Nr. 121
Andreas Karlstadt an Georg Spalatin
Wittenberg, 1519, 6. Mai

Einleitung
Bearbeitet von Alejandro Zorzin

1. Überlieferung

Editionen:

Literatur:

2. Inhalt und Entstehung

Karlstadt hat einen Brief beantwortet, den ihm Spalatin in Wittenberg hinterlassen hatte. Er geht davon aus, dass was er schrieb, den Empfänger erreichte bzw. erreichen werde. Gerne schicke er Spalatin drei Wagen[-Flugblätter], gleichfalls die Thesen, die er in Leipzig gegen Eck verteidigen wird. An Ecks Verwegenheit zweifele Karlstadt nicht; sie wurde von den Dominikanern erkauft, die nach Luthers und Karlstadts Blut dürsteten. Karlstadt hänge ganz von den Freunden ab; er würde auch ohne Zusage freien Geleits streiten, sei aber nicht so waghalsig, den Rat seiner Gönner zu ignorieren und sich einer Übermacht entgegenzustellen. Spalatin möge ihn [Degenhart] Pfeffinger empfehlen. Karlstadt habe gehört, dass Ludwig Hernigks Ehefrau Brambelga verstorben ist; wenn Spalatin darüber berate, solle er für Karlstadt die andere, geräumigere Wohnung besorgen. Da Spalatin auf der Reise nach Frankfurt a. M. [zum Kaiserwahltag] durch Würzburg kommen wird, soll er – wie schon eingeleitet – bei Sigmund von Thüngen Fürsprache einlegen, damit Karlstadt eine Pfründe bekommt; Karlstadt besitze einen römischen Dispens; in Abwesenheit verwaltet bringe die Pfarrstelle in Karlstadt 60 Gulden ein; er wisse aber nicht, wer die Befugnis über sie hat. Auch eine Pfründe ohne Verpflichtungen käme in Frage.


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