 20v
            Dem Durchleuchtigisten und
20v
            Dem Durchleuchtigisten undhochgebornen fursten und herren
Hern Friderichen des heiligen
Romi'schen' Reiches Erzmarschalk
und Curfürsten, herczogen zu
Sachsen Landgrafen in Doringen
und Marggrafen zu Meissen
meinem gnedigisten hern.
 14r
14r
                                 Frid und gesuntheit, von got dem vater unsers hern Jesu Christi
 amen.
            Durchleuchtigister hochgeborner fürst gnedigster
 Herr E'uer' curf'ürstlich' g'naden'
            saze ich armer und unwerdiger knechte gottis
 disse pfarr zu Orlamunde frey zu handenn, Siea gnedi-
glich zu nemen, und mich mit gnaden und in
            christlicher
 weiß zu entsezen. Oder mich drinn sizen lassen.1Wiewol sie2
 mein fur got und der welt
                ist3 und ich irent halben mein
              leib
 und leben offtmalß feyle gefuert.4 Bin ich ßo gut und geschickt5
 von E'uer' Curf'ürstlich' g'naden' geacht, das ich armer
            gedachte pfarr/ als ein
 Conventor verwesen kan. ßo beger ich nit reich davon
            zu
 werden, noch große/ sondern ein schlechte6 und geringe na-
rung zu haben/ die dem Creuz Christi
            kein ursach zur nachred
 gibt. Und bewilIig bedechtiglich drein.7Wils
              auch williglich
 und gern gescheen lassen, das E'uer' curf'ürstlich'
                g'naden' alles einkommen8
 anders wohin ordenen und schaffen thun/ und gebe mir nichts
 mehr
              dann das einem schlimmen9 knechte
              gehort. Wo
 aber disse darsezung E'uer' curf'ürstlich' g'naden'
              uneben10, ist mirs unmoglich
            zu
 helen11, das ich Gott dem
            lebentigen und mechtigen Hern/ fur
 allen fürsten und hern dienen und anhangen, und
            mich ewiglich
 von allerley ergernussen des glaubens und evangelii Jesu von
            Nazareth zu hueten und bewaren gedenckb12/ der massen ich
            auch mich, kegen dem durchleuchten und hochgeborn f'ürst' und h'errn'
            hern Joannis herzogen zu
              Sachsen〈/〉E'uer' curf'ürstlich' g'naden' bruder, In welches
              f'ürstentum' hoͤff/ ich/ in sachen mein pfarr belangende/ geweist13/ uber-
flüssiglich hab
            lassen horen und erbotten.14
            Derhalben auch
 und umb andere Sachenc15 hab ich nicht zu wittemberg vil seyn wellen/ das ich der meß-
halter und gotzen diener gemeindschafft16 flüg.17 Wolt auch
 nach widder gunst oder geltes halben seyn, ßo man mich zu
            gesalschafft solicher gotlester dringen untherstundt.18 One
 disse ursachen bin ich auch zu schwach one
            sold und lohn arbeiten.19
            Darwegen ßo ich e'uer'
                curf'ürstlich' g'naden' zu wittemberg dienen
 ader20 meines lohens21
              berebt22 werden sal. Bit ich E'uer' curf'ürstlich'
                g'naden' umb
 unsrs heylandes willen/ E'uer' curf'ürstlich' g'naden'
            wollen disse eingelegte copien23
 lassen lesen/ und ermessen/ und ßo vil christlicher gnad mird erzeigen
 wo ich abstossen solt werden24/ das ich/ mit e'uer' curf'ürstlich' g'naden'
            gnedigem willen
 abczih/ und mich etwan umbseh zu wonen.25 Oder ßo ich ye zu
wittemberg solt dienen/ das sich die universitet meines soldes
 halben oder ymant
            anders verpflichte.26Wer auch ich E'uer' c'ur'f'ürstlich'
                  g'naden'
 angeben/ als hette ich etwas geleeert oder gethan/ das
              gotlicher
 sazung entkegen sein solt/ wil ich gern mein antwort
               14v
              schrifftlich darauff geben und schicken, oder straff
              leiden
14v
              schrifftlich darauff geben und schicken, oder straff
              leiden
 ßo mir gegründtet antwort gebrist.27E'uer' curf'ürstlich' g'naden'
 bit ich umb gnedige
            antwort/ dann die Universitet
            ein teyl denckt mich zu schmehen28/ ßo werd ichs
 nit leyden/ auch sicze ich mit beschwerung
 und schaden alßo
              alhie29, drumb bit ich
            untherdeniglich
 gnedige antwort wie ob berurt, bey diesem botten/ das
 wil ich
            umb E'uer' curf'ürstlich'
                g'naden' mit leib und gut und allem dem
 das ich vermagk willig und
            in fleiß gern verdienen und
 aller untherdeinikeit gefunden werden allezeit. Datum
              Orlamunde
 Trinitatis Anno MDXXIIII30
E'uer' Curf'ürstlich'
                G'naden'
            
untherdeiniger und
armer diener
Beilage: Rat und Gemeinde von Orlamünde und die Gemeinden Dienstädt, Bucha, Zeutsch und Freienorla an Kurfürst Friedrich III. von Sachsen, Orlamünde, 22. Mai, 1524
 19v
19v
           Dem durchlauchtigsten/ hochgebornenn fursten
 und herrnn/ herrn fridrich/ des heiligenn
 Romischen reichs
            erczmarschalck/ Churfurst
 Herczog Zcu Sachsen, Landgraff yn Doringen
 Unnd marggraff Zcu meyssenn unsrm
 gnedigstenn und g'nedigen'
              l'ieben' herrnn
 15r
15r
           Durchlauchtigster Hochgeborner Curfürst unnd Herr,
Euern Churfürstlichen Gnaden/ sind unsere
            underthenige/
 und schuldige dinste zcuvorn. Gnedigster Churfürst
 und herr. Als
            wir venhomen/ das uns/ das Capittell31/ sampt
            der loblichen Universitett zcu
              wittenbergk/ den ordentlichen
 erweleten Pastor und hirthen von Gott und
              uns〈/〉Andream
Karlstad/ wider zcu sich zcihen/ und nemen haben wollen.32
 Haben wir/ den durchlauchten/
            hochgebornen fursten unnd
 Herrn/ herrn
              Johans/ Herczog zcu Sachsen etc. e'uer' c'hurfürstlicher' g'naden' bruder,
 unsern
            gnedigen herrn/ mit undertheniger bith/ angesucht.
S'ein' f'ürstlich' g'naden' wolten
            die ordnung Gottis von/ Paulo beschriben33
 gendiglich beherczigen, unnd dem
              Capittell und Universitett
Wittenbergk/ uns
            eynen solchen34/ yn welchem wir
            nichtes/
 gottlichs geistes ungemeß befunden35/ auß furstlicher gunst/
 hynweg zcu nemen nicht
              gestaten.36 Wir von s'einer' f'ürstlichen'
                g'naden' ans
Capitell zcu wittenbergk/ noch37 vermeldung s'einer'
                f'ürstlich' g'naden' schrifften/
 geweist worden38/ und der selbigen s'einer' f'ürstlich'
                g'naden' Commission39
 willigk gevolgig gewest etc.40 Aber gedacht Capittell
 und universitett/ uns eyn bebstlich41 anthwort/ hir auff/
 zcukomen lassen, wie e'uer' c'hurfürstlich'
            g'naden'/ hir mit yn eyngelegter
 Copien vermeldet/ befinden
              werden.42Wie woll wir uns
 solchs zcu43 yhnen/ die weill sie von disser erwelung/ alle
              welt voll bucher geschriben44/ nicht versehen45 hetten/
 vermeynth/ was sie von Gottlicher warheit/
              disputirn/
 schreiben und predigen/ soltens auch mit der tadth/ wie
 Cristen
                zcugeburth46/ erfüllen/ als
              geschriben stehet. Ir solt
 die sitthen und rechte Gottis/ lernen/ behalden/
              unnd
 dar nach thun etc.47
Gnedigster Churfurst unnd herr E'uer' C'hurfürstliche' G'naden'
 wollen sich/ dicz
            gemeyn guth Cristlich gerucht48/
            ßo von
e'uer'
                c'hurfürstlich' g'naden' yn aller welt/ weit und ferne/ durch
            schreiben/
 singen und sagen/ erschallet wie E'uer' C'hurfürstlich' G'naden'
            vor eynen
 hochberumpthen Christen/ und cristlichs volcks beschuczer,
            allenthalben außgeruffen werden und sind/ unnd
 sunderlich die eyngesaczte ordnung
            von Gott durch Chr'ist'um
             15v 
            von Mose unnd Paulo beschriben/ wie
            man
15v 
            von Mose unnd Paulo beschriben/ wie
            man
 eynen verkundiger Gottlichs worttes/ erwelen
 sall49/ bewegen lassen unnd gedachten Capittell
 und universitett wittenberg/ wider yhre ler
 und
              predigt50/ vil weniger wider
            Gottis ordnung/
 sithen51 und
            rechte zcustreben/ nicht gestatten. Unnd
 uns den zcugeschickten von Gott/ und von
            uns er-
weleten52,
            obgedachten Andream Karlstad/ durch
            Cristchurfürstliche gunst gnediglich bey uns bleiben
 lassen. Doch geben wir solchs
              E'uer' C'hurfürstlich'
                G'naden' mit
 voller underthenigkeith gancz mechtig/
            gnedicglich
 zcu orttern.53
            Bithen E'uer'
                C'hurfürstlich' G'naden' gnedige anthwort
 Das verdynen wir
            umb E'uer' C'hurfürstlich'
                G'naden' mit underthenigen
 und schuldigen dinsten, leibs und guts,
            zcu tag
 und nacht gancz willigk. Datum Orlamunde
 am tag der heiligsten Dreyheit Anno xv
 unnd ym xxiiii54
E'uer' C'hurfürstlich' G'naden'
underthenige
Der Radth und gancze
gemeyn zcu Orlamunde
die gemeyn zcu Densted
die gemeyn zcum Buch
die gemeyn zcu Zceuczsch
die gemeyn zcu Freyenorla

 KGK 256
 KGK 256 Einleitung
 Einleitung
