Nr. 285
Karlstadt an Markgraf Kasimir von Brandenburg-Ansbach
[Rothenburg ob der Tauber], [1525, zwischen 27. Januar und 1. Februar]

Text
Bearbeitet von Wolfgang Huber
Buchsymbol fehlt

Durchlauchter und Hochgeborner furst, Gnediger Herre,
E'uer' f'ürstlich' g'naden' seind meine unthertenige dienste und alles das
ich vormagk altzeit zuvorn bereyt. Gnediger furst und herr
Ich armer man gebe E'uer' f'ürstlich' g'naden' unterteniglich zuerkennen,
das ich mich kegen dema Durchleuchtem und hoch
gebornen fursten und herren Johansen hertzogen zu Sachsen etc.
uffs beste und formlichste, als ich vermocht, erboten,1 Nach
dem ich bey seiner f'ürstlich' g'naden' durch zuschube2 doctor martinus
Luther und anderer misgonner und hesser3 der warheit an-
gegeben
, und in vordacht gekommen, als solt ich in seiner
f'ürstlich' g'naden' land4 etwas geprediget, der schrifft zu nahe5 und dem
wort gottis ungemeß, daruber ich Christliche weisung ge-
wertig
wer,6 demutiglich antzunemen, Oder mit gnantem
D. M. L.7 auff die vormeinte und auffgelegte artikeln,8
so sie meyn, und mir angetzeigt wurden, offentlich und vor
yderman zudisputiren,9 Oder ßo s'eine' f'ürstlich' g'naden'10 diese furschlege11
beschwerlich, als dann wolt ich flehen, das mich doch s'eine'
f'ürstlich' g'naden' zu gnediger verhor12 khomen ließ, und gnediglich ge-
statet
, das ich meyne grunde in heiliger schrifft antzeiget.
Letzlich, do D. M. L. sich uber solche erbietung tzu mir
unvorhortem,13 mit ertichten tzuspruchen,14 on auffhoren uff
den Cantzeln notiget,15 und mich widder yhnen zuschreiben
trotzet16 und vorursachet, hab ich mich kegen hochobgenanten
hertzogen tzu Sachsen etc. vorwart17 und uffs neu und auß
uberfluß widderumb gnediger audientz18 begerend unthergeben,
und umb gottis willen, das mich s'eine' f'ürstlich' g'naden' tzu demutiger
antzeig und beweisung meiner unschuldt tzusampt wol-
gegrundter
leer liesen khomen und dem D. L. nicht
allein gleubten, gebeten,19 Aber mein vilfeltige bit, erbietung
und demut haben kein stad oder tzuganck gefunden,
sondern bin darob umb ursachen, welche mir widder20
nhamhafftig gemacht noch bewust seind, auß den landen,
so s'eine' f'ürstlich' g'naden' und s'eine' f'ürstlich' g'naden' bruder, dem Churfursten etc.,21 zustendig,
vorjagt.22 Nhun hab ich, g'nädiger' f'ürst' und herr, weib und kinder23
und wolt mich gern als ein ander ley und arm man24
etwar und sonderlich25 in E'uer' f'ürstlich' g'naden' Furstenthum,26 so ichs
Buchsymbol fehlt erlangen mocht, untherthun,27 setzen und neren und mich
mit solcher demut, gehorsam und leben ertzeigen, das
menniglicher28 darob gefallen haben must, dem ein gemeyn29
burgerlich und Cristlich leben gefiel. Bin auch trostlicher
hoffnung tzu got, sein gotliche barmhertzikeit werd myr dartzu
weißheit, sterck und ein außkhomen vorleyhen. Derhalben bit
ich E'uer' f'ürstlich' g'naden' umb gotts willen, E'uer' f'ürstlich' g'naden', geruchen30 sich mey-
nes
elendes31 lassen erbarmen, mir gnediglich in E'uer' f'ürstlich' g'naden'
furstenthum, landen und steten mich umbzusehen, und
wo es myr zu meyner narung eben,32 niderzuthun und wonen
vorgunstigen, auß gnaden ein velich und sicher geleid33 oder
vorsicherung vor34 mich und die meynen tzugeben, welchs
ich von der35 wegen allermeinst unthertheniglich biten byn,36

die myr umb der warheit willen gehessig und nachtrachten.
Ich hab ye und ye37 tzu E'uer' f'ürstlich' g'naden' ein gut hertz, und sonder-
lich
ietzt, ßo ich E'uer' f'ürstlich' g'naden' große Christliche tzuneigung und
lust tzu gotlicher gerechtikeit und Evangelischer warheit
erfaren,38 hab ich sonderliche zuflucht tzu E'uer' f'ürstlich' g'naden' gehabt,
Derwegen ich E'uer' f'ürstlich' g'naden' vor allen anderen fursten und herren
als einen liebhaber der warheit und beschutzer der vorlasnen39
angesucht, Erbiete mich auch fur40 E'uer' f'ürstlich' g'naden' allen den jenen
antwort und gotliche antzeig meiner leer tzugeben, die mich
horen wollen, und wo einer befunden, der bessere grunde
dann ich hette, dem wort gottis one wegerung41 zu weychen.
Das will ich umb E'uer' f'ürstlich' g'naden' ungespartes dienstes42 altzeit ge-
horsam
und gutwilligk erfunden werden, zuvordienen und
alles mit willen thun, das ein ander armer man gleicher
vormoglikeit tzuthun pflichtig. Bit E'uer' f'ürstlich' g'naden' gnedige antwort.
E'uer' F'ürstlich' G'naden'
Unterthaner diener

Andreas Botensteyn von Karlstat, doctor.


Beilage 1: Eucharius Steinmetz an Thomas Zweifel, [Würzburg] 1525, 24. Januar

Buchsymbol fehlt Dem vorsichtigen43 unnd
weysen Thome Zweiveln,
Stat schreiber Zu Rottenburg,44
meynem guten freundb

Buchsymbol fehlt Mein willig, freuntlich dienste zuvor. Lieber
herr und freund! Diesen euern botten hab ich
bis uff heut dinstag fruhe auffgehalten;
Dann die vergangen wuchen donnerstag freitag
Sampstag45 hovegericht meyns gn'edigen' h'err'n ist
gehalten wordenc,46 do hab ich mich auch mit bekummern
mussen, verhoff jubileus47 und freyh zu
werden: doch allererst wan sich mein geist
vom leib wurdt schaiden.48
Mein gn'ediger' h'er'r von wurtzpurg hat trey treffenliche,
gelertte theologos und prediger angenommen,49
die er hoch und erlich besoldet, den Luterischen
zu begegnen und auffmercken zu haben, wie
das Ewangelium gepredigt werde etc. Ich
wölt gern das Ende dieser zweyung
Erleben. Doctor Carlstat speyt erst gifft
auß,50 ist furwar Erschrockenlich zu lesen
und zu hören, den halltd ich fur ein Ertz-
buben
und Ertzketzer, seine ding hat mir
nye gefallen, hab auch solhsf nit lesen mögen51
Ime wer nutzer, das Er nye geboren wer worden52
So hab ich gehorth, er sey wider zu Rottenburg53
und halt Jnn herr Ernfridt Kumpff.54 Das
hab ich Kumpfs halben von einer dapffern55
person mit beschwerden vernommen und
Besorge auß vill ursachen, wan eß also
were und 〈er〉g zu Rotenburg enthalten wurdt,
es möcht einem erbarn rateh nit clayner
nachtheyl doraus entsteen, wer meyn
gutduncken und meynung, Jnn fuglichen56
hynweg zu weysen und sein zu ent-
eussern
.
Das hab ich euch vertreulicher
meynung nit wollen verhalten, wiewol
ich dannoch sulchem nit glauben geben
habe, das er sich der endt enthalt.57
Buchsymbol fehlt Lieber sonderlicher gutter freundt, wann Euer
herabe reytten sich verziehen wurdt58 also
das Ir umb die lichtmeß59 nit versehen
herabe zu kummen Bitte ich wollet mich
hye zwischen liechtmeß suntags60 bey ver-
gebner
61 botschafft verstendigen so wölt
ich nach liechtmeß einen botten hynauf
schicken, dann ich merhe gelzs haben muß
und allenthalben zu sammen clauben.62
Hye mit Euch, Ewer haußfrauen und khinnden
vill seliger zeyt. Datum uff dinstag
nach Sebastiani anno etc. 25.63
Eucha'rius' Steynmetz, doctor


Beilage 2: Edikt des Rothenburger Rates gegen Karlstadt Rothenburg ob der Tauber, 1525, 27. Januar

Buchsymbol fehlt Edict c'ontra' doctor Carlstatt
Zu wissen, das ein erbern Rathe diser statt
hie zu Rotemburg warhafftig anlangt, wie
doctor Andreas Bodenstein von Carlstat,
etlich Irrig, ketzerrisch und verfurische
leer, schriefften und buecher, den leib,
und das blut Christi Hjesu, unsers
selligmachers, und ander mer artickel,
unsern heilgen cristenlichen glauben
belangend, ausgeen las.
64 Nun wiewol
die negsten umb uns gelegen,65 und ander
mer des heilgen Romischen reichs, Chur-
fursten
, Fursten, Herrschafften, unnd
Reichsstett in iren Lannden, Stetten und
gebietten allenthalben den iren ernst-
lich
verbotten haben, solliche Irrunge,
ketzerische und verfuerisch schriefften,
bucher und leeren66 nicht fail zehaben,
zekauffen oder zupredigen,67 darzu
auch denselben doctor Carlstat, weder
zu haußen, zu hofen, etzen,68 drenckhen,
untterzeschlaiffen,69 zuhallten oder zuge-
dulden
,70 und derohalben ein erber rathe
etlichen den iren Gaistlichen und weltlichen
hievor auch gebotten und sagenn
lassen, doctor Carlstatten weder zuhaußen,
zuherberigen,71 etzen, drencken, untterzeschleiffen
oder zehallten, so lanngt doch ein erbern
Rathe glauplich an,72 das etlich ir burger und
inwoner73 denselben doctor Carlstat
Buchsymbol fehlt nochmals heymblich untterschlaiffen, haußen,
herbergen, etzen, drennckhen und furschieben,74
ime auch zu seiner irrigen, ketzerischen
leere, hielff, rathe und beystand thun,
alles nit allein eim erbern rathe alhie,
alls iren negsten ordenlichen oberherren,
wider ir pflicht und verwantnus,
sonder auch kay'serlich' M'ajestä't, unserem allergnedigsten
herren, auch Churfursten, fursten, herr-
schafften
und Stetten des Reichs zu unschafften und Stetten des Reichs zu un-
gehorsamer
verachttung und schmach,
davon dann eim erbern rate unnd
Gemeiner statt Rotemburg, auch andren
den iren nit cleine nachred und ver-
sagung
75 entsteet, daraus mercklicher
unrathe, straff und nachteils zubesorgen
und zugewartten ist,
Darumb ein erber
Rathe allen iren Burgern, untterthanen,
und verwanten, Gaistlichen und weltlichen,
hiemit nochmals offenlich bei irenn
aydpflichten und verwantnußen ernstlich
thut gebietten und verpietten, den be-
nanten
doctor Carlstatten weder zu
hawßen, zu herbergen, untterzeschlaiffen,
zu etzen, drenckhen noch furschieben,
auch seine Buecher, schriefft, und leern
weder fail zehaben, zu verkhauffen,
oder zu khauffen noch sonst ußzeteilen,
dero auch an offen cantzeln weder zu
predigen oder zu verkhunden, heimblich oder
Buchsymbol fehlt offenlich, inn khain weis noch weg, alls
lieb einem jeden sey kay'serlich' M'ajestä't und
des Reichs, auch eins erbern Rats
schwere ungnad und straff, die gegen
aim jeden uberfarer gestatt werden
und geschehen sollt.
Domit wisse
sich meniglich76 zerichten und vor schaden
zu bewaren. Actum in consilio Freitags
nach conversionis Pauli anno etc. 25.77


Beilage 3: Antwortdekret der markgräflichen Regierung an Konrad Gutmann, [Ansbach], 1525, 1. Februar

Nachdem Doctor Enndreas Pottenstain von Karlstat
meinem gn'ädigen' h'errn' Margg'ra'fen Casimirn, durch seiner
gn'ädigen' Castner und zenntgraven zu Kitzingen Contzen
Guttman,78 ain suplicacion antwurten lassenn,
darinn gebetten hatt, ime zuvergonnen, sich
inn seiner f'ürstlich' g'naden' lannd niderzethon unnd
ine zuverglaiten etc.
ist genannten Gutman darauf nachvolgende
antwurt geben: Dieweil mein g'nädiger' herr hore
und bericht werd, das gemellter doctor Karlstat
inn seinem leren, predigen und schreiben
mein gn'edig'st und gnedig h'err'n von Sachssen,
Churf'ürsten' u'nd' f'ürste'n, etwas hoch angetast,79
sich auch sonst seiner leer und predig halben
zu aufrur und ergernus des christlichen
volcks dermassen erzaigt unnd gehallten,
das man ine des Lannds zu Sachssen
verwisen hab,
unnd dann mein g'nädiger' h'er'r M'arkgraf' Casimir mit
gedachten meinen gn'edig'sten und gn'edig' h'errn' von
Sachssen inn verschriebner
globter und geschworner erbainigung sei,80
So wollt seinen gnaden kains wegs fuegen
noch geburen, Doctor Karlstats ansuchen
dergestalt volg zuthon, Sonnder so gemelte
mein g'nedig'st und gn'edig' h'err' von Sachssen
Oder Jemant von iren wegen,
Buchsymbol fehlt sein gnad, inn crafft der erbainigung an-
suchen
wurd, konnten sein gnad nit umb
geen,i sich inn alweg der-
selben
gemes zu hallten. Actum etc. am abent
Purificationis Marie81 Anno etc. in xxv.


afolgt (offenbar versehentlich) nochmals dem
bunsicher zu lesen (verblassende Tinte); darunter am Seitenrand Kanzleivermerk, von späterer Hand: D. Steinmetz gibt sein sentiment, was er vom Lutherthum und Karlstats lehre halte, item daß man ihn doch von hier solle ausschaffen damit der Statt nicht groß unglück darauß entstehe. 1525. Sebastiani
cam linken Rand eingewiesen
dc; Loch im Papier a
ec; Loch im Papier a
fc; Loch im Papier a
gsinngemäß ergänzt
ham linken Rand eingewiesen
ifolgt gestrichen denselben

1Karlstadt hatte wiederholt angeboten, in einer Disputation mit Luther öffentlich Rechenschaft über seine Auffassungen abzulegen; siehe Karlstadts Schreiben an Herzog Johann von Sachsen, 14. August 1524 (KGK VII, Nr. 265, S. 176 und S. 178, Z. 17–21).
2Unterstellungen.
3Widersacher und Hasser.
4Gemeint ist Kursachsen.
5was der Hl.Schrift zu nahe (tretend wäre), was gegen die Hl.Schrift verstoße.
6bereit wäre.
7Dr. Martin Luther. – Zur Verwendung dieser Abkürzung vgl. KGK VII, Nr. 279, S. 638, Z. 5.
8auf (der Grundlage der) vermeintlichen und zur Last gelegten (Lehr-)Artikel.
9Zu Karlstadts Vorhaben einer öffentlichen Disputation siehe oben KGK 285 (Anmerkung).
11Vorschläge.
12Verhör, Anhörung.
13über solches Anerbieten hinweg mir gegenüber, dem keine Anhörung gewährt wurde.
14erdichteten (erfundenen) Vorwürfen, Unterstellungen.
15(Luther) auf den Kanzeln (in Predigten) es für notwendig befindet (Karlstadt anzugreifen). – Luther hatte in seiner Predigt am 22. August 1524 in Jena den »aufrührischen Geist«, der Thomas Müntzer offensichtlich leitete, scharf kritisiert, was Karlstadt allerdings auch als Angriff gegen sich auffasste. Gegen diesen Vorwurf verwahrte sich Karlstadt mit Nachdruck; siehe Acta Jenensia (KGK VII, Nr. 267, S. 197, Z. 19 – S. 198, Z. 14).
16mich gegen ihn (Luther) zu schreiben (beharrlich) herausfordert. – Vgl. DWb 22, 1115f. s.v. trotzen Nr. 1.
17verwahrt.
18Gemeint: Anhörung durch den Fürsten.
19Siehe das Schreiben Karlstadts an Herzog Johann von Sachsen vom 11. September 1524 (KGK VII, Nr. 270, S. 241–244).
20weder.
21Herzog Friedrich III. (der Weise), Kurfürst.
22aus den Landen, die […] zustehen, gehören, verjagt. – Zur Ausweisung Karlstadts aus Kursachsen siehe KGK VII, Nr. 271, S. 249–257.
23Karlstadt hatte am 19. Januar 1522 Anna von Mochau geheiratet, die ihm im Frühsommer 1523 einen ersten Sohn geboren hatte. Der zweite Sohn kam Anfang des Jahres 1525 zur Welt. Zu Karlstadts Familie vgl. Barge, Karlstadt 2, 518f.; vgl. KGK VII, Nr. 262, S. 161, Z. 7–10; S. 639, Anm. 6; S. 671, Z. 15; S. 677, Anm. 34; S. 681f., Anm. 4.
24wie ein gewöhnlicher Laie und »gemeiner«, einfacher Mann. – Gemeint ist ein Mensch ohne Standesrechte.
25irgendwo und besonders.
26Markgraf Kasimir von Brandenburg hatte, auch im Namen seiner Brüder, die Herrschaft über die beiden Fürstentümer Ansbach und Kulmbach inne, die damals gemeinsam von der Ansbacher Residenz aus regiert wurden.
27wenn ich es erlangen könnte, mich (als Untertan) niederlassen.
28jedermann.
29gewöhnliches, einfaches.
30geruhen.
31Elend. – Hier: Verbannung, Heimatlosigkeit; vgl. DWb 33, 407 s.v. Elend Nr. 1 b.
32Ernährung, Lebensunterhalt gemäß, passend.
33Gemeint: ein sicher zugesagtes Geleit. – Vgl. DWb 3, 1430 s.v. fehlig; vgl. auch HRG 2, 37–42 s.v. Geleit; siehe KGK 285 (Textstelle) mit KGK 285 (Anmerkung).
34für.
35derer, der Personen. – Gemeint ist hier vermutlich in erster Linie Luther selbst, zu Recht oder Unrecht.
36bittend bin.
37immer wieder.
38Zur religionspolitischen Einstellung Markgraf Kasimirs von Brandenburg-Ansbach siehe KGK 285 KGK 285 (Textstelle).
39Verlassenen.
40vor, in Anwesenheit.
41ohne Weigerung, bereitwillig.
42zu rückhaltlosem Dienst.
43vorausbedenkenden, vernünftigen. – Ehrenbezeigende Anrede.
44Zu Stadtschreiber Thomas Zweifel siehe KGK 285 (Anmerkung).
45Gemeint sind die Tage vom 19. bis 21. Januar 1525.
46Zum Hofgericht in Würzburg vgl. zuletzt Bongartz, Gericht, 151–163.
47Vgl. 3. Mose 25,10; 4. Mose 36,4; vgl. Georges, Handwörterbuch (2013), s.v. iubilaeus. Gemeint ist: beurlaubt.
48Gemeint: doch das passiert wohl erst, wenn ich sterbe.
49Die Namen dieser drei vom Bischof von Würzburg angestellten gelehrten Prediger sind nicht zu ermitteln; vgl. Wendehorst, Würzburg, 91. Zur evangelischen Bewegung in Würzburg und die Gegenmaßnahmen Bischof Konrads von Thüngen vgl. Rublack, Gescheiterte Reformation, 10–49.
50Vgl. 5. Mose 32,33. Steinmetz meint vermutlich insbesondere die neuesten Abendmahlsschriften Karlstadts, KGK VII, Nr. 275 bis 279.
51können.
52Vgl. Mt 26,24 par.
53Karlstadt war vermutlich, nachdem er wohl Anfang Dezember 1524 in Rothenburg eintraf, noch im Dezember nach Nördlingen weitergereist, hatte aber zuvor den vormaligen Mainzer Theologiedozenten Adam Weiß, nunmehr Pfarrer in Crailsheim, aufgesucht; siehe KGK 286 (Textstelle) mit KGK 286 (Anmerkung).
54Zum erneuten Aufenthalt Karlstadts in Rothenburg, nach seiner Rückkehr aus Nördlingen, bei dem Ratsherren Ehrenfried Kumpf vgl. Vice, Kumpf, 155f.
55angesehenen, glaubwürdigen. – Möglicherweise war Thomas Zweifel selbst der Informant des Briefschreibers Eucharius Steinmetz; siehe KGK 285.
56wie es sich gehört.
57er (Karlstadt) sich an diesem Ort aufhalte.
58euer Herabreiten (von Rothenburg nach Würzburg) sich verzögern würde.
59Gemeint ist der Feiertag »Mariae Lichtmess« (2. Februar), der im Jahr 1525 auf einen Donnerstag fiel.
60Gemeint: bis zum Sonntag vor »Mariae Lichtmess«, also vor 29. Januar 1525.
61Gemeint: durch einen bereits bestellten Kurier.
62Gemeint: denn ich benötigte mehr Geld und muss es überall zusammenkratzen.
63Gemeint ist der Gedenktag an den Hl.Sebastian, der 20. Januar 1525.
64Gemeint sind Karlstadts im Oktober 1524 in Basel veröffentlichte Abendmahlsschriften (KGK VII, Nr. 275 bis KGK 279).
65Gemeint sind die Nachbarn, die Reichsstadt Nürnberg und die vereinten Markgrafentümer Brandenburg-Ansbach und -Kulmbach, in denen die Verbreitung der Schriften Karlstadts verboten war; siehe KGK 285.
66Lehren, Lehrbücher.
67Zu den reichsrechtlichen Regelungen siehe die Hinweise KGK VII, Nr. 250, S. 5 Anm. 3. Diese gründeten auf dem Wormser Edikt Kaiser Karls V. vom 8. Mai 1521; Editionen: DRTA.JR 2, 640–659, Nr. 92; Fabisch/Iserloh, Dokumente 2, 510–544. Das Wormser Edikt verhängte über den bereits vom Papst Gebannten die Reichsacht und verbot, ihn weder zu beherbergen noch anderweitig zu unterstützen. Die Verbreitung seiner Lehre sowie seiner Schriften, ihr Besitz und ihr Druck wurden genauso verboten, bei schwerster Strafandrohung.
68mit Essen zu versorgen.
69heimlich aufzunehmen. – Vgl. DWb 24, 1793f. s.v. unterschleifen Nr. I,6 u. II,1. Zum angesprochenen Verbot des Rates der Reichsstadt Rothenburg von Anfang Dezember 1524 siehe KGK 285.
70Vgl. die Bestimmungen des Wormser Edikts 1521; DRTA.JR 2, 654,16–19; Fabisch/Iserloh, Dokumente 2, 536. Sie werden in der Folge noch zweimal wiederholt.
71zu beherbergen.
72Siehe den Brief von Eucharius Steinmetz an Thomas Zweifel, 24. Januar 1525 (Beilage 1).
73Gemeint sind insbesondere Ehrenfried Kumpf und Valentin Ickelsamer.
74Vorschub leisten, fördern.
75Ablehnung. – Vgl. DWb 25, 1035 s.v. versagung.
76jedermann.
77Da der Feiertag »Pauli Bekehrung« (25. Januar) im Jahr 1525 auf einen Mittwoch fiel, ist der 27. Januar 1525 gemeint.
79angetastet, angegriffen. – Vgl. DWb 1, 496f. s.v. antasten.
80Die 1423 geschlossene Erbeinung zwischen Sachsen, Thüringen und Meißen einerseits und den Markgrafen von Brandenburg und Burggrafen von Nürnberg andererseits wurde als Erbverbrüderung 1457 erneuert, des weiteren 1487 und 1537; vgl. die Verpflichtungserklärung im Vertrag von 1423: »Wer auch, das unser eins undersassen oder mer uns widerseczig und ungehorsam weren oder wurden, sol sullen und wollen wir einander getrewlich beholffen sin, den oder dieselben, die widerseczig weren, gehorsam cze machen […]« (Schlinker, Erbeinungen, 17f. mit Anm. 23).
81Gemeint ist der Vorabend zum Feiertag »Mariä Reinigung« oder »Lichtmess« (2. Februar).

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