hochgebornen fursten und herren
Hern Friderichen des heiligen
Romi'schen' Reiches Erzmarschalk
und Curfürsten, herczogen zu
Sachsen Landgrafen in Doringen
und Marggrafen zu Meissen
meinem gnedigisten hern.
Frid und gesuntheit, von got dem vater unsers hern Jesu Christi
amen.
Durchleuchtigister hochgeborner fürst gnedigster
Herr E'uer' curf'ürstlich' g'naden'
saze ich armer und unwerdiger knechte gottis
disse pfarr zu Orlamunde frey zu handenn, Siea gnedi-
glich zu nemen, und mich mit gnaden und in
christlicher
weiß zu entsezen. Oder mich drinn sizen lassen.1Wiewol sie2
mein fur got und der welt
ist3 und ich irent halben mein
leib
und leben offtmalß feyle gefuert.4 Bin ich ßo gut und geschickt5
von E'uer' Curf'ürstlich' g'naden' geacht, das ich armer
gedachte pfarr/ als ein
Conventor verwesen kan. ßo beger ich nit reich davon
zu
werden, noch große/ sondern ein schlechte6 und geringe na-
rung zu haben/ die dem Creuz Christi
kein ursach zur nachred
gibt. Und bewilIig bedechtiglich drein.7Wils
auch williglich
und gern gescheen lassen, das E'uer' curf'ürstlich'
g'naden' alles einkommen8
anders wohin ordenen und schaffen thun/ und gebe mir nichts
mehr
dann das einem schlimmen9 knechte
gehort. Wo
aber disse darsezung E'uer' curf'ürstlich' g'naden'
uneben10, ist mirs unmoglich
zu
helen11, das ich Gott dem
lebentigen und mechtigen Hern/ fur
allen fürsten und hern dienen und anhangen, und
mich ewiglich
von allerley ergernussen des glaubens und evangelii Jesu von
Nazareth zu hueten und bewaren gedenckb12/ der massen ich
auch mich, kegen dem durchleuchten und hochgeborn f'ürst' und h'errn'
hern Joannis herzogen zu
Sachsen〈/〉E'uer' curf'ürstlich' g'naden' bruder, In welches
f'ürstentum' hoͤff/ ich/ in sachen mein pfarr belangende/ geweist13/ uber-
flüssiglich hab
lassen horen und erbotten.14
Derhalben auch
und umb andere Sachenc15 hab ich nicht zu wittemberg vil seyn wellen/ das ich der meß-
halter und gotzen diener gemeindschafft16 flüg.17 Wolt auch
nach widder gunst oder geltes halben seyn, ßo man mich zu
gesalschafft solicher gotlester dringen untherstundt.18 One
disse ursachen bin ich auch zu schwach one
sold und lohn arbeiten.19
Darwegen ßo ich e'uer'
curf'ürstlich' g'naden' zu wittemberg dienen
ader20 meines lohens21
berebt22 werden sal. Bit ich E'uer' curf'ürstlich'
g'naden' umb
unsrs heylandes willen/ E'uer' curf'ürstlich' g'naden'
wollen disse eingelegte copien23
lassen lesen/ und ermessen/ und ßo vil christlicher gnad mird erzeigen
wo ich abstossen solt werden24/ das ich/ mit e'uer' curf'ürstlich' g'naden'
gnedigem willen
abczih/ und mich etwan umbseh zu wonen.25 Oder ßo ich ye zu
wittemberg solt dienen/ das sich die universitet meines soldes
halben oder ymant
anders verpflichte.26Wer auch ich E'uer' c'ur'f'ürstlich'
g'naden'
angeben/ als hette ich etwas geleeert oder gethan/ das
gotlicher
sazung entkegen sein solt/ wil ich gern mein antwort
fehlt schrifftlich darauff geben und schicken, oder straff
leiden
ßo mir gegründtet antwort gebrist.27E'uer' curf'ürstlich' g'naden'
bit ich umb gnedige
antwort/ dann die Universitet
ein teyl denckt mich zu schmehen28/ ßo werd ichs
nit leyden/ auch sicze ich mit beschwerung
und schaden alßo
alhie29, drumb bit ich
untherdeniglich
gnedige antwort wie ob berurt, bey diesem botten/ das
wil ich
umb E'uer' curf'ürstlich'
g'naden' mit leib und gut und allem dem
das ich vermagk willig und
in fleiß gern verdienen und
aller untherdeinikeit gefunden werden allezeit. Datum
Orlamunde
Trinitatis Anno MDXXIIII30
E'uer' Curf'ürstlich'
G'naden'
untherdeiniger und
armer diener
Beilage: Rat und Gemeinde von Orlamünde und die Gemeinden Dienstädt, Bucha, Zeutsch und Freienorla an Kurfürst Friedrich III. von Sachsen, Orlamünde, 22. Mai, 1524KGK-Inh-t257-bei01
fehlt Dem durchlauchtigsten/ hochgebornenn fursten
und herrnn/ herrn fridrich/ des heiligenn
Romischen reichs
erczmarschalck/ Churfurst
Herczog Zcu Sachsen, Landgraff yn Doringen
Unnd marggraff Zcu meyssenn unsrm
gnedigstenn und g'nedigen'
l'ieben' herrnn
Durchlauchtigster Hochgeborner Curfürst unnd Herr,
Euern Churfürstlichen Gnaden/ sind unsere
underthenige/
und schuldige dinste zcuvorn. Gnedigster Churfürst
und herr. Als
wir venhomen/ das uns/ das Capittell31/ sampt
der loblichen Universitett zcu
wittenbergk/ den ordentlichen
erweleten Pastor und hirthen von Gott und
uns〈/〉Andream-
Karlstad/ wider zcu sich zcihen/ und nemen haben wollen.32
Haben wir/ den durchlauchten/
hochgebornen fursten unnd
Herrn/ herrn
Johans/ Herczog zcu Sachsen etc. e'uer' c'hurfürstlicher' g'naden' bruder,
unsern
gnedigen herrn/ mit undertheniger bith/ angesucht.
S'ein' f'ürstlich' g'naden' wolten
die ordnung Gottis von/ Paulo beschriben33
gendiglich beherczigen, unnd dem
Capittell und Universitett-
Wittenbergk/ uns
eynen solchen34/ yn welchem wir
nichtes/
gottlichs geistes ungemeß befunden35/ auß furstlicher gunst/
hynweg zcu nemen nicht
gestaten.36 Wir von s'einer' f'ürstlichen'
g'naden' ans
Capitell zcu wittenbergk/ noch37 vermeldung s'einer'
f'ürstlich' g'naden' schrifften/
geweist worden38/ und der selbigen s'einer' f'ürstlich'
g'naden' Commission39
willigk gevolgig gewest etc.40 Aber gedacht Capittell
und universitett/ uns eyn bebstlich41 anthwort/ hir auff/
zcukomen lassen, wie e'uer' c'hurfürstlich'
g'naden'/ hir mit yn eyngelegter
Copien vermeldet/ befinden
werden.42Wie woll wir uns
solchs zcu43 yhnen/ die weill sie von disser erwelung/ alle
welt voll bucher geschriben44/ nicht versehen45 hetten/
vermeynth/ was sie von Gottlicher warheit/
disputirn/
schreiben und predigen/ soltens auch mit der tadth/ wie
Cristen
zcugeburth46/ erfüllen/ als
geschriben stehet. Ir solt
die sitthen und rechte Gottis/ lernen/ behalden/
unnd
dar nach thun etc.47
Gnedigster Churfurst unnd herr E'uer' C'hurfürstliche' G'naden'
wollen sich/ dicz
gemeyn guth Cristlich gerucht48/
ßo von
e'uer'
c'hurfürstlich' g'naden' yn aller welt/ weit und ferne/ durch
schreiben/
singen und sagen/ erschallet wie E'uer' C'hurfürstlich' G'naden'
vor eynen
hochberumpthen Christen/ und cristlichs volcks beschuczer,
allenthalben außgeruffen werden und sind/ unnd
sunderlich die eyngesaczte ordnung
von Gott durch Chr'ist'um
fehlt von Mose unnd Paulo beschriben/ wie
man
eynen verkundiger Gottlichs worttes/ erwelen
sall49/ bewegen lassen unnd gedachten Capittell
und universitett wittenberg/ wider yhre ler
und
predigt50/ vil weniger wider
Gottis ordnung/
sithen51 und
rechte zcustreben/ nicht gestatten. Unnd
uns den zcugeschickten von Gott/ und von
uns er-
weleten52,
obgedachten Andream Karlstad/ durch
Cristchurfürstliche gunst gnediglich bey uns bleiben
lassen. Doch geben wir solchs
E'uer' C'hurfürstlich'
G'naden' mit
voller underthenigkeith gancz mechtig/
gnedicglich
zcu orttern.53
Bithen E'uer'
C'hurfürstlich' G'naden' gnedige anthwort
Das verdynen wir
umb E'uer' C'hurfürstlich'
G'naden' mit underthenigen
und schuldigen dinsten, leibs und guts,
zcu tag
und nacht gancz willigk. Datum Orlamunde
am tag der heiligsten Dreyheit Anno xv
unnd ym xxiiii54
E'uer' C'hurfürstlich' G'naden'
underthenige
Der Radth und gancze
gemeyn zcu Orlamunde
die gemeyn zcu Densted
die gemeyn zcum Buch
die gemeyn zcu Zceuczsch
die gemeyn zcu Freyenorla