1. Überlieferung
Editionen:
- Olearius, Scrinium (1671), 16f.
- Olearius, Scrinium (1698), 16f.
- Gerdes, Scrinium, 302.
2. Inhalt und Entstehung
Nach Karlstadts Ansicht sollten keine Personen auf Pfründen gedrängt werden, die weder diese Einrichtung selbst noch deren Stifter mit Kritik schonten. Es wäre besser solche einzustellen, die die Stellen aufrecht hielten und dem Wohltäter Dank entgegenbrächten. Er schlägt Magister Nikasius [Claji] aus Herzberg1 vor, der bald anwesend sein kann. Für die Stelle als Schullehrer bewerbe sich Magister Martin [Röser]2. Spalatin möge diese beiden Vorschläge fördern.
Sowohl dieser wie die beiden folgenden Briefe (KGK 073 und KGK 074) haben das gleiche Anliegen. Es geht dabei um Karlstadts Empfehlung zweier Magister an Spalatin für Stellen, die im Zusammenhang mit der seit Ende 1517 eingeleiteten Wittenberger Studienreform Ende März/April 1518 eingerichtet wurden.3 Dazu gehörten auch Lehrerstellen für Anfängerkurse (Pädagogium) in Latein, Griechisch und Hebräisch. Wohl teils zur Dotierung der neuen Stellen, aber auch zur Vermehrung der gottesdienstlichen Aktivitäten an der Schlosskirche wurden zeitgleich vier zusätzliche Messpfründen am Allerheiligenstift geschaffen.4