Von gots g'n'aden
Andechtiger〈.〉
Uns gelangt ann/ als solt ir euch under-
standen haben. von dem Capittel allerheiligen
stiftkirchen
zu appelliren des wir nit wenig beframbden
habena〈.〉 Nach dem ir dann wist mit was
privilegien1
die selb kirche versehenb auch welcher gestalt
ir derselben verwandt/ und was gnad
und gutsc euch
dvon unsd bescheenn/ so hetten wir uns versehen ir
wurdt in bedacht
desselben solch ewer mudwillig furnemen under-
lassen haben/e weyl es aber nit bescheenn so
ist unser Begere ir wellet
nachmals davonn
absteenn/ wu es aber nit beschyhtf so
habt ir wol zu
achten/ das wir die jhene so dise sache belangedt nit
verlassen/ nach dise newrung der kirchen zu nachteil
einfhuren
ggestaten werdeng sonder die so vil moglich hanthaben
das wolten wir euch dar nach zurichten nit
verhalten〈.〉
doctor Karlhstat
Kapitel des Wittenberger Allerheiligenstifts an Kurfürst Friedrich III. von Sachsen – Wittenberg, 1515, 21. Januar
Dem durchleuchtichsteni hochgeborrnen Furstenn
und herren herren Fridrichen Hertzogen -
zu Sachssen/ des heiligen Romischen reichs
Ertzmarschalck/ Churfursten/ Lanthgraven
in Duringen und Marggraven zu
Meyßen unßerem gnedigsten herren
4r
Durchleuchtichster hochgebornner Churfurst Eweren Churfurstlichen
gnaden
sindt unßer gebet gegen got/ und underthenige und gehorßame
dinst in vleis
alzceit zcuvor〈.〉 Gnedigster
herre wir fugen Eweren Churf'urstlichen' g'naden'
undertheniglich
wissen/ wie Ewer Churf'urstlichen'
g'naden'Schosser2 alhye zu Wittenberg den Wirdigen
achtbaren und hochgelarten Eren Andream Bodensteyn von Carolstadt
der freien
kunst und heiligen schrifft doctoren allerheiligen Stifftkirchen alhy
zu Witten-
berg Archidiaconum umb eynen
jherlichen hauszcinß/ fur uns verklagt
und auff der teill3 vorbringen wir eyn
urteil den Rechten und unßeren Statu-
ten gemes/ unßers
dunckens/ gesprochen/ do von obgedachter doctor
Andreas an Bebstliche Heilikeit sich
beruffen4/ als
wirs achten unbillich
Derhalben bitende Ewer Churf'urstlich'
g'nad' geruhgen gnediglich dar eyn zu sehen/
zuvorkommen
weittere furnehmen muhe expenszj und kosthe/ das
wollen wir
umb E'were'n Churf'urstlichen' g'naden' mit unßeren
underthenigen gehor-
ßamen und willigen dinsten
zuvordienen gevlissen5 seyn und biten
des eyn gnedige
anthwort〈.〉 Datum Wittenberg Sontags nach Fabiani
und
Sebastiani anno domini xvc funffzcehn/
E'weren'
Churf'urstlichen' G'naden'
underdhenige und
gehorßame Caplann
Kurfürst Friedrich III. von Sachsen an das Kapitel des Wittenberger Allerheiligenstifts – Torgau, 1515, 23. Januar
Unsern grus zuvor Erwirdigen hochge-
larte und
Erbare liebe andechtige. Als
ir unß
yzo geschribenkdaßl sich doctor
Andreas Karlstat Archidiacon/ understanden
von euch
gein Rom zu appelliren etc. haben wir sambt
Ewr bit
alles inhalts vernomenn/ und wellen
uns versehen/ Ir werdet euch
min demm als die verstendigen
und
gelarten/ mit gebung apostolos9 und sonst
wie gepurlich und dem rechten
gemess ge-
halten und ertzeigt haben/ und so gedachter
doctor Karlhstat daruber ichts10 unbillichs
oder beswerlichs gegen euch
furnemenn wurdt
So wellen wirn euch
mit genediger
hanthabung nit verlassen/ owir
haben dem doctor auch geschriben wie ir ab inligender copien vernemen
werdto daß wolten wir euch
nit verhalten/ dan euch zu gnaden sind
wir
geneigt〈.〉 Datum zu Torg'aw' am dinstag nach Sand
Vicent'ii' tag anno domini xvc xvmo