1. Überlieferung
Editionen:
- Olearius, Scrinium (1671), 42–43.
- Olearius, Scrinium (1698), 42–43.
- Gerdes, Scrinium, 318.
Literatur:
- Bauch, Einführung, 217f.
- Barge, Karlstadt 1, 150 Anm. 57.
- WA.DB 9, XVIf.
- WA.B 1, 298, Nr. 133.
2. Inhalt und Entstehung
Bartholomäus Kaiser sei eingetroffen und werde von Johannes Böschenstein gelobt, dessen Nachfolge er antreten soll. Karlstadt schreibt den Brief unmittelbar im Anschluss an eine eben von Kaiser gehaltene Vorstellung, in der er sich als äußerst kundig in hebräischer Aussprache, Schrift und Literatur erwiesen hat. Spalatin soll sich bemühen, dass »der Alte« [= Böschenstein] eine Entlassungserlaubnis bekommt, andernfalls werde er, zum Nachteil der Universität, auch ohne Einverständnis gehen. Wegen des [wartenden] Briefboten und dem Hebräischlektor fasse sich Karlstadt kurz. Der junge, auch im Lateinischen und Griechischen gelehrte Kaiser ginge nach Bamberg und erwarte dort Karlstadts Benachrichtigung. Spalatin soll darauf achten, dass nicht die Leipziger den fähigen Jüngling anstellten.
Seit Anfang November 1518 war Böschenstein als erster Hebräischlektor in Wittenberg tätig gewesen.1 Diese Funktion wollte er jedoch nicht dauerhaft ausüben und drang deshalb auf eine kurzfristige Entlassung. Karlstadt war in die Suche und Anstellung eines neuen Hebräischlektors eingebunden und stand diesbezüglich mit Spalatin in Kontakt.