Nr. 45
Verschollen: Lob Andreas Karlstadts auf Sebastianus de Federicis
[1516]

Einleitung
Bearbeitet von Alejandro Zorzin

1. Referenz

Brief Karlstadts an Spalatin vom 23. Februar 1520 (KGK 149)

Literatur:

2. Inhaltliche Hinweise

Im Brief an Spalatin vom 23. Februar 1520 äußert Karlstadt Bestürzung über die Nachricht der Hinrichtung des Sebastianus »de Fridericis« in Rom.1 Wenn Karlstadt, der erst Anfang 1520 von dessen Tod erfahren zu haben scheint, in diesem Zusammenhang gesteht, etwas zu dessen Lob geschrieben zu haben2, so passt das am ehesten in den Kontext der zweiten Jahreshälfte 1516, nach seiner Rückkehr aus Rom. Karlstadt hatte de Federicis dort als Dozent für kanonisches Recht an der Sapienza kennengelernt3 und schätzte ihn seither als profilierten Juristen. Wahrscheinlich im Sommersemester 1516, als Karlstadt plante, Garganus von Siena eine Schrift zu widmen4, schrieb er vielleicht auch ein Epigramm (?) zu Ehren des Sebastiano de Federicis. Beide Hinweise deuten darauf hin, »dass Karlstadt sich nach seiner Rückkehr aus Rom bei seinen Gönnern durch die Widmung von Schriften bedankte, die uns […] nicht überliefert sind.«5


1Er war aufgrund einer Anklage wegen Fälschung päpstlicher Suppliken und Bullen am 22. Februar 1519 zum Feuertod verurteilt worden. De Federicis wurde am 8. Juli 1519 auf dem Campo dei Fiori in Rom verbrannt; vgl. Bubenheimer, Consonantia, 53 Anm. 188.
2»[…] id quod ego olim in eius laudem scripsi, bono feci animo, neque unquam in tali viro, talia fuissem ausus suspicari.« (Karlstadt an Spalatin, 23. Februar 1520, KGK 149).
3»Sebastiano de Federicis aus Treviso war mindestens seit 1514 Dozent an der Sapienza und bekleidete dieses Amt auch zu der Zeit, als Karlstadt in Rom war. […] Er hatte ein Kanonikat in Feltre inne und war Familiar des Kardinals Pietro Accolti, der neben Grimani der zweite Richter im Reuchlinprozess war.« Bubenheimer, Consonantia, 52 (und 209 Anm. 50).

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