Nr. 99
Andreas Karlstadt an Georg Spalatin
Wittenberg, 1518, 8. Dezember

Einleitung
Bearbeitet von Alejandro Zorzin
unter Mitarbeit von Antje Marx und Antje Marx

1. Überlieferung

Editionen:

Literatur:

2. Inhalt und Entstehung

Karlstadt versichert Spalatin, dass der ihm gegenüber die Macht habe zu entscheiden, was er für richtig halte; öfters habe er zu Karlstadts Vorteil entschieden, wofür er ihm danke. Der Rektor [Bernhardi] – meint Karlstadt – habe das Schreiben beantwortet, das Spalatin wegen eines [Dozenten-]Stipendiums an ihr Gremium richtete. Persönlich ist Karlstadt der Meinung, dass dem Honorar von Philipp [Melanchthon] 20 Gulden zugutekommen sollten. Der Hebräer [Böschenstein] würde – nach Meinung aller – weder durch Freundlichkeit noch durch Intensität seiner Vorlesungstätigkeit überzeugen.

Die zu Beginn des Briefes von Karlstadt verwendete Formulierung, dass ihm vom Freund zugefügte Verletzungen nie unangenehm waren, lässt eine Verstimmung zwischen ihm und Spalatin vermuten. Wenn Karlstadt noch hinzufügt, dass Spalatin ihm gegenüber solch eine Befehlsgewalt und Gunst genieße, dass ihm alles erlaubt sei, so scheint Karlstadt bemüht, schnell die Wogen zu glätten. Wegen der Lückenhaftigkeit in der Überlieferung des Briefwechsels zwischen beiden lässt sich der Grund für diese Spannungen nicht feststellen. Im nächsten erhaltenen Brief Karlstadts an Spalatin vom 8. Januar 1519 (KGK 100) gibt es dafür keine Anzeichen mehr.


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