Nr. 200
Bericht des Universitätsausschusses für Kfst. Friedrich III.
Wittenberg, 1521, 20. Oktober

Text
Bearbeitet von Harald Bollbuck

Buchsymbol24vaDem durchleuchtichsten〈,〉 hochgebornen
fursten und herren〈,〉 herren Fride-
richen, hertzogen zu Sachssen〈,〉 des hei-
ligen Ro'mischen' Reichs Ertzmarschalk und
khurfursten〈,〉 Lanthgraven In doringen
und Marggraven zu Meyssen〈,〉 unßerm
a

gnedigsten herren.

Buchsymbol20r Durchleuchtichsterb〈,〉 hochgeborner furstc〈,〉d Euern k'ur'f 'urstlichen' g'naden'd unßere
underthenige〈,〉 verpflichte〈,〉 gehorßame dinstef allzceit zuvor〈.〉
Gnedigsterg herre, wir haben auffh e'uer' k'ur'f 'urstlich' g'naden' begeri1 die Augus-
tiner muntlich und schrifftlich gehort, bfindenj〈,〉 das sie
in der summa auß dreienk ursachen yr meshalden haben
nochgelassen〈,〉 wie e'uer' k'ur'f 'urstlich' g'naden' aus yrer hiringeslossenerl
irm zcedel2 vornemenn werden〈.〉o Czum ersten〈,〉pdie
weil
p ein großerq unchristlicher misbrauch der messen
in aller welt〈,〉 geistlich und weltlich〈,〉 gepflantzts ist, das
ynt auch kein mentzsch magu aus den hertzen der
mentzschen nehmenv〈,〉 in dem〈,〉 das die messe vor ein gut
werck〈,〉 do durch wir got vorsunen〈,〉 ime ethwas opferen
und geben vor unßer sunde, angenommen ist〈.〉3wUnd alzo,
das
w auch xein priester〈,〉 der in todtsunden istx〈,〉y vor ein
anderen mogez ein solch opferaa fruchtbarlich und nutzlich
thun〈.〉 Und darumb haben die Augustiner nicht
mehr wollen messe halden, ab die weilab solch messe halden〈,〉
acwie bisher gebraucht〈,〉ac solchenad misbrauch ursachae〈,〉 crafft
und macht gebe〈.〉 Und wollen do mit die rechteaf〈,〉 warhaftige
messe4〈,〉 wie sie Christus und die apostelen eingesatzt
und gehalden haben, widder in ein brauchag und ubung
bringen〈.〉 Czum anderen〈,〉 ßo seindt die messen〈,〉
wie sie itzt gehalden werden〈,〉 widder den gebrauch
und ubung Christi und der aposteln eingesatzt. Dan
Christus hat yr zcwelff und die aposteln denah hauffen
und ainie werleai5einenaj allein communicirt6, Wie dan auch
Paulus den Corinthiern privatas cenas vorbeuth.7
Czum dritten〈,〉 szo hatak Christus beide gestalt al zu gebenal
geboten und eingesatzt, am die weilam dan die messen〈,〉
anwie siean bisher gehalden〈,〉 alzo vorordent sein, das
man den umbstendenao eine gestalt alleyn geben ßalap〈.〉8
Szo wissen sie nit mit guten gewissen solche messe
zu becrefftigen, Auff disseaq yre meynung wollen wir
Buchsymbol20v e'uer' k'ur'f 'urstlich' g'naden' unßer gutdunckenar eroffnenas und bitten
undertheniglich〈,〉 e'uer' k'ur'f 'furstlich' g'naden' wolle uns gnediglich
mit vleis horen mit den oren des geistesat〈,〉 welcheau
mentzschliche kunst und weisheit disser welt
vorachtenav und allein gotliche weisheit〈,〉 im geist
vorborgen〈,〉 hochachtenaw und annehmenax.

Es ist aygewisse, das bei den grosten sundenay auff
erden istaz der misbrauch der messen,9 Dan der
heilig Paulus hat ßerba hoch und swer ein kleinen
misbrauch der messen bei den Corinthiern, das sie
allein brachtigbb domit umbgingen,10 angezcogenbc,
inbd dem, do er spricht: Welcher nit unterscheidt hat
unter dem leichnam Jhesu Christi, der isthbe den todt,
und seindt yr viel darumb mit der pestilentz ge-
strafft worden.11bfDie weilbfbgdan wirbg itzunderbhbiviel
ein
bi grossern misbrauch der messe haben12〈,〉 szo ists
keyn zcweiffel〈,〉 wir werden swerlicher gestrafft
mit krigen〈,〉 pestilentzen〈,〉 wie itzunderbj vor augen ist〈,〉
undbk〈,〉 welchs das groste ist〈,〉 mit blintheit der vornunfft〈,〉13
wie dan klerlich erscheynt bei den〈,〉 die teglich messe
halden〈,〉 sie hanthaben und schutzen.

Dan die messe an irem vornehmsten teil blist nit
dan
bl manducatio, alsbm〈,〉 was sunst do zu gehort,
ist von mentzschenbn〈,〉 den bebsten〈,〉 zugesatzt und
teglich mit der zceit gemert worden〈.〉

Und die selbige manducatio ist nit mehr dan wan
ein leyh zum sacrament gethbo, ein gewiß zceichen,
bpdo durch wir erinnert werdenbp vorgebung aller
sunde14, als Christus selbs sagt: Szo offt yr es thut,
ßo thut esbq〈,〉 das yr meyn darinnebr gedenckt,15 Hoc estbs〈:〉
das yr gedenckt an die gnadbt und barmhertzikeitbu〈,〉
die euch durch meyn todt gegeben und ertzeigt ist〈.〉
Daraus folgt〈,〉 das die messe nit ist ein gut werckbv16〈,〉
Buchsymbol21r domit man got ethwas opferen oder geben mag〈,〉 vor sich
aderbw ein bxandern gnug thun〈,〉 Gleich wie ein leyh vor
kein
bx anderen das sacrament gnießen mag, wie dan auch
bykeyn mentzschby vor einbz anderen mag getaufftca werden〈.〉17
Nu ists offentlich cbund offenwarcb, das alle messen ge-
stifft sein als gute werck, do mit wir vorcc unßer und ander
sunde mogen gnug thun, welchs nicht anders ist dan ein
vorkleynigungcd des christlichen glaubens und warhaftigence
gebrauchcf des heiligen sacraments.18 Do her ist kommen〈,〉
das alle wochen cgßo viel,cg vir oder funff messen in allen
stifften, chklöstern, undci kirchen uff ein person gestifft,ch geordnet
und fundirt sein, do durch die boͤßen pfaffencj messe zu halden
ckumb gelts willenck erfrauet werden,19 Und ob auchcl gleichcm frome
priester darunder wern, die gerne dascn sacrament recht
noch iren gewissen gebrauchen wolten, die mussen doch
aus solcher stifftung und ordnung offt mit vordris〈,〉 anco lust
undcp vorlangencq irer gewissen messehalden.20 Daraus
mag e'uer' k'ur'f 'urstlich' g'naden' wol ermessen, was vor nutz ader fromen bringen
mag〈,〉 wencr ein sonder umb eigen nutzcs willn, ader ein fromer
aus zcwang21 der fundation anct lust und lieb, auch offt widder
sein gewissen muß messe haldencu〈.〉 Den es ist unmoglich,
das auch ein fromercv und geistlicher priestercw ßo offt lust
und lieb habe〈,〉 messe zu halden, als offt er cxdo zucx durch die
fundation vorbunden und vorpflicht ist〈.〉 Und ob ethlich
sprechen wolten, die gebet incy der messe sein andern gut〈,〉
nutz und fruchtbarlich, wen auch gleichcz manducatio des
priesters nymandt zu hulff und trost queme, szo
kan dochda e'uer' k'ur'f 'urstlich' g'naden' wol ermessen, wie das gebet eins sundigen
priesters, ader einsdb fromen, der es mit unlust thut〈,〉
nutzlich sei. Und wan es gleich uffs dcallerbeste geschietdc〈,〉
ßo ist eins fromen priesters gebet in der messendd nit besserde
dan eins fromen leyhn in derdf kammern
〈.〉22 Es seindt
auch die messen vor die toden aus oben angezceigten
ursachen instituirt worden und der gleichen viel anderdg
betrigerei, welche man〈,〉 wodh es indi der betrigerei nit sunden
wern〈,〉 wol leiden mocht, dj die weildj es aber treflich großedk
Buchsymbol21v sundendl seindm, ßodn ßal man sie in keynemdo wegedp dulden
noch leiden, wen sich auch die gantz welt daran
ergerte. Darumb wieldq e'uer' k'ur'f 'urstlich' g'naden' als einem
christlichen fursten〈,〉 unter welchem das heilige
ewangelium widder an tag kommen ist, dreigen unddr
geburn bei seiner ßeln heyl〈,〉ds solchen misbrauch
der messen in e'uer' k'ur'f 'urstlich' g'naden' kirchen abzubringendt23 und
widderumb den warhaftigen〈,〉 rechtendu gebrauch
der messen, wie es Christus und die apostelen ge-
halden haben〈,〉 einzusetzendv〈,〉 nehmlich das alweg〈,〉 wan
das volck zu sammen kam, ßo wart das wort gots
gepredigt24, wandw25 darumb dxkam esdx zu samme und aus
keyner andern ursachen. Und darnach gebenedeiet
einerdydzbrot und weindzeaund gab es allen den〈,〉 die es
begerten〈.〉
ea Und alseb disse ec weisse und formeceddie beste
ist〈,〉 szo were esee auch die sichersteef〈,〉 welchs auch
ed
die Augustiner in irem vornehmen beweget hat〈,〉
das der alde gebrauch der messen widderumb vor-
neuet wurde. Und egin dem〈,〉 daseg die Augustiner
nicht wollen der messe misbrauchen undeh frei undei
angetzwungen messe halden, thuen sie recht,

Das sie aber anzceigen〈,〉 es ßal keiner allein communi-
ciren, sleust nitej vesth unßers vornehmens, wie
wol es war ist, das die ursach〈,〉 ßo sie desek ergernisel
halbenem anzceigen, das die messe, wie sie itzt von
eim priester gehalden wirdten, ursach gibt den
andern einfeldigen priestern〈,〉 in irem misbrauch
eoder messeneo zu bleibenep〈,〉 gut gnug ist. Idoch bleibteq
nacher〈,〉 das man die swachen bruder im glauben
ein zceit lang dulde26 und leide, bis sie besser im
wort gots underweist werden, als Paulus uns ge-
lernetes hat, das sie auch anzceigen in der andernet ursach〈,〉
das Christus im abend essen ir vyl seineu leichnam
gegeben hat, ist ein geschicht〈,〉 kein gesetz noch geboth〈.〉27

Buchsymbol22r Was sie aber in derev dritten ursachen, beider gestalt halben
belanget, angezceigt haben, kunnen wir nicht vorwerffen,
wir kunnen auch nicht die eine gestalt allein geben
ader nehmen gnucsam entschuldigen〈.〉 Dan Christus
hat es geboten und ausgesatztew, do er sprach, yr solt alle
daraus
trincken28, imperative〈.〉 Sie suchen wol schutz
undex helff rede〈,〉 die eine gestalt geben eyader nehmen
zu entschuldigen,
ey aber esez istfa nith fbane ferlikeitfb, darumb
were von nothen, das der erste gebrauch des sacraments
widderumb in der christlichen kirchen eingesetzt und
vornauet wurde〈.〉 Und summa summarum
beslieslich do von zu reden〈,〉 wen wir die fcweis und
form
fc〈,〉 wie es im ewangelio geschriben istfd〈,〉 hildenfe, szoff
wern wir fgder sachfg an allen zcweiffel gewisse und
kunden nith yrren, fh Die weilfh wir aberfi mentzschen
gesetz und ordenung〈,〉 wie gut, fj heilig, und geistlichfj diefk
scheynenfl, do vor uns Christus29 und Paulus30 ßo offt
und treulich fmgewarnet habenfm〈,〉 haldenfn, szo wissen wir
nicht〈,〉 ab wir recht ader wol thun, und sein aller sachen
gantzfo ungewiß fpund zcweiffelhafftig〈.〉 Undfq wie wol
es gewiß ist
fp, das durchfr mentzschen gesetz und lere
die gantz welt, und auch〈,〉 wen es moglich were〈,〉 die
auserwelten solln in yrthum vorfurt werdenfs31, Idoch
ist solche gesetz und lere dem mentzschen ftin sein hertzft
alzo eingebildet, das er mehr do von helt und sie
grosser acht dan gots gebot, uff das die schrifft erfult
wurdefu: Extolliturfv suprafw omne quod dicitur deus,32

Derhalben bitten wir in aller underthenikeit〈,〉 e'uer' k'ur'f 'urstlich' g'naden'
wolle als ein christlicher furst zu der sache mit
ernst thun und solchen misbrauch der messen in e'uer'
k'ur'f 'urstlich' g'naden' landen und furstenthumen bald fxund sleunigfx
abethun und weltliche schande aderfy unere, fzdas manfz
e'uer' k'ur'f 'urstlich' g'naden'einen Behmen aderga ketzer scheldengb wurdegc〈,〉 gar
nichts achten, Dan alle〈,〉 die umb gots worts willen ethwas
thun〈,〉 die mussen solchen hongd〈,〉 unere und schande
Buchsymbol22v dulden und leiden〈,〉 und wirdt es ge ir keyner vortragge
haben〈.〉 Uff das e'uer' k'ur'f 'urstlich' g'nade'von Christo am jungsten
tage nicht gfwiegfCapharnaogg vorgewurffen33 werde
, das solche
große gnadgh〈,〉 wundergi und barmhertzikeit in
e'uer' k'ur'f 'urstlich' g'naden' landen umb sunst, an unßer zuthun
gescheengj, das das heilige ewangelium darinnegk
geoffenwart, erklertgl und angm tag kommen ist,

Derhalben er auch von e'uer' k'ur'f 'urstlich' g'naden' der gnad und
gab, e'uer' k'ur'f 'urstlich' g'nade' vor allen andern kunigen und fursten
ertzeigt, wirdtgn rechnusgo forderen.
Szo viel abergp
betrifftgq die Augustinergr ist unßersgs bedunckensgt
nichtgu sondegv allein messe halden, ßo man sonst der
messe nicht missebraucht.34 Man ßal auch nymandt
wern allein und privatimgw messehaldengx. Doch wogy
disse dermassen anfingen〈,〉 meß zu halten〈,〉gzwie sie
sich lassen vornehmen, nochha der form des ewangelii
gz〈,〉
wissen wir nicht hb zuvorlegenhb35. Bitten derhalben〈,〉
e'uer' k'ur'f 'urstlich' g'nade' wollen eshc als ein christlicher khurfursthd
in gnedigshe bedencken nehmen〈,〉 Domit bevehlen
wirhf uns e'uer' k'ur'f 'urstlich' g'naden' in aller underthenikeit〈.〉hghhDatum
Wittenberg sontags noch Luce ewangeliste anno
etc. XXI.
hh

E'uer' khurf 'urstlich' G'naden'
underthenigehi
diener

Jodocus Jonas〈,〉 Probst,36
Joannes Dolschhj,
Andreas Carolstadthk,
Tilomannushl Pletner,
Hieronimus Schurffhm,
Nicolaus Amsdorffhn,
Philippus Melanchthon.ho

Buchsymbol23rhpAuch〈,〉 gnedigster herre〈,〉 ist bruder Gabriel37 Augustiner
uff das gerucht〈,〉 ßo ime aus ethlichen worten seiner
Predigt auffgelegt〈,〉 als solt er gepredigt haben〈,〉
das das sacrament solt nit angebetet ader ge-
eret werden〈,〉 von vorstendigen vleissig vorhort
und sagt〈,〉 das ime solch mit unwarheit auffge-
legt wirdt und sein wort anderst〈,〉 dan sie ge-
lautet〈,〉 außgelegt〈,〉 und heldet des artickels nicht
anderst〈,〉 dan das Christus unter dem sacrament
gegenwertig anzubeten und zu eren sei.
hp38

Beilage: Heinrich von Zütphen:
Contra Missam Privatam

Buchsymbol415r

hqContra Missam Privatam.
Henricus Zutphaniensis
hq

1
hrBuchsymbol416r Celebratio missarum caput est et radix simul extincte fidei et totius charitatis〈.〉39
2
Nam postquam missarum celebratio pro bono opere vel sacrificio (non moror) recepta est
ceperunt huic veluti uni atque eidem sacratissime anchore omnes simul adherere〈.〉
3
Templa, que pro conventu fidelium ad audiendum verbum dei et humilia et pauciora suffecissent,
Sumptuosa: pro missarum procelebratione multiplicare: piissimum veluti obsequium deo prestaturi〈.〉40
4
Quibus templis ornandis41 fundandisque missis omne mox studium: etiam optimorum principum erat intentum〈.〉
5
Hanc unam sue salutis habentium rationem. si augusta templa cum missarum numero fundassent〈.〉
6
Iam actum erat de verbo dei, quandoquidem in templa et celebrationes et cantus summa christia-
nismi erat translata〈.〉
7
Et fides solo verbo (atque hoc quotidiano) subsistens iamiam coacta est exulare〈.〉
8
Quod b'eatus' Augustinus in Epistola ad Ianuarium iam olim suis temporibus factum deplorat〈.〉
9
Inductis simplicitati fidei ceremoniarum plusquam iudaicarum fucis〈,〉 ut genuina facies
ecclesie non agnoscetur〈.〉
10
Fide iam cecati et verbo privati: vide in quantam ydolatrie abominationem simus precipitati〈.〉
11
Scissa est ecclesia in duas partes: sacerdotes seu clericos et laicos〈.〉
12
Tanta dissimiles varietate ut pre illorum sacrosancta maiestate hii vix pro faece
ecclesie sunt recepti〈.〉
13
Et unde hec dissimilitudo〈,〉 nisi ratione celebrationis〈,〉 que nihil habet christiane institutionis〈.〉42
14
Quandoquidem non qui celebrat: sed quihs sumit: dominico satisfacit instituto: etiamsi sit laicus〈.〉
15
Iam videat quisque: quot maria errorum ex hac una celebrationis opinione recepta proruperint〈.〉
16
Unicus et indivisus mansit errorum sequax laicorum vulgus〈.〉
17
Sed sacrosancti sacerdotes in primariam〈,〉 secundariam et tertiariam hierarchiam sese dissecuerunt〈.〉
18
Primus pontifex in reges: secundarii in principes: tertiarii cum primis in vulgus: insatiabiles
rapinas exercentes〈.〉
19
Imponentes simplicitati illorum: ut non solum iustas pensas vectigalium
ceterorumque tributorum: que principibus a nullis non debentur, non penderent〈.〉ht
20
Non solum ius gladii (quod iudex publicus super omnes habet) a se proiicerent〈.〉
21
Quin etiam ipsi omnium illorum ius dandi principibus sibi falso arrogaverint〈.〉
22
Interim illudentes: ut provincias civitates: et ampla patrimonia cederent ypocrisi illorum〈.〉Buchsymbol416v
23
Ut principum ceterorum heroum filiis exheredibus relictis: ecclesias monasteria et id genus
celebrantium delubra fundarint〈.〉
24
Hec pietas, hoc salutare: hoc solum existimatum est esse christianum〈.〉
25
Quicquid ergo errorum, quicquid impietatis, quicquidhu neglecte fidei est in temporibus
istis totum debemus: meritis receptis missarum〈.〉
26
Ex quibus: que secuta est totius charitatis inductio: nemo non facile videt〈.〉
27
Nempe: fundatio fundationem peperit: et nondum nato templo uno: decem alia concipiebantur.
28
Monasteria〈,〉 sacelle: luci et excelsa: cum universa: provincia ydolorum〈,〉
ita omne aurum consumpserunt〈,〉 ut ne obulus quidem residuus esset pauperi christo〈.〉
29
Aperiat quis oculos fidei et totum christianismum videbit per missationes iugulatum.
30
Quodsi Cena dominica sue fuerit innocentie restituta: Iam mox antichristi regnum expirat.
31
Convenient enim in unione quotidie V'er'bi Evangelii: hoc est: fidei charitatisque verbo annunciato〈.〉
32
Commonebitur quisque: post fidei spem certissimam in christo: qui sicut Ipse dominus nos et omnia nostra tulit in cruce: ponens pro peccatoribus animam suam〈.〉
33
Ita pro fratribus: substantiam: orationes: ministeriorum officia, et quicquid fuerit charitatis: ponet.
34
Iam non opibus accumulandis〈,〉 sed pauperibus alendis episcopus invigilabit〈.〉
35
Iam vera et sancta: tum spiritualium tum temporalium erit communio〈.〉
36
Sic quippe ad fidei et charitatis communionem est dominica cena instituta〈.〉43
37
Ut nemo suam presumat cenam manducare: ecclesiam dei〈,〉 que maxime pauperis est conditionis.
38
Neque enim tam ut tu communices christo per fidem solum: quam ut per charitatem communices
proximo videtur hec communicatio instituta〈.〉
39
Verbo fidei tu satis communicaveris deo: sed nisi fratribus tua dividas〈,〉 non communicabis illi〈.〉
40
Fructus private cene cum manifesti sint: fidei〈,〉 charitatis et omnis christiane
communionis ad privatum ventris questum contemplatio〈.〉
41
Vel saltem (in sanctioribus ypocritis) sue privateque salutis ratio〈.〉
42
Facile licebit cernere: que radix sit amarissime amaritudinis illius〈.〉
43
Quomodo enim ex bono fundamento tanta ecclesie christi ruina poterit fuisse sequuta〈?〉
44
Omnium ergo scandalorum maximum est huius cene dominice inordinata usurpatio〈.〉
45
Qua stante〈,〉 manet privati sacerdotii: celebrationis: sacrifcii: et omnium papisticarum impostu-
rarum opinio〈.〉Buchsymbol417r
46
Quam confirmat ac proinde pessimi scandali fimbrias prorogat〈,〉 quisquis in manifesto cenam dominicam sibi parat〈.〉
47
Confirmat enim consuetudinem illorum: qui ad missas sive celebrandas, sive audiendas summam christianismi detorserunt〈.〉
48
Tantam habuit christus scandali rationem: ut tolerabiliushv esse dixerit〈,〉 mola asinaria
suffocatum demergi in mare〈,〉44quam vel uni ex minimis offendiculum prestare〈.〉
49
Quodvehw illi in universa ecclesia tantum offendiculum fovet〈,〉 alit〈,〉 sustentat?
50
Qui cadens apertos habet oculos: videns periculum propter mercedem iniquitatis〈,〉
currit in illud〈.〉
51
Videns fidem et omnem charitatem periclitari dissimulatione sua〈.〉
52
Paulus in faciem restitit petro in periculum fidei non ambulanti〈,〉 iuxta veritatem Evangelii〈,〉
et nos in illam simulationem intrabimus missarum: ubi naufragium perpessa est fides similiter tota〈?〉
53
Aut qui poterit abusus missarum corrigi: si ii〈,〉 qui reduces esse deberent〈,〉 adhuc a
vestigiis non declinantur errorum?
54
Sive ergo quis potuerit licite, privatim celebrationes sibi parare〈,〉 sive non, constat〈,〉 quod
non liceat publicis ritibushx speciose ypocriseos sese assimulare〈.〉
55
Nulla in re videmus christum tanto zelo fuisse commotum〈.〉
56
Quanto movebatur, videns scandalum in domo patris sui parari〈.〉45
57
Neque enim〈,〉 quia vendebatur〈,〉 sed quia sua occasione domum patris fecerunt mensam negotiationis, indignabatur〈.〉
58
Paulus ne vel unum fratrem offenderet〈,〉 voluit non manducare carnem in eternum〈,〉
dicens charitatem in eo non esse〈,〉 qui a re〈,〉 alioquin manifeste licita〈,〉 respectu scandali〈,〉 non abstinuisset〈.〉
59
Quis iam excusabit: si hanc privatarum cenarum tenebrosam viam (qua constat〈,〉 ecclesiam errasse)
fuerimus ingressi〈,〉 relicta interim clara semita evangelii apostolorum pedibus trita〈.〉
60
Qui enim periculum amat, peribit in illo〈.〉46
61
Nec quemquam morari debet: saltem christianum, scandalum sacrificiariorum〈.〉
62
Constat enim illorum plantationem non esse a patre〈,〉 adeoque eradicandam: Caeci enim sunt et duces caecorum 〈.〉47
63
Preterea constat〈,〉 christum venisse ad hoc, ut unum corpus: unam ecclesiam: et semper ac ubique statueret communionem〈.〉
64
Hinc omnia ministeria ab aliis in alios voluit ministrari〈,〉 nemine sibi ipsi ministrante〈.〉
65
Baptismum: lapsi fratris reductionem: ligationem: solutionem: manus impositionem〈.〉
Et quicquid est ministeriorum: in officiis mutuis voluit commendare〈.〉Buchsymbol417v
Adeo〈,〉 ut sese baptizare〈,〉 sibi manus imponere〈,〉 sese solvere non poterit quis ullo modo〈.〉
66
Imo〈,〉 si ministerium sacramenti desit, sola fide sine ministerio signi creditur quisquehy purificari〈.〉48
67
Quid est: quod cenam dominicam, que sola communio est, et pre omnibus sacramentis ecclesie symbolum habetur〈,〉
presumat quisque sibi parare solus manducans communionem privatim usurpans?
68
Quandoquidem et omnia christi verba porrigentiumhz sunt et accipientium〈,〉
69
Et Paulus communionem in unum ad cenam dominicam fieri mandat〈.〉
70
Mutuo expectare: et pre omnibus quotienscunque manducandum et bibendum est
mortem domini annunciare〈.〉
71
Hinc fractionem〈,〉 hinc participationem corporis et sanguinis domini dicit〈.〉
et hoc de privatis et questuariis missis sine verbo dei〈.〉
72
De utriusque speciei communione: quod non liceat ullo modo alterutram pretermittere communicare vo-
lenti, iam omnium consensu ex manifestissima christi institutione conclusum est〈.〉49
73
Si itaque manifesta hec christi institutio: si Apostoli cene private
prohibitio: Si communionis ratio: Si scandali confirmatio〈:〉 Si omnium
malorum〈,〉 que ex hoc abusu promanarunt consideratio: non movent
quempiam, ut relicta tenebrosa hac via: evangelicam semitam
nobiscum ingrediatur〈.〉 Det nobis〈,〉 quisquis is fuerit rationem fidei sue
ex christiana charitate et siquidem probatam viam habuerit〈,〉 ambulabimus post eum〈.〉
74
Rogamus tamen, pro amore christi〈,〉 ut Ad hecia doctoris Martiniib50
calculus accedat
〈,〉 priusquam aliquid pro nobis vel contra nos statuatur〈.〉
75
Libenter ambulabimus post eum〈,〉 qui dicit〈:〉 Qui sequitur me, non ambulat in
tenebris〈,〉 sed habet lumen vite〈.〉51

Buchsymbol218vicDer Augustiner
zu Wittenberg
positiones von
der Mesß
1521
ic〈.〉


a-afehlt b, A, B, C, D, E
bDurchleuchtegester A, B; Durchleüchtigster C, D, E
cChurfurst A, B; Churfürst C, D, E
d-dfehlt A, B; gnedigster her b; Gnediger herr C, E; Gnädiger herr D'ur' 'urstlichen''naden'
efehlt b
fdiennst A; dienst B, C, D, E
ggenediger E
hauß C
ifehlt b; bevelche A; bevelch B; befelh C, E; befelch D
jBefunden A, B, C; befundenn b, D; befunden B, E
kdreyer B; disen C, D; diser E
lhierin ein geschlossener A; hyerin eingeschlossener B; hierinn eingeschloßner C, D; hierin eingeschloßner E
mfehlt b, A, B, C, D, E
nvernemen A, B; wirdt vernehmen. C, D; wirdt vernemen. E
ofolgt Hie ein geschlossen zettel. A; Die ein geschlossen zettel. B
p-pdweil A, B; dieweyl D; Dweil E
qfehlt E
raller A, B, C, D, E
sgepfanzt a
tfehlt C, D, E
ufehlt B
vfolgt kann A, B
w-wfehlt B
x-xfehlt B
yfolgt auch A
zfehlt A, B
aafolgt mog A, B
ab-abdweyl A, B, C; dieweyl D; deweyl E
ac-acfehlt C, D, E
adsolchn a
aefehlt b, A, B
affehlt A, B
aggebrauch b, A, B
ahein C, E; ain D
ai-aifehlt b, C, D, E
ajnicht A, B
akfehlt A, B
al-alzu geben b, A, B; zegeben C, D; gegeben E
am-amdweill A, B, C; dieweyl D; deweyl E
an-anfehlt A, B
aoumbstendigen A
apfehlt A, B
aqdie A, B
argut beduncken A; gut bedunck B; gůtbeduncken C, D, E
asanzeygen C, E; anzaygen D
atgeist A; geyst B
auwelchenn A, B; welcher C; woͤlcher D
avverachtet C, D, E
awhochachtet C, E; hoch achtet D
axannimpt C, E; annympt D
ay-aykein grosser sundt A, B
azdan A, B
baso b, A, B, C, D, E
bbprechtig A, B
bcantzeigen b; angezeigt A, B
bdim a
beisset A, B, D; ysset C, E
bf-bfDweil A, B, C; Dieweyl D; Dweil E
bg-bgwir dann b, A, B
bhitzo A, B
bi-biein vill b, A, B
bjdann A, B
bkfehlt A, B
bl-blfehlt A, B; folgt ein C, E, ain D
bmalles A, B, C, D, E
bnfolgt und C, D, E
bofehlt A, B; folgt dar durch wir erinnert werden C, D, E
bp-bpfehlt C, D, E
bqdas A, B
brdaran b, A, B, D; doran C, E
bsdas ist A, B; Das ist C, D, E
btgnag E
bufolgt gottes A, B
bvfolgt sey b, A, B
bwfolgt fur A, B
bx-bxfehlt A, B
by-bykeiner A, B
bzden A, B, C, D, E
cageraufft A
cb-cbam tag A, B; fehlt C, D, E
ccfehlt A, B
cdvorplendung b; verblendung A, B, C, D, E
cewarhafftig A, B; warhafftigs C, E
cfmißbrauch A, B; brauchs C, E
cg-cgfehlt A, B
ch-chfehlt A, B
cioder C, D, E
cjfolgt umb gelts willen C; umb gelts willenn D; umb geltz willen E
ck-ckfehlt C, D, E
clfehlt A, B, C, D, E
cmfolgt auch b, A, B
cnfolgt heylig A, B
coon A, C, D, E
cpfolgt mit C, D, E
cqverletzungen b
crszo A; so B
csgenyeß A, B
cton A, B, C, D, E
cufolgt mus b; muß A, B
cvfolgt C, D, E
cwfehlt C, D, E
cx-cxfehlt A, B
cyfehlt C, D, E
czfehlt A, B; folgt die C, D, E
daauch A, B
dbfehlt A, B
dc-dcbeste volbrachtt A, B
ddmaß E
debesse A
dfseiner b, A, B, C, D, E
dgfehlt b, A, B
dhso A, B
dizu b, A, B
dj-djDweil A, B, C; Dieweyl D; Dweyl E
dkfehlt A, B
dlsund A, B
dmist A, B
dnfehlt C, E
dokeiner C; kaimer D; keyner E
dpweg b, A, B; weise C, E; weyß D
dqwelle A; wil b, B, C, D
dr-drfehlt A, B
dsfolgt und eur Churfurstlich gnadenn selenn seligkeit und heyll A, B
dtab tzu brechen A, B
dufehlt A, B
dveinsetzen C, D, E
dwdan C, E
dx-dxkome das volck auch A, B
dyfolgt das C, D
dz-dzweyn und prott A; weyn und brott B
ea-eafehlt A, B
ebaus b; das A, B
ec-ecform und weiß C, E; form und weyß D
ed-edfehlt b
eefehlt A, B
efschwerst A, B
eg-egdweil A, B〈,〉
ehsunder A, B; sonder C, D, E
eifehlt b, A, B
ejfolgt als A, B
ekdie A, B; der C, D
elergerung A, B
emfehlt A, B
enwiett A; wirt B
eo-eofehlt C, D, E
epsterbenn A, B
eqbeleydet A, B
ernicht A, B; noch C, E
esgelert b, A, B; geleret C, D, E
etfehlt b, A, B, C, D, E
euein A, B
evfehlt b
ewauffgesetzt b; auff gesatzt A, B; eingesetzt C, D, E
exader b; oder A, B
ey-eyfehlt A, B
ezfehlt b, A, B
fafehlt b
fb-fbonferligkeyt A, B
fc-fcform und weyß C, D; form und weiß E
fdfehlt A, B
fehalten b; gehalten A, B
fffehlt A, B
fg-fgfehlt b
fh-fhDweil A, B, C; dieweyl D; dweil E
fiuber E
fj-fjgeystlich und heilig C, E; gaystlich unnd haylig D
fksie A, B
flseind/ haben C, D, E
fm-fmhaben gewarnet C, D, E
fnfehlt A, B, C, D, E
fofehlt b, A, B
fp-fpfehlt b
fqfehlt C, D, E
frdadurch b
fsfehlt A, B
ft-ftfehlt b, A, B
fuwerde b, A, B, C, D, E
fvExtollimini b; Exaltabitur A, B
fwsuper A, B
fx-fxunverseumlich A, B; fehlt C, D, E
fyund A, B
fz-fzund das A, B
gaund A, B
gbgscholten A; gescholten B
gcwirt A, B
gdfolgt und A, B
ge-gein keinem vertrag A; in keinen vertrag B
gf-gfmit A, B
ggam Rand hinzugefügt a; Capbarnao A
ghfolgt und b, A, B
gifehlt C, D, E
gjgeschehe A, B
gkfehlt b, A, B
glerobert A, B
gmfolgt den A, B
gnwurde b; wurdt A, B
gorechnung b, A, B, C, D, E
gpnuhe b; nun A, B
gqfehlt b, A, B
grfolgt betrifft b, A, B
gsunser A, B
gtbedunckn A, B
gukeine b; kein A, B
gvsundt A, B; sünde C, E; sünd D
gwprivatum A, B
gxmesse haltenn A, B; meßzůhalten C, D, E
gywoe A, B; wa D; do E
gz-gzfehlt b
hanach A, B, C, D, E
hb-hbzuverlaugnen A; zu verlaugnen B
hcfolgt in E. G. C, D
hdFürst C, E; fürst D
hefehlt C, D, E
hfmir E
hghier enden A, B
hh-hhDinstags nach undecimo milium virginiis Anno Domini xvC xxi. ∣ Ein underricht der messe dem churfursten von Sachssen zugeschriebenn. b, das danach endet; fehlt C, D, E
hiUndertheniger E
hjam linken Rand hinzugefügt a – Doͤltzk. C, D, E in der Reihung hinter Amßdorffer
hkCarlstadt C, D, E
hlTileman C, D, E
hmSchurpff C, D, E an letzter Stelle
hnAmßdorffer C, D, E
hohinter Carlstadt C, D, E
hp-hpfehlt A, B, C, D, E
hq-hqvon der Hand Spalatins
hrHandschrift ohne Thesennummern
hsvom Editor verbessert für quae
htam Rand eingefügt principibus
hufolgt gestrichen fidei
hvvom Editor verbessert für tollarabilius
hwvom Editor verbessert für Quod ve
hxfolgt unleserlich gestrichen
hyfolgt gestrichen verbo
hzvom Editor verbessert für porrigentis
iafolgt gestrichen F〈ratris〉
ibvom Editor verbessert für martini
ic-icvon der Hand Spalatins

1Kfst. Friedrich III. von Sachsen Instruktion für Gregor Brück, Lochau 10. Okt. 1521, vgl. CR 1, 459 Nr. 138; Müller, Wittenberger Bewegung, 26 f. Nr. 8.
2Dabei handelte es sich um die hier als Beilage mitedierte Schrift Heinrichs von ZütphenContra missam privatam (1521). So Bubenheimer, Scandalum, 339–341.
3Bezug auf Satz 2 von Heinrich von Zütphen, s. KGK 200 (Textstelle).
5Vermutlich von »werlich« im Sinne von wahrhaftig, vgl. DWb 29, 427.
9Vgl. Melanchthon, Propositiones de missa, Thesen 50 f.: »Sunt abusus, quod pro aliis, pro pecunia, qui a coactis, quod ab ignorantibus verbi et fidei celebratur. Sed abusus abominabilior est, cum pro satifactione pro peccato, pro bono opere, pro sacrificio, missa hypocritae utuntur.« (Melanchthon, Propositiones (1521), fol. A2r–v ).
10Vgl. 1. Kor 11,21 Vg »unusquisque enim suam cenam praesumit ad manducandum et alius quidem esurit alius autem ebrius est.«
11Vgl. 1. Kor 11,29 f. Vg »qui enim manducat et bibit indigne iudicium sibi manducat et bibit non diiudicans corpus ideo inter vos multi infirmes et inbecilles et dormiunt multi.« Der Text steht in engem Bezug zu Melanchthon, Propositiones de missa, These 56: »Propter levem Missarum abusum Paulus scribit Corinthios pestilencia mulctatos esse.« (Melanchthon, Propositiones (1521), fol. A2v ).
12S. o. die Sätze 48 und 65 (KGK 200 (Textstelle); KGK 200 (Textstelle)).
13Vgl. Melanchthon, Propositiones de missa, These 57: »Nos propter tantum abusum non dubium est, quin bellis, pestilitate, et quod est miserrimum, cecitate puniamur.« (Melanchthon, Propositiones (1521), fol. A2v ).
14Vgl. Melanchthon, Propositiones de missa, These 33: »Ita significat participatio mensae, nobis in Evangelio donatam gratiam〈.〉« (Melanchthon, Propositiones (1521), fol. A2r ).
16Vgl. Melanchthon, Propositiones de missa, Thesen 35 f.: »Ita nos nihil offerimus, mensae participantes. Ergo nec pro aliis offeri panis potest.«; These 51. (Melanchthon, Propositiones (1521), fol. A2r–v ).
17Vgl. Melanchthon, Propositiones de missa, These 40: »Sicut pro se quisque baptizatur, ita pro se quisque participat mensae.« (Melanchthon, Propositiones (1521), fol. A2r ). S. auch KGK 184 (Textstelle). Anders, mit Bezug auf die Vikariatstaufe und die Wirksamkeit des Patenglaubens, die Thesen 4, 6 und 8 von KGK 178 (Textstelle); KGK 178 (Textstelle); KGK 178 (Textstelle).
18Vgl. Melanchthon, Propositiones de missa, These 39: »Non item eiusmodi missa est, quae quo saepius ingeminetur, eo plus offerat deo.« (Melanchthon, Propositiones (1521), fol. A2r ).
19Vgl. Melanchthon, Propositiones de missa, These 50: »Sunt abusus, quod pro aliis, pro pecunia, […] celebratur.« (Melanchthon, Propositiones (1521), fol. A2v ).
20Bezug zu den Thesen 5 bis 7 von Zütphen, s. folgende Sätze der Beilage: KGK 200 (Textstelle), KGK 200 (Textstelle), KGK 200 (Textstelle).
21S. die 7. These Zütphens (KGK 200 (Textstelle)). Vgl. auch Melanchthon, Propositiones de missa, These 50: »Sunt abusus, […] qui a coactis […] celebratur.« (Melanchthon, Propositiones (1521), fol. A2v ).
22Vgl. Melanchthon, Propositiones de missa, These 61: »Orationes sacerdoti in Missa, nihil prestant laici orationi.« (Melanchthon, Propositiones (1521), fol. A2v ).
23Vgl. Karlstadts Position in der Diskussion nach der Disputation am 17. Oktober (KGK 199). S. auch Melanchthon, Propositiones de missa, Thesen 48 f.: »Abusus Missae per Magistratus tolli debet.« (Melanchthon, Propositiones (1521), fol. A2r ).
24These 7 in Karlstadts Thesenreihe 8 Conclusiones de oratione et fide stellt bereits den Satz auf, dass die Heilswirksamkeit des Sakraments im Glauben und Gotteswort liege. S. KGK 178 (Textstelle). Vgl. Melanchthon, Propositiones de missa, Thesen 44–47: »Adeoque sine verbo sunt inutiles Missae. Et semper signi incomparabilter verbum potius est. Carere signo potes, verbi non potes. Immo si desit verbum, quid scias significari?« (Melanchthon, Propositiones (1521), fol. A2r ). Parallelen zu KGK 200 (Textstelle).
25Denn.
26Anspielung auf 1. Kor 8,7Vg »Sed non in omnibus est scientia quidam autem conscientia usque nunc idoli quasi idolothytum manducant et conscientia ipsorum cum sit infirma polluitur« sowie 1. Kor 8,9–13 Vg »videte autem ne forte haec licentia vestra offendiculum fiat infirmibus si enim quis viderit eum qui habet scientiam in idolio recumbentem nonne conscientia eius cum sit infirma aedificabitur ad manducandum idolothyta et peribit infirmus in tua scientia frater propter quem Christus mortuus est sic autem peccantes in fratres et percutientes conscientiam eorum infirmam in Christo peccatis quapropter si esca scandalizat fratrem meum non manducabo carnem in aeternum ne fratrem meum scandalizem«; kombiniert mit Röm 14,1–15; 15,1 Vg »debemus autem nos firmiores inbecillitates infirmorum sustinere et non nobis placere.«
27Vermutlich auf Karlstadts Einspruch hin zeigt der Bericht die Offenheit des Ausschusses für den Erhalt der Privatmesse. Die biblischen Zeugnisse über die gemeinsame Kommunion Christi mit den Aposteln sei kein Gebot. Vgl. KGK 199.
28Vgl. Mt 26,27 Vg »et accipiens calicem gratias egit et dedit illis dicens bibite ex hoc omnes.«
29Vgl. Mk 7,8 Vg »relinquentes enim mandatum Dei tenetis traditionem hominum baptismata urceorum et calicum et alia similia his facitis multa.«
30Vgl. Kol 2,8 Vg »videte ne quis vos decipiat per philosophiam et inanem fallaciam secundum traditionem hominum secundum elementa mundi et non secundum Christum.«
31Vgl. Mt 24,24 Vg »surgent enim pseudochristi et pseudoprophetae et dabunt signa magna et prodigia ita ut in errorem inducantur si fieri potest etiam electi.«
32Vgl. 2. Thess 2,4 Vg »qui adversatur et extollitur supra omne quod dicitur Deus aut quod colitur ita ut in templo Dei sedeat ostendens se quia sit Deus.«
33Anspielung auf Mt 11,23 f. Vg »et tu Capharnaum numquid usque in caelum exaltaberis usque in infernum descendes quia si in Sodomis factae fuissent virtutes quae factae sunt in te forte mansissent usque in hunc diem verumtamen dico vobis quia terrae Sodomorum remissius erit in die iudicii quam tibi.« Diese findet sich auch in der Diskussion nach der Disputation am 17. Oktober, wenn Melanchthon dem zögernden Karlstadt vorwirft, dass die Wittenberger aufpassen müssten, dass sie wegen der Versäumnisse bei der Messreform nicht wie das biblische Kafarnaum angeklagt würden. Vgl. den Bericht des Ulscenius: »Karolostadius voluit etiam tempora esse conferenda. Id dixit Philippus nec non monet, quod hic in Caphernaum satis praedicatum est.« (Müller, Wittenberger Bewegung, 47 Nr. 18).
35Widerlegen, verhindern, vgl. DWb 25, 756 f.
38Zwilling hatte sich in der Predigt am 6. Oktober gegen Elevation und Anbetung der Hostie ausgesprochen. Vgl. Müller, Wittenberger Bewegung, 14 f. Nr.; 15–21 Nr. 4 f.; Simon, Messopfertheologie, 426–428; s. auch KGK 199. Ob er nun vor dem Ausschuss dissimuliert (mit diesem Vorwurf setzt sich Bubenheimer, Scandalum, 279–283, auseinander) oder aber einer Anbetung Christi während der Sakramentsfeier das Wort redet, bleibt offen.
39Heinrich knüpft an die 12. und 13. These an, die Johannes Dölsch für seine Disputation zum Sententiar aufgestellt hatte: »Verum huius sacrificii vel sacerdotii (quod solum novit Ecclesia) nihil Christus in coena instituit, sed fidei atque charitatis praestitit signum, Quo verborum illius admoniti, in fide firmaremur et charitatis universa simul officia animaremur.« (Luther/Melanchthon, Propositiones (1522), fol. G4r ). Die Disputation erfolgte am 11. Oktober 1521, also nur wenige Tage vor Abfassung der Sätze; vgl. KGK 200 (Anmerkung).
40Zum evtl. Einfluss auf die Wittenberger Stadt- und Kirchenordnung s. KGK 200 (Anmerkung).
41Zu den Thesen von Johannes Dölsch gegen den Prunk der Kirchenbauten s. KGK 200 (Anmerkung).
42Die Messe im gegenwärtigen Zustand ist nicht von Christus eingesetzt und daher Täuschung. S. auch die folgende These und oben Anm. KGK 200 (Anmerkung).
44Mt 18,6 Vg »qui autem scandalizaverit unum de pusillis istis qui in me credunt expedit ei ut suspendatur mola asinaria in collo eius et demergatur in profundum maris.«
45Diese These ist bei Kapp, Nachlese, 492 mit der vorherigen zu einer zusammengefasst. Die Rückkehr zur ursprünglichen Aufteilung ändert die folgende Thesennummerierung gegenüber der Edition von Kapp.
47Vgl. Mt 15,13 f. Vg »at ille respondens ait omnis plantatio quam non plantavit Pater meus caelestis eradicabitur sinite illos caeci sunt duces caecorum caecus autem si caeco ducatum.«
48Vgl. mit wörtlichen Anklängen Melanchthon, Propositiones de missa, These 47: »Immo si desit verbum, quid scias significari?« (Melanchthon, Propositiones (1521), fol. A2r ).
49Die Kommunion in beiderlei Gestalt ist auf Grund des biblischen Befundes und der Einsetzung durch Christus festzuhaltender Konsens.
50Der Augustinermönch Martin Luther wird als Mitglied des Wittenberger Klosters um seine Meinung zur Messfrage gebeten. S. KGK 200 (Textstelle).
51Vgl. Joh 8,12 Vg »Ego sum lux mundi; qui sequitur me, non ambulat in tenebris, sed habebit lumen vitae.«

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