1. Überlieferung
Editionen:
- Olearius, Scrinium (1671), 76 f.
- Olearius, Scrinium (1698), 76 f.
- Gerdes, Scrinium, 339 f.
Literatur:
- Jäger, Carlstadt, 171 f.
- Barge, Karlstadt 1, 242.
2. Entstehung und Inhalt
Karlstadt wollte Spalatin1 Neuigkeiten mitteilen, doch ist ihm Luther damit zuvorgekommen. Hinsichtlich Luthers Angelegenheit bekennt Karlstadt, dass »jenes glänzendste Wunder der Theologie [= Luther]«2 auf den Angriff der Leipziger geantwortet habe. Es gehe das Gerücht um, dass Hieronymus Emser mit aller Art Geschossen versuche, Luthers Bücher einzuäschern und alle seine Gefolgsleute zu vertreiben.3Karlstadt berichtet über eine in Leipzig von den Autoritäten der Universität und Räten Herzog Georgs durchgeführte Fahndungsaktion nach den Autoren einer kurzen Schmähschrift auf Emser und dessen Attacke gegen Luther.4 Der Drucker (Valentin) Schumann sei ins Gefängnis gekommen.
Seinem Schreiben an Spalatin legt Karlstadt einen an Tilmann Conradi5 adressierten Brief bei, mit der Bitte, ihn weiterzuleiten.6 Auch möchte er von Spalatin erfahren, wer die Kommentare zu Karlstadts10 Conclusiones de pontificum decretis7 verfasst haben könnte, die »von dort« [= Worms] nach Wittenberg gelangten.
Dieser letzte der von Johann Gottfried Olearius8 edierten Briefe Karlstadts an Georg Spalatin zeigt, dass beide Wittenberger Kollegen in einem guten Verhältnis zueinander standen; Karlstadt kennt den Inhalt des von Luther für Spalatin verfassten Briefes und bekennt seine Bewunderung für Luther in höchsten Tönen. Auch Spalatin gegenüber zeigt Karlstadt volles Vertrauen.