Nr. 92
Verschollen: Martin Luther an Andreas Karlstadt
[Augsburg], [1518, 10. oder 11. Oktober]

Einleitung
Bearbeitet von Alejandro Zorzin

1. Referenz

Brief Luthers an Melanchthon vom 11. Oktober 1518 (WA.B 1, 212f.; MBW 1, 81,8 Nr. 28).

2. Inhaltliche Hinweise

Im Brief, den Luther am 10. Oktober aus Augsburg an Spalatin schrieb, lässt er offen, ob Spalatin vielleicht daraus einiges den Wittenbergern mitteilen möchte.1 Luthers Brief vom 11. Oktober an Melanchthon spricht hauptsächlich akademische Aspekte an. Dort sagt er, Karlstadt könne ihm Genaueres über seine [in Augsburg] zu verhandelnde Sache berichten.2 In der Anmerkung zu diesem Hinweis an Melanchthon machte schon der Editor von Luthers Briefwechsel (Otto Clemen) einen (verschollenen) Brief, »den Luther am 10. [Oktober] an Karlstadt geschrieben hatte«, wahrscheinlich. In dieser Annahme bestärkte ihn, dass Luther »am 14. [Oktober] zugleich an Spalatin und Karlstadt geschrieben« hat.3 Im (verschollenen) Brief an Karlstadt wird Luther seinem Freund und Mitkämpfer Eindrücke seines ersten Gespräches mit Cajetan [am 9. Oktober] berichtet haben. Durch den von Augsburg nach Wittenberg reisenden Johann Böschenstein4 bot sich Luther ein sicherer Bote zur Beförderung von Post nach Wittenberg an.


1»Has literas si meis Vittenbergensibus vel certe ea, quae eso scire volueris, communicaveris, gratum feceris.« WA.B 1, 210,56f.
2»De mea causa d'ominus' Carolstat certum te faciet.« (MBW 1, Nr. 28, 81,8).
3Vgl. WA.B 1, 213 Anm. 3.

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