Nr. 149
Andreas Karlstadt an Georg Spalatin
Wittenberg, 1520, 23. Februar

Einleitung
Bearbeitet von Alejandro Zorzin

1. Überlieferung

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Literatur:

2. Inhalt und Entstehung

Spalatin hat Karlstadt Informationen zur Hinrichtung des Sebastianus de Federicis1 geschickt (vgl. KGK 148). Karlstadt ist davon bewegt; er war von dessen anmutiger Gestalt, Bildung und juristischen Kenntnissen beeindruckt. Er schließt Überlegungen zu den im Menschen agierenden feindlichen Kräften an und der nicht auszuweichenden Vorbestimmung Gottes. Egal woher de Federicis Betrügereien ihren Ursprung nahmen, sein Sturz schmerze Karlstadt; was er einst zu dessen Lob schrieb (KGK I.1, Nr. 45), habe er in gutem Glauben getan. Sehr freundschaftlich habe Spalatin geschrieben, Karlstadt lasse nichts von sich hören. Er räumt ein, ihm nicht zurückgeschrieben zu haben, weil er Spalatin – auf dem soviel laste – nicht mit Possen beschweren wollte. Aber auf dessen Befehl hin habe er in der Confutatio (KGK 150) Sticheleien und Beschimpfungen entschärft und die Schrift dann in den Druck gegeben. Dankenswerter Weise habe Spalatin ihm Grüße von Albrecht Dürer ausgerichtet; er will Dürer zurückschreiben, wenn Spalatin den Brief übermittelt. Karlstadt schickt Spalatin die Verba dei (KGK 146); Eck behaupte, in altbekannter Manier, bei der Leipziger Disputation gesiegt zu haben; Spalatin könne aus den Akten ersehen, dass dem nicht so ist.2Karlstadt hätte auch ein Exemplar [der Verba Dei] für Jakob Vogt3 mitgeschickt, wenn er wüsste, wo sich dieser aufhalte. Sobald KarlstadtsConfutatio fertig gedruckt sei, werde er sie Spalatin schicken.


2Vgl. KGK II, Nr. 131, S. 308–310.
3Zur Widmung der Verba Dei (KGK 146) an den Franziskaner und Beichtvater des KurfürstenJakob Vogt und den Wittenberger Kanoniker und Dozent Georg Elner aus Staffelstein vgl. KGK 146 (Anmerkung) u. KGK 146 (Anmerkung).

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