Nr. 147
Verschollen: Georg Spalatin an Andreas Karlstadt
[1520, nach 8. Februar]

Einleitung
Bearbeitet von Alejandro Zorzin

1. Referenz

Brief Karlstadts an Spalatin vom 23. Februar 1520: »[…] nihil ad priores tuas literas respondendum duxi, quam ut desiderio isto acquiescerem, […]« (KGK 149 (Textstelle)).

2. Inhaltliche Hinweise

In seiner Antwort auf den kurz vor dem 23. Februar an ihn geschickten Brief Spalatins gesteht Karlstadt dessen in einem vorhergehenden Schreiben geäußerten Wunsch, sich [Eck gegenüber] zu mäßigen, entsprochen zu haben. Also waren Karlstadts Antwort vom 23. Februar zwei Briefe Spalatins an ihn vorausgegangen (KGK 147 und KGK 148).

Am 5. Februar 1520 hatte Luther an Spalatin geschrieben, dass Eck in einem neuen Büchlein1 Karlstadt und ihn heftig angegriffen habe. Karlstadt beginne darauf zu antworten, aber in einer so überhitzten Gemütsverfassung, dass er seine Gegenschrift Contra brutissimum asinum et assertum doctorculum betiteln wolle. Spalatin solle Karlstadt möglichst dazu bewegen, entweder Schmähungen des Gegners zu unterlassen oder auf eine Antwort ganz zu verzichten. Denn Karlstadt, so Luther weiter, nehme seinen Rat nicht an und wohl auch den Spalatins nicht, wenn er erfahre, dass ihn Luther darauf angesprochen habe; Karlstadt sei ein von Argwohn geschwächter Mensch.2 Am 8. Februar spricht Luther in einem Brief Spalatin erneut darauf an: Karlstadt schleudere Entgegnungen wider Eck; der habe Karlstadt in seiner Schrift in einem Maß besudelt, das Luther so noch nicht vorgekommen sei.3 Daraufhin wird Spalatin diesbezüglich an Karlstadt geschrieben haben, mit der Anweisung, von Attacken und Schmähungen gegen Eck abzulassen. Auf diesen Brief gab ihm Karlstadt keine Antwort.


2WA.B 2, 30,12–17 und 21–23 Nr. 249.
3WA.B 2, 36,22f. Nr. 251: »Carlstadius in Eccium molitur contraria. Ecce fructum disputationis Lipsicae!«

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