
Jesus
So ich mein Archidiaconat gewisslich soll behalten und mein
behausung darff
verkeuffen erblicha1 Will ich/ Churf 'ürstlicher' g'naden'2 zusond-
erm gevallen und dienst kegen Denmarck/
yhn dem
namen gottes zihen/ nicht lenger dann eyn Jar daselbst
zu
bleyben.
Doch das mir volgende gutheit
und gnad bescheg3/
Fur das erste/ Das ich mein lection/ umb ein geleichs be-
stellen
mug. wie ich den predig stuel bestelt hab.
Dem Cappellan4 sein gebuer geben. das andere
geld
zu meinem nutz wendten.
Weyl ichb auchc an geld/ und anderen
beschetiget. und got waiß/ das ich/ nit so vermugen
bin/ das ich erlich zu
konig'lichen'
wirden5 magk
komen.
Ist mein bith/ und wil darauff ruhen.
Das mir von dem Capitel/ oder sunst von ymants/ eyn
damasck6 mit eynem zimlichen futer
außgenumen7. und
von
dem geld/ so mir/ von Michaelis8 kunfftig/ deß
negst volgende/ zustendig wurt/ bezalt werdd.
Auch will ich ainen schwartzen Engelischen oder purpur-
anischen
rock haben. Wu ich obberuerter beth unge-
werth/ so kan ich nit
reysen.
Mit dem gelt/ welchs ich von meyner behausung er-
kauff/ will ich
mein bucher und mich kegen Denmarck fugen/ und doselbst einschicken9.
Mein Conventor10 bezalt mich
ubel/ derhalben ich in
schuld gefallen/ die ich von der pension. so mir
noch hinderstellig/ ablegen will. und mit gnaden
und gunst abscheiden.
1v
Doch vor allem. das mich mein gnedigster
Churfurst
und her11 yhn eignen
schutz und schierm hab/ und mir/
deß/ schrifftlich und versigelt urkůnt geeb/
domit ich
auch mög anzeigen und beweisen/ das ich seiner Churf ürstlichen
gnaden geschickter.12
So soll mir auch von konigl'icher' wirden ein verbrieffte zusag
erlangt und
alhie behendet wert/ daß mich sein konigliche
erleuchtigkeit. bey Biblischen Rechten13 will lassen bleiben
und nach keinen
andern urteilen. Und das mich sein
konig'liche' gnad/ ap
bann oder Acht wider mich ausgyng
und derhalben sein konig'liche' gnad wider mich
unwillig
wurt/ mit pastwort14 zuvor er15 ich
abreyße begnaten wult.
Auff das ich frey unverhyndert und vhelich16 abzihen
darff und
mug.
Zu Denmarck muß ich Leesen/ Disputiren/
wogentlich
zween tag zu rath und gericht sitzen/ wider Bebst-
licheit nit schreiben und auß lassen gan/ er eße besichtigets17
daß mir nicht muglich ist/ yhn disputatione/ zuhalten18/
dißer fhar19 wult ich gern endhaben sein.
Eur gestrengheiten20
diener
doctor Carolstat
Ich bithe mein schreiben fur gut
anczunhemen/
dan ich hethe gern besser geschrieben/ so ich
gleich
vermuglich/ wie ich willig gewest.21
3v
f Bewilligung doctor Carolstats
f
Beilage: Zusammenfassender Bericht Georg Spalatins, 24. Juni 1521

Doctor Karlstat.
Bekennt das er dem Konyg zu
Denemarck
zusagung gethun hab seiner konyglichen
wird22 ein Jar zu dienen und zulesen
und
predigen/ und die wochenn zwen tag zu-
raten/
Darczu hab in bewegt das er on berurteg
zusage aus Denemarck nicht hab
mogen
kommenn/ Nicht das er darzu gedrungenn
were/
Weil im aber zu Denemarck seyh ein-
gebundenn23 er soll
wider den Babst nichtsi
schrei-
ben und außgeenn lassenn/ er habs dann
zuvor den
konyg lassen sehenn/ Auch
das er in Denemarck sich besorgt vor
dem Bebstlichen Bann/ und
keyserlichenn
Acht. Auch vor eyner person24 etc./
Derhalben sey er sorgfeldig25 sich in
Denemarck zubegeben/
Dagegen ist im furgehalt'en' sein bekent-
liche26 zusage/ zusampt dem
unfreuntlich'en'
willenn der meinem Gned'igs'ten Hern27 beyj dem
konyg28 mocht erwachssen/ und das der
konyg in villeicht bey
meinem Gned'igs'ten
Hern wissen welle.
So seint die einbyndungk wider
den Babst
on wissen nichts zuschreibenn keyn ursach.
und verhinderung/
sondern ein beschirmung
jnen29 zuunterhalt'en'30.
2v So sey die besorgung des Banns und der Acht
auch
nichts. Dann der konyg zu Denemarck stee in dem guten willenn mit
dem Babst nicht/
Auch gestat der
konyg in seinen konygreichen die
keyserlichen Acht in
keyn wege/
Darauf sich beschlieslich doctor Karlstat
hat horen lassen/ ehr31 er sich in
Denemarck begeben wolt/ so wolt er
sich alles des so er alhie hat zuver-
lassen/ und auf Gottes gnaden
und beratl zutziehen wo er
hin kommenn muge.
Domit meinem
Gned'igs'ten Hern seyner halben
keyn
beschwerungm begegen
mocht/
Actum Montags Sant Johannis des
heilig'en'
taufers tag32 Anno
d'omi'ni. xvcxxj.33