag haben. Auff das von Christo
seinen Churf 'ürstlichen' g'naden' am jungsten tag nit wie
Capharnao furgeworffen wurde
,23 addas solche
grosße gnad, wunder
ad und barmhertzigkait
in irer Churf 'ürstlichen' g'naden' landen umbsunst, aneae
irer Churf 'ürstlichen' g'naden' zuthun gescheen, das hailig
ewangelium darinne geoffenbaret, erklert
und an tag komen were. Derhalben
Christus auch von sein Churf 'ürstlichen' g'naden' der gnaden
und gab, iren Churf 'ürstlichen' g'naden' vor allen andern
konigen und fursten ertzaigt, wurde rech-
nung fordern24 etc.; welchs alles sein Ch'ur'f 'ürstlichen' g'naden'
seins inhalts hetten horen leßen.

Buchsymbol fehlt Darauff sein Churf 'ürstlichen' g'naden' euch anzuzaigen mir
bevolen, das seiner Churf 'ürstlichen' g'naden' gemut und mey-
nung allewege gewest undaf, ab got wil, furder
auch sein ßol, sovil alsag an sein gnaden, das zuah
furdern helffen, so dem gotlichen wort zu eren
und dem hailigen christlichen glauben zu sterke
geraichen magk, und sich, wie einem christ-
lichen fursten geburt, wie sein Churf 'ürstlichen' g'naden' auch dan
hievor auch haben antzaigen lasßen, zu halten
und zu ertzaigen.25 Sein Churf 'ürstlichen'ai g'naden' bedengken aber
uff euer schreyben, das nit ungut ßein solt, Weil
das ein grosße sache ist und das gantz commun
gemeiner christenhait betriefft, das ir euch in
dem nit ubereylet; dan seiner Curf 'ürstlichen' g'naden'bedengkens
mocht solchs durch euch als einen kleynen tail
schwerlich erhabenaj werden.26 Wu auch solchs im
hailigen ewangelio gegrundt, so werden
ungezweyvelt mehr leuthe das auch daraus
vermergken und dem anhengig werden; und
wan das beschee, so mocht die veranderung mit
dem gemeynen hauffen bestendiglich unndak sonder
beschwerung furgenomen
werden.27 Dan mein
gnedigster her magk nit bericht werden, wan
dieße ordnung zu celebriren missam, die nu
Buchsymbol fehlt villeicht vil hundert jhar aldurch die gantze
cristenhait
al gehalten, angefangen, und die,
der sich die aposteln gebraucht, auffgehoret
habe.28 Zu dem solt auch zu bedengken ßein,
weil die kirchen und closter gemeiniglich
uff mesße halten gestifft ßein, was folgen
wurd, wan man die mesßen fallen ließ.
Dan ir wist, wan die ursache abgeet, so ver-
gehet domit die folge und wirgkung
der ursachen.29 Auß dem auch abzunemen,
das man den kirchen und clostern die ein-
komen enthalten und abziehen wurd.
So
sich dan understanden, derhalben imants auff-
legungam zu thun, ketzer oder verfolger der kirchen
zu schelden, so mochten manicherley beschwe-
rung erwachsßen, wie ir selbs zu ermessen
habt. anDas hatan mein gnedigster her euch gnediger
meynung nit verhalten wollen. Und weil
ir in dem bey seinen Churf 'ürstlichen' gn'aden' als eynem
leyhen, der der schrifft nit bericht, ansuchen
gethan, so ist ßeiner Churf 'ürstlichen' g'naden' begere, das
ir sampt den andern glidern der universitet
und capittel alßo in die sache sehet, das
nichts furgenomen noch understanden werde,
Buchsymbol fehlt daraus zwispeldigkait, auffrur und beschwerung
erfolgen
mocht,30 sondern die sache wol bedencken
und uff die wege und mittel helffen richten,
das sie der hailigen cristlichen kirchen zu gutem
geraichen und auffrur und beschwerung
verhut werde.
Des wil sich mein gnedigster her
zu euch allen und idemao beßonder vorsehen,
und geschiet daran sein Churf 'ürstlichen' g'naden' zu gefallen.

Beilage 2: Entwurf der Instruktion von Kfst. Friedrich III.
für Christian Beyer zu dessen Verhandlungen mit dem Ausschuss
von Allerheiligenstift und Universität Wittenberg, 25. Oktober 1521

Buchsymbol fehlt Von Gottes gnaden Fridrich etc.
Unsren grus zuvor Gnedige hochgelarten
hohen andechtigen und getreuen. Wir
haben in vergangen tagen dem hochge-
larten unsrem Rat und lieben getreu-
en Gregorien Brugk doctor befolen31,
von unser wegen an unser Universitet
und und Capitel zu Wittenbergk zu werben,32
das an uns gelangt das manicherley
zu Wittenberg soll furgenomen werden,
und sonderlich das die Augustiner
in etlichen tagen nicht mesß gehalten,
Nu wustenn wir nicht wie es mit
diesem furnemen gestalt hett, und
ob was daran wer oder nit, Besonder
weil sie die Universitet und Capitel,
uns nichts dorvon geschrieben, oder
antzeige dorvon gethan hettenn,33
Wann wir dann allemal und nach ge-
neigt, so vil an uns, das zu furdern
helffen, so dem heiligen Cristlichen
glauben zu sterck, gereichen mag,
unser gemut, wille, und meinung
were auch nicht, und solt ab Gott will
Buchsymbol fehlt unser leben lang nit sein, unß anders dann
ein Cristlicher furst zuhalten und zu ertzei-
gen, Darumb wir die loblich Uni-
versitet und Stifftung zu Wittenberg
aufgericht, domit vil gelerter leut
aldo solten ertzogen und erhaltenn werden,
Wie dann Gott lob vor augen. Darumb
were unser begere, wo etwas unzim-
lichs furgenommenn were oder furgenom-
men wurd. Das sie als die so es
verstunden, die einsehung haben
wolten, domit nichts furgenommen
noch unterstanden wurd, darauß
beschwerung erfolgen mocht,34 Und
die ding wol zu bedencken, auf das
die sachen auf gute wege gericht,
domit zwispeldickeit, aufrur, und
beschwerung verhutt wurden35 etc.

Als het uns Doctor Bruck folgend
wiedergeschrieben36, das auff solche
sein werbung die Universitet und
Capitel ein außschuss gemacht,
eygentlich zuerkunden was magister
Buchsymbol fehlt Gabriel37 Augustiner gepredigt, und
mit den Augustinern zuhandeln, mit
mesßhalten noch zur zeit keyn ande-
rung zumachenn, oder einzufurenn etc.
Sondern bey der alden weise zubleiben,
biß sie von irem Vicarien beschied
erlangten, oder die ding in der Uni-
versiteth bas38 disputirt und berat-
schlagt wurden. Und
wo sich die Augustiner nicht wolten
lassen weisen, so woltenn sie als
dann ein ratschlag stellenn, und
ir bedencken was darinn zuthun
were, uns antzeigen.39

Darauf hette berurter außschuss mit den
Augustinern gehandelt, und
endtlich den abschied genommenn,
das die Augustiner ir furhaben,
bewegnuss und grunde den doctoribus
inwendig zweyen tagen schrifft-
lich ubergeben soltenn, so woltenn
sie sich als dann darauf bedenckenn
und ferner darvon handeln, doch
das mitler zceit die Neuerung
verbleibe,40

Buchsymbol fehlt Als habt ir uns itzo in eurem schreiben41
etlich ursachen der Augustiner
furnemen, und darneben eur beden-
ckenn angezeigt, und im beschliess
gebeten, wir wolten als ein Cristli-
cher Furst zu der sach mit ernst
thun, und solchen misßbrauch
der Messen in unsren Churfursten-
tumb und Furstentumben bald
und schleunig abethun, und welt-
liche schande oder unere, das man
uns eynen Behmen oder ketzer
schelden wurd gar nichts achtenn,42
Dann alle die umb Gottes worts wil-
lenn etwas thun, musten solchen
hon unere und schande dulden und
leiden, und ir keyner wurd dess
vertrag haben, Auff das von
Christo unsap am jungsten tag nicht
wie Capharnao furgeworffenn
wurde,43 das solche grosse gnad,
wunder, und barmbhertzickeit
in unsern Landen umb sunst,
on unser zuthun gescheenn, doch
Buchsymbol fehlt das heylig Ewangelium darinn ge
offenwaret, erkleret, und an tag komenn
sey. Derhalben Christus auch
von uns, der gnaden und gab, uns
vor allen andren konygen und furstenn
ertzeigt wurdt rechnung fordernn44 etc.,
Welchs alles wir seins einhalts
haben horen lesen,aq

Und wellen euch nit verhaltenn, das
wir nachmals bedencken, weil
dise sach ein grosse Neuerung
belangt, und ir die ding selbs nit
eynig gewest seyt; und villeicht
noch nit schlussig seyt was in
dem allenthalben das beste sein
solt, es welle von noten seyn,
das ir euch in keyn weg ubereylt,
sondern die sachen mit guter musse
baß ziemlicher und unbeschwerlicher
weise disputirt, ermesseth, bedencketar, bewe-
geth, und handelt. Auch andere leut
anderswo davon last reden, handeln,
Buchsymbol fehlt und disputiren, und die sachen so
das gantz Commun der gantzen Cris-
tenheyt betrifft, nicht allein
furnemen, sondern weyter bedencken,
zukommenn lassenn.

Ir habt auch zuermessen, nach dem
die Kirchen und Closter gemeiniglich
auf die Messenn gestifft seind, was
darauß erfolgen wolt, wenn man
sich die Messen enteussern oder das
man die Messen abethun solt oder wurd,
Dann wo man die Messen wurd
lassen fallen, so wurden auch
die rendt, guldt und zcinse, so
derhalben in vortzeiten gestifft, hinfur〈t〉
nicht mer folgen und gereicht
werdenn.

Demnach wollenn wir uns versehenn
ir werdt alle sachenn, mit vleis
und bedencken, und mitler zceit nichts
Buchsymbol fehlt untzimlichs furnemen oder fur
nemen lassen, daraus mysshellung
und beschwerung mochten er-
wachssenn, Sondern die ding dohin
helffen richtenn. Domit sie
durch gute mittel und wege asGott zu lob undas der
heiligen Cristlichen Kirchenn
zu gutem mogen wirkenn.

Daran thut in unsere meynung,
Datum


afolgt gestrichen zu wi a
b Instructio A, B, C
c-cfehlt A, B, C
d-dfehlt A, B, C
e Carlstatt A, C; Carlstat B
f-ffehlt A, B, C
gfolgt und Johan Doͤltzk A, B, C
h Ernstlich C
i wiste C
j allzeyt C
k gelrrter C
l gehalten A; gehaltenn C
m-mfehlt A, B, C
n begere A, B, C
o oder A, B, C
p Außschluß A, B; Außschlus C
q bescheid A, C; beschayd B
r erlangen B, C
s in A, B, C
tfehlt A, B, C
u ausschluß A, B, C
v eyntlich A; ayntlich B; eintlich C
w yr A, C; in B
x mer A, B, C
y Also C
z ausschluß A, B, C
aa yer Chf. A, C
ab-abfehlt A, B, C
ac unnd A, C; und B
ad-adfehlt A, B, C
ae on A, B, C
affehlt A, B, C
agfehlt A, B, C
ahfehlt A, B, C
ai F. A, B, C
aj erhalten A, B, C
ak on A, B, C
al-alfehlt A, B, C
am außlegung A, B, C
an-an diß C
ao yedem A, B, C
apüber der Zeile hinzugefügt
aqes folgt eine trennende Zeile mit Asterisk, nach links gedrehtem Absatzzeichen und A – der folgende Text ist durchgestrichen
arüber der Zeile hinzugefügt
as-asüber der Zeile hinzugefügt

1Zum Stiftspropst Justus Jonas (1493–1555) s. KGK 200 (Anmerkung).
2Zu Johannes Dölsch (um 1484–1523) s. KGK 200 (Anmerkung).
3Zum Vizerektor der Universität, Tilemann Plettner (1490–1551), s. KGK 200 (Anmerkung).
6Zu Philipp Melanchthons Position in der Frage der Messreform vgl. KGK 199 und KGK 200 (Anmerkung).
7Vermutlich die kfstl. Räte Gregor Brück und Christian Beyer.
925. Oktober.
11Instruktion Kfst. Friedrich III. von Sachsen für Gregor Brück vom 10. Oktober 1521 (Müller, Wittenberger Bewegung, 26 f. Nr. 8; MBW 174.1); hier wörtlich wiederholt.
12Vgl. den Titel der kfstl. Instruktion (Anm. KGK 201 (Anmerkung)): »Instruccion, was der hochgelarte, unser Rat und lieber getreuer, Doctor Bruck, auf den Credentz brief von Unsert wegen an die universitet und Capittel zu wittenberg werben sol.«
13Die Universität hatte trotz kfstl. Aufforderung vom 10. Oktober 1521 (vgl. KGK 200; Müller, Wittenberger Bewegung, 27 f. Nr. 9) keine Anzeige über Aktivitäten im Augustinerkloster erstattet.
14Vgl. die Übernahmen aus der oben Anm. KGK 201 (Anmerkung) genannten kfstl. Instruktion: »Das an uns gelangt, Das mancherley zu wittenberg sol furgenomen werden, und sonderlich, das die Augustiner in etlichen tagen nit meß gehalden. Nu wusten wir nit, Wie es mit diesem furnemen gestalt het, und ob was daran sey oder nit, besonder weil sie, die universitet und Capittel, uns nichts dovon geschrieben oder antzeige davon getan hetten. Wan wir dan allemalh und nach geneigt, so vil an uns, das zufurdern helffen, So dem heiligen Cristlichen glauben zu sterck gereichen mag, Unser gemut, wille und meynung were auch nit und sol abgotwil unser leben lang nit sein, Uns anders dan ein cristlicher furst zuhalten und zuertzeigen, Dar umb wir auch dise ie lobliche universitet und Stifftung aufgericht, domit vil gelerter leut aldo solten ertzogen und erhalten werden. Wie dan got lob ver augen, Darumb were unser Begere, Wu etwas unzymlichs furgenomen were oder furgenomen wurdt, das sie, alß die, so es verstunden, die einsehung tun wolten, domit nichts furgenomen, nach understanden wurdt, Darauß beswerung erfolgen mocht.« (Müller, Wittenberger Bewegung, 26 f. Nr. 8).
15Vgl. erneut die wörtlichen Übernahmen aus der kfstl. Instruktion (Anm. KGK 201 (Anmerkung)): »[…] die ding wol zubedenncken, uf das die sachen uf gute wege gericht, Domit zewispaldigkait, aufrur und beswerung verhut werden.« (Müller, Wittenberger Bewegung, 27 Nr. 8).
16 Gregor Brück an Kfst. Friedrich III. von Sachsen, Wittenberg, 11. Oktober 1521 (CR 1, 459–461 Nr. 139; Müller, Wittenberger Bewegung, 28–30 Nr. 10). Hier auszugsweise wörtlich wiederholt.
17Der Augustinereremit Gabriel Zwilling. Zu seiner Rolle in der Messreformbewegung im Herbst 1521 in Wittenberg vgl. KGK 200 (Anmerkung).
18Mehr, vgl. DWb 1, 1153 f. Nr. 1.
19Vgl. die wörtlichen Übernahmen aus dem Schreiben Brücks an Kfst. Friedrich III. (Anm. KGK 201 (Anmerkung)): »Und sunderlich wollen sy mit in handelen, das sy noch zcur tzeuth mit dem meß halten keyne naurung machen ader einfhuren wollen, Sundern bey der althen weys pleibenn, bis das sy entzwer von yrem vicario beschiedt erlangenn, ader die ding in der universitet baß disputirt und beradtslagt werden. Und, wo sy sich nit wollenn weyßenn laßenn, ßo wollen sy als dan eynenn radtslag stellen und weyther ire bedencken, wie zcu thun sein sall, e. c. f. g. antzeigen.« (Müller, Wittenberger Bewegung, 29 Nr. 10). S. auch KGK 200.
20Der Ausschuss kam seinem kfstl. Auftrag anfangs in dem Sinne nach, dass er am 12. Oktober das Augustinereremitenkloster inspizierte und sich bei den Klosterbrüdern über die praktizierten Neuerungen informierte. Vgl. Müller, Wittenberger Bewegung, 32 Nr. 13. Zum darauf erfolgten Bericht an den Kurfürsten s. Anm. KGK 201 (Anmerkung).
21Der Universitätsauschuss an Kfst. Friedrich III. von Sachsen, 20.10.1521 (KGK 200; s. auch MBW Nr. 174).
22Bezug auf Aussagen des Ausschussberichts, s. KGK 200 (Textstelle).
23Vgl. Lk 10,15 Vg »et tu Capharnaum usque in caelum exaltata usque ad infernum demergeris«; Mt 11,23 Vg »et tu Capharnaum numquid usque in caelum exaltaberis usque in infernum descendes quia si in Sodomis factae fuissent virtutes quae factae sunt in te forte mansissent usque in hunc diem.« Die Sorge, Wittenberg könne angesichts der nicht durchgeführten Messreform zu einem neuen Kafarnaum werden, drückte zuerst Melanchthon in der Diskussion nach der großen Disputation vom 17. Oktober aus; vgl. KGK 199. Aufgenommen in den Bericht vom 20. Oktober; s. KGK 200 (Textstelle).
24Bezug auf Aussagen des Ausschussberichts, s. KGK 200 (Textstelle).
26Wieder aufgenommen in KGK 207 (Textstelle).
27In eine positive Eigenbezeichnung umgewandelt aufgenommen in KGK 207 (Textstelle).
29Vgl. X. 5,41,1 (De regulis iuris): »Omnis res, per quascumque causas nascitur, per easdem dissolvitur« (CICan 2, 927).
38Mehr, vgl. DWb 1, 1153 f. Nr. 1.

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